Markus - Evangelium 094 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:24/02/1966 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:1. Passionsandacht | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 14, 22 - 25 | | |
Skopus: Das Abendmahl c) | | Markus - Evangelium 94 - 14, 22 - 25 "Und als sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Nehmt, das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Wahrlich, ich sage euch, daß ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken werde bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinken werde im Reich Gottes."
Jesus begeht zumn letzten Male gemeinsam mit seinen Jüngern das Passafest. Durch dieses Zusammensein wird die enge Verbundenheit des Herrn mit seinen Jüngern in den vergangenen Jahren unterstrichen. Sie teilten Freud und Leid miteinander. Die Jünger waren Zeugen des großen Wunders, daß Gott in der Gestalt seines Sohnes, des Menschen Jesus von Nazareth, mitten unter uns Menschen weilte. Die enge Verbundenheit, die enge Gemeinschaft, kommt in der Tischgemeinschaft dieses Passamahles besonders zum Ausdruck. Er, Jesus, ist der Hausherr, und sie, die zu ihm gehören, sind um seinen Tisch zum gemeinsamen Mahle versammelt. Das war ja die große Hoffnung der Frommen von damals, daß am Ende der Tage Gott mit den Seinen zu einer Freudenmahlzeit vereinigt sein wird. Die Zeit dieses Freudenmahles soll dann gekommen sein, wenn der Messias auf diese Erde kommt. Diese Zeit ist nun angebrochen. Gott sitzt mit den Seinen an einem Tisch. Allerdings ist dieses alles so anders gekommen als die Frommen der damaligen Zeit es sich geglaubt hatten. Der Messias ist wohl gekommen. Er hat wohl Tischgemeinschaft mit seinen Jüngern. Aber dieses alles wird durch seinen kommenden Fortgang wieder unterbrochen. Jesus von Nazareth, der Repräsentant, der Sohn Gottes, läßt für eine gewisse Zeit die Seinen doch wieder allein. Doch will dieses Zusammensein Jesu mit seinen Júngern am Passafest bildhaft zeigen, wie es sein wird, wenn er nach seinem Fortgang noch einmal wieder zurückkommt, um dann für immer mit den Seinen vereinigt zu bleiben zur vollen Gemeinschaft, zur vollen Tischgemeinschaft. Daß Jesus fortgehen wird, deutet er mit den Worten an: "Wahrlich, ich sage euch, daß ich hinfort nicht trinken werde vom Gewächs des Weinstocks bis auf den Tag, da ich's neu trinke in dem Reich Gottes." Diese Tischgemeinschaft Jesu mit seinen Jüngern ist also der vorläufige Schlußpunkt des gemeinsamen Wanderns in den vergangenen Jahren, aber auch gleichzeitig der Anfang der Erfüllung der Verheißung, daß Gott mit den Seinen zum hochzeitlichen Mahle verbunden sein wird. Und dabei wird Ausschau gehalten auf die endgültige Erfüllung dieser Verheißung am Ende der Tage. Wir wissen, daß dieses Mahl Jesu mit seinen Jüngern zum Fundament des Heiligen Abendmahles der christlichen Gemeinde geworden ist. Auch in diesem Evangelium wird auf das Leiden und Sterben Jesu Christi Bezug genommen: "Jesus nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Nehmet, das ist mein Leib; und nahm den Kelch und dankte und gab ihnen den, und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Neuen Testamentes, das für viele vergossen wird." Das geopferte Passalamm, das zur Speise für den Auszug der Kinder Israel aus der ägyptischen Gefangenschaft dient, leuchtet hinter unserem Text auf, ebenfalls das an die Türpfosten der israelitischen Häuser gestrichene Blut dieses Passalammes, als Erkennungszeichen im Gericht Gottes über die Ägypter. Allerdings legt der Evangelist in diesem Text die Betonung auf die Gemeinschaft, auf die Tischgemeinschaft, des Herrn mit seinen Jüngern. Während dieser Passamahlzeit ist der Herr wohl noch leibhaftig mitten unter seinen Jüngern, aber die Trennung steht kurz bevor. Und was dann? Am Ende der Tage wird er wiederkommen. Aber was wird in der Zwischenzeit sein? Von Anfang an hat die gesamte Christenheit nun die Worte DAS IST MEIN LEIB, DAS IST MEIN BLUT in der folgenden Weise verstanden: Jesus Christus ist wohl jetzt leibhaftig nicht mehr unter uns, wie er beim Gründungsmahl zugegen war, aber doch ist er in seiner Gemeinde in einer wunderbaren Weise zugegen, und zwar in der Feier des Heiligen Abendmahls. In den Zeichen von Brot und Wein haben wir das Pfand, oder auch die Zusicherung, daß er heute in dieser Weise mitten unter uns ist. Und diese wunderbare Weise der Gegenwart Jesu Christi erinnert uns an die große königliche Mahlzeit am Ende der Tage, und gibt uns auch einen Vorgeschmack davon, wenn uns Jesus Christus als König und Herr heimholt und wir mit ihm auf ewig verbunden bleiben.
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