Sermones Varios 21 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Gottesdienst zum 85. Geburtstag | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:1.. Samuel 2, 4 | | |
Skopus: | | Varias 21 -1. Samuel 2,4 Gottesd. zum 85. Geburtstag) "Die Schwachen sind umgürtet mit Stärke."
Dieses Wort, das ich gerade verlesen habe, hat eine Frau gesprochen, der Gott geholfen hat. Menschen konnten nicht mehr helfen und da wandte sie sich an den, der ihr allein noch helfen konnte, an Gott und er half ihr in ihrer Not. Wir sind hier zusammengekommen, um am Vortage des seltenen 85. Geburtstages eines Menschen stille zu werden unter Gottes Wort. Im allgemeinen tragen ja die Geburtstage einen Schein einer gewissen Fröhlichkeit und Freude. Und wir sind doch auch hier zusammengekommen, um Ihnen, Herr Euring, ein wenig Freude ins Haus zu bringen. Freuen aber können wir uns auch, daß Gott 85 Jahre lang seine Hand über das Leben eines Menschen gehalten hat bis zu diesem Tage. Und wir dürften nicht das Leben kennen, wenn wir nicht wissen könnten, daß dieses Leben wahrlich kein Leben nur in Freude und mit Annehmlichkeiten und schönem Sonnenschein gewesen ist. Vielleicht waren sogar mehr Jahre dieses Lebens durch Not und Traurigkeit als durch Freude geprägt. Dennoch und trotz aller Not und Traurigkeit können und dürfen wir am heutigen Tage Gott dankbar sein für all das, was er uns doch noch in aller Not an Freude geschenkt hat. Wir dürfen und können dankbar sein, daß Gott dieses Leben bis zu diesem Geburtstag bewahrt hat. Das soll an diesem Tage unser fröhliches Bekenntnis sein: "Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet, der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet, In wieviel Not hat nicht der gnädige Gott, über dir Flügel gebreitet." Allerdings muß auch an diesem Geburtstage ganz klar und deutlich gesagt werden, daß die Jahre, die noch kommen werden, wer weiß wie lange noch, nun immer mehr das eine klar machen werden: Wie schwach und wie arm wir Menschen sind. Der Mensch wird als ein hilfloses Kindlein geboren und nach einigen Jahren der Kraft und der Arbeit wird er immer wieder zu einem Menschen, der hilflos auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen ist. Es ist erstaunlich, wie Sie, Herr Euring, trotz des Alters und trotz aller Gebrechen in dieser Frische diesen Geburtstag begehen können, aber Sie kennen und wissen es am besten selbst, wie hilfslos Sie trotz allem jetzt doch schon sind und manch ein Seufzer wird sicher in der vergangenen Zeit schon aus Ihrem Munde gekommen sein und vielleicht auch die Frage: Wie lange soll dieses Leben noch in dieser Weise dauern? Aber nun sagt Ihnen unser Text: "Die Schwachen sind umgürtet mit Stärke." Wir könnten weiterfahren: Und die hilflosen erhalten Hilfe. Wer ist der, der den Schwachen und Hilflosen helfen will? Es ist Gott, der Herr, selbst! Es kann sein, daß wir Menschen als die Hilflosen von anderen achtlos liegengelassen werden. Es kann sein, daß unsere Nächsten und Freunde und Bekannte uns vergessen und uns nicht beachten und uns hilflos allein lassen, ohne uns zu helfen. Aber einer verläßt und vergißt uns nicht: UNSER VATER IM HIMMEL. In diesem festen Vertrauen dürfen Sie, Herr Euring, auch den Schritt wagen in den letzten Abschnitt Ihres Lebens und ihm dürfen Sie von ganzem Herzen vertrauen: "Die Schwachen sind umgürtet von Gott mit großer Hilfe und Kraft." Aber dann dürfen wir vielleicht auch das andere erleben, daß in diesem letzten Lebensabschnitt auch Ihre Mitmenschen hier im Dorf Sie nicht vergessen, sondern helfend zur Seite stehen bis der Vater im Himmel Sie ganz zu sich nimmt in seine Arme.
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