Markus - Evangelium 067 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:25/06/1964 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Grabschental, 8-9-11974 -spanisch- Diamante, 10-11-1974 -spanisch- Camarero/Puíggari, 10-11-1974 -spanisch- Grl. Racedo, 10-11-1974 -spanisch- Meroú, 16-11-1974 -spanisch- Aldea Protestante, 2-2-1974 -spanisch- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst - Culto semanal | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 10, 46-52 - Marcos 10: 46- | | |
Skopus: Heilung des Blinden in Jericho-Curación del ciego | | Markus - Evangelium 67 - 10, 46 - 52 "Sie kamen nach Jericho. Und als Jesus aus Jericho wegging, er und seine Jünger und eine große Menge, da saß ein blinder Bettler am Wege, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Und als er hörte, daß es Jesus von Nazareth war, fing er an, laut zu rufen: Jesus, du Sohn Davids, erbarm dich über mich! Doch viele fuhren ihn an, er sollte stillschweigen. Er aber rief noch viel lauter: Du Sohn Davids, erbarm dich über mich! Und Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Und sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Sei getrost, steh auf! Er ruft dich! Da warf er seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus. Und Jesus antwortete und sagte zu ihm: Was soll ich für dich tun? Der Blinde sagte zu ihm: Rabbuni, daß ich wieder sehen kann. Jesus aber sagte zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich konnte er wieder sehen und folgte ihm auf dem Wege."
Das Ziel des Weges des Wanderpredigers Jesus von Nazareth naht. Bis auf 30 km ist er an Jerusalem herangekommen. Dort soll es sich zeigen, daß er der erwartete Messias ist, der, auf den das alte Volk Gottes jahrhundertelang gewartet hatte. Allerdings wird alles ganz anders geschehen als die Frommen der damaligen Zeit angenommen hatten. Man wird an ihm irre werden, weil er sich gerade darin als der wahre Messias, als der wahre messianische König, erweist, daß er auf seine Majestät und Herrlichkeit verzichtet und um unsretwillen leidet, Schmach, Hohn und Spott und schließlich den Verbrechertod auf sich nimmt. Um alle Zweifel an diesen Weg des Jesus von Nazareth beiseite zu schieben, ereignet sich vor dem Einzug in Jerusalem unsere Geschichte von der Heilung des Blinden Bartimäus, des Timäus Sohn, in Jericho. Es ist die letzte Station vor Jerusalem. Von Jericho geht es 30 km hügelaufwärts nach Jerusalem. Gefolgt von einer großen Menschenmenge und seinen Jüngern verläßt er Jericho. Es ist die Straße, auf der an den hohen Festtagen die Pilger in großen Scharen hinauf nach Jerusalem ziehen. Der Zug Jesu mit den vielen Menschen und seinen Getreuen ist also nichts Besonders gewesen. Am Ende von Jericho, an der Ausgangsstraße, sitzt ein Blinder am Wege und bettelt. Er muß wohl vom Jesus aus Nazareth schon gehört haben, denn durch nichts läßt er sich abhalten, ihn um Hilfe für seine Not zu bitten: "Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich mein." In diesem Anruf mit der Bitte um Hilfe liegt gleichzeitig ein Bekenntnis. Dieses Bekenntnis ist für den Evangelisten Johannes Markus überaus wichtig. Der Blinde erkennt und bekennt hier, daß Jesus von Nazareth der messianische König ist. Dieser messianische König soll aus dem Königsgeschlecvht des David hervorkommen, darum: "Jesus, du Sohn Davids!" Diese Ereignis in Jericho bekundet, mag jetzt in Jerusalem kommen, was da wolle, dieser Jesus von Nazareth ist doch der erwartete messianische König. Jesus geht auf die Bitte des Blinden ein. Was sich hier ereignet, will eigentlich im Leben eines jeden Menschen immer wieder aufs neue Wirklichkeit werden. Was? Das sich durch nichts störenlassende Rufen eines Menschen zu Jesus Christus um Hilfe für eine bestimmte Not. Und auch das große Wunder, daß unser Herr hilft, will ebenfalls immerwieder in unserem Leben Wirklichkeit werden. Es kommt dabei alles bei uns auf den Versuch an. Jesus läßt den Blinden rufen und fragt den schnell Herbeieilenden: "Was willst du, daß ich dir tun soll?" Kann es anderes geben, als daß der Blinde ganz klar und deutlich und konkret seine Bitte ausspricht? "Meister, -so heißt das Wort RABBUNI-, daß ich wieder sehen kann." Der Glaube des Blinden an Jesus von Nazareth als dem messianischen König, der das ewige Friedensreich heraufführen wird, gründet sich auf das prophetische Wort. Und es ist ihm durchaus nicht zu verdenken, daß er unter anderem an ein bestimmtes Wort aus dem Propheten Jesaja denkt, das für ihn zu einer großen Bedeutung werden soll. Wie sagt der Prophet Jesaja von diesem Bringer des messianischen Friedensreiches? "Ich, der Herr, habe dich gerufen, daß du öffnen sollst die Augen der Blinden und die Gefangenen aus dem Gefängnis sollst du führen und die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker." Weil der Blinde an Jesus von Nazareth als dem Messias glaubt, darum ist er auch fest davon überzeugt, daß Jesus von Nazareth als dieser Nessias Gottes helfen kann und helfen wird. Und sein Vertrauen auf Jesus von Nazareth ist nicht enttäuscht worden: "Jesus sprach zu ihm: Gehe hin, dein Glaube hat dir geholfen und alsbald konnte er wieder sehen." Diese Geschichte der Heilung eines Blinden, der in Jesus von Nazareth den Messias Gottes erkennt, hebt sich wohltuend ab von all den vielen Erlebnissen vorher mit seinen eigenen Jüngern, die es nicht verstehen wollen oder nicht können, daß sein Weg durch Leiden und Sterben hindurchgeht, daß sein Weg an Kreuz gerade das Zeichen seiner wahren Messianität ist. Diese Geschichte hebt sich ebenfalls wohltuend ab von dem, was in Jerusalem selbst durch Menschen diesem Jesus von Nazareth geschehen wird. "Er ist des Todes schuldig! Kreuzige, kreuzige ihn! Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder." Ist es erstaunlich, daß dieser von seiner Blindheit geheilte Mensch aus Dankbarkeit nun dem folgt, der ihn sehend gemacht hat und den er erkennt als Messias Gottes? So leuchtet hier in dieser Heilung noch einmal vor seinem Leiden und Sterben in Jerusalem Jesu Macht und Größe auf, wie sie dann am Ende der Tage in der ganzen Vollkommenheit für alle sichtbar sein wird.
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