Markus - Evangelium 012 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:15/03/1962 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 1, 32 - 34 | | |
Skopus: Jesus heilt viele Krankheiten | | Markus - Evangelium 12 - 1, 32 -34 "Am Abend aber, als die Sonne untergegangen war, brachten sie alle Kranken und Besessenen zu ihm. Und die ganze Stadt hatte sich vor der Tür versammelt. Und er half vielen Kranken, die mit vielerlei Gebrechen beladen waren, trieb viele böse Geister aus und ließ die Geister nicht zu Wort kommen; denn sie kannten ihn."
Jesus ist mit Simon Petrus, Andreas, mit Jakobus und Johannes, im Hause dieses Simon Petrus. Der Sabbattag, der Sonntag des alten Volkes Gottes, geht seinem Ende zu. Es ist der erste Tag des Wirkens Jesu. In der Synagoge predigte er "gewaltig" und gleichzeitig zeigte er, daß er auch in seinem Handeln, in seinem Tun, einer ist, der Vollmacht von Gott hat. Er hat Gewalt über den Teufel und über die Krankheiten. Er treibt einen bösen Geist aus einem Menschen und macht die Schwiegermutter des Petrus gesund. Wie wir Menschen uns nach einem sehnen, der uns gesund macht und der uns befreit aus allen unseren schlechten Bindungen und Verstrickungen, das zeigt der Abend dieses ersten Tages, da Jesus seinen Auftrag als Messias, als Heiland der Menschen, beginnt. Die Sonne ist untergegangen, der Abend bricht herein. Damit ist auch der Sabbattag beendet. Das bedeutet, daß die Angehörigen des Volkes Israel sich wieder frei bewegen können. Sie sind nicht mehr an die Sabbatgeborte und - vorschriften gebunden. Sie können wieder ihrer gewohnten Lebensbeschäftigung nachgehen. Sie sind auch wieder frei, für alle ihre kleinen und großen Schmerzen und Krankheiten einen Arzt aufsuchen. Gerade haben alle diese Leute von dem Wunderdoktor gehört und das Ende des Sabbattages ist gekommen, da eilen sie alle herbei. Wer nicht laufen kann, der wird eben getragen. In kurzer Zeit gibt es keinen Platz mehr vor dem Hause des Simon Petrus. Dicht bei dicht stehen die Menschen beieinander und warten auf das Erscheinen des neuen Wunderdoktors. Es ist durchaus nicht anders als hier bei uns, wenn hier und da wieder einmal ein neuer CURANDERO auftritt und jeder in seinem Herzen glaubt oder meint, vielleicht kann der mich von meiner Krankheit heilen. Denken wir zum Beispiel an den Braucher von Nogoyá, zu dem ja sogar ein Camion voll Menschen auch aus unserem Dorfe hinfuhr. Was für wunderbare Sachen wurden von ihm erzählt. Wieviele Menschen soll er schon geheilt haben? O, es ist schon verständlich, daß wir Menschen uns an jeden noch so schwachen Strohhalm klammern, um ja von unseren leichten und schweren Krankheiten freizukommen. Aus keinem anderen Grunde der Zulauf bei besonderen Brauchern oder auch hier bei Jesus vor der Tür des Hauses des Simon Petrus in der Stadt Kapernaum. Wie heißt es in unseren Versen: "Am Abend aber, da die Sonne untergegangen war, brachten sie zu ihm alle Kranken und Besessenen. Und die ganze Stadt versammelte sich vor der Tür." Jeder Mensch hat an irgendeiner Stelle seines Körpers ein kleines oder ein großes Wehwehchen und jeder hat die große Sehnsucht, endlich wieder einmal gesund zu werden, endlich einmal befreit zu werden von allen Schmerzen und sonstigen Beschwernissen einer Krankheit. Darum ist schon durchaus der Zulauf zu Jesus im Hause des Simon Petrus und der Zulauf zu irgendeinem Wunderdoktor, zu einem Braucher, zu einem CURANDERO, rein menschlich zu verstehen. Aber doch besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen der Menschenmenge, die da zu Jesus im Hause des Simon Petrus pilgert und der Menschenmenge, die irgendwo heute zu einem berühmtgewordenen Braucher oder curandero eilt. Und worin besteht der Unterschied? Doch darin, daß die Menschen, die heute zu einem curandero oder einer curandera eilen, immer zu einem Betrüger eilen und als die Betrogenen wieder nach Hause gehen. Wer wurde zum Beispiel aus unserem Dorfe durch den Braucher von Nogoyá wirklich gesund?? Während die Menge der Menschen aus der Stadt Kapernaum dort vor dem Hause des Simon Petrus vor dem stehen, der der Sohn Gottes ist, der Gewalt hat über den Teufel, der darum auch wirklich Macht hat über alle Krankheiten. Die einen, die zu einem Betrüger geeilt sind, gehen als die Betrogenen mit ihren Krankheiten wieder nach Hause; die anderen, die zu Jesus Christus gekommen sind, ziehen geheilt und froh oder in ihrer Krankheit getröstet wieder von dannen. Sind nicht auch viele Krankheiten, die über uns kommen, direkt von Gott geschickt, um uns als Menschen reifer zu machen? Wir bemerken in unserem Text, daß es nicht heißt: Und sie wurden alle gesund, sondrn es steht geschrieben: "Und er half vielen Kranken, die mit mancherlei Gebrechen beladen waren." Für einige Menschen ist es also wichtig, anzuerkennen, daß es Gottes Wille ist, die ihnen auferlegte Krankheit zu tragen bis ans Ende. Sie stehen dann aber nicht allein da, sondern Gott ist mit seinem Trost und seiner Hilfe in einer anderen Weise sofort zur Stelle. Wer heute zu Jesus kommt, kann immer noch dasselbe erfahren, was die Menschen damals in Kapernaum erfahren haben: Durch sein Eingreifen, vielleicht auch mit Hilfe der ärztlichen Wissenschaft kann ein Mensch von seiner Krankheit befreit werden. Ja, Jesus Christus hat auch in einer besonderen Weise Macht und Gewalt über Krankheiten, daß er noch heilen kann, wenn alle ärztliche Kunst am Ende ist und die Ärzte nur mit dem Kopf schütteln müssen. Es kann aber auch sein, daß Jesus Christus einem Menschen, der mit seiner Krankheitsnot zu ihm kommt, sagt: Es ist Gottes Wille, daß du diese Krankheit trägst für kurze oder lange Zeit, aber du bist mit deiner Krankheit nicht allein, sondern ich stehe dir in deiner Krankheit tröstend und helfend bei. Wie schon in der Synagoge, erweist Jesus sich hier als der, der selbst auch noch Gewalt über den Teufel hat. Er treibt die bösen Geister aus vielen Menschen aus. Was es darum ist, haben wir schon bei der Austreibung des bösen Geistes aus einem Menschen in der Synagoge von Kapernaum ausführlich erfahren. Wir können aber mit wenigen Worten sagen, daß da, wo wir in irgendeiner Weise etwas Gutes tun, einen Befehl Gottes etwa ausführen oder einem Worte der Verkündigung gehorchen wollten und sich in uns eine Stimme meldete, die uns aufforderte, das gerade nicht zu tun, wir müssen da sagen, wo das geschieht, da sind die bösen Geister am Werk, die uns in ihre Hand bekommen möchten, um dann schließlich nur noch das zu tun, was sie uns befehlen, um uns zu solchen von bösen Geistern besessenen Menschen zu machen. Aber Jesus Christus ist stärker als die bösen Geister, auch als die bösen Geister, die in uns am Werke sind. Auf den ersten Blick sind die letzten Worte unseres Textes kaum zu verstehen. Was bedeutet es wohl, wenn es da heißt: "Er trieb viele böse Geister aus und ließ die Geister nicht reden, denn sie kannten ihn."? Bei der Austreibung des bösen Geistes in der Synagoge zu Kapernaum sagt der böse Geist zu Jesus: "Was willst du von uns, Jesus von Nazareth? Du bist gekommen, uns zu verderben. Ich weiß, wer du bist: Der Heilige Gottes." Und Jesus antwortee: "Verstumme!" Hier in unserem heutigen Text läßt Jesus den bösen Geist erst garnicht dazu kommen, daß er seinen Namen ausspricht: "Er ließ die Geister nicht reden." Warum verhindert Jesus Christus, daß die bösen Geister, daß die Peone des Teufels, ihn, den sie durchaus sehr gut kennen, mit seinem Namen anreden? Es ist eine Besonderheit des Markus-Evangeliums, daß es uns darauf aufmerksam machen will, daß Jesus Christus großen Wert darauf gelegt hat, daß sein Ruf als Messias, als Heiland und als Wunderdoktor nicht allzu laut unter den Menschen der damaligen Zeit wird. Er will die Menschen vor einer zu großen falschen Begeisterung schützen. Solch eine Begeisterung führt normalerweise nicht zu einem Glauben und zu einem Gehorsam, den Jesus Christus erwartet, sondern zu einer falschen Verehrung. Denken wir daran, daß sie Jesus damals zum König haben machen wollen, und zwar aus einer falschen Begeisterung heraus, daß er viele Tausende von Menschen, die hungrig waren, satt gemacht hatte. Solch einen konnte man gebrauchen. Und Jesus hatte alle Mühe, die Menschen davon abzubringen, ihn zu einem sogenannten Brotkönig zu machen. Wäre er das geworden, dann hätten sich am meisten der Teufel und seine bösen Geister gefreut. Dann wäre Jesus nämlich in ihrer Hand, dann wäre Jesus nicht mehr auf dem Wege, den Gott ihm bestimmt hatte. Sein Weg sollte ja nicht als ein Brotkönig und Wunderdoktor enden, umjubelt von einer begeisterten Menge, sondern sein Weg sollte enden am Kreuz auf Golgatha, als Sühne für unsere abgrundtiefe Bosheit. Vor diesem Kreuz bricht jede noch so große Begeisterung für Jesus in ein Nichts zusammen. Darum wehrt Jesus es gerade entschieden ab, daß die bösen Geister ihn hier als den bekanntmachen, der ihnen Gesundheit, Frieden, Arbeit und Brot bringt. "Jesus trieb viele böse Geister aus und ließ die Geister nicht reden, denn sie kannten ihn." Der Blick zum Kreuz soll nicht getrübt werden; der Weg zum Kreuz, ihm vom Vater im Himmel vorgezeichnet, darf nicht verhindert werden, auch nicht durch eine falsche Begeisterung für Jesus Christus, besonders aber dann nicht, wenn diese Begeisterung angefeuert wird durch eine betrügerische Stimmungsmache, durch eine Propaganda des Teufels und seiner dämonischen Diener. Wir stehen am Anfang der Passionszeit, Möge uns nichts davon abhalten, unseren Blick hinzuwenden auf das Kreuz auf Golgatha, auf das, was er dort für uns tat. Was dort geschah, ist wichtiger als alle Krankenheilungen, Totenauferweckungen, Naturbeherrschung und alle Speisungen der Menschen durch Jesus Christus. Hoch ragt das Kreuz auf Golgatha, Heimat für Heimatlose.
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