Markus - Evangelium 003 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:08/09/1960 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 16-2-1965 -Bibelstunde- Meroú, 15-2-1965 -Bibelstunde- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 1,1 | | |
Skopus: Einleitung | | Markus- Evangelium 3 - 1,1 "Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes."
Johannes Markus, ein Schüler des Petrus, ein Mitarbeiter des Paulus, hat dieses Evangelium von Jesus Christus in den Jahren 62-69 in Rom niedergeschrieben. Die Apostel, die mit Jesus gewandelt waren, sind alt geworden. Dazu brachen Verfolgungen über die Christen aus. Es bestand die Befürchtung, daß die noch lebenden Apostel an erster Stelle dem Märtyrertod ausgesetzt waren. Und damit würden sie, die mit diesem Jesus gewandelt waren, nicht mehr sein. Es würden die Augenzeugen fehlen, die das große Wunder der Liebe Gottes selbst miterlebt hatten, als Gott seinen Sohn auf diese Erde sandte. Es würden die fehlen, die in Vollmacht und mit Autorität das Wort von diesem Jesus Christus berichteten und verkündigten. Es wurde ein authentischer Bericht, ein schriftlicher Bericht, erwünscht über das, was dort in Palästina und Jerusalem in den Jahren 0 - 33 sich ereignet hat. Dieser schriftliche Bericht sollte als Grundlage für die Verkündigung der kommenden Generationen dienen; auf ihn sollten sich die Menschen der kommenden Jahrhunderte verlassen können. So war es dazu gekommen, daß zahlreiche Zuhörer des Petrus in Rom seinen Schüler Markus gebeten hatten, auf Grund der Predigten und des Taufunterrichts des Petrus alles in Palästina um und mit diesem Jesus von Nazareth Geschehene niederzuschreiben und ihnen zu überlassen als ein Grundlage für die Verkündigung an alle Menschen in allen Erdteilen und zu allen Zeiten. Der Kirchengeschichtsschreiber Eusebius weiss zu berichten, dass Petrus dazu sogar seine Erlaubnis gegeben hat. Markus hat diesen Wunsch erfüllt, sich niedergesetzt und geschrieben. Das, was er geschrieben hat, haben wir nun vor uns. Er war der Erste, der uns einen Bericht über Jesus Christus geschrieben hat. Nach ihm sind noch drei andere Evangelien entstanden, die wir auch in unserem Neuen Testament haben: Die Evangelien nach Matthäus, Lukas und Johannes. Diese drei und das nach Markus sind als authentische Berichte von der christlichen Kirche anerkannt worden, während es dazu noch unzählbare Evangelien gegeben hat, die wegen ihrer allzubreiten Ausschmückungen und unglaubwürdigen Wundergeschichten nicht als authentische Quellen für die Verkündigung anerkannt wurden. Von solchen unglaubwürdigen Evangelien sind heute uns bekannt: Das Petrus-Evangelium; das Prot-Evangelium des Jakobus; die Kindheitserzählungen des Thomas; das Nazaräer- und das Ebioniten- und das Hebräer- und das Nikodemus-Evangelium. Die apokryphen Evangelien dienen heute zum Teil noch der katholischen Kirche, um die Kindheit und die Jugend Jesu zu erzählen. Vielleicht ist es interessant, einmal aus den Kindheitserzählungen des Thomas zu lesen, damit wir sehen, wie recht schon die alte christliche Kirche tat, wenn sie sagte und entschied, daß diese Geschichten keine authentischen Berichte sind und darum nicht zum Neuen Testament als dem Worte Gottes gehören: 1. "Ein junger Mann spaltete Holz. Da fiel die Axt hin und zerspaltete ihm den Fuß. Er verblutete und war nahe am Sterben. Wie nun Unruhe und Auflauf entstand, da lief der kleine Jesus dahin und mit Gewalt bahnte er sich den Weg durch die Menge. Er fasste den getroffenen Fuß des Jünglings an, und sogleich war er geheilt. Er sprach aber zum Jüngling: Steh jetzt auf, hacke weiter das Holz und denk an mich. Als die Menge sah, was geschehen war, da huldigte sie dem Knaben und sagte: Ganz gewiss wohnt Gottes Geist in diesem Jungen." 2. "Als Jesus 6 Jahre alt war, schickte ihn seine Mutter zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen, nachdem sie ihm einen Krug gegeben hatte. In der Menge aber stieß er mit jemanden zusammen, der Wasserkrug ging entzwei. Jesus aber faltete das Gewand, daß er umgelegt hatte, auseinander und füllte es mit Wasser und brachte es seiner Mutter. Als seine Mutter aber das Zeichen sah, das geschehen war, da küßte sie ihn und sie bewahrte die Geheimnisse, die sie ihn tun sah." 3. "Ein ander Mal aber zur Zeit der Aussaat zog der Knabe mit seinem Vater aufs Feld, weil der Vater Weizen auf ihr Land säen wollte. Und während der Vater beim Säen war, säte auch der kleine Jesus, und zwar nur ein einziges Weizenkorn. Und als es ans Ernten ging und man den Ertrag zur Scheune brachte, da bekam er einhundert Malter -600 Tonnen- Weizen von dem einen Korn. Und er rief alle Armen des Dorfes zur Scheune und schenkte ihnen den Weizen und Josef trug heim, was vom Weizen übriggeblieben war. Jesus aber war 8 Jahre alt, als er dieses Zeichen tat." Bei diesen apokryphen Evangelien ist der fromme Glaube mit seiner Ausschmückungsphantasie ein Stück zu weit gegangen und darum unglaubwürdig. Unsere 4 Evangelien sind bei aller Verschiedenheit doch ernste und nüchterne Darstellungen. Das Markus-Evangelium ist das älteste. Und man kann es wissenschaftlich nachweisen, daß die Schreiber des Matthäus- und des Lukas-Evangeliums bereits das Markus-Evangelium gekannt haben müssen. Lukas zum Beispiel schreibt am Anfang seines Evangeliums: "Nachdem viele es gewagt haben, von den Geschichten zu berichten, die sich unter uns Menschen ereignet haben- wie es uns die überliefert haben, die alles von Anfang an selbst gesehen haben und Diener des Wortes waren- habe ich es auch für recht angesehen, nachdem ich alles mit Fleiß erforscht habe, es dir, Teofilus, ordentlich niederzuschreiben, auf daß du eine Grundlage habest des Glaubens, in dem du unterrichtet worden bist." Unsere 4 Evangelien sind also Aufzeichnungen über das, was mit Jesus Christus auf dieser Erde geschehen ist. Als Grundlage zu diesen Aufzeichnungen haben die Schreiber die Predigten der Apostel, der Augenzeugen, genommen. Das, was die Evangelisten dann niedergeschrieben haben, sind keine Biographien, Lebensbeschreibungen, über Jesus von Nazareth, sondern wiederum Predigten über Jesus Christus auf Grund der Predigten der Apostel. Die Predigten der Evangelisten in ihren Evangelien über Jesus haben die alleinige Aufgabe, die Menschen aller Zeiten, also auch unserer Zeit, zum Glauben an Jesus Christus als dem Herrn aller Herren und dem Heiland aller Menschen zu führen. So sagt Johannes es selbst am Schluss seines Evangeliums: "Auch viele anderen Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buche. Diese aber sind geschrieben, daß ihr glaubt, Jesus sei Christus, der Sohn Gottes, und daß ihr durch den Glauben das Leben habet in seinem Namen." In den vergangenen Jahrzehnten haben evangelische Theologieprofessoren versucht, auf Grund der 4 Evangelien ein geschichtliches Leben Jesu zu schreiben und alles genauso zu rekonstruieren, wie es damals gewesen ist. Bei diesem Versuch sind die Professoren gescheitert, weil sie der falschen Meinung waren, als ob die Evangelien Biographien seien von diesem Jesus Christus. Aber die Evangeliusten wollen uns keine Lebensbeschreibung Jesu geben, sondern uns Jesus Christus verkündigen, damit wir auch zum Glauben an ihn kommen. Nicht seine Lebensdaten sind für die Evangeliusten wichtig, darum gibt es darin bei den einzelnen Evangelisten Verschiednheiten, sondern allein das, was Gott durch Jesus Christus für uns tat und darin sind sich die 4 Evangelisten einig. Darum wollen auch wir in der Beschäftigung mit dem Markus-Evangelium nichts anderes tun als darauf zu hören, was Gott durch Jesus Christus für uns getan hat und noch tun will, damit auch wir in unserem Glauben an ihn immer völliger werden.
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