Markus - Evangelium 075 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:22/10/1964 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 12, 18 - 27 | | |
Skopus: Die Frage nach der Auferstehung | | Markus - Evangelium 75 - 12, 18 - 27 "Da traten die Sadduzäer zu Jesus, die lehren, es gebe keine Auferstehung, die fragten ihn: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann stirbt, der einen Bruder hat und eine Frau, aber keine Kinder hinterläßt, so soll sein Bruder diese Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. Nun waren einmal sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau, der starb und hinterließ keine Kinder. Und der zweite nahm sie und starb und hinterließ auch keine Kinder. Und ebenso der dritte. Und alle 7 hinterließen keine Kinder. Zuletzt nach ihnen allen starb auch die Frau. Nun in der Auferstehung, wenn sie auferstehen, wessen Frau wird sie sein? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt. Da antwortete Jesus ihnen: Ist's nicht so? Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes. Wenn sie von den Toten auferstehen werden, so werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie die Engel im Himmel. Was aber die Auferstehung der Toten angeht: Habt ihr nicht im Buch des Mose beim Schriftwort vom Dornbusch gelesen, wie Gott zu ihm gesagt hat: Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? So ist Gott nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Ihr irrt sehr."
Die Obersten des alten Volkes Gottes sind ja dabei, Jesus sich in seinem Reden in Widersprüche verwickeln zu lassen, damit sie später bei einem Gerichtsprozeß die Möglichkeit haben, ihn abzuurteilen. Sie nutzen zu solch einem Tun alle Gruppen des Volkes aus. In den Versen, die vorausgingen, waren es die Pharisäer und Herodianer, heute sind es die Sadduzäer. Zu der Gruppe der Sadduzäer gehörten Priester der obersten vornehmen Schichten des Volkes. Sie, die Sadduzäer, gelten als sehr liberal, weil sie nur das von Mose geschriebene Gesetz als Grundlage ihres Glaubens anerkannten und die ganze mündliche fromme Überliefering ablehnten. Sie hatten auch die Freiheit, mit den Römern Umgang zu pflegen. Vor allem lehnten sie die Auferstehung von den Toten als von Mose nicht überliefert ab. Solche Sadduzäer kommen nun zu Jesus, um ihn mit der Frage der Auferstehung zu fangen oder noch viel mehr der Lächerlichkeit preiszugeben. "Mose hat geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt und hinterläßt eine Frau und hat keine Kinder, so soll sein Bruder die Frau nehmen und seinem Bruder mit dieser Frau Kinder schenken. Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau; er starb und hinterließ keine Kinder und der zweite nahm sie und starb und hinterließ keine Kinder. Der dritte desgleichen und alle sieben hinterließen keine Kinder. Zuletzt starb die Frau auch. Nun in der Auferstehung, wenn sie auferstehen, wessen Frau wird sie sein unter ihnen? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt." Wir spüren, wie hier alles bei den Haaren herbeigezogen ist, um Jesus in der Frage der Auferstehung in Widersprüche zu verwickeln und ihn zum Spott der Leute werden zu lassen. Und doch gab es in der damaligen Zeit durchaus solche Gespräche, Es geht hier um die Leviratsehe, die dazu diente, daß das Land immer auch in der Hand der betreffenden Familie und des betreffenden Stammes bleiben soll. Der Erbe mußte gesichert sein. An Hand dieses Tatbestandes wird jetzt die Auferstehung ins Lächerliche gezogen. Die eine Frau mit den 7 gehabten Männern aus der Verpflichtung der Leviratsehe heraus, wem gehört sie nach der Auferstehung? Die Sadduzäer wollen an Hand dieses Beispiels die Unsinnigkeit der Annahme einer Auferstehung von den Toten zeigen. Dahinter steht auch die damalige Auffassung, daß das Leben nach der Auferstehung eine Fortsetzung des irdischen Lebens sei, nur viel schöner und intensiver. Rabbi Gamaliel hat gelehrt, daß dann die Frau jeden Tag ein Kind zur Welt bringt, wie in der irdischen Zeit das Huhn jeden Tag ein Ei legt. Jesus weist die Sadduzäer zuerst darin zurecht, daß er alle Parallelen des irdischen Lebens mit dem Leben nach der Auferstehung beiseite schiebt: "Wenn die Menschen von den Toten auferstehen, werden sie nicht heiraten noch sich heiraten lassen." Der himmelische Auferstehungsleib ist nicht mit dem irdischen Leib zu vergleichen, so wie die himmlischen Engelwesen nicht mit uns irdischen menschlichen Wesen verglichen werden können. Allerdings liegt in den Worten Jesu auch die Kritik, was bekümmert ihr euch um die Einzelkheiten der Auferstehung, da ihr ja doch die ganze Freude und Hoffnung über diese Auferstehung weggeworfen habt?! Ihr redet ja nur deshalb von der Auferstehung, um mich lächerlich zu machen, denn "ihr kennet nicht die Schrift noch die Kraft Gottes." Wenn ihr, wie ihr es immer behauptet, die schriftliche Überlieferung des Mose kennen würdet, dann würdet ihr nicht die Auferstehung der Toten so ins Lächerliche ziehen, wie ihr es durch euer Fragen getan habt: "Aber von den Toten, daß sie auferstehen, habt ihr nicht gelesen im Buch des Mose, wie Gott zu ihm bei dem Dornbusch sagte und sprach: Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Israels und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Gott ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen Gott." Damit bezeugt Jesus von Nazareth, da bereits in der schriftlichen Tradition des Mose, die von den Sadduzäern ja als Glaubensgrundlage anerkannt wird, die Totenauferstehung bezeugt wird. Gott wird in dieser Tradition als ein lebendiger Gott und als ein Gott der Lebendigen bekannt, Gleichzeitig bezeichnet er sich selbst als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Das sind doch alles Menschen, die bereits gestorben sind. Wenn Gott nun aber der Gott der Lebenden ist und sich als Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs bezeichnet, dann müssen diese, die gestorben sind, doch wieder leben, dann müssen sie doch von den Toten auferstanden sein. Also gibt es auch die Auferstehung von den Toten, die bereits in der schriftlichen Tradition des Mose verkündigt worden ist. Da hatten doch diese Sadduzäer sich dazu hergegeben, Jesus von Nazareth in der Frage der Auferstehung von den Toten in Widersprüche zu verwickeln und in zu unbedachten Äußerungen zu reizen und ihn der Lächerlichkeit preiszugeben, sodaß man ihn nicht mehr ernstzunehmen brauchte. Und das Ergebnis aber ist, daß Jesus ihnen auf Grund der Glaubensgrundlage, die sie anerkennen, die Verkündigung der Auferstehung von den Toten bezeugt. Als solche, die immer so tun, als ob sie die schriftliche Tradition des Mose anerkennen, werden sie nun von Jesus entlarvt. Ihr Angriff auf Jesus ist abgewehrt. Wir sind sicherlich immer wieder erstaunt, was für Angriffe auf Jesus durchgeführt werden, um ihn machtlos, um ihn lächerlich zu machen, auch heute noch. Er aber erweist sich immer aufs neue als der, der er ist, der Mächtigste, der Herr aller Herren und unser Heiland.. Mögen wir doch nicht auf der Seite derer zu finden sein, die ihn versuchen, die ihn verspotten, sondern auf der Seite derer, die vor ihm niederfallen und ihn anbeten: "Mein Herr und mein Gott."
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