Markus - Evangelium 085 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:01/07/1965 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 13, 21-23 | | |
Skopus: Die große Bedrängnis c) | | Markus - Evangelium 85 - 13, 21-23 "Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus! Siehe, da ist er!, so glaubt es nicht. Denn mancher falsche Christus und falscher Prophet wird auftreten und Zeichen und Wunder tun, so daß sie auch die Auserwählten versammeln aus den vier Windrichtungen vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels."
Im ersten und zweiten Teil der Predigt über das Ende haben wir besonderns vom Kommen des Antichrist gehört, der durch Verführung und brutaler Gewalt nach der Herrschaft der Gemeinde Jesu Christi greift. Im 3. Teil, den wir heute betrachten, geht unser Blick auf das Kommen Jesu Christi selbst am Ende der Weltgeschichte über. Allerdings werden wir in diesem unseren 3. Teil nur gewarnt vor einer falschen Erwartung des wiederkommenden Herrn und vor einer Verwechslung des Antichrist mit Christus. Sicherlich liegen diese Gefahren noch ganz im Bereich der Verführungskünste des Antichrist, die Herrschaft über die christliche Gemeinde an sich zu reißen. Wir lesen im 21. Vers: "Wenn nun jemand zu der Zeit wird zu euch sagen: Siehe, hier ist der Christus! Siehe, da ist er! so glaubets nicht!" Als Christus zum 1. Mal in der Gestalt des Jesus von Nazareth im Stall zu Bethlehem zu uns Menschen auf die Erde kam, da war er nicht ohne weiteres als unser Herr und Erlöser erkennbar. Die Propheten haben schon Hunderte von Jahren vor seinem ersten Kommen auf ihn hingewiesen. Bei seiner Geburt mußten Engel bezeugen: "Siehe, ich verkündige euch große Freude. Euch ist heute der Heiland geboren." Bei seiner Taufe bezeugte sein Vater im Himmel von ihm: "Du bist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe." Und als 12-jähriger im Tempel zu Jerusalem muß er es schon selbst sagen, daß er Gottes Sohn sei. Und Johannes der Täufer bezeugt von ihm: "Das ist Gottes Lamm, welches der Sünde trägt." Nach seiner Auferstehung wiesen seine Jünger und all die vielen, die er seitdem zu diesem Dienst rief, darauf hin, daß Jesus von Nazareth, der Gekreuzigte und Auferstandene, der Heiland der Menschen und der Herr der ganzen Welt sei. Also ohne Hinweis, ohne Zeugnis und ohne Predigt wäre Jesus Christus als Herr und als Heiland in dieser Welt nicht erkennbar. Bei seinem 2. Kommen aber braucht niemand ihn zu bezeugen, dann wird er in aller Öffentlichkeit als der erscheinen, der er ist und wird von allen erkannt werden als der, der er ist, von seinen Freunden und von seinen Feinden. In der Offenbarung heißt es: "Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen, und die ihn zerstochen haben und werden heulen alle Geschlechter auf Erden." Oder wie singen wir in einem Liede: "In des Jüngsten Tages Licht, wenn alle Welt zusammenbricht, wird zu Christi Füßen jeder bekennen müssen: Jesus Christus, König und Herr!" Wenn nun durch falsche Zeugnisse in der Endzeit versucht wird, an jeder Ecke den wiederkommenden Christus zu entdecken und einen solchen bekanntzumachen, dann ist das gerade ein Zeichen dafür, daß da etwas nicht stimmt, daß da sogar antichristliche Mächte am Werke sind. Von daher rückt die Lehre zum Beispiel der Adventisten von der Wiederkunft Christi am 22. Oktober 1844 in eine zwielichtige Situation. Man mußte damals, weil niemand dieses Kommen des Herrn erkennen konnte, zu allerlei Erklärungen und phantastischen Spekulationen greifen. Nein, es gilt Folgendes: Wenn Jesus Christus wiederkommt, dann bedarf es zu seiner Erkennbarkeit keiner Spekulationen, selbst keiner ernstgemeinten Predigten. Jeder wird ihn erkennen können und erkennen müssen als den, der er in Wirklichkeit schon immer gewesen ist, der Heiland der Menschen und der Herr der Welt: "Glaubet denen nicht, die meinen, den wiedergekommenen Herrn noch ausrufen zu müssen!" Besonders sollen wir durch dieses Erkennungszeichen für das Wiederkommen des Herrn vor dem Antichrist gewarnt werden, denn dieser tritt auf mit seinen Handlangern, die alles darauf anlegen, ihren caudillo als den wahren Herrn und Heiland vor allen Leuten bekanntzumachen. Die Verführung der Kirchen, die Verführung der Christen besteht ja darin, zu beweisen, daß der falsche Christus, daß die falschen Christusse, daß der Antichristus, der Antichrist, der Retter der Menschheit ist. Alle Möglichkeiten und alle Unmöglichkeiten, Verführung und Gewalt, werden eingesetzt, um uns Christen von unserem Herrn Jesus Christus zu trennen und uns zu Gesellen des Antichrist zu machen: "Denn mancher falsche Christus und falsche Prophet werden sich erheben und Zeichen und Wunder tun, so daß sie auch die Auserwählten verführen würden, wenn es möglich wäre." Es ist sogar gewissermaßen so, daß wir Christen nur dadurch nicht dem Antichrist durch seine Verführungskünste anheimfallen, daß Gott selbst eingreift, da Gott uns selbst festhält, daß Gott uns in seiner Liebe nicht losläßt. Indem der Evangelist Johannes Markus dieses in Rom als ein Wort des Herrn niederschreibt, gibt er den Christen der damaligen Zeit mitten in den beginnenden blutigen Verfolgungen Maßstäbe an die Hand, um die Zeichen der Zeit recht zu erkennen und zu verstehen und das Kommen Jesu Christi vom verführerischen Auftreten des Antichrist zu unterscheiden. Diese Maßstäbe sind auch heute noch gültig. Gerade wir heute sind gemeint, wenn wir lesen: "Ihr aber sehet euch vor! Ich habe es euch alles zuvor gesagt!" Das, was in unserem Texte gesagt wird und was die Christenheit der ersten Jahrhunderte auf sich bezog, hat für uns eine noch größere Bedeutung, weil die andeutungsweise sichtbaren Zeichen von damals sich heute in einer unvorstellbaren Weise vervielfacht haben, wie der Apoostel Paulus es uns zum Trost und Mahnung sagt: "Wir aber haben desto fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl daran, daß ihr darauf achtet als auf dein Licht, daß da scheint in einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen."
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