Markus - Evangelium 057 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:05/03/1964 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:4. Passionsandacht | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 9, 41 - 42 | | |
Skopus: Warnung vor einem bösen Handeln | | Markus - Evangelium 57 - Markus 9, 41-42 "Denn wer euch darum einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch: Es wird ihm nicht unvergolten bleiben. Und wer einen dieser Kleinen, die an mich glauben, darin irre macht, für den wäre es besser, daß ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde."
Im Angesichte des Leidensweges Jesu Christi, gibt es nur eine einzige mögliche Haltung seiner Jünger, die Bereitschaft zum Dienen, die Bereitschaft, den anderen Menschen in dienender Liebe zu begegnen. Diese Bereitschaft zum Dienen, zur helfenden Liebe entscheidet darüber, ob einer in Wirklichkeit und in Wahrheit einer ist, der zum Jüngerkreis gehört. Wir erinnern uns daran, daß die Jünger Jesu nur die als seine Freunde anerkennen wollen, die zum direkten Jüngerkreis gehören, die mit ihm durch das Land ziehen. Und später haben die führenden Männer der durch die Apostel und Apostelschüler gegründeten christlichen Gemeinden und Kirchen nur die als Christen anerkannt, die zu ihren Gemeinden und Kirchen gehörten. Jesus Christus aber hat die Zugehörigkeit zu seinem Jüngerkreis oder die Gliedschaft zu einer ganz bestimmten Kirche nicht als Erkennungszeichen eines wahren und echten christlichen Glaubens anerkannt. Er ist seinen Jüngern scharf über den Mund gefahren. Auch unser heutige Text unterstreicht, daß die Bereitschaft zur helfenden Liebe ein echtes Erkennungszeichen wahrer Nachfolge, wahrer Jüngerschaft, wahren Glaubens ist: "Denn wer euch tränkt mit einem Becher Wasser in meinem Namen: wahrlich, ich sage euch: Es wird ihm nicht unvergolten bleiben." Das heißt doch, daß der, der ihnen auf ihrer Wanderschaft helfend begegnet, ihnen helfend zur Seite steht, wirklich schon zu ihnen, zu Jesus Christus, gehört, obwohl er nicht zu dieser Gemeinschaft äußerlich gesehen gerechnet werden kann. Das galt auch in der ersten Christenheit, besonders in den Verfolgungszeiten. Wer sich helfend eines verfolgten Christen annimmt, gehört zur christlichen Kirche, ohne wenn und aber, auch wenn er äußerlich noch nicht Glied der einen bestimmten Kirche geworden ist. Ob nicht auf diese Weise noch einmal die eine heilige, allgemeine, christliche Kirche eine sichtbare Gestalt unter uns gewinnt? Wodurch? Dadurch, daß wir nicht fragen, zu welcher Kirche gehörst du? Sondern, daß wir fragen, in welcher Not lebst du? Was fehlt dir? Ich will dir im Namen Jesus Christus helfen. Und daß dann die anderen Christen auch uns so fragen. Wie mahmnt zum Beispiel dr Apostel Johannes?: "Meine Kindlein, lasset uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit." Zu diesem helfenden Dienst, zu dieser helfenden Liebe, gehört es auch, daß wir einem Menschen, der mit uns im gleichen Glauben lebt, beistehen, wenn er schwach oder müde wird. Dazu gehört es auch, einem anderen, der einen schweren Fehler gemacht oder einen tiefen Fall getan hat, wieder zurecht zu helfen. Dazu gehört es aber auch, daß wir nicht einen Menschen nur aus dem Grunde abalehnen und ihm den richtigen Glauben absprechen, weil er zu einer anderen Kirche sich hält. Erst recht dürfen wir keine Verdammungsurteile aussprechen: "Und wer einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, dem wäre es besser, daß ihm ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde." Was damit gesagt wird, könnte man auch so zum Ausdruck bringen: Der, der andere Menschen verdammt und verflucht, ist selbst ein verdammter und verfluchter Mensch. Der, der andere Menschen nicht als Christen anerkennt, ist selbst ein aus der christlichen Gemeinde Ausgestoßener. Der, der anderen Menschen nicht hilft, wird selbst einer sein, dem nicht geholfen werden wird, delbst von der Seite Gottes nicht. Der, von dem wir lernen können, was echte dienende und helfende Liebe ist, heißt Jesus Christus auf seinem Passionswege durch Leiden und Sterben hindurch. Er verfluchte nicht, da man ihn verdammte und verfluchte, sondern er segnete: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Den Mörtder an seiner Seite am Kreuz sprach er nicht schuldig, sondern sagte ihm das helfende Wort: "Heute wirst du mit mir im Paradiese sein." Seine hilflose Mutter übergab er zur Hilfe seinem Jünger Johannes. Im Blick auf unser aller Bosheit und Gottes Feindschaft sagt er das frohmachende Wort: "ES IST VOLLBRACHT."Es ist vollbracht das Werk meiner Hilfe für alle Menschen, auch für uns.
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