Markus - Evangelium 007 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:17/11/1960 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Meroú, 22-2-1965 -Bibelstunde- Reffino, 23-2-1965 -Bibelstunde- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 1, 12-13 | | |
Skopus: Jesu Versuchung | | Markus-Evangelium 7 - 1, 12-13 "Und sogleich trieb ihn der Geist in die Wüste, und er war vierzig Tage in der Wüste und wurde vom Satan versucht, und er lebte bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm."
Sicherlich ist uns allen bereits die Versuchungsgeschichte Jesu bekannt. Matthäus und Lukas verkündigen sie uns in einer ausführlichen Weise, besonders auch, wie es Jesus gelingt, den Teufel zu besiegen. Ich erinnere nur an das, was der Teufel von Jesus verlangte: 1. Er solle aus Stein Brot machen. 2. Er solle sich vom Dach des Tempels herunterfallen lassen. 3. Er solle ihn, den Teufel, als den Herrn der ganzen Welt anerkennen und ihn anbeten und sein Stellvertreter werden. Jesus aber bezeugt ihm, wer in Wahrheit der eigentliche Herr Himmels und der Erde ist und jagt ihn dann fort. Hier in unserem Evangelium nach Markus werden uns keine Einzelheiten der Versuchungsgeschichte berichtet. Was Matthäus und Lukas uns in 11 bzw. 13 Versen verkündigen, das mach Markus mit 2 Versen ab. Aber er versteht es doch, auch in diesen kurzen 2 Versen das Entscheidende zu sagen. Im letzten Wochengottesdienst haben wir von der Taufe Jesu durch den Täufer Johannes gehört. Darin kommt zum Ausdruck, dieser Mensch Jesus von Nazareth ist Gottes Sohn. Der Vater im Himmel bekundet es durch sein Wort und der Heilige Geist hält mit Jesus innige Gemeinschaft. In der Versuchungsgeschichte nun wird er dem Widersacher oder auch Gegenspieler Gottes dem Teufel, auch Satan genannt, gegenübergestellt. Nach alter Auffassung war der Herrschaftsbereich des Teufels in der Wüste, inmitten der wilden Tiere, die seine Diener waren. Wir wissen zum Beispiel aus den Zeremonien des alten Volkes Gottes beim großen Versöhnungsfest,daß der Hohepriester auf einen dazu bestimmten Ziegenbock die ganze Schuld des Volkes vom vergangenen Jahr symbolisch legte und dann diesen Ziegenbock in die Wüste zum Azazel jagte, zum Teufel schickte. Von daher stammt wohl die oft falsch angewandte und flucherisch gebrauchte Redensart: Ich jage dich zum Teufel. Wir sollten solch eine Redensart doch lieber nicht gebrauchen. Die Wüste mit ihren wilden Tieren war also der Herrschaftsbereich des Versuchers und Widersachers Gottes. Nirgendwo anders als in der Wüste kann es eine bessere erste Begegnung zwischen Jesus und diesem Widersacher Gottes geben. Jesus ist ja zu uns auf diese Erde gekommen, um die Werke des Widersachers zu zerschlagen. So ist sicherlich auch das Wirken des Johannes des Täufers in der Wüste als ein Einbruch in den Wirkungsbereich des Teufels zu verstehen. Zu dieser Begegnung Jesu mit dem Teufel in der Wüste kommt es durch das Drängen des Heiligen Geistes. Er gibt den Befehl Gottes, des Vaters und Schöpfers, an seinen Sohn Jesus Christus weiter. Hier in der Wüste, im Herrschaftsbereich des Teufels, steht Jesus von Nazareth 40 Tage und 40 Nächte dem Teufel gegenüber und ist seinen Versuchungen ausgesetztt. Was ist unter Versuchungen zu verstehen? Es ist das Bestreben des Widersachers Gottes, einen Keil zu treiben zwischen dem Sohn Gottes und seinem Vater im Himmel, damit er es ablehne dem Befehl seines Vaters zu gehorchen. Der Teufel will den Sohn Gottes in der Gestalt des Menschen Jesus von Nazareth dahinbringen, daß er es ablehne, den befohlenen Kampf gegen ihn anzufangen. Ja, die Versuchung besteht darin, den Sohn Gottes auf seine Seite zu ziehen. Es findet hier aber nicht nur eine Begegnung statt zwischen Jesus von Nazareth, der der Sohn Gottes ist, und dem Teufel, dem Widersacher Gottes, sondern es stehen sich auch die Handlanger des Teufels, hier die wilden Tiere, und die dienstbaren Geister des Gottes Reiches, die Engel, gegenüber. Heute würden wir so von den wilden Tieren als die Handlanger des Teufels nicht mehr sprechen, aber damals war es die allgmeine fromme Meinung. Wichtig ist jedenfalls und das können und müssen wir auch heute noch sagen, daß in der Versuchungsgeschichte Jesu sich nicht nur der Sohn Gottes und der Teufel gegenüberstehen, sondern die beiden Machtbereiche, mit allem, was dazu gehört. Allerdings müssen wir von vornherein ganz fest und klar sagen, daß die Macht des Teufels nur eine lächerliche ist, eine Macht, die er sich anmaßt, aber in Wirklichkeit nicht besitzt. Durch seine lügnerische Haltung tut er so, ALS OB. Es gibt nur eine einzige Herrschaft, die ist Gottes, in der Jesus Christus allein König und Herr ist. Weil dieses der Evangelist Markus glaubt und weiß, darum ist es für ihn vollständig unwichtig und unnötig, ausführlich darzustellen, wie die Versuchungen vonstatten gingen. Ja, für ihn ist es vollständig nebensächlich, das Ergebnis der Versuche des Teufels, einen Keil zu treiben zwischen dem Sohn und dem Vater, mitzuteilen. Kann denn auch das Ergebnis zweifelhaft sein? So fragt damit der Evangelist uns alle. Muß man sich überhaupt bei der Beantwortung dieser Frage noch aufhalten?! Für ihn, dem Evangelisten, ist alles so klar, daß er uns das Ergebnis garnicht mitteilt. Was muß das für eine frohe Gewißheit sein, die so klar und so sicher und so deutlich ist, daß sie uns selbst die Beantwortung der Frage nach dem Ausgang der Versuchungen Jesu durch den Teufel überläßt. Wenn wir als Jünger Jesu in unserem Kampf gegen den Teufel, besser gesagt, gegen den BÖSEN, doch auch etwas von dieser freudigen Gewißheit des Evangelisten Markus darüber hätten, wie dieser Kampf enden wird, weil Jesus bei uns ist, dann würde in Wahrheit mancher Kampf allein schon dadurch siegreicher beendet werden. "Und alsbald trieb der Geist Jesus in die Wüste, und er war in der Wüste 40 Tage und ward versucht von dem Satan und war bei den Tieren, und die Engel dienten ihm."
|
|