Kirchenjahr 1952/53 - 15 - | Lugar/Ort:Gelsenkirchen-Buer-Hassel
Fecha/Datum:14/05/1953 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Himmelfahrt 1953 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 24. 50 - 53 | | |
Skopus: Jesu Himmelfahrt | | Kirchenjahr 1952/53 - 15 - Lukas 24, 50 - 53 "Jesus führte sie aber bis nach Betanien hinaus und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf zum Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten dann mit großer Freude nach Jerusalem zurück und sie waren allezeit im Tempel und priesen Gott."
Sind wir heute in dieser frühen Morgenstunde zusammengekommen, um einen herrlichen Sonnenaufgang zu erleben, oder diesem Tage, der im allgemeinen zu einem Wandertag für die Familie geworden ist, eine religiöse Weihe zu geben? Oder wollen wir ihn, wie es bei uns üblich geworden ist, als Vatertag begehn? Nein - wir haben uns in dieser Morgenstunde auf dem Hof unseres Gotteshauses versammelt, um mit allen Christen diesen Tag zu begehen als den Tag, da Jesus Christus, unser Herr, zum Himmel aufgefahren ist. Vielleicht fragen jetzt schon einige unter uns, was kann das schon bedeuten, die Himmelfahrt Jesu Christi? Was können wir damit anfangen? Das ist doch etwas, womit der Mensch des 20. Jahrhunderts nichts anzufangen weiß. Diese Frage wird sehr oft gestellt, nur zu oft auch von uns Christen. Aber Jesus Christus selbst will uns ja auf alle unsere Fragen eine Antwort geben, oder besser gesagt, er will uns nicht nur eine Antwort geben, sondern er will uns als Antwort etwas Großes und Herrliches schenken. Wir sind ja doch auch versammelt, nicht als irgendeine menschliche Gruppe, als irgendein Verein, sondern wir sind zusammengekommen als eine christliche Gemeinde und darum geht unser Herr jetzt selbst durch unsere Reihen. Er spricht mit einem jeden einzelnen von uns. Da sind doch die Jünger des auferstandenen Herrn versammelt. Sie mögen auch von den verschiedensten Fragen, die mit seinem Tod und seiner Auferstehung verbunden sind, erfüllt sein. Und was tut da der Herr? Er nimmt sie beiseite. Er führt sie aus der Stadt. Er nimmt sie ganz besonders für sich. In unserem Text heißt es: "Und er führte sie aber hinaus bis nach Betanien." Er nimmt sie an einen stillen Ort. Wenn wir einmal einen Blick über unsere Reihen werfen, dann könnten wir auch feststellen: Wir sind solch eine kleine Schar von Jüngern, die der Herr in dieser Morgenstunde des Himmelfahrtstages ganz besonders für sich genommen hat. Was sagt er seinen Jüngern, was sagt er uns? Sein Antwort ist gleichzeitig, wie wir schon gesagt haben, ein großes Geschenk. Weil das so sein darf, darum erhalten wir keine Auskunft darüber, wie Jesus zum Himmel aufgefahren ist, ob in einem feurigen Wagen oder mit den Wolken. Was könnte auch schon eine solche Antwort uns in unserem Leben nützen. Jesus weiß etwas, was uns helfen kann. Und das will er uns vor dem Ereignis der Himmelfahrt schenken. Und darauf kommt alles an. Jesus schenkt uns seinen SEGEN: "Und Jesus hob die Hand auf und segnete sie." Das sollen und dürfen wir als Christen wissen, Jesus schenkt uns seinen Segen. Das eine ist doch klar und deutlich, von uns geht normalerweise kein Segen aus. Zeigen nicht unsere Worte und Gebärden und Taten, wie wir statt zu segnen, unseren Nächsten schweren Schaden zufügen. Bei Jesus ist das aber nicht der Fall. Er schenkt uns wirklich seinen Segen. Nun ist auch das Wort SEGEN ein schweres Wort und die meisten von uns können sich vielleicht darunter garnichts vorstellen. Darum ist es vielleicht verständlicher, wenn wir sagen: Wer von Jesus Christus gesegnet worden ist, der hat diese eine köstliche Gewißheit geschenkt bekommen, daß er zu Jesus gehört und Jesus zu ihm. Er, Jesus, sagt jetzt nicht: Du mußt erst noch mein Jünger, meine Jüngerin, werden, sondern er sagt ganz schlicht: Du bist mein, du gehörst zu Gott. Jesus hat so auch über uns seine Hand erhoben und segnet uns und so dürfen wir es jetzt in dieser Stunde wissen, Ich bin Gottes Kind, ich bin ein Jünger, eine Jüngerin Jesu Christi. Diese frohe Gewißheit, daß der Herr, bevor er zum Vater geht, uns zu seinem Eigentum gemacht hat, das ist das Geschenk des Himmelfahrtstages. Weil das so ist, darum ist dieser Tag ein rechter Freudentag, auch selbst dann, wenn nicht die Sonne scheinen sollte. Diesen Segen, den die Jünger geschenkt bekommen haben, erfüllte sie so voll Freude, daß ihre Traurigkeit verschwand, selbst wenn der Herr jetzt von ihnen geht. Die Freude über ihren Herrn war so groß, daß sie nichts anderes tun konnten, als Gott zu loben, den Gott, der seinen eigenen Sohn solch herrliche Taten hat vollführen lassen. Sie lobten Gott, daß er seine Verheißungen wahrgemacht hat. Aber zu der Freude der Jünger, daß sie von Jesus gesegnet wurden, tritt noch eine andere Freude hinzu. In dem Vers vor unserem Textabschnitt wird uns mitgeteilt: "Ihr werdet angetan werden mit Kraft aus der Höhe." Wie kann der Herr solches sprechen und was bedeutet das? In der Heiligen Schrift dringt das immer wieder durch: Jesus Christus ist zum Vater gegangen, um die Königsherrschaft anzutreten,.. Er geht zum Vater, um die Weltherrschaft anzutreten. Wenn das stimmt, dann heißt das doch für uns, wir brauchen uns im Leben nie vor den Gewaltigen und Mächtigen dieser Welt zu fürchten. Jesus Christus sitzt im Regimente und führet alles wohl. Vor diesem König werden sich alle Könige und Herrscher dieser Erde bücken müssen. Noch ist es so, daß man das vielleicht noch nicht so sieht, aber es wird der Tag kommen, da werden alle ihn anerkennen müssen, vieleicht mit Zähneknirschen, als den Herrn aller Herren, als den König aller Könige. Da soll ein Christ nicht froh sein können, der solch einem Herrn angehört? Und dieser Jesus, der zum Vater geht, hat seinen Jüngern, hat uns, etwas versprochen. Er sagt: Ihr als die Christen sollt etwas von meiner Macht und meiner Herrlichkeit mitbekommen; ihr sollt mit mir herrschen und regieren. Und damit ihr das könnt, darum gehe ich jetzt zu meinem Vater im Himmel und übe die Herrschaft aus. Von seinem Throne aus schenkt er uns die Kraft, die uns an seiner Regierung teilhaben läßt. Wir wissen vielleicht schon, was Jesus da verheißen hat: Es ist der Heilige Geist. Jesus weist bei seiner Himmelfahrt auf Pfingsten, auf die Ausgießung des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist die Kraft, die uns befähigt, mit Jesus zu herrschen. Sind wir solche, die schon den Heiligen Geist geschenkt bekommen haben? Jesus bietet ihn uns an. Er möchte auch in unserem Leben ein Pfingstfest vorbereiten. Wie äußert sich die Kraft des Heiligen Geistes? Daß wir nun auch als Jesu Jünger und jüngerinnen, als Gottes Hausgenossen, leben können. Einem Königskind gebührt es, daß es wie ein Königskind lebt; einem Gotteskind gebührt es, daß es auch wie ein Gottes Kind lebt. Heute am Himmelfahrtstag ruft uns der Herr zu: 1. Du bist mein Jünger, meine Jüngerin, du gehörst zur Familie Gottes. 2. Du wirst die Kraft erhalten, daß du auch danach leben kannst.
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