Markus - Evangelium 051 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:09/01/1964 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 8,34 - 9,1 | | |
Skopus: Von der Nachfolge | | Markus - Evangelium 51 - 8,34 - 9,1 "Und Jesus rief das Volk und seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren, doch wer sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, der wird's erhalten. Denn was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und dabei sein Leben einbüßt? Denn was kann der Mensch geben, um sein Leben auszulösen? Denn wer sich unter diesem abtrünnigen und sündigen Geschlecht meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln kommen wird. Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes kommen sehen mit Kraft."
Jesu Weg zur Macht und Herrlichkeit geht durch das Leiden hindurch. Will er seiner Sendung treu bleiben, darf er sich durch niemanden und durch nichts von diesem Wege abbringen lassen. Und von der gleichen Eigenart des Weges Jesu ist der Weg seiner Jünger, der Weg aller Christen, der Weg der christlichen Gemeinde, bestimmt. Um diesen Weg der Jünger durch Leiden und Tod zur ewigen Herrlichkeit geht es in unserem Text, der eine Zusammenfassung von 6 Sprüchen Jesu ist, die der Herr sehr wahrscheinlich zu verschiedenen Zeiten und Gelegenheiten gesagt hat, die aber so wie sie hier stehen, von dem Evangelistenb zusammengefaßt worden sind. Bei der Zusammenfassung dieses Spruchblocks hat Johannes Markus die Urchristenheit vor Augen, die schon manche Leiden und Nöte und Verfolgungen hinter sich oder sogar noch vor sich hat, bzw. mitten drinnen steht. In der Zusammenstellung dieser Sprüche zeigt sich der Evangelist als ein rechter Prediger des Evangeliums. Er tut das, indem er den verfolgten und notleidenden Christen aller Zeiten das Ziel und den Sinn aller Verfolgung, aller Not, aller Leiden, um des Glaubens willen, um Jesu Christi willen, zeigt: "Die ewige Herrlichkeit." Und der Apostel Paulus sagt in seinem Brief an die Römer: "Die Leiden dieser Zeit sind nicht wert der Herrlichkeit, die an uns soll geoffenbaret werden." Von der Notwendigkeit des Leidens redet der erste Spruch. Wer ein Jünger Jesu Christi ist, wer ein Christ ist, muß von vornherein damit rechnen, daß ihm sein Glaube durch die anderen nicht leicht gemacht wird, daß er es um seinens Glaubens willen in vielen Dingen schwerer hat als andere Menschen. "Wer mir will nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!" Jeder Mensch, der vor der Entscheidung steht, ob er nicht doch von jetzt ab als ein an Jesus Chreistus glaubender Mensch durch das Leben gehe, wird darauf aufmerksam gemacht: Vergiß unter keinen Umständen, daß zum Christsein das Leiden um des Glaubens willen dazu gehört. Suche nicht, diesem Leiden zu entfliehen. So, wie deinem Herrn Jesus Christus das Kreuz aufgelegt wurde, so wird es auch zu deinem Leben als Christ gehören. Durch den 2. Spruch: "Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird's erhalten." wird das Leiden und das Kreuz, sogar bis in die äußerste Konsequenz hinein aufgezeigt. Bis zum Einsatz des Lebens, bis zum Verlust des Lebens; bis in den Tod hinein gilt es, den Glauben an Jesus Christus mit seinem Evangelium zu bezeugen und zu bekennen. Es hat von Anfang an Zeiten gegeben, in denen ein Christ seinen Glauben an Jesus Christus mit dem Tode bezahlen mußte. Jeder Christ muß, wenn sein Glaube echt ist, zu dieser letzten Konsequenz bereit sein. Jesus Christus erinnert uns aber sofort daran, daß im letzten Grunde diese Bereitschaft zum Märtyrertod eine Selbstverständlichkeit ist für den, der weiß, was für Herrlichkeiten seiner warten. Der 3. Spruch führt diesen Gedanken weiter: "Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden?" Mit Seele ist hier nicht gemeint, was allgemein als Seele bezeichnet wird, sondern unter Seele ist hier ganz konkret das Leben des Menschen gemeint, hier und in der Ewigkeit. Dann heißt das hier in unserem Spruch: Das Leben des Menschen ist durch den Märtyrertod als ein Jünger Jesu nicht in Gefahr. Im Gegenteil, in der ewigen Herrlichkeit bekommt das Leben eines Christen, durch den Märtyrertod hindurch, erst seine endgültige Vollendung. Gefahr ist aber für den vorhanden, der um der Dinge dieser Welt willen nicht zum Glauben kommen kann. Dieser Mensch erhält nicht die letzte Vollendung seines Lebens in der ewigen Herrlichkeit. Dieser Mensch verliert sein Leben in Wirklichkeit, trotz seines ganzen Strebens nach Sicherheit für dieses sein Leben. Aus solch einem wirklichen Verlust gibt es dann keine Rettung mehr, so sagt es uns der 4. Spruch: "Was kann der Mensch schon geben, um sein Leben wieder aus diesem Verlust zu retten?" Solch ein Leben ist und bleibt verloren, mag es noch so erfolgreich gewesen sein; mag es noch so angesehen gewesen sein, mag es noch so reich geworden sein. Der 5. Spruch nun: "Wer sich aber mein und meiner Worte schämt, unter diesem abtrünnigen und sündigen Geschlecht; dessen wird sich auch des Menschen Sohn schämen, wenn er kommen wird, in der Herrlichkeit seines Vaters mit den Engeln." hat die im Visier, die sich um des Leidens willen, um der Verspottung und Verhöhnung willen der anderen, ihres Glaubens an Jesus Christus schämen. Dieser Spruch meint die, die die Verhöhnung und Verspottung und Verächtlichmachung ihres Glaubens nicht ertragen können und ihn darum aufgeben. Wer sich seines Glaubens an Jesus Christus schämt, wird es am Ende der Tage erfahren, was es bedeutet, wenn sich Jesus Christus seiner schämt. Er wird dann ein vom Heil ausgeschlossener Mensch sein. Der 6. Spruch lautet: "Wahrlich, ich sage euch: Es stehen etliche hier, die werdenm den Tod nicht schmecken, bis daß sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft." Und sollte man meinen, daß man auf dieses Kommen lange Zeit warten müßte und darum für uns keine Rolle mehr spiele, der soll sich daran erinnern lassen, sagt Jesus, daß die Erfüllung in kürzester Zeit, schnellstens, noch zu Lebzeiten einiger derer, die dieses Wort jetzt hier hören, kommen wird. Mit diesem Worte des Kommens des Reiches Gottes ist eine unübersehbar große Anzahl von Vorstellungen verbunden, die wir hier nicht erläutern können. Eine Ahnung und eine Vorstellung des Kommens des Reiches auf diese Erde folgt schon im neuen Abschnitt von der Verklärung Jesu Christi auf dem Berge Tabor. An die Verklärung wurden wir in den vergangenen Tagen durch die Zeitungsberichte des Papstes Paul VI. erinnert. Bei dieser Reise durch Palästina wurde dieser Berg Tabor besonders erwähnt. Durch unseren heutigen Text der verschiedenen Sprüche Jesu soll die Gemeinde von damals getröstet werden: Die Zeit der Not und der Verfolgung wird ein Ende nehmen und niemand mehr wird uns unsere Freude rauben. Aber gleichfalls sollen die Müden, die das Leid scheuen, die sich ihres Glaubens schämen, ermahnt werden: Bedenkt, bald kommt die Zeit, da eure Lebensabrechnung offenbar werden wird und das Ausgeschlossensein vom ewigen Heil. Ob diese Sprüche nicht auch uns heute etwas zu sagen haben?
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