Markus - Evangelium 083 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:17/06/1965 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 13, 14 - 16 | | |
Skopus: Die große Bedrängnis a) | | Markus - Evangelium 83 - 13, 14 - 16 "Wenn ihr aber das Greuelbild der Verwüstung dort sehen werdet, wo es nicht stehen soll - wer es liest, der merke auf! -, dann soll, wer in Judäa ist, ins Gebirge fliehen. Wer auf dem Dache ist, der steige nicht hinunter und gehe nicht hinein, um etwas aus seinem Hause zu holen. Und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht zurück, um seinen Mantel zu holen."
Im Rahmen des 13. Kapitels liefen alle Predigten des Evangelisten Johannes Markus auf das Ende der Welt zu. In den gerade gelesenen Versen haben wir nun den ersten Teil der direkten Predigt vom hereinbrechenden Ende vor uns. Bis zum 27. Verse finden wir die drei weiteren Teil dieses Zeugnisses. Dieser unser 1. Teil nun ist ein geheimes Wort vom Ende. Es galt nur für die direkt Eingeweihten und durfte nicht an Unberufene weitergesagt werden; erst später war das Reden vom Ende ein öffentlicher Bestandteil der Predigten der christlichen Gemeinde. Es ist anzunehmen, daß der Anfang unseres Wortes "Wenn ihr seht den Greuel der Verwüstung stehen, wo er nicht darf," aus den apokalyptischen Büchern vor Jesus Christus stammt und in diesem Wort nur zitiert wird. Das direkte Ende beginnt mit der Schändung des Heiligtums des Volkes Gottes. Diese apokalyptische Redewendung GREUEL DER VERWÜSTUNG nimmt Bezug auf das, was Antiochus Epiphanes 168 vor Christus angerichtet hatte. Er ließ aus dem Tempel in Jerusalem die Bundeslade mit den 10 Geboten entfernen und setzte an ihre Stelle einen Altar für den höchsten Götzen der damaligen Zeit: ZEUS. Das galt für das alte Volk Gottes, für das Volk Israel, als die größte Gotteslästerung aller Zeiten und als die entsetzlichste Schändung des Heiligtumes Gottes. Möglicherweise denkt Johannes Markus auch daran, daß der römische Kaiser Caligula im Jahre 40 nach Christus sein eigenes Standbild zur Anbetung im Tempel zu Jerusalem aufstellen ließ. Für die christliche Gemeinde galt in Anlehnugn an diese Auffassung als GREUEL DER VERWÜSTUNG, wenn innerhalb der christlichen Kirche, der christlichen Gemeinde, das Zentrum des Glaubens: JESUS CHRISTUS, herausgetan wurde und an seine Stelle sich andere Mächte oder Gewalten oder Personen oder Lehren setzten. Diese Mächte oder Gewalten oder Personen oder Lehren galten als antichristliche Mächte, die den großen Gegenspieler Jesu Christi, den am Ende erwarteten Antichristus verkörperten. Wo solche Dinge in der christlichen Kirche geschehen können, da sind bereits Zeichen des Endes sichtbar. Hat die römisch-katholische Kirche das nicht bereits auch ein wenig erkannt und darum auf dem Konzil versucht, Maria, die Jesus Christus aus dem Zentrum des Glaubens vedrängt hatte, wieder an die Seite zu stellen, um Jesus Christus die ihm allein zustehende Macht zu geben?! Für Martin Luther galt die katholische Kirche als eine antichristliche Kirche und der Papst war für ihn der Antichrist in Person. Wir erleben immer wieder, daß innerhalb der Christenheit antchristliche Mächte am Werke sind. Gab es nicht auch in Deutschland Gemeinden in der Zeit des Nationalsolzialismus, die das Kruzifix vom Altar genommen und an seine Stelle das Bild Hitler gesetzt haben? Ich hörte, daß auch hier in Argentinien an verschiedenen Stellen das Bild der Evita auf den Altar gestellt wurde. Das alles ist hier anvisiert, wenn Jesus das Wort der jüdischen Apokalyptik vom GREUEL DER VERWÜSTUNG benutzt, um etwas über das Ende auszusagen. Allerdings haben wir bewußt vorhin gesagt, daß mit dem Gesagten das Ende nur anvisiert wurde, denn das Ende ist erst da, wenn der Antichristus in persönlicher Gestalt nach der Herrschaft des Volkes Gottes, der Gmeinde, der Kirche Jesu Christi, greift. Nur die Kirche wird dieser Versuchung widerstehen können, die auf diesem einzigen und unerschütterlichen Felsen Jesus Christus steht. Allerdings wird diese Gemeinde, diese Kirche, und die zu ihr gehören, den ganzen fanatischen Haß und die ganze grausame Feindschaft des Antichristus zu spüren bekommen, der sich anmaßt, der Herr der Welt und der Heiland der Menschen zu sein und doch nur ein einziger Verführer und Gegenspieler Jesu Christi ist. Unsere ganze Welt- und Kirchengeschichte läuft auf diesen eben erwähnten Endpunkt zu. Alles bisher Dagewesene kann von diesem kommenden Antichristus nur ein Schatten, nur ein Ahnen, sein. Dieser kommende Antichristus wird alle christlichen Kirchen und Gemeinden, auch die seltsamsten und wunderlichsten, vor die entscheidende Bewährungsprobe stellen, und alle, die den Namen CHRIST tragen, werden in Blut und Tränen, in Angst und Verfolgungen sich dieses Namens würdig erweisen müssen. Aber selbst in diesem grausamen und blutigen Treiben des Antichristus gibt es eine Zufluchtsstelle, in der Nähe des einen und wahren Herrn der Welt und Heiland der Menschen zu sein, der sich anschickt, dem blutigen Treiben dieses seines Gegenspielers, des Antichristus ein Ende zu bereiten. Darum haben wir in unserem Text die dringende Mahnung, bei der Realisierung, bei der Erscheinung des Antchristus alles stehen und liegen zu lassen und uns auf den Weg zu machen hin zu unserem Herrn Jesus Christus. Das werden wohl die Worte bedeuten: "Dann sollen die Leute nach Judäa fliehen in die Berge." Wenn wir das so hören, daß dieses alles noch vor uns liegt, die Versuchung durch den Antichrist, seine blutige Verfolgung derer, die bei Jesus Christus bleiben wollen und die Hilfe und Zuflucht, die wir haben können, mitten in allen Verfolgungen, durch Jesus Christus, dann wäre für uns die richtige Antwort die, uns klar zu werden darüber, was für uns, unser Leben und unsere Gemeinde Jesus Christus bedeutet und noch mehr danach zu streben, mit ihm in inniger Gemeinschaft zu leben im Hören auf sein Wort und im Sprechen mit ihm durch das Gebet. Wenn wir so bei ihm bleiben, haben wir alle Hilfe und allen Schutz, mag kommen, was da wolle.
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