Markus - Evangelium 037 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:27/06/1963 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 6, 14-16 | | |
Skopus: Johannes der Täufer | | Markus - Evangelium 37 - 6, 14 - 16 "Und es kam dem König Herodes zu Ohren; denn der Name Jesu war nun bekannt. Und die Leute sagten: Johannes, der Täufer, ist von den Toten auferstanden; darum wirken solche Kräfte in ihm. Einige aber sagten: Er ist Elia; andere aber: Er ist ein Prophet wie einer der alten Propheten. Als es aber Herodes hörte, sagte er: Es ist Johannes, den ich enthauptet habe, der ist auferstanden." Die Tätigkeit Jesu in Galiläa neigt sich dem Ende zu. Die Reaktion ist, allgemein gesehen, eine deutliche Ablehnung der Bevölkerung, besonders in der Heimatstadtt Nazareth. Durch die heutigen Verse will der Evangelist darauf hinweisen, daß noch aus einem anderen Grunde der Aufenthalt in diesem Gebiet gefährlich wird. Der Herrscher über dieses Gebiet, Herodes, genauer Herodes Antipas, wird erwähnt. Er ist ein Sohn des Herodes, der zur Zeit der Geburt Jesu gelebt hat. Herodes Antipas, ein Jude, war von der Besatzungsmacht der Römer eingesetzt worden. Er mußte das tun, was der Kaiser in Rom befahl. Schon seine offizielle römische Bezeichnung als "Viertelfürst"zeigt an, was die Römer selbst von ihm halten. Im Volk wird er als König bezeichnet. Aus welchem Grunde soll er für Jesus gefährlich werden? Weil er der ist, der für den Tod des Johannes des Täufers verantwortlich war. Hat er jenen getötet, dann kann dasselbe mit Jesus ebenfalls jederzeit geschehen, zumal er selbst ihn ja in direkter Verbindung mit dem Täufer Johannes sieht. Dieser Herodes Antipas wird durch das Wirken Jesu in Galiläa auf ihn aufmerksam. Die Erregung der Menge über das Reden und über das Tun des Jesus von Nazareth war zu seinen Ohren gedrungen. Diese Erregung war durch die Verkündigung der Jünger, die der Herr zwei zu zwei ausgesandt hatte, noch größer geworden. Sein Name war in aller Leute Mund. Nach unserem Text halten die einen ihn für den von den Toten auferstandenen Täufer Johannes, die anderen sind der Meinung, daß er der wiedergekommene Elia sei, noch andere nehmen einfach an, daß er ein Prophet sei. Uns fällt dabei besonders auf, daß die Leute ihn ablehnen, obwohl sie durchaus annehmen, daß er ein Prophet Gottes sei. Ihre Ablehnung liegt nicht ausschließlich darin begründet, daß sie ihn nicht als Gottes Sohn anerkennen, sondern darin, daß sie überhaupt von Gott nichts wissen wollen. Alle anderen Gründe sind nur vorgeschoben, um den eigentlichen Hauptgrund zu verbergen. Wir erleben dieses ja immer wieder bis auf den heutigen Tag. Es werden viele Gründe vorgeschoben, wenn man erklärt, oder wenn man erklären will, warum man sich nicht so am gottesdienstlichen Leben der Gemeinde beteiligt oder nichts nach Gottes Wort fragt. Hinter all den vorgeschobenen Gründen steckt der eigentliche Grund: Man will von Gott selbst nichts mehr wissen. Die Menschen dort in Galiläa also sehen Jesus von Nazareth durchaus in einer Reihe mit den Männern, durch die Gott in der Vergangenheit geredet und gehandelt hat und doch haben sie für ihn nur eine eisige Ablehnung übrig. Wenn man Jesus für den Täufer Johannes gehalten hat, dann muß doch die Art und Weise seines Dienstes und seiner Lebensführung an diesen Täufer erinnert haben. Wie er zog Jesus als ein Wanderprediger durch das Land. Von beiden wird uns mitgeteilt, daß der größte Teil des Inhalt ihrer Botschaft, ihrer Predigt ebenfalls gleich war. Der Inhalt der Botschaft bei beiden hieß doch: "Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!" Die Tätigkeit Jesu begann, als der Täufer seine beendet hatte. Dadurch sah es aus, als ob Jesus der Fortsetzer der Tätigkeit des Täufers gewesen ist. Es wurde wohl der Unterschied zur Kenntnis genommen, daß der Täufer Johannes in Vollmacht predigte, Jesus aber predigte und diese seine Predigten auch noch durch seine besonderen Taten unterstrich. Wir hatten schon gesehen, wie sich Jesus gerade durch diese seine Taten zeigte als der, der Gewalt und Macht über die Natur, über die Krankheiten, über die widergöttlichen Mächte und über den Tod hat. Aber dieser Unterschied und die Gleichheit zwischen Jesus und dem Täufer führte dazu, daß man sogar annahm, daß Jesus der von den Toten auferstandene Täufer Johannes gewesen sei. Es gab in der Zeit der Urchristenheit eine Gruppe von Menschen, die allen Ernstes behauptete, daß Johannes der Täufer der verheißene Messias gewesen sei und nicht Jesus von Nazareth. Als nun der König Herodes Antipas von Jesus, von seinen Predigten und seinen Taten hörte, und dazu das Gerücht zu seinen Ohren kam, daß dieser Jesus kein anderer sei als der von den Toten auferstandene Täufer Johannes, da steht sicherlich mit einem Male das vor seinen Augen, was er diesem Täufer angetan hat. Es heißt in unserem Text: "Da aber Herodes hörte, sagte er, Johannes, den ich enthauptet habe, der ist auferstanden." Herodes Antipas hat Johannes den Täufer ja umbringen lassen. In einem ganz ausführlichen Bericht werden uns die Einzelheiten des Todes des Täufers in den folgenden Versen geschildert. Aus unseren Versen heute können wir nicht erkennen, ob der König nun von Angst und Furcht geplagt war, daß ein von ihm Ermorderte wieder lebt und in seinem Gebiet sein Wesen trieb; auch bekommen wir keine Auskunft darüber, ob es ihm Leid tat, daß er den Täufer hat umbringen lassen. Nach dem allem wird nicht gefragt und darum bekommen wir auch keine Antwort auf solche Fragen. Der Evangelist Johannes Markus will uns nur ganz einfach auf die Tatsache hinweisen, daß die Situation in Galiläa unheilgeladen ist. Das Volk stellte sich gegen Jesus und vom König Herodes Antipas, der den Täufer umgebracht hatte, ist auch nichts Gutes zu erwarten: "Der Sohn Gottes kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf."
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