Markus - Evangelium 086 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:05/08/1965 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 13, 24 - 27 | | |
Skopus: Das Kommen des Menschensohnes | | Markus - Evangelium 86 - 13, 24 - 27 "Aber zu der Zeit, nach dieser Bedrängnis, wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und dann werden sie den Menschensohn in den Wolken kommen sehen mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und dann wird er die Engel senden und wird seine Auserwählten versammeln aus den vier Windrichtungen vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels."
Wir haben in den letzten Wochengottesdiensten gehört, in welcher Weise das Ende der Menschheitsgeschichte und der Welt näherkommt, in welche Nöte und Drangsale die christliche Gemeinde und auch der einzelne Christ durch das Wirken des Antichristen mit seinen Gesellen hineingeraten. Durch diese Zusammenstellung der Worte Jesu vom Ende werden wir Christen durchaus nicht im Unklaren darüber gelassen, daß es eine mutige Sache ist, unter diesen Umständen Jesus Christus in unserem Leben nachzufolgen. Müde und faule und oberflächliche Menschen werden diese Mühen nicht durchstehen können; sie werden bald auf die Seite der Feinde Jesu überschwenken, wie es ein Judas Ischarioth getan hat. Im 3. Teil nun der apokalyptischen Rede, der Predigt vom Ende, die der Evangelist Johannes Markus auf Grund der überlieferten Worte Jesu zusammengestellt hat, werden wir auf das Entscheidende hingewiesen, worum es eigentlich im letzten Grunde immer geht, wenn in der christlichen Gemeinde vom Ende gesprochen wird. Es geht darum, daß Jesus Christus wiederkommt, um seine Gemeinde zu sammeln und in ihrer Mitte zu bleiben: "Und dann wird er seine Engel senden und wird versammeln seine Auserwählten von den 4 Winden, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels." Und der ganze christliche Glaube läuft auf dieses für uns herrliche Ende zu: Vereinigt in Herrlichkeit mit unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. Diese Realität bezeugt der Apostel Paulus den Römern mit den Worten: "Denn ich halte es dafür, daß dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht wert sei, die an uns soll geoffenbaret werden." Auf dieses Ziel eilen wir zu, ungeachtet dessen, daß Naturkatastrophen über uns hereinbrechen und diese unsere irdische Welt mit Sonne, Mond und Sternen durcheinanderbringen. Es wird der Zustand wieder sein, wie er vor der Schöpfung durch Gott gewesen war: "Und die Erde war wüst und leer." Dieses Wort von den Naturkatastrophen wird sicherlich in Verbindung mit den prophetischen Worten Jesajas gesprochen worden sein, wo es da heißt: "Denn die Sterne des Himmels und die großen Sternbilder unter ihnen lassen ihr Licht nicht mehr leuchten; die Sonne verfinstert sich schon bei ihrem Aufgang und der Mond läßt sein Licht nicht scheinen." Oder: "Das gesamte Heer des Himmels wird sich auflösen und der Himmel sich zusammenrollen wie eine Schriftrolle und sein ganzes Heer wird zerfallen." Es wird uns nicht gesagt, wodurch dieses alles geschehen soll. Dieses Wort läßt durchaus zu, daß wir Menschen selbst die von Gott schön und gut geschaffene Welt in ein Chaos, in ein TOHUWABOHU, in ein völliges Durcheinander verwandeln. Geben uns die neuesten wissenschaftliche Erkenntnisse nicht den Schlüssel in die Hand zum Chaos, zum Tohuwabohu, zum völligen Durcheinander? Aber das ist der Trost dieses alten Textes gerade für uns moderne Menschen des 20. Jahrhunderts. Auch unsere menschliche Zerstörungswut kann es nicht verhindern, daß der Herr der Welt, unser Heiland Jesus Christus, dieser Welt, ganz gleich, wie sie aussehen mag, ganz gleich, ob sie durch uns zerstört sein mag, einen neuen Sinn und einen neuen Inhalt geben wird. Ja, wir können sogar sagen, solche am Werke stehenden Zerstörungsmächte helfen mit, daß unser Herr schnell kommt, um ein baldiges Haltwort zu sprechen. Das erste Kommen Jesu im Stalle zu Bethlehem vor 2.000 Jahren geschah in einer großen Verborgenheit, im abgeschiedenen Winkel eines kleinen Dorfes, von den Großen dieser Welt nicht beachtet. Das zweite Kommen unseres Herrn aber wird geschehen in aller Öffentlichkeit, sichtbar für alle, für seine Freunde, wie für seine Feinde: "Und dann werden sie des Menschen Sohn kommen sehen in den Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit." Jesus hat dieses Wort sicherlich zu seinen Lebzeiten in Anlehnung an das Prophetenwort aus dem Danielbuch gesagt. Da lautet es folgendermaßen: "Während ich noch in das Anschauen der Nachtgesichte versunken war, sah ich, wie, mit den Wolken des Himmels einer kam, der sah wie eines Menschen Sohn aussah." Manche Fragen, die uns beim Lesen dieser ganzen Predigt vom Ende der Welt, vom Kommen unseres Herrn Jesus Christus, beschäftigem könnten, werden einfach nicht beantwortet, wie zum Beispiel die Frage, was aus dem Antichriost und seinen Handlangern wird? Manche Unklarheiten sind auch festzustellen, wie zum Beispiel die, daß einmal gesagt wird, daß Himmel und Erde durch Katastrophen in ein Durcheinander geraten sind und zum anderen erscheint dann Jesus auf den Wolken des Himmels mit Kraft und Herrlichkeit. Aber das alles ist unwichtig, wichtig allein ist die Tatsache, daß der Herr kommt und daß er seine Gemeinde um sich sammelt und mit ihr vereinigt sein wird. In der Offenbarung wird davon ebenfalls mit folgenden Worten berichtet: "Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen und sie werden sein Volk sein, und er selbst, wird ihr Gott sein. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid und Geschrei noch Schmerz wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Stuhl saß, sprach "Siehe, ich mache alles neu!" In diesem Beieinandersein von Gott, dem Vater, und seinem Sohn Jesus Christus und dem Volke Gottes, liegt die Erfüllung aller Sehnsüchte, allen Sehnens der ganzen Menschheit. In diesem Beieinandersein, in dieser Gemeinschaft von Gott und Mensch, von Jesus Christus und seinen Jüngern, liegt im letzten Grunde begründet, was wir mit ewiger Seligkeit und mit ewiger Herrlichkeit bezeichnen.
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