Jona 3 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:17/10/1957 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 7. Januar 1959 Meroú, 20. Juni 1959 Camarero, 8. Januar 1965 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst/Bibelstunde | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Jona 1, 11-16 | | |
Skopus: Gott holt ihn ein | | Der Prophet JONA (3) 1, 11 - 16 Jona, der Prophet Gottes, befindet sich auf der Flucht vor Gott. Aber mitten auf dem weiten Mittelländischen Meer in einem kleinen Schiff hat Gott ihn eingeholt. Durch einen grossen Sturm, der das Schiff in Seenot brachte, hatte sich Gott bei Jona angemeldet. Nun fragt ihn Gott durch den Mund eines Heiden: "Warum hast du das getan?" Alle Bemühungen des Jona, von seinem Gott wegzukommen, sind gescheitert. Er muss erkennen, vor Gott, dem Allmächtigen, gibt es keine Flucht. Gott ist überall zu Hause. Vor einem selbstgemachten oder selbsterdachten Götzen kann man fliehen, aber die Flucht vor Gott, dem Schöpfer Himmels und der Erde, wird uns niemals gelingen, wie es dem Jona auch nicht gelungen ist. Es gibt für uns keine einzige Möglichkeit, uns vor Gott zu verstecken. Wie antwortet nun Jona auf die Frage, warum er Gott gegenüber ungehorsam war? Er entschuldigt sich nicht, er braucht keine Ausreden. Er bekennt sich vollkommen für schuldig und ist bereit die Strafe für seinen Ungehorsam auf sich zu nehmen. Da Gott ihn auf der Flucht eingeholt hat, hilft jetzt keine Entschuldigung mehr, sondern nur eines: Ja zu sagen zu Gottes Gericht und Strafe. Da die grosse Not des Schiffes durch den schweren Sturm noch nicht behoben ist und alle mit dem Sinken des Schiffes rechnen müssen, kommen die Heiden zu ihm und fragen ihn, was nun zu tun sei? Sie wissen, dass er die ganze Schuld an diesem Unglück trägt. Durch das Losen haben sie das festgestellt und Jona hat es dann auch bestätigt. Jona weiss, dass das Schiff solange nicht aus dem Sturm gerettet wird, solange er als der Urheber dieser Not auf dem Schiff bleibt. Er muss seine Strafe für seinen Ungehorsam erhalten. So antwortet er den Schiffsleuten auf die Frage, was nun zu tun sei, mit der Aufforderung: "Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird euch das Meer stille werden, denn ich weiss, dass solch grosses Ungewitter über euch kommt um meinetwillen!" Damit sagt Jona klar und deutlich: Ja, ich bin schuldig. Gott hat recht, wenn er zornig ist. Ich bin bereit, für meinen Ungehorsam Gottes Strafe zu tragen. Aber den Schiffsleuten ist alles so wunderlich erschienen. Dass es einen Gott geben könnte, der so mächtig ist, wie der Gott des Jona, das hatten sie nicht für möglich gehalten. Einen Gott, nach dem sich die Menschen in ihrem Tun und Handeln richten müssen und der einem jeden einzelnen Menschen nachgeht und darauf achtet, dass die Menschen auch das tun, was er sagt, einen solchen Gott hatten sie noch nicht kennengelernt.Ihre Götter, ihre Götzen, mussten sich im letzten Grunde nach dem Willen der Menschen richten. Jona sagt ihnen ganz klar, dass, wenn die Not vorüber gehen soll, dann müssen sie ihn ins Meer werfen. Sie wissen, dass das, was Jona von ihnen verlangt, nach äusserem Gutdünken ein Mord ist. Und da sie jetzt dazu den ganzen und furchtbaren Ernst kennengelernt haben, der hinter dem einen und wahren Gott steht, haben sie zuerst Angst, den Willen des Jona auszuführen. Sie haben Angst, dass sie ebenfalls mit diesem wahren Gott in Konflikt kommen, wenn sie Jona ins Meer werfen, da dieser allmächtige Gott gesagt hat: "Du sollst nicht töten!" Es ist erstaunlich und erfreulich, wie diese Heiden, die noch vor kurzem ihre Holzfiguren und Steinblöcke angebetet haben, jetzt schon nach wenigen Worten auf dem Wege sind, echte Kinder Gottes zu werden. Wie lieblos war es da wirklich gewesen, dass Jona solchen Heiden in Ninive nicht Gottes Wort hatte verkündigen wollen und wie recht Gott hatte mit seinem Zorn auf ihn. Die Schiffsleute versuchen nun mit allen Mitteln selbst aus der schweren Seenot herauszukommen, damit sie es nicht nötig hätten, Jona über Bord ins Meer zu werfen. Aber alle ihre Versuche, an die Küste zu kommen, gelangen nicht. Das Meer wurde immer ungestümer. Nun mussten sie erkennen, es hilft alles nichts, wir müssen das tun, was Jona gesagt hat, sonst gibt es für das Schiff und für die Menschen darauf keine Rettung mehr. Hier in diesem Falle würden sie keinen Mord begehen, sondern das Gericht Gottes im Auftrage sogar dieses einen und wahren Gottes an Jona vollziehen. Mit diesem wahren Gott kann man nicht machen, was man will, was er befiehlt, muss geschehen. Er ist auf Jona böse und ohne dass Jona vom Schiffe getan wird, gibt es keine Hilfe. Mit erschütternder Deutlichkeit müssen sie feststellen: Jona muss geopfert werden. Bevor sie aber das Gericht Gottes an Jona vollziehen, fallen sie auf die Knie und beten zu dem Gott des Jona, den sie als den einen und wahren Gott erkennen: "Ach, Herr, lass uns nicht verderben um dieses Mannes Seele willen und rechne uns nicht zu unschuldig Blut, denn du tust, Herr, wie es dir gefällt." In diesem Gebet bitten sie Gott, dass er ihnen es nicht als Mord ansehen möchte, wenn sie jetzt Jona ins Meer werfen werden. Sie klammern sich daran, dass es Gottes Wille ist, dass sie das tun und dass sie nicht morden wollen, sondern nur Gottes Willen erfüllen. Sie verstehen es zwar nicht, warum Gott das von ihnen verlangt, doch fragen sie nichts danach, ob sie es verstehen können oder nicht, sondern sie sind einfach gehorsam und tun das, was Gott durch Jona von ihnen verlangt. Um wieviel besser ist doch der Gehorsam dieser ehemaligen Heiden als der Ungehorsam des Jona. Dort die Menschen, die noch vor kurzem den Götzen dienten und nach der Erkenntnis des wahren Gottes ihm sofort gehorchen und hier Jona, ein Mensch, der seit seiner Kundheit und Jugendzeit Gottes Wort gehört hat, den Gott sogar zu seinem Propheten gemacht hatte, der verweigerte seinem Gott den Gehorsam. Gott fragt also nicht darnach, ob wir gestern noch Heiden gewesen oder bereits getauft worden sind. Er fragt allein danach, ob wir heute ihm gehorsam sein wollen und das tun, was er uns befiehlt. Und nun endet die Flucht des Jona vor Gott damit, dass er den Wellen des Meeres übergeben wird. Einige ergreifen ihn und werfen ihn über Bord ins Meer. Wir spüren etwas von dem Ernst, der über dieser ganzen Geschichte liegt. Vor diesem Ernst Gottes sind alle Menschen gleich. Nur eines ist entscheidend im Verhältnis der Menschen zu Gott, dem Allmächtigen, ob sie das tun, was er sagt. Jona meinte, dem Zorn Gottes zu entfliehen und lief auf diesem Weg direkt in die Arme seines zornigen Gottes, Wenn wir Menschen das doch an diesem Jona lernen wollten, dass jede Flucht vor Gott so endet, wie die Flucht des Jona geendet ist: Im Gericht Gottes, dem Tode preisgegeben. In demselben Augenblick, da Jona ins Meer geworfen wird, ist der Sturm vorbei, alle Not für das Schiff behoben und es kann ruhig seine Fahrt nach Tharsis in Spanien fortsetzen, aber jetzt ohne Jona. Dieser Jona aber, der Prophet Gottes, ist dem Gericht Gottes preisgegeben und die Heiden, die das miterleben, sind so dadurch beeindruckt, dass sie ihre Götzen wegwerfen und dem allein wahren Gott dienen. Was mit Jona im Meer geschieht und was er erlebt, hören wir in den folgenden Versen.
Es folgt jetzt ein kleiner Zusatz, da diese Auslegung in der Passionszeit gegeben wurde"
Wir haben vor der Predigt das Lied gesungen: "Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld". In diesem Lied geht es auch um ein Opfer, um das Opfer des Sohnes Gottes, der ebenfalls dem Tode preisgegeben wird. Worin liegt der grosse Unterschied zwischen Jesus und Jona? Doch darin, dass Jona für seinen eigenen Ungehorsam ins Meer geworfen wird und Jesus für unseren Ungehorsam Gott gegenüber ans Kreuz gehängt wird. Nachdem das geschehen ist, braucht nun nicht mehr mit allen Menschen das geschehen, was Gott mit Jona gemacht hat. Wer auf Jesus schaut, geht an dem Gericht Gottes, daas Jona noch erleben musste ,vorüber. Das Gericht Gottes über Jona macht diese Heiden zu gläubigen Menschen, das Gericht Gottes über seinen Sohn für unseren Ungehorsam gibt allen Menschen das Heil, die Gottes Kindschaft.
Jona 1, 11 - 16 "Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir denn mit dir tun, dass uns das Meer still werde? Denn das Meer fuhr ungestüm. Er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird euch das Meer still werden. Denn ich weiss, dass solch gross Ungewitter über euch kommt um meinetwillen. Und die Leute trieben, dass sie wieder zu Lande kämen; aber sie konnten nicht, denn das Meer fuhr ungestüm wider sie. Da riefen sie zu dem Herrn und sprachen: Ach Herr, lass uns nicht verderben um dieses Mannes Seele willen und rechne uns nicht zu unschuldig Blut, denn du, Herr, tust, wie dirs gefällt. Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer; da stand das Meer still von seinem Wüten. Und die Leute fürchteten den Herrn sehr und taten dem Herrn Opfer und Gelübde."
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