Markus - Evangelium 065 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:11/06/1964 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 10, 32 - 34 | | |
Skopus: Dritte Leidensankündigung | | Markus - Evangelium 65 - 10, 32 - 34 "Sie waren aber auf dem Wege hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran; die Leute waren erstaunt, die ihm aber nachfolgten, fürchteten sich. Und er nahm abermals die Zwölf zu sich und sagte ihnen, was ihm widerfahren würde: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen und den Heiden ausliefern. Die werden ihn verspotten und anspucken und geißeln und töten, und nach drei Tagen wird er auferstehen."
Die Unterrichtung der Jünger durch Jesus, durch ihren Meister, über Reichtum, Hab und Gut und Geld, und über den Verzicht darauf, ist zu Ende. Wir werden wieder daran erinnert, daß sein Weg als unser Herr und Heiland eine ganz bestimmte Richtung hat. Es heißt JERUSALEM. Dieses Ziel rückt immer näher. "Sie waren aber auf dem Wege hinauf nach Jerusalem; und Jesus ging ihnen voran." Und wenn Jesus seinen Jüngern Ratschläge gibt über die Dinge dieser Welt, und wie sie sich diesen Dingen gegenüber verhalten sollen, dann tut er es von diesem Ziele her, das Jerusalem heißt. Unter Jerusalem verstehen wir: Das Haus Gottes, den Tempel, in dem Gott wohnen und sich von Menschen finden lassen will, so war es gesagt worden im Volks Israel. Darum ist ja Jerusalem das Zentrum, der Mittelpunkt des Volkes Israel, des alten Volkes Gottes. Und um dieses Haus Gottes, um diesen Tempel, finden wir die Schar derer, die Gott dienen. Unter Jerusalem verstehen wir auch den Sitz des wahren Königs, der von Gott selbst eingesetzt wurde und mit einer von ihm gewährten Macht und Vollmacht ausgerüstet ist. Wenn Jesus Christus diesem Ziel seines Weges und Lebens JERUSALEM entgegenschreitet, dann können und müssen wir schon sagen: Er kehrt ein in das Haus seines Vaters im Himmel und kommt an den Ort, daa der von Gott eingesetzte König des Volkes Gottes thront. Das Johannes-Evangelium drückt es einmal so aus: "Er kam in sein Eigentum," Es ist durchaus auch nicht verwunderlich, daß seine Jünger bei dem Gedanken an Jerusalem besonders an den Königsthron denken. Jesus würde dann ja König werden und sie als seine Jünger bei ihm sein im königlichen Glanze. Welch eine herrliche Zukunft!! Alles das, was wir gehört haben von Jerusalem als Haus Gottes und als Königsthron stimmt und doch muß Jesus seinen Jüngern immer und immer wieder ihre Träumereien zerstören. Der Weg zu seinem Vater im Himmel, der Weg zum Königsthron, geht durch viele Schwierigkeiten hindurch, ja durch Leiden, Verschmähungen und sogar Tod hindurch. Das Zeichen eines Verbrechertodes, das Kreuz auf Golgatha, ist für ihn die Richtung zum Königsthron. Es ist wahrlich zuerst dieser Weg keine Angelegenheit der Freude und des Jauchzens, sondern der Angst und der Furcht, so wie es in unserem Text heißt: "Sie entsetzten sich und die ihm nachfolgten, fürchteten sich." Es ist nun bereits das dritte Mal, daß Jesus seinen Jüngern mit klaren Worten auf sein Leiden und Sterben aufmerksam macht. Aber es gibt keinen anderen Weg. Es gibt keinen Weg am Leiden vorbei. "Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und des Menschensohn wird überantwortet werden den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und sie werden ihn verdammen zum Tode und überantworten den Heiden. Die werden ihn verspotten und verspeien und geißeln und töten." Das Haus Gottes in Jerusalem, wird ihm, dem Sohn Gottes, durch die sogenannten Diener Gottes verschlossen. Das Besteigen des von Gott eingesetzten Königsthrones, der im letzten Grunde für ihn bestimmt war, wird ihm verwehrt. In dieser Feindschaft gegen Jesus von Nazareth als dem Sohn Gottes sind sich alle Menschen gleich, ob es Heiden sind oder Angehörige des alten Volkes Gottes. Bei dieser dritten Leidensankünigung wird zum ersten Male neben der Tatsache, daß Kinder Gottes und Heiden in der Feindschaft gegen Jesus Christus sich gleich sind, erwähnt, daß er nach diesem allem "am 3. Tage auferstehen wird." Diese Auferstehung Jesu Chriusti nach seinem Leiden und Sterben ist ein Zeichen dafür, daß sein Vater im Himmel allen Widerständen zum Trotz, den Weg nach Jerusalem mit Erfolg hat enden lassen, vielleicht anders als es sich seine Jünger erträumt hatten, aber auch herrlicher als es seine Jünger sich hätten erträumen können. So machte seine Auferstehung erst klar, daß nicht der Tempel das Haus Gottes mehr ist, sondern sein um seiner Bosheit willen zerschundener und zerschlagener Leib. Er selbst wird zum Zentrum, zum Mittelpunkt des neuen Volkes Gottes und seine Auferstehung macht es erst deutlich, daß er, Jesus Christus, gerade als der Leidende und der Gekreuzigte, der eine und wahre König des Himmels und der Erde ist und wir seine Diener und Dienerinnen.
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