Jona 5 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:09/01/1958 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 9. Januar 1959 Camarero, 13. Januar 1965 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst/Bibelstunde | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Jona 3, 1-4 | | |
Skopus: Jona predigt in Ninive | | JONA (5) 3, 1- 4 Gott hat den Propheten, der sich geweigert hatte, seinen Befehl auszuführen, der vor Gott auf einem Schiff floh, dahin gebracht, dass er nun zum Gehorsam bereit ist. Jona hatte den ganzen Zorn Gottes wegen seines Ungehorsams zu spüren bekommen. Er hat es erlebt, was es heisst, von Gott bestraft zu werden. Aber als Jona seine Schuld einsah und wieder die Hánde zum Gebet faltete, hat Gott seinen Zorn von ihm wieder weggenommen und ihn wieder zu dem Menschen gemacht, wie er ihn haben wollte. Gott hat Jona wieder zu seinem Propheten gemacht. Es ist doch erstaunlich, dass Gott durch uns auf dieser Erde wirken will. Er gebraucht uns Menschen dazu, seinen Willen auf dieser Erden zu verkündigen, obwohl wir uns immer wieder genauso als unbrauchbar erweisen wie Jona. Gott lässt uns nicht los. Er gibt uns immer wieder neue Aufträge, die wir für ihn ausführen sollen und wartet und hofft darauf, dass wir doch endlich ihm gehorsam werden. Er gibt uns nicht frei, wenn wir das nicht tun wollen, was er uns zu tun befiehlt, sondern er führt uns durch seinen Zorn, durch Krankheit, Not und Elend dahin, dass wir endlich, wie Jona, bereit werden, seinem Worte zu gehorchen. Gerade war es geschehen, dass Jona aus der Lebensgefahr im mittelländischen Meer gerettet worden ist und schon steht Gott vor Jona und wiederholt den Befehl: "Jona, mache dich auf und geh nach Ninive in die grosse Stadt und predige dort mein Wort!" Jetzt fragt Jona nicht mehr danach, ob es ihm gefällt, dass Gott auch der Gott der Heiden zu Ninive ist. Obwohl es ihm wirklich und wahrhaftig schwer fällt, das zu verstehen und das anzuerkennen, dass Gott die Heiden genauso lieb hat wie die Kinder Gottes, fragt er jetzt nicht mehr nach seinen eigenen Gedanken und nach seiner eigenen Meinung, sondern er tut jetzt schlicht und einfach das, was Gott von ihm erwartet: "Jona machte sich auf und ging nach Ninive, wie Gott gesagt hatte." Eine andere Haltung vor Gott und seinen Befehlen ist einfach für uns unmöglich: GOtt gibt uns seinen Auftrag und wir gehen hin und führen diesen Auftrag auch aus. Jona macht sich auf den Weg, nimmt wochenlange Mühen und Anstrengungen auf sich, um die Stadt Ninive zu erreichen. Wir haben es doch noch nicht vergessen, dass Ninive die Hauptstadt des assyrischen Reiches ist, des grössten Staates der damaligen bekannten Welt. In dieser Hauptstadt Ninive herrschte Reichtum und Gewalt, die die Menschen zu allerlei Laster und Verbrechen verführten. Was soll Jona dort in Ninive? Er soll dort Gottes Wort verkündigen. Und wie lautet dieses Wort Gottes, dass er überall in der ganzen Stadt vor jung und alt, vor reich und arm, vor den Sklaven und vor dem Königsthron zu verkündigen hat? Es ist kein liebliches Wort, sondern ein unerbittliches hartes Wort. Jona soll den Menschen dieser Stadt sagen, dass Gott lange genug ihrem bösen und lasterhaftem Treiben zugesehen hat, aber jetzt seine Geduld zu Ende ist. Nur noch 40 Tage, dann wird Ninive untergehen. Wie gross und schwer muss doch da wirklich die Schuld der Menschen in Ninive sein, dass Gott nur noch eines als Strafe kennt, totale Vernichtung innerhalb dieser kurzen Zeit von 40 Tagen. Auf welche Weise werden diese Menschen auf dieses Wort vom Zorn Gottes reagieren? Und wir dürfen ja nicht vergessen, dass es Heiden sind. Werden sie Jona auslachen und garnicht darauf hören? Oder werden sie so zornig auf Jona sein über seine unverschämten Worte, dass sie ihn gefangen nehmen und aus der Stadt werfen, vielleicht sogar töten? Wir könnten uns vielleicht auch die Angst des Jona darüber vorstellen, was sie mit ihm machen werden?! Er weiss sicher, dass bereits viele Propheten, die im Auftrage Gottes vor dem Volk und vor den Königen und anderen Autoritäten Gottes Gericht verkündigten, unsagbar leiden mussten, Gefangenschaft, Flucht oder sogar den Tod. Es ist wahrlich keine Kleinigkeit, was da von dem Jona durch Gott verlangt wird. Wie schwierig sein Auftrag ist, können wir möglicherweise dann ermessen, wenn wir uns vorstellen, dass zur Zeit Hitlers in Deutschland ein Prophet Gottes in Berlin erschienen wäre in der Reichskanzlei bei Adolf Hitler und hätte ihm gesagt, dass sein Grossdeutsches Reich in 5 Jahren so zusammengeschlagen wird, dass nur noch ein Trümmerhaufen davon übrigbleiben wúrde? Das Leben dieses Menschen wäre nicht viel wert gewesen. Wir wissen vom damaligen Pfarrer Martin Niemöller, dass er ähnliches wirklich bei Hitler erlebt hat. Am 25. Januar 1934 empfing Adolf Hitler einige Bischöfe und Pfarrer der evangelischen Kirche. Als Pfarrer Niemöller bei der Unterredung sagte, dass die Bekennende Kirche aus der Sorge um Kirche, Volk und Staat nun nicht mehr schweigen könnte, sondern reden müsse, antwortete Adolf Hitler mit den Worten: Die Sorge um das 3. Reich überlassen Sie mir. Sorgen Sie für die Kirche. Am Schluss der Unterredung, bevor Hitler die Kirchenmänner entliess, sagte Martin Niemöller zu Adolf Hitler: Sie haben erklärt. Die Sorge um das deutsche Volk überlassen Sie mir. Dazu muss ich erklären, dass weder Sie noch sonst eine Macht in der Welt in der Lage in der Lage ist, uns als Christen und als Kirche die uns von Gott auferlegte Verantwortung für unser Volk abzunehmen. Das Ergebnis war, dass Martin Niemöller bis zum Einmarsch der Nordamerikaner als persönlicher Gefangener Adolf Hitlers im Konzentrationslager sass. Das war nur ein Beispiel dafür, wie politische Führer, Könige, Militärs und sonstige Herrscher, auf das Wort Gottes antworten, das ihnen durch Gottesdiener gesagt wird. Aber an diesem Punkte hat der Prophet Jona keine Angst, er weiss, dass er ja nicht allein nach Ninive geht, dass er nicht allein in Ninive seinen Auftrag ausführt. Gott selbst ist es, der ihn auf allen seinen Wegen begleitet und ihm auch die Kraft gibt, allen Máchten dieser Welt zu widerstehen. Wie furchtbar und grausam ist doch die Botschaft, die Jona zu verkündigen hat: "Innerhalb von 40 Tagen wird Ninive untergehen!" Hier finden wir in keinster Weise eine Möglichkeit, dass es noch eine Rettung gibt. Hier wird das unzähligen Menschen auf einmal gesagt, was sonst hin und wieder von Ärzten auf dem Krankenbett von einem oder zu einem Menschen gesagt wird: Es gibt keine Hoffnung mehr. Der Tod steht vor der Tür. Welch eine Angst wird über diese Menschen zu Ninive kommen, wenn sie das Wort des Propheten ernstnehmen, welch ein Entsetzen wird sich durch die Strassen der Stadt verbreiten: Es gibt keine Rettung mehr für uns. Wir sind alles Menschen, die von Gott zum Tode verurteilt worden sind. Nur noch kurze Zeit, dann ist es aus und vorbei mit uns. Wenn wir dieses ernste Wort des Gerichtes über Ninive hören, kommt da nicht unwillkürlich der Gedanke bei uns hoch, dass unser Gott doch ein furchtbarer und grausamer Gott ist? Aber das sollen und das müssen wir als Menschen auch wissen und dürfen es niemals vergessen, dass unser Gott nicht ein gutmütiger alter Mann ist, der alles laufen lässt, wie es läuft. Nein, Gott wacht mit seinem scharfen und weitsichtigen Auge darüber, was wir sagen und was wir tun. Er wacht darüber, dass seine Gebote, das sein Wort ganz ernst genommen wird und wir als Menschen auch danach leben. Gott kann schon mit harter und eiserner Faust zuschlagen und tut es wirklich dann und wann auch, sodass uns Menschen das Hören und Sehen vergeht. Ihm kann kein Mensch etwas vormachen, ihn kann kein Mensch betrügen und so tun als ob er wirklich Gott gehorcht und doch nichts nach ihm fragt. Gottes Auge durchdringt alles und alle und sein Zorn kann entsetzlich sein. Aber das haben wir bei Jona schon gesehen, dass Gottes Zorn eine Grenze hat. Jeder Zorn Gottes hat darin seine Grenze, dass er uns damit niemals verdammen, niemals vernichten will. Jeder schwere Schlag, der uns aus Gottes Zorn unserem Ungehorsam gegenüber trifft, hat im letzten Grund das Ziel, uns wieder zurückzuholen in seine Arme. Auch dieses harte Gerichtswort: "In 40 Tagen wird Ninive untergehen!" lässt dennoch die Möglichkeit offen, dass Gott seine Strafe, seine Vernichtung von dieser Stadt wieder zurückzieht, auch wenn es nicht offen ausgesprochen wird. Solange im Gericht Gottes noch seine Stimme zu hören ist, solange besteht immer noch die Möglichkeit, dass er sein Gericht beendet und den Menschen als sein Kind in seine Arme schliesst. Wehe aber den Menschen, zu denen Gott nicht mehr spricht, wehe der Zeit, in der Gottes Wort nicht mehr verkündigt wird. In diesen Fällen ist eine Errettung aus dem Zorn Gottes nicht mehr möglich. Jona,der das weiss, wollte ja deswegen nicht nach Ninive gehen, damit es durch die Verkündigung des Wortes Gottes nicht doch noch mitten im kommenden Untergang der Stadt Ninive eine Hilfe für diese Stadt gäbe. Nach seiner Meinung sollte die Stadt der Heiden ruhig untergehen. Gott hatte dann selbst durch sein Gericht den Propheten dahin gebracht, dass er jetzt bereit ist, Gottes Bote in der heidnischen Stadt zu sein und damit ein Bote, der mitten im Gericht Gottes den Weg zeigt, der wieder aus dem Gericht herausführt. Nächstens werden wir sehen, wie sich die Einwohner Ninives gegenüber der Botschaft des Jonas, dass die Stadt Ninive in 40 Tagen untergehen wird, verhalten.
JONA 3, 1 - 4 "Und es geschah das Wort des Herrn zum andernmal zu Jona und sprach: Mache dich auf, gehe in die grosse Stadt Ninive und predige ihr die Predigt, die ich dir sage! Da machte sich Jona auf und ging hin gen Ninive, wie der Herr gesagt hatte, Ninive aber war eine grosse Stadt vor Gott, drei Tagesreisen gross. Und da Jona anfing hineinzugehen eine Tagereise in die Stadt, predigte er und sprach: Es sind noch vierzig Tage, so wird Ninive untergehen."
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