Markus - Evangelium 021 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:12/07/1962 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 3, 1- 6 | | |
Skopus: Heilung am Sabbat | | Markus - Evangelium 21 - 3, 1 - 6 "Und Jesus ging wieder in die Synagoge. Dort war ein Mann, der hatte eine abgestorbene Hand, Und sie lauerten darauf, ob er ihn auch am Sabbat heilen würde, damit sie Klage gegen ihn erheben könnten. Und er sagte zu dem Mann mit der abgestorbenen Hand: Tritt vor!. Und er sagte zu ihnen: Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, Leben erhalten odr töten? Sie aber schwiegen still. Da sah er sie ringsum zornig an, war über ihr verstocktes Herz bekümmert und sagte zu dem Mann: Strecke deine Hand aus! Und der streckte sie aus; und die Hand wurde gesund. Die Pharisäer aber gingen hinaus und hielten sogleich mit den Leuten des Herodes über ihn eine Beratung ab, wie sie ihn umbringen könnten."
Im letzten Abschnitt vom Ährenausraufen der Jünger am Sabbat, wurde uns schon deutlich, daß die Auseinandersetzung Jesu mit den PHarisäern seinem Höhepunkt zutreibt. Es war uns, wie wenn diese Pharisäer zum letzten Mal ihre Stimme warnend erhoben, um dann zu einem endgültigen Urteil über Jesus zu kommen. In dem heutigen Text wird dieses endgültige Urteil geplant und vorbereitet, das, weil sie, die Frommen, ihn nicht als Sohn Gottes anerkennen wollen, nur auf Gotteslästerung lauten kann; diese wird logischer Weise auf das Todesurteil hinauslaufen. Wir sehen, wie Jesus in eine Synagoge geht. Die Synagoge ist der Versammlungsort des alten Volkes Gottes. Es ist wieder Sabbat. Dort wird durch die Schriftgelehrten das Gesetz Gottes ausgelegt. Jesus geht also, so können wir sagen, direkt in die Höhle des Löwen, dahin, wo die Frommen und Schriftgelehrten und Pharisäer alle auf einem Haufen versammelt sind. In welchem Orte das gescha, wird uns nicht mitgeteilt. Mitten unter den Männern, die der Auslegung des Gesetzes Gottes lauschten, war auch ein Mann mit einer verdorrrten Hand. Nun sehen die Pharisäer eine gute Möglichkeit, Jesus dahinzubringen, daß er vor vielen Menschen sich als ein Übertrteter des göttlichen Gesetzes, des Sabbatgebotes, zeigt, indem er diesen kranken Mann gesund macht. Wir sagten es schon, daß die Frommen zur Erfüllung des Sabbatgebotes eine unübersehbare Anzahl von Vorschriften erlassen hatten. Nach diesen Vorschriften, zum Beispiel, war es einem Arzt am Sabbat Kranke zu behandeln nur erlaubt, wenn der Kranke in Lebensgefahr war. Das konnte man natürlich von diesem Kranken mit der gelähmten Hand nicht sagen. Wäre es nicht besser für Jesus gewesen, wenn er einer Auseinandersetzung hier in der Synagoge aus dem Wege gegangen wäre, dadurch, daß er den Kranken nicht heilte? Aber ihm geht es um den Menschen, der krank ist und der gern gesund werden möchte. Darum ruft er ihn heraus und stellt ihn in die Mitte: "Tritt hervor!" Dabei fragt er die Pharisäer, die darauf lauern, daß sie ihn des Vergehens gegen Gottes Gesetz überführen können: "Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, Leben erhalten oder töten?"
Mit dieser Frage überliefert er die Frommen der Heuchelei. Es geht garnicht um die Frage, darf man etwas tun am Sabbat oder nicht. Ist nicht ein Nichtstun auch ein gewisses Tun? Gerade jetzt hier in der Synagoge im Verhältnis zu den Frommen, bzw. zu dem Kranken lautet die Frage garnicht, ob das, was Jesus tun will, vor dem Gesetz erlaubt ist, sondern die Frage lautet: Was ist Gott wohlgefälliger, daß er, Jesus, Gutes tut und den Kranken heilt oder das Böse, das die Frommen gegen Jesus in ihrem Herzen bewegen? Was wird vom Gesetz Gottes erwartet, daß er Jesus das Leben ihres Kranken heilt und darum erhält oder der Plan der Pharisäer, den sie am Sabbat ausgeheckt haben, daß sie Jesus dahinbringen wollen, daß er etwas tut, was ihnen Grund genug liefert, ihn zum Tode zu verurteilen, ihn zu ermorden? Welches Tun ist also Gott wohlgefälliger: das lebenerhaltende Tun Jesu oder das lebenmordende Tun der Frommen am Sabbat? Wir Können uns vorstellen, daß die Frommen durch diese Frage Jesu vollständig durcheinander geraten sind. Sie müssen erkennen, daß ihre heimlichen mörderischen Anschläge gegen Jesus von ihm selbst gewußt wurden. Jesus hat ihr Herz durchschaut. Aber ebenfalls müssen sie erkennen, daß Jesus ihre ganze Frömmigkeit als eine Heuchelei entlarvt hat. Sie tun so, als ob sie die Frommen wären, die genau nach Gottes Willen leben und ihnen wird gezeigt, daß das eine einzige Lüge ist, weil sie im selben Atemzuge es mit dem Gesetz Gottes vereinbaren können, am Sabbat Mordpläne zu schmieden. Aus Wut und aus dem großen Erschrockensein heraus geben sie keine Antwort auf die Frage Jesu: "Soll man am Sabbat Gutes oder Böses tun, Leben erhalten oder töten?" Sie wollen und können sich doch vor allem Volk keine Blöße geben.Ist es da nicht eine natürliche Regung des Herzens, wenn Jesus über soviel Heuchelei und Bosheit der Menschen, die sich selbst fromm nennen, die Gottes Diener sein wollen, zornig wird? Da kommt der Sohn Gottes auf diese Erde zu uns und es geschieht, daß gerade die, die die Vornehmsten im Volke Gottes sein wollen und es ja im letzten Grunde auch sind, ihn von seinem Wege zu unserer Errettung Schwierigkeiten auf Schwierigkeiten bereiten, ihn in seinem Bemühen um unser Heil hindern und sogar gemeinsam mit den Heiden und Gottlosen daran gehen, seine Ermordung zu planen, Allerdings nicht nur zornig wird er, sondern auch traurig über diese Frommen. Er ist traurig über sie, weil er weiß, daß sie einmal in ihrem fanatischen Haß gegen ihn, trotz ihres frommen Getues, die Türe zur ewigen Seligkeit, die Jesus aufzuschließen auf dem Wege ist, nicht finden werden oder auch vor einer verschlossenen Türe werden stehen müssen. Mit ihrer ganzen Frömmigkeit bleiben sie dennoch vom ewigen Heil ausgeschlossen. Darüber ist Jesus traurig. Wir spüren daraus, daß er seine Feinde, die dabei sind, Mordpläne zu machen, noch lieb hat. Ach, Jerusalem, wenn du doch erkenntest, was wirklich zu deinem Heile notwendig ist? Das ist ein Stoßseufzer aus einen betrübten Heraus, der auch durchaus hier am Platze wäre. Nun schreitet Jesus zur Tat. Im vollen Wissen darum, was das für ihn bedeutet, tut er das, worauf der Kranke sicherlich sehnlichst gewartet hat und die Pharaisäer zähneknirschend vor Wut gelauert haben und was Jesus selbst aus seiner Liebe zu uns, zu diesem einen kranken Menschen, tun mußte, er machte ihn gesund: "Und Jesus sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und seine Hand ward gesund." Die Entscheidung ist gefallen. Der Kranke ist dem Leben in einer neuen Weise wiedergegeben worden. Wir wissen nicht, wie er heißt. In einem Bruchstück des apokryphen Hebräer-Evangeliums lesen wir, daß er zu Jesus vor seiner Heilung gesagt haben soll: "Ich war ein Bauhandwerker, ein Maurer, mit meinen Händen verdiente ich meinen Lebensunterhalt. Ich bitte dich, Jesus, stelle mir meine Gesundheit wieder her, damit ich nicht in Schimpf und Schande als Bettler meine Speise essen muß." Nun kann dieser Mann wieder mit seiner Hände Arbeit sein tägliches Brot verdienen. Seine Hoffnungen haben sich erfüllt. Jesus selbst hat das getan, was er tun mußte; er hat sich als der HEILAND der Menschen erwiesen. Und auch der Haß der Frommen hat seine Erfüllung gefunden, daß sie nun durch die Heilung Jesu am Sabbat einen beweisbaren Grund, nach ihrer Meinung, gefunden haben, ihn als einen Übertreter des göttlichen Gesetzes umzubringen. Sie zögern auch nicht lange, sich zusammenzusetzen und ihre Mordpläne zu machen: "Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald einen Rat mit den Herodesleuten über ihn, wie sie ihn umbrächten." Wir wissen es, daß sie nun alles dransetzen, um diesen Mordplan, den sie hier vielleicht noch geheim gefaßt haben, in aller Öffentlichkeit und mit offizieller Legitimität zur Durchführung zu bringen. Es hat wohl noch einige Jahre bis dahin gedauert, aber wir müssen es sehen, daß also schon gleich am Anfang der Tätigkeit, Jesus sein ganzes Reden und Handeln und Heilen, durchführen muß mit der Morddrohung der Frommen im Hintergrunde. Allerdings ist SEINE Stunde noch nicht gekommen. Diese Stunde liegt nicht in der Hand seiner Feinde, sondern allein in Gottes Hand. Noch geht er seinen Weg über diese Erde, redend, heilend und segnend, zu unser aller Heil. Und selbst der Mordplan der Frommen von damals muß dann später auch noch zu unserem Heile dienen. "O welche eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich sind seine Wege!"
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