Markus - Evangelium 002 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:25/08/1960 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 16-2-1965 -Bibelstunde- Meroú, 15-2-1965 -Bibelstunde- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst- | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 1, 1 | | |
Skopus: Einleitung | | Markus - Evangelium 2 - 1, 1 "Dies ist der Anfang des Evangeliums, dem Sohne Gottes."
Das Evangelium, das wir angefangen haben, gemeinsam zu lesen, ist die frohe Botschaft von Jesus Christus, der der Sohn Gottes ist. Wer hat dieses Evangelium geschrieben? Nach allgemeiner gesamtkirchlicher Auffassung ist dieses Evangelium von einem Mann mit dem Namen JOHANNES MARKUS geschrieben worden. Daher hat dieses Evangelium den Namen MARKUS-EVANGELIUM bekommen. Besser können wir allerdings sagen: "Das Evangelium von Jesus Christus nach Markus." Die Mutter dieses Johannes Markus hieß Maria und besaß in Jerusalem ein Haus. In der Apostelgeschichte lesen wir: "Und Petrus kam vor das Haus Marias, der Mutter des Johannes, der mit dem Zunamen Markus hieß, da viele beieinander waren und beteten." Im Hause dieser Maria, seiner Mutter, versammelte sich also die erste christliche Gemeinde in Jerusalem. Es besteht die große Wahrscheinlichkeit, daß der Jüngling, der im Garten Gethsemane bei der Gefangennahme Jesus nackend floh, dieser Johannes Markus gewesen war. Aus dem Briefe des Apostels Paulus an die Kolosser wissen wir, daß Johannes Markus ein Vetter war des Barnabas, ein Levit, also einer, der im alten Volk Gottes zum Tempeldienst bestimmt war. In einer alten Schrift des Hippolyt wird dieser Markus der Stummelfingrige genannt. Es musste also mindestens an einem Finger einer Hand ein Glied gefehlt haben. Und in einem apokryphen Prolog zu den Evangelien wird erzählt, daß dieser Johannes Markus , nach seinem an Jesus Christus Gläubigwerden sich selbst den Daumen abgeschnitten habe, damit er nicht mehr zum Tempeldienst in Jerusalem herangezogen werden konnte. Zum Dienst am Heiligtum waren nur vollkommene gesunde Männer mit unversehrten Gliedern aus dem Stamme Levi zugelassen. Er hatte damit zum Ausdruck bringen wollen, daß er nichts mehr mit dem alten jüdischen Glauben zu tun habe. Dieser Bericht kann allerdings nur eine bloße Erzählung, eine Legende, sein. Aus der Apostelgeschichte wissen wir aber, daß Johannes Markus mit Barnabas den Apostel Paulus auf seiner ersten Missionsreise begleitete. Wir lesen dort: "Barnabas und Paulus kehrten wieder nach Jerusalem, nachdem sie übergeben hatten das Opfer und nahmen mit sich Johannes, mit dem Zunamen Markus." Allerdings kehrte Johannes Markus aus unbekannten Gründen bald nach Jerusalem wieder zurück. Paulus war darüber so erbost, daß er ihn auf seiner 2. Reise nicht mehr mitnehmen wollte. Darüber kommt es zu einem Streit und Bruch mit Barnabas, dem Vetter dieses Johannes Markus. Nach diesem Zerwürfnis ging Barnabas mit Johannes Markus allein auf eine Missionsreise nach Zypern, während Paulus mit einem anderen, mit Silas, durch Syrien und Sizilien reist. Später wird Paulus auf dieser seiner Reise auch noch von Timotheus begleitet. Paulus ist dann wieder in Rom mit diesem Johannes Markus zusammen gewesen. Es muß also ein Versöhnung zwischen Paulus und Markus stattgefunden haben. Im 2. Timotheusbrief heißt es aus dem Munde des Paulus über diesen Markus: "Es grüsst euch Markus, der Neffe des Barnabas, über welchen ihr etliche Befehle empfangen habt (so er zu euch kommt, nehmt ihn auf!)." Johannes Markus ist während der letzten Gefangenschaft des Paulus bei ihm in Rom gewesen. Wichtig ist bei diesem Johannes Markus allerdings noch eine andere Sache: Im 1. Petrusbrief wird Markus vom Apostel Petrus MEIN SOHN genannt. Das bedeutet, daß Markus durch die Predigt, durch die Verkündigung des Petrus, nicht durch die des Paulus, zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist. Petrus ist sein geistlicher Vater gewesen, wenn er auch in besonderer Weise in der Gemeinsamkeit des Dienstes mit Paulus verbunden war. Nach einer Notiz des ersten Kirchengeschichtsschreibers EUSEBIUS war Johannes Markus als Bischof, als Leiter der Gemeinde zu Alexandrien in Ägypten, in der Zeit von 50 bis zum Jahre 62 tätig. Danach ist er nach Rom gegangen. Nach einigen Berichten soll er in Rom, nach anderen in Alexandrien um seines Glaubens willen getötet worden sein. Einhellig und klar wird aber von allen Zeugnissen der alten Welt bekannt, daß der Glaube dieses Johannes Markus und auch seine Predigt gegründet war im Zeugnis und in der Predigt des Apostels Petrus. Der obengenannte Geschichtsschreiber Eusebius teilt uns ein Wort des Presbyters Papias aus dem Jahre 130 über Johannes Markus mit. Dort heisst es: "Markus, welcher der Dolmetscher des Petrus war, schrieb alles, dessen er sich erinnerte, genau auf, jedoch nicht der Reihenfolge nach, und zwar sowohl Worte wie auch Taten des Herrn. Er hatte nämlich weder den Herrn gehört, noch war er ihm zu Lebzeiten nachgefolgt, vielmehr später, wie er schon sagte, dem Petrus, der den Bedürfnissen entsprechend seine Lehrvorträge gestaltete, aber nicht wie einer, der eine Zusammenstellung der Aussprüche des Herrn darbietet. Um eines trug er besondere Sorge, nichts von dem, was er gehört hatte, auszulassen oder dabei etwas zu verfälschen." Wir können vielleicht so sagen: Johannes Markus war kein Jünger Jesu zu Lebzeiten unseres Herrn, obwohl er als ein Einwohner von Jerusalem von Jesus Christus gehört und sehr wahrscheinlich auch die Leidensgeschichte miterlebt hatte. Durch die Predigt des Petrus kommt er zum Glauben und setzt sich für die weitere Verkündigung des Evangeliums ein. Er kommt mit Paulus in Berührung. Durch ein Zerwürfnis kommen sie auseinander. Wir wissen ihn als Leiter der Gemeinde zu Alexandria in Ägypten in den Jahren 50-62. Danach geht er nach Rom und kommt dort mit Petrus und auch mit Paulus wieder in Verbindung. Dort in Rom kommt ihm die zwingende Notwendigkeit, das, was er aus dem Munde des Petrus als einem Jünger und Augenzeugen von Jesus Christus gehört hat, niederzuschreiben und somit der christlichen Gemeinde ein authentisches und schriftliches Zeugnis darüber zu geben, was geschah, als Gott seinen Sohn in der Gestalt dieses Jesus von Nazareth auf die Erde sandte. Gott sei gedankt, daß er dieses dem Johannes Markus ans Herz gelegt hat.
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