Sermones Varios 27 | Lugar/Ort:Aldea Prot.-Schlotthauer/Beisel
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Gottesd. zur Goldenen Hochzeit | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Psalm 34, 9 | | |
Skopus: | | Varias 27 -Psalm 34,9 (Goldene Hochzeit) "Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn traut."
Wir haben uns heute hier vor dem Angesicht Gottes in einer Sache versammelt, die mitten unter uns sich höchst selten ereignet. Es geschieht nicht oft, daß ein Ehepaar 50 Jahre gemeinsam durch das Leben gehen, gemeinsam Freud und Leid miteinander erleben darf. Euch, liebes Ehepaar Schlotthauer, ist durch Gottes Güte dieses große Glück zuteil geworden. Kann es da etwas anderes geben, als daß unser aller Herzen vor Dank sich zu Gott erheben, der Euch beide gewürdigt hat, in einer solch überschwenglichen Weise seine Liebe zu erfahren? Euch ist an Eurem Hochzeitstage, heute vor 50 Jahren, dieses Psalmwort zugerufen worden: "Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn baut." Ihr solltet einmal daran erinnert werden, daß Gott es gewesen ist, der Euch beide zusammengeführt hat und der wollte, daß in seinem Auftrage Ihr Euch gegenseitig helfend zur Seite steht. Ehe heißt ja, Mann und Frau sind sich von Gott zur gegenseitigen Hilfe gesetzt, und zwar ereignet sich das in der Ehe immer wieder aufs neue als ein Geschenk Gottes. Gott hilft uns in der Ehe durch unseren Mann, durch unsere Frau. Habt Ihr beide es nicht immer wieder neu in den 50 Jahren Eurer Ehe erfahren, wie Gott Euch half, gerade durch den Ehegefährten? Aber dieses Psalmwort sollte Euch auch daran erinnern, daß Ihr Euch als diese gegenseitige Hilfe nur aus Gottes Hand nehmen könnt. Wer Gott aus seiner Ehe verdrängt, hält in seiner Hand nur noch eine Karikatur, ein Zerbild einer Ehe; statt Hilfe Last, statt Liebe Gleichgültigkeit und sogar Haß, statt Treue Untreue. Indem auf Euch der Segen Gottes gelegt wurde, solltet Ihr daran erinnert werden, nun auch in diesem Segen und von diesem Segen Gottes her zu leben. Vom Segen Gottes her leben bedeutet, jeden Tag den Ehemann, die Ehefrau, neu aus Gottes Hand zu nehmen, und zwar als einen Menschen, den Gott geliebt hat, für den er um seiner Bosheit willen seinen Sohn Jesus Christus am Kreuz auf Golgatha hat sterben lassen. Vom Segen Gottes her leben bedeutet, jeden Tag gemeinsam neu von der Vergebung, von der gegenseitigen Vergebung her zu leben. Das Kennzeichen einer christlichen Ehe, einer Ehe unter dem Segen Gottes, ist nicht dieses, daß alle Tage Jubel und Sonnenschein ist, sondern daß mitten in den Nöten dieses Lebens, in Krankheit und Sorgen, in Anfechtung und Not, und auch im gegenseitigen Schuldigwerden und Nichtmehrverstehenkönnen Mann und Frau zurückfinden zur echten Liebe, zur echten gegenseitigen Hilfe, zur echten Vergebung. Wer so seine Ehe versteht, kann sie jeden Tag neu beginnen, so wie wenn er gerade Hochzeit gefeiert hat. Seid Ihr beide nicht unter dem Segen Gottes in der Liebe zueinander von Jahr zu Jahr gewachsen, daß Ihr von Grund Eures Herzens sprechen könnt: So schön wie jetzt war es noch nie zwischen uns, so lieb wie heute haben wir uns noch nie geliebt. Bedeutete dieses UnterdemSegenGottesstehen aber nicht auch die Erfahrung: Gott half immer, auch dann, wenn wenn Ihr Euch gegenseitig nicht mehr helfen konntet und auch keine andere Hilfe in Sicht war? Wenn ich Euch heute fragen würde, ob es denn stimme, was Euch am Hochzeitstage aus dem Worte Gottes zugerufen wurde, daß Gott Euch freundlich war in den vergangeneen 50 Jahren, dann würdet Ihr sicherlich antworten müssen, ÜBER ALLES VERSTEHEN HINAUS FREUNDLICH. Weil der Psalmist diese Freundlichkeit, die er durch Gott in seinem Leben erfahren hatte, nicht für sich behalten wollte, sondern allen Menschen weitersagte, darum dürft auch Ihr dieses Wort für Euren Ehestand hören und die Wirklichkeit erfahren. Durch dieses Wort sollen alle Menschen eingeladen werden, ebenfalls von der Freundlichkeit Gottes her zu leben. Diese Einladung steht in dem 2. Teil Eures Trauspruches: "Heil dem, wohl dem, Glück dem, der auf Gott traut." Euer Leben neigt sich dem Ende zu. Nutzt diese Zeit aus, um die Einladung dieses 2. Teils Eures Trauspruches weiterzugeben an Eure Kinder und Kindes Kinder, an Eure Schwiegersöhne und Schwiegertöchter und alle, die sonst zu Eurer Familie gehören. "Wohl dem, der auf Gott traut!" Tut es durch das Erzählen aus der reichen Erfahrung Eures Lebens: Wer mit Gott durch das Leben geht, ist in diesem Leben am besten dran. Tut es durch Euer Leben selbst, damit alle, die zu Euch gehören, die Euch gegeben sind, die mit Euch verbunden sind, es spüren: Hier sind unsere lieben Alten, an denen wir sehen können, was es heißt, als Gottes Kinder durch dieses Leben zu gehen, was es heißt, daß Mann und Frau sich gegenseitig in den Himmel helfen! Dadurch könnt Ihr für Eure Lieben bessere Prediger der Liebe Gottes zu uns Menschen werden als es ein Pastor sein kann. "Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn traut!" Dieses Wort, diese Verheißung allerdings soll auch weiterhin mit Euch gehen bis an Euer Lebensende. Gottes Güte und Barmherzigkeit und Segen ruhe auch weiterhin auf Euch. Gott hält noch Wunder auf Wunder für Euch bereit.
|
|