Markus - Evangelium 008 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:11/01/1962 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 23-2-1965 -Bibelstunde- Meroú, 22-2-1965 -Bibelstunde- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 1, 15-15 | | |
Skopus: Die Zeit ist erfüllt | | Markus-Evangelium 8 - 1, 14-15 "Nachdem aber Jesus gefangen gesetzt worden war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!"
Den Inhalt des Markus-Evangeliums, das Johannes Markus schrieb, können wir mit 2 Worten angeben: JESUS CHRISTUS. Diese eine Gestalt, die eine Person, ist der Mittelpunkt der Predigten des Evangeliums. An seinem Anfang wurde uns allerdings von einer anderen Gestalt berichtet, JOHANNES, der TÄUFER. Mit ihm beginnt gewissermaßen das Evangelium. Er ist der Vorläufer, der Bote dieses Jesus Christus. Wir lesen: "Eine Stimme eines Predigers in der Wüste, bereitet den Weg des Herrn." Dieser Johannes, der Täufer, hat einmal selbst gesagt: "Er, Jesus Christus, muß zunehmen, ich aber muß abnehmen." Er ist der ausgestreckte Finger, der auf Jesus Christus hinweist, nicht mehr und nicht weniger. Er selbst allerdings will auf keinen Fall mehr sein. Mit dem Kommen des Herrn kann und will er zurücktreten. So sehen wir in unserem heutigen Text, wie der Evangelist uns verkündigt, daß nach der Gefangennahme sofort Jesus Christus erscheint. Jetzt ist die Zeit des Gottes Sohnes gekommen, der sich in der Wüste auch gegenüber dem Teufel, dem Widersacher Gottes als Gottes Sohn erwiesen hat. "Nachdem Johannes überantwortet war, kam Jesus." Johannes der Täufer geht und Jesus kommt.Während Johannes seine Wirksamkeit in der Wüste hat, wirkt Jesus Christus in Galiläa: "Er kommt nach Galiläa." Nach dem Evangelisten Matthäus hat sich damit eine alte Weissagung erfüllt. Obwohl Galiläa bei den gesetzesfrommen Juden keinen besonders guten Ruf hat, bekommt es jetzt durch das Wirken Jesu eine wichtige Bedeutung. Immer und immer wieder werden wir in allen Evangelien lesen: "Und er kam nach Galiläa." oder "Und er zog durch Galiläa." In Galiläa liegen Kapernaum, der See Genezareth, Kanaan, Nazareth und auch Nain; alles Orte, die uns in den Evangelien oft begegnen. Nicht Jerusalem mit dem heiligen Tempel, samt seiner alten Kultur und Tradition, mit der Leitung des alten Volkes Gottes, mit den Hohenpriestern und Schriftgelehrten, mit den Tempeldienern, wurde von Gott als Wirkungskreis seines Sohnes bestimmt, sondern Galiläa. Und von diesem Galiläa sagt der fromme Rabbi Jochanan ben Zakkai: "Galiläa, Galiläa, du kennst das Gesetz, deshalb wird dein Ende das der Räuber sein." Dort in diesem Gebiet, in jedem Dorf und Flecken und Haus verkündigt Jesus Christus das Evangelium, die frohe Botschaft vom Reiche Gottes: "Nachdem aber Johannes überantwortet worden war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium vom Reich Gottes." Gleich hier am Anfang werden uns die genauen Orte nicht angeben, das kommt später bei den Einzelgeschichten. Unsere heutugen 2 Verse sind gewissermaßen die Überschrift über die folgenden Abschnitte. Jesus predigt in Galiläa. Er predigt vom Reich Gottes. Wir erhalten auch eine Antwort auf unsere Frage, was das denn bedeutet, wenn er vom REICH GOTTES predigt: 1. Die Zeit ist erfüllt. 2. Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. 3. Tut Buße, kehret um von eurem falschen und bösen Weg. Damit ist also die Predigt Jesu vom Reich Gottes charakterisiert. Was heißt nun 1. die Zeit ist erfüllt? Die Zeit ist gekommen, daß Gott die Tür zum Himmel selbst wieder aufschließt. Gottes Zorn hat ein Ende. Seine ganz große Liebe zu uns Menschen wird sichtbar. Mit dem Beginn der Tätigkeit Jesu ist diese Zeit hereingebrochen. 2. Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen, heißt nun nichts anderes als: Mit diesem Jesus von Nazareth kommt Gott selbst zu uns Menschen. Die Herrschaft Gottes ist mit dem Kommen des Sohnes Gottes mitten unter uns. Wenn wir vorhin sagten, Gott schließt die Tür zum Himmelreich wieder auf, so heißt das noch mehr. Es heißt: Der Himmel, der Herrschaftsbereich Gottes, kommt mit dem Sohne Gottes mitten unter uns Menschen. Damit wird der Zustand wieder hergestellt, wie er im Paradies bestanden hatte. Denken wir daran, wie uns da verkündigt wurde, daß Gott selbst im Paradies weilte, dort den Menschen begegnete und mit ihnen sprach. Durch die Schuld des Menschen wird dieser Mensch aus dem Paradies vertrieben.Das Leben auf dieser Erde nun und das Miteinander von Mensch zu Mensch wird zu einer Qual. Der Mensch lebt außerhalb des Paradieses in einer ständigen Angst vor den Tieren, vor sich selbst, vor den anderen Menschen und vor Gott. Unser Leben wird zur Hölle. Aber mit dem Kommen Jesu Christi, dem Sohne Gottes, muß diese Hölle, die wir uns selbst verschuldet haben, wieder weichen und Gottes Liebe bringt wieder das Paradies, den Himmel also, auf die Erde. "Die Zeit ist erfüllet und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen." Das ist die Botschaft Jesu Christi, die er damals den Menschen, besonders denen in Galiläa, verkündigt. Das ist die große Freudenbotschaft, die er uns allen predigt. Also der, der den Himmel auf die Erde bringt, ist gleichzeitig der, der diese Tatsache als frohe Botschaft, als Evangelium, uns Menschen zuruft. Und wenn Jesus Christus nun weiter uns Menschen auffordert: 3. "Tut Buße!". dann ist das doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Wenn Gottes Zorn ein Ende hat, wenn Gott sich selbst auf den Weg macht, um uns die Tür zum Himmelreich zu öffnen, um mit sich selbst den Himmel auf die Erde zu bringen und damit seine unbeschreibbare grosse Liebe zu uns zum Ausdruck bringt, dann ist es eigentlich eine Selbstverständlichkeit, daß wir endlich unseren Widerstand gegen Gott aufgeben, daß wir endlich nicht mehr von ihm weglaufen, sondern uns umdrehen, um die ersten Schritte zu ihm hin zu gehen. Das ist die Bedeutung des Wortes TUT BUSSE: Von unserem eigenen Weg lassen, umkehren und den Weg gehen, den Gott uns zu gehen befiehlt, den Weg zurück zu ihm. Und wenn Jesus Christus weiter sagt: "Und glaubet an das Evangelium!", dann sagt er damit nicht etwas anderes als bisher, sondern dasselbe, nur mit anderen Worten. "An das Evangelium glauben", faßt dieses alles zusammen: Gottes große Liebe zu uns, die seinen Sohn zu uns schickt und die den Himmel auf die Erde bringt und unser Dankeschönsagen dafür, indem wir von unserem bisherigen Weg lassen und fortan nach dem Willen Gottes leben, uns ganz in seine Hand und in seine Gewalt begeben. Der Evangelist hat in diesem Evangelium in allen Predigten von Jesus Christus, über sein Tun und Lassen und Reden eben dieses herausgestellt: "Die Zeit ist erfüllet und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut nun Buße und glaubet an das Evangelium!"
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