Markus - Evangelium 025 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:23/08/1962 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 3, 22-30 | | |
Skopus: Jesus und die bösen Geister | | Markus - Evangelium 25 - 3, 22-30 "Die Schriftgelehrten aber, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er hat den Beelzebul, und: Er treibt die bösen Geister durch ihren Herrscher aus. Jesus aber rief sie zusammen und redete mit ihnen in Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich mit sich selbst uneins wird, so kann es nicht bestehen. Und wenn ein Haus mit sich selbst uneins wird, so kann es nicht bestehen. Erhebt sich nun der Satan gegen sich selbst und ist mit sich selbst uneins, so kann er nicht bestehen, sondern es ist aus mit ihm. Niemand kann aber einem Starken ins Haus eindringen und seine Sachen rauben, wenn er nicht vorher den Starken fesselt; erst dann kann er sein Haus berauben. Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben, auch die Lästerungen, so viel sie immer lästern mögen, wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung für ewig, sondern ist ewiger Sünde schuldig. Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist."
Für die Schriftgelehrten und Obersten des alten Volkes Gottes stand es fest, daß Jesus ein Gotteslästerer sei. Das Todesurteil über ihn ist in ihren Herzen bereits eine beschlossene Sache. Jetzt suchen sie bei allen Gelegenheiten Beweise seiner Schuld herbeizuschaffen, ihn in Widersprüche zu verwickeln, um dann im entscheidenden Augenblick den Schlag gegen ihn zu führen. Wie wir sehen, sind Schriftgelehrte nach Kapernaum direkt aus Jerusalem gekommen. Es ist den Obersten des Volkes unheimlich geworden, daß Jesus von Nazareth einen solchen Zulauf hatte. Vielleicht wurden, je mehr die Menschen zu ihm pilgerten, die Synagogen, die Versammlungshäuser, immer leerer. Sie fürchteten um den alten Glauben, in dem sie erzogen und aufgewachsen waren. Wie können wir diese verantwortlichen Männer verstehen, die über den alten Glauben wachen!! Man möchte geradezu ihnen zurufen: Wir wünschten, daß ihr in eurem Eifer für die Sache Gottes recht habt. Sie hätten recht gehabt, wenn Jesus von Nazareth nicht Gottes Sohn gewesen wäre, sondern nur ein einfacher Wanderprediger. Das ist das große Verhängnis, daß sie teils nicht anerkennen können und teils nicht anerkennen wollen, daß in der Tat Jesus von Nazareth wirklich und wahrhaftig Gottes Sohn ist. So kamen direkt Abgesandte der Obersten aus Jerusalem nach Kapernaum, um das Volk, das zu Jesus pilgerte, zu warnen, zurückzuhalten, gegen ihn aufzuwiegeln. "Die Schriftgelehrten aber, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebul und treibt die bösen Geister aus durch ihren Obersten." Mit anderen Worten heißt das: Der, dem ihr nachläuft, ist ein vom Teufel Besessener. Weil er mit dem Teufel, oder auch Satan genannt, im Bunde steht, darum gehorchen ihm die bösen Geister. Das, was Jesus in der Vollmacht als Sohn Gottes tut, führen sie zurück auf seine Gemeinschaft mit dem Widersacher Gottes. Es sind wahrlich scharfe und harte Anklagen und Angriffe, die sie im Volk gegen Jesus führen. Wir haben Beelzebul, in verschiednen anderen Übersetzungen auch Beelzebub genannt, einfach mit Widersacher Gottes, Teufel oder auch Satan wiedergegeben, obwohl wir wissen, daß damit verschiedene Ableitungen aus verschiedenen Religionen verbunden sind. Dieser Name Beelzebu(b)l kann einmal Fliegengott, das andere Mal der Gott des Misthaufens sein. Alle Deutungsversuche laufen darauf hinaus, was mit einer anderen Deutung verbunden ist: Herr des hohen Himmelshauses, ein Deckname, ein verborgener Name, für Satan. Jesus würde also mit dem "Herrn des hohen Himmelshauses", dem Widersacher Gottes, dem Satan, im Bunde sein, so sagen die Schriftgelehrten dem Volk. Damit versuchen sie, das Volk von Jesus abwendig zu machen. Selbst hier in der Verteidigung gegenüber seinen Feinden zeigt sich Jesus als der Herr, der zu befehlen hat und dem gehorcht wird. Er rief sie, die hinter seinem Rücken das Volk gegen ihn aufwiegeln, zu sich und sie kommen. Er sagt offen das, was sie durch einen Decknamen geheim hielten: Er soll mit dem Satan im Bunde stehen. Mit des Satans Macht also soll er die bösen Geister austreiben. Nun weist er auf die Tatsache hin, wie unlogisch, wie unbeweiskräftig sie ihn anklagen. Vielleicht liegt sogar ein gewisser Spott darin: Wenn sie es mit ihm aufnehmen wollen, dann müssen sie es schon geschickter anfangen. Es ist völlig unlogisch, wenn sie behaupten, er treibe die bösen Geister durch die Obersten der Geister, Satan, aus. Halten sie den Satan denn für so dumm, daß er sich selbst Schaden zufügen könnte? Selbst wenn das geschenhen könnte, dann wäre es in der Tat mit der Herrschaft des Satans sehr schlecht bestellt, dann wäre sie in sich selbst uneins und stünde vor dem Zusammenbruch. Aber so leicht kann man die Herrschaft des Bösen nicht nehmen. Er, der ja im Namen Gottes ausgezogen ist, um diese Herrschaft Satans zu zerstören, weiß, wie schwer dieser Kampf ist. Allerdings bezeugt Jesus dann diesen Schriftgelehrten: Es ist wirklich bereits eine Realität. Durch mich ist der Satan bereits ein Besiegter, ein Geschlagener. Er und sein ganzes dämonisches Reich stehen bereits in meiner Gewalt. Er, und alles, was zu ihm gehört, ist meinem Willen unterstellt und sie müssen tun, was ich befehle: "Es kann niemand einem Starken in sein Haus eindringen und seinen Hausrat rauben, es sei denn, daß er zuvor den Starken binde und alsdann sein Haus beraube." Aus der Anklage der Schriftgelehrten gegen Jesus, aus ihrer Aufwiegelei gegen ihn im Volk, ist eine Predigt Jesu geworden über seine Macht und Gewalt selbst über den Satan mit seinem ganzen höllischen Reich und allen teuflischen Gewalten. "Jesus Christus, Kónig und Herr, sein ist das Reich, die Macht, die Ehr. Gilt kein anderer Name, heut und ewig. Amen." So leuchtet es durch unsere Verse. Und als Abschluß dieses Gespräches mit den Schriftgelehrten sagt Jesus ein entscheidendens und sehr hartes Wort. Der Anfang dieses Wortes "Wahrlich, ich sage euch!" hebt dieses Wort aus den anderen Worten Jesu in einer besonderen Weise hervor. Es ist in göttlicher Vollmacht gesprochen. So hat Gott schon im alten Volk Gottes durch die Propheten gesprochen. Das Wort Jesu lautet nun: "Alle Sünden werden vergeben den Menschenkindern, auch Lästerungen, so viel immer sie lästern; wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung ewiglich, sondern ist ewiger Sünde schuldig." Wie schon bemerkt, ist dieses Wort ein sehr unverständliches und hartes Wort. Es sagt, daß Gottes Güte und Liebe zu uns Menschen unaussprechlich groß ist. Er hält die Türe zur ewigen Freude und Herrlichkeit für uns Menschen weit weit auf. Das Wort sagt aber auch, daß es einmal so weit kommen kann, daß einem Menschen diese Tür nicht mehr geöffnet wird, daß einmal die große Liebe Gottes zu einem Menschen ein Ende hat. Allerdings steht uns Menschen es nicht zu, diese Verurteilung auszusprechen, sondern es wird geschehen im letzten Gericht von Gott selbst. Mit diesem Worte werden wir ermahnt, mit Gottes Güte zu uns nicht zu spielen, damit wir nicht einmal vor der verschlossenen Tür der ewigen Freude und Herrlichkeit stehen müssen. Dieses Wort ist ja hier im Zusammenhang des Gesprächs Jesu mit seinen Feinden gesagt. Und auch dort gibt es einen großen Unterschied bei den Feinden Jesu. Wir sprechen von solchen, die wie mit Blindheit geschlagen, Jesus als Gottes Sohn nicht anerkennen können und ihn in dieser Blindheit mithelfen, ihn umzubringen. Durch Jesus erhalten sie trotzdem die Möglichkeit, Vergebung ihrer Schuld zu finden. Wie betet noch Jesus am Kreuz: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Das vollmächtige Wort Jesu aber in unserem Text rechnet mit solchen Feinden, die es wissen und die es wissen müssen, daß dieser Jesus von Nazareth Gottes Sohn ist, die aber trotzdem in ihrem fanatischen Haß alles dransetzen, ihn umzubringen. Im vollsten Wissen wollen sie mit der großen Liebe Gottes zu uns nichts zu tun haben. Im vollsten Wissen um die offene Tür zum Reich Gottes haben sie diese Tür wieder zugeschlagen. Und keine Macht der Welt wird ihnen diese Tür noch einmal öffnen. Es ist furchtbar, in die Hände des zornigen Gottes zu fallen. Gott, der Herr, bewahre uns vor solch einem fanatischen Haß gegen Jesus und sein Wort; einem Haß, der Jesus haßt, obwohl er genau weiß, daß Jesus als der Sohn Gottes mit seiner ganz großen Liebe auf uns wartet.
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