Predigten im Jahre 1952 - 07 - | Lugar/Ort:Gelsenkirchen-Buer-Hassel
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:1952 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 24, 29 - 35 | | |
Skopus: Herr, komme bald! | | Predigten im Jahre 1952 - 7 - Matthäus 24, 29 - 35 "Bald aber nach der Trübsal derselben Zeit werden Sonne und Mond den Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen. Und alsdann wird erscheinene das Zeichen des Menschensohnes am Himmel. Und alsdann werden heulen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen kommen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen, und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zu dem anderen. An dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis: wenn sein Zweig jetzt saftig wird und Blätter gewinnt, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch wenn ihr das alles sehet, so wisset, daß es nahe vor der Tür ist. Wahrlich ich sage euch: Dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß dieses alles geschehe. Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht."
Wer von uns wollte nicht gerne einen Blick in die Zukunft tun, um zu erfahren, was uns noch alles erwartet. Es wäre doch wirklich eine feine Sache, wenn wir wüßten, was in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten, an Freud und Leid auf uns einstürmen wird. Wird uns ein Unfall zum Krüppel machen? Werden wir unsere Lieben, unsere nächsten Angehörigen verlieren? Werden wir etwas erben oder gewinnen können, woran wir uns noch lange freuen können oder werden unsere vermißten Lieben aus der Kriegsgefangenschaft zurückkommen? Daran ist doch kein Zweifel, daß unsere Herzen unzählige Fragen an die Zukunft hat, die es gern beantwortet haben möchte. Sterndeuter, Wahrsager und Kartenleger haben durch alle Zeiten hindurch dieses Fragen nach der Zukunft auszunutzen vermocht und den Menschen das Geld aus der Tasche gezogen. Und sicherlich ist mancheiner von uns auch in die Versuchung gekommen, zu einer Kartenlegerin zu gehen, um dort sein unruhiges und fragendes Herz zur Ruhe zu bringen. Aber daran kann kein Zweifel sein, daß die Heilige Schrift zu solch einem Handeln ein eindeutiges und klares Nein sagt, und in einer einschärfenden Weise uns vor dieser Neugierde vor der Zukunft warnt, daß wir nur erschrecken können.So ist uns alles Fragen nach der Zukunft verwehrt. Es geht im Leben eines Christen doch um das HEUTE. Und wir können vielleicht schon zu recht sagen, daß der Christ, der in seinem heutigen Leben in der Familie, in der politischen Verantwortung, nicht zurecht kommt und schon jetzt in seinem ganzen Denken, Dichten und Trachten so in der Zukunft lebt, daß er sich nur mit den lieben kleinen Engelein im Himmel verbunden weiß, daß dieser Christ die Botschaft von Jesus Christus noch nicht recht gehört hat. Dann ist also. so könnten wir denken, uns alles fragen nach der Zukunft verwehrt? Ja und abermals JA. Wenn wir dieses in aller Härte und Schärfe stehen lassen müssen, so dürfen wir doch das andere auf keinen Fall vergessen, was der Text uns heute sagt. Hier sind nicht Menschen am Werke, um das Geheimnis der Zukunft zu entschleiern, sondern hier steht Gott selbst vor uns und zieht mit Macht und Gewalt den Vorhang der Zukunft zurück. Und bei diesem Blick in die Zukunft können wir nicht als unbeteiligte Zuschauer stehen bleiben. Da wird uns auch nicht unsere Neugierde befriedigt. Da geht es überhaupt nicht um UNSER Fragen, sondern da geht es ausschließlich und allein um Gottes Handeln und Planen und um sein Ziel mit uns. Es geht der Vorhang der Zukunft zurück und wir sehen: "Sonne und Mond werden den Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen." Wem sollte bei diesem Schauen der kommenden Katastrophen nicht das Grauen kommen? Das alles ist so furchtbar, daß wir es uns garnicht so recht vorstellen können. Unser Text nimmt zu Anfang Bezug auf die vorhergehenden Verse, in denen uns berichtet wird, in welcher Weise das geschieht, was wir eigentlich schon immer als Glaubensgut der christlichen Kirche bekennen: "Die Welt vergeht mit ihrer Lust." Uns wird dann der Ablauf geschildert, wie die Erde ihrem Untergang entgegengehen wird und daß der Untergang mit einer ungeheuren Not und Trübsal für die Menschen verbunden sein wird. Dort sagt uns also der Text gar nichts Besonderes. Aber sicherlich werden wir beim Hören dieser Worte erschüttert sein, daß es hier in einer Deutlichkeit und Klarheit sondergleichen heißt: "Auch der Himmel vergeht." Haben wir recht gehört? Der Himmel, auf den wir vielleicht alles gebaut haben, soll vergehen? Meinten wir nicht, wenn uns in unserem Leben die Erde unter den unseren Füßen wegzurutschen schien, daß wir in den Himmel flüchten könnten, um dort wenigstens einen festen Halt zu finden? Und hier heißt es also: "Himmel und Erde werden in gleicher Weise zugrunde gehen." Es gibt also nichts, im Himmel und auf Erden, woran wir uns klammern könnten, was uns einen festen Halt gibt. Himmel und Erde gehören in gleicher Weise zur Schöpfung Gottes und gehen auch gemeinsam dem Ende entgegen. Während wir vielleicht noch dachten, als uns der Vorhang zur Zukunft von Gott zurückgezogen wurde, daß wir nur stille Zuschauer bei diesem Geschehen sein könnten, müssen wir jetzt erleben, daß wir auch heute schon nicht mehr Menschen sein können, die wie mit einem Fernrohr in die Zukunft schauen, die dort wohl die ganze Vergänglichkeit sehen, aber hier noch auf einem sicheren Platz stehen. Nein, wir sind Menschen, die wohl einen Blick auf Gottes Geheiß in die Zukunft, die in seiner Hand liegt, tun dürfen, die dabei aber nicht nur Zuschauer sein können, sondern es fällt gleichsam ein Schein von den kommenden Ereignissen : "Himmel und Erde werden vergehen." in unsere Situation hinein und wir werden ermahnt, auf nichts im Himmel und auf Erden unsere Hoffnung zu setzen. Uns wird gezeigt, wie wir uns nicht an die Schöpfung Gottes halten dürfen, denn sie ist vergänglich, ob Himmel oder Erde, ob Menschen oder Engel, ob Körper oder Seele. An wen sollen wir uns aber halten können? Darüber dürfte es bei uns allen, die wir Christi Namen tragen, eigentlich keinen Zweifel geben. Es ist der Jesus Christus, der wiederkommt und in Herrlichkeit und Kraft seine Herrschaft beginnt. Dort auf den Trünmmern der Uberreste des Himmels und der Erde, die zu vergleichen sind mit dem TOHUWABOHU, dem Durcheinander vor der Schöpfung, erscheint er in einer Weise, die allen sichtbar ist und spricht sein neues Schöpferwort: "Siehe, ich mache alles neu", den Himmel und die Erde. Siehe, ich rufe die Toten zum Leben. Und vor diesem wiederkommenden Jesus Christus wird es sodann auch klar, auf welcher Seite wir stehen. Stehen wir dort, wo der größte Haufe der Menschen versammelt ist und bei denen die Menschen nichts anderes tun können, als in ein verzweifeltes und hoffnungsloses Heulen ausbrechen: "Und alsdann werden heulen alle Geschlechter auf Erden und sehen kommen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit"? -Diese Haltung kann uns bis in Mark und Bein erschüttern. Sie müssen in diesem wiederkommenden Christus ihren Richter erkennen, vor dem es jetzt kein Ausweichen mehr gibt. Er ist gekommen, um ein einmaliges, unwiderrufbares Nein zu ihnen zu sagen. In diesem Augenblick, da der Sohn Gottes in aller Macht und Herrlichkeit erscheint, müssen sie endlich erkennen, daß die Botschaft von dem gekreuzigten und dem auferstandenen und wiederkommenden Herrn kein Bluff war, sondern von jeher feststehende Wirklichkeit. Allerdings können sie auf ihr Heulen nur noch ein eindeutiges Es-ist-zu-spät, meine richtende Hand liegt auf euch, als Antwort vernehmen. Möchte es doch niemanden unter uns geben, dessen Antlitz wir einst bei diesem Haufen der heulenden Menschen erkennen! Möchten doch wir alle nicht dort zu erkennen sein, sondern es kann im letzten Grunde nur für uns alle diese eine Bitte geben: Herr, laß mich zu denen gehören, die du erwählt hast zu deinem Eigentum und die du einst rufen wirst aus allen Völkern und Zungen, aus allen Rassen und Nationen, vor dein Angesicht zur ewigen Gemeinschaft mit dir: "Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen und sie werden sammeln seine Auserwählten von den 4 Winden, von einem Ende des Himmels zu dem anderen." Wie so ganz anders ist also der Blick, den Gott uns in die Zukunft tun läßt als der, den wir so gern selbst in die Zukunft tun möchten. Gottes Wegreißen des Vorhangs von der Zukunft bedeutet eine Predigt, die in einem unerhörten Ernst uns wegruft von einem Sichverlassen auf Himmel und Erde und die uns einlädt, die Erwählung unseres Herrn und Heilandes anzunehmen, damit wir als frohe Menschen ihn einmal von Angesicht zu Angesicht sehen werden. Wenn wir so in die Zukunft haben schauen dürfen, dann kommt bei uns allen sofort die Frage: Wann wird das eigentlich geschehen? Wann werden Himmel und Erde vergehen? Wann wird des Menschen Sohn wiederkommen in großer Kraft und Herrlichkeit? An einer anderen Stelle wird es uns einmal ganz deutlich gesagt, daß wir auf diese unsere Frage keine Antwort bekommen, aber doch weist er uns auf die Möglichkeit hin, das Nahen des wiederkommenden Christus zu erkennen. "An dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis: Wenn sein Zweig jetzt saftig wird und Blätter gewinnt, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist, also auch ihr, wenn ihr das alles sehet, so wisset, daß es nahe vor der Tür ist." Wir werden aufgefordert, mit offenen Augen durch diese unsere Welt zu gehen und auch das politische und sonstige Geschehen sorgfältig zu betrachten, damit wir immer bereit sind, das hinter dem Vorhang Geschaute auch heute zu erleben, daß wir immer bereit sind, den wiederkommenden Herrn zu empfangen. Vielleicht ergeht es uns jetzt so, daß wir den Eindruck haben, wir hätten wirklich geträumt. Das, was wir gehört haben, klingt doch so unglaubwürdig. Sind das nicht Gedanken eines Überspannten? Wir mögen das wohl glauben und annehmen, aber es kann hier nichts anderes gesagt werden, als daß unser Herr Jesuys Christus diese Worte selbst gesagt hat und er bekräftigt dieses Wort noch in besonderer Weise dadurch, daß er unterstreicht: "Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen." Was Jesus sagt, behält ewige Gültigkeit. Gegenüber diesem Zuruf unseres Herrn in dieser Stunde laßt uns einmütig den Herrn um sein Kommen bitten: "Ja, Herr Jesus, komme bald!"
(Das exakte Datum ist nicht vorhanden.)
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