Markus - Evangelium 049 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:07/11/1963 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 8, 27 - 30 | | |
Skopus: Das Bekenntnis des Petrus | | Markus - Evangelium 49 - 8, 27 - 30 "Jesus ging mit seinen Jüngern fort in die Dörfer, die zu Cäsarea Philippi gehörten. Und auf dem Wege fragte er seine Jünger: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten: Sie sagen, du seist Johannes der Täufer, einige sagen, du seist Elia; andere, du seist einer der Propheten. Und er fragte sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Da antwortete ihm Petrus: DU BIST DER CHRISTUS! Und er gebot ihnen streng, daß sie niemand etwas davon sagen sollten. In den letzten Predigten des Evangelisten Johannes Markus ging es darum, daß Jesu Jünger, zusammen mit den anderen Menschen, zusammen sogar mit seinen Feinden, nicht in der Lage sind, zu erkennen, daß ihr Herr und Meister, Jesus von Nazareth, der Messias, der Sohn Gottes, ist. Hatte er ihnen nicht sogar zurufen müssen: "Habt ihr denn ein verhärtetes Herz in euch? Ihr habt Augen und seht nicht? Habt Ohren, und höret nicht?" Dieses ist nun von unseren Versen ab anders geworden. Das Andersgewordensein ist so eindrücklich, daß man sofort merkt, hier beginnt ein großer neuer Abschnitt im Predigtbuch des Evangelisten. Jesus verläßt mit seinen Jüngern Betsaida und wandert gen Norden in die Nähe der Stadt Cäsarea Philippi. Dort in der Nähe ist die Quelle des Jordanflusses. Dieser Ort ist durch den König Herodes Philippus als sein Wohnsitz gegründet worden. Dort gab es eine heidnische Wallfahrtsstätte. Und man fragte sich, ob dieser Teil des Landes überhaupt noch zum Heiligen Lande gehört. Sicherlich soll durch diese Wanderung bezeugt werden, daß der Messias Gottes es von Anfdang an mit den Heiden zu tun hat, mit den Götzenanbetern. So wurde es schon bei seinem Wirken im Ostjordanland, jenseits des Sees Genezareth, unterstrichen. Es könnte auch sein, daß Jesus ein wenig Ruhe sucht, ohne irgendeine Gefahr durch den wankelmütigen König von Galiläa, Herodes Antipas, der dem Täufer Johannes den Kopf hat abschlagen lassen und der sich bereits auch für Jesus von Nazareth sehr interessierte. Der Herrscher aber von Cäsarea Philippi, König Herodes Philippus, war bekannt, geschätzt und verehrt als ein gerechter und mild gesinnter Herrscher, der auch auf Ruhe und Frieden aus war. Er war ein Bruder dieses wankelmütigen Herodes Antipas. Jesus und seine Jünger betraten nicht die Stadt, sondern blieben in den Dörfern und Kolonien, die es schon seit jeher in diesem Gebiet gegeben hat. Auf dem Wege dorthin, also unterwegs, stellt Jesus seinen Jüngern die Frage: "Wer sagen die Menschen, daß ich sei?" Damit sind die Menschen gemeint, die nicht zu ihm gehören, die kein persönliches Verhältnis zu ihm haben. Er fragt nicht nach dem, was die Menschen meinen über das, was er lehrt und predigt -das wäre damals eine durchaus normale Frage gewesen-, sondern er fragt, wer er sei? Es geht also ganz klar und deutlich um die Person des Jesus von Nazareth selbst. Was antworten die Jünger auf diese Frage? "Sie sagen, du seist Johannes der Täufer; etliche sagen, du seist Elia; und andere, du seist der Propheten einer." Alle 3 Antworten gehen daran vorbei, daß Gott durch dieses Jesus von Nazareth in einer besonderen einmaligen Weise handelt. In allen 3 Antworten wird abgelehnt, daß er der angekündigte und so sehnlichst erwartete Messias Gottes sei, obwohl die Erklärung als Täufer Johannes oder als Elia sich auf das apokalyptische Erscheinen des Messias bezieht. Wir müssen sagen, daß der Mann auf der Straße in Jesus von Nazareth nicht den Messias Gottes erkennt. Die Antwort auf die nun gestellte Frage an die Jünger: "Ihr aber, wer saget ihr, daß ich sei?" zeigt an, daß bei ihnen eine vollständige Wandlung eingetreten ist. Mit dieser Antwort unterscheiden sie sich jetzt von den anderen Menschen. von den Menschen auf der Straße. Gewissermaßen im Namen aller Jünger spricht Petrus: "DU BIST DER CHRISTUS!" Das heißt, daß im Reden und Handeln ihres Herrn und Meisters Jesus von Nazareth seine Jünger erkennen, daß er der ist, von dem die Propheten geweissagt und auf den die Frommen gewartet haben. Der Messias Gottes heißt: Der Gesalbte Gottes und der Gesalbte wird übersetzt mit CHRISTUS. Unter Gesalbte wurden verstanden die Könige, die Priester und die Propheten. So ist Jesus von Nazareth der eine König, der eine Priester, der eine Prophet, der das Volk Gottes einer herrlichen Zukunft entgegenführen will. Dieser neu angefangene Abschnitt rechnet fest damit, daß in diesem Erkennen des Jesus als dem Messias Gottes, sich die Jünger von den anderen Menschen unterscheiden. Allerdings werden wegen dieser Erkenntnis die Jünger in dem einen Petrus durch Jesus von Nazareth nicht gelobt. Jesus nimmt dieses Bekenntnis der Jünger zur Kenntnis und weiter nichts. Warum bringt wohl das Markus-Evangelium und auch das Evangelium nach Lukas dieses Lob Jesu nicht, während der Evangelist Matthäus es uns überliefert? Das Markus- und das Lukas - Evangelium wollen klar und deutlich sagen, daß die Erkenntnis, daß Jesus von Nazareth der Messias, der Gesalbte Gottes, ist, noch nicht genügt. Dieser Messias Gottes ist gleichzeitig der Menschensohn, der um unsretwillen leiden und sterben muß. Der in Herrlichkeit kommende, vom Himmel kommende Messias Gottes und der um unsretwillen leiden und unsere Not tragende Menschensohn und Gottesknecht sind in dieser einen Person Jesus von Nazareth Wirklichkeit geworden, ist ein und die selbe Person. Diese Erkenntnis ist nicht selbstverständlich, auch nicht für die Jünger. So ist der mit unserem Text begonnene neue Abschnitt, der bis 10, 52 geht, erfüllt von dem Bestreben, die Jünger dahin zu bringen, daß sie erkennen, daß der Messias Gottes, im Gegensatz zu der ursprünglichen Prophezeiung und der gegenwärtigen bekannten Apokalyptik, gleichzeitig der leidende Menschensohn und Gottesknecht ist: "Mußte nicht Christus um unseretwillen solches leiden und dann erst zu seiner Herrlichkeit eingehen?"
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