Jona 2 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:10/10/1957 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Meroú, 12. Oktober 1957 Reffino, 6. Januar 1957 Camarero, 5. Febrauar 1957 Camarero, 6. Januar 1965 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst/Bibelstunde | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Jona 1, 4-10 | | |
Skopus: Der Prophet flieht | | Jona (2) 1, 4 - 10 Jona hat also ein Schiff bestiegen, das ihn mit den Wellen des Meeres immer weiter vom Lande Kanaan wegführt. Und das war ja seine Meinung gewesen, dass sein Gott, wie die heidnischen Götter, an ein Land gebunden sind, also an Kanaan. Nur im Lande Kanaan wohnt sein Gott. Und wenn es ihm gelingen würde, aus diesem Lande zu fliehen, dann würde ihm auch seine Flucht vor Gott gelingen. Wir wissen doch noch, warum er vor Gott flieht? Jona will nicht den Befehl Gottes ausführen, nach der heidnischen Stadt Ninive zu gehen, um diesen Heiden zuzurufen, dass sie von ihren bösen Wegen lassen sollen, da sonst durch Gottes Zorn die ganze Stadt zerstört werden würde. Jona will nicht, dass Gott auch zu den Heiden gut ist und barmherzig handelt. Nach seiner Meinung sollen sie ruhig ins Verderben rennen, sollen die schlechten Menschen ruhig als Verfluchte sterben, die Hauptsache ist, dass ich einen Heiland habe. Weil Jona Gottes Liebe zu allen Menschen nicht verstehen will, darum wird er ihm gegenüber ungehorsam und befindet sich auf der Flucht vor ihm. Wir fragten schon, ob es diesem Jona gelingen wird, vor Gott zu fliehen? Es sieht zuerst so aus, als ob es ihm wirklich gelungen ist. Er fühlt sich auf dem Schiff sicher, das ihn mit jeder Seemeile weiter vom Lande Kanaan und damit von seinem Gott wegführt. Er fühlt sich so sicher, dass er sich in voller Ruhe seinem festen Schlaf hingibt. Die Aufregungen der letzten Tage haben ihn nicht zur Ruhe kommen lassen. Die Angst, dass Gott ihn doch noch einholen könnte, bevor er das Schiff bestiegen haben würde, war so gross, dass er während dieser Zeit an Schlaf gar nicht hat denken können, Nun aber fühlt er sich auf dem Schiff von Stunde zu Stunde sicherer und fällt in einen festen Schlaf. Wenn wir das so hören und lesen, dann merken wir, dass das genau dasselbe ist, was wir heute mitten unter uns immer und immer wieder erleben. Wieviele Menschen leben auch in unseren evangelischen Gemeinden, die ehemals sehr treu zu den Gottesdiensten gekommen sind, um Gottes Wort zu hören, aber dann haben sie im Gottesdienst durch Gottes Wort hören müssen, dass Gott etwas von ihnen erwartet, dass sie tun sollen. Aber das wollten sie nicht, wie Jona es ja auch nicht wollte, Gottes Befehl auszuführen. Zuerst haben sie gedacht, nach dem Gottesdienst werde ich schon alles vergessen haben und vielleicht war es denn auch so. Doch immer wieder, wenn sie unter Gottes Wort kamen, wurde die Stimme Gottes lauter, die sie zum Gehorsam aufforderte. Was von uns als Gehorsam gefordert wird, ist ja bei jedem einzelnen verschieden. Es gibt unzählbare Arten von Möglichkeiten, da Gott uns an der Arbeit sehen will. So wird immer wieder im Gottesdienst die Stimme Gottes laut, die uns auffordert, Gott gehorsam zu sein. Weil das vielen lästig ist, -manchmal uns auch-, sagen sie sich, wir wollen vor dieser Stimme fliehen, in dem wir nicht mehr zum Gottesdienst gehen und also auch nicht Gottes Wort zu hören brauchen. Sind darum also unsere Gottesdienste nicht so besucht, wie sie eigentlich sein könnten, weil viele von unseren Gemeindegliedern ebenfalls auf der Flucht vor Gott sind. Gehören wir nicht manchmal ebenfalls zu diesen Flüchtlingen? Dem Jona scheint die Flucht vor Gott geglückt zu sein. Er ist davon überzeugt und kann nun ruhig schlafen. Ob allerdings Jona recht hat? Ob wirklich Gottes Arm nicht so lang ist, dass er nach Jona auf dem Schiff im Meer greifen kann, das sich immer weiter weg vom Land Kanaan bewegt hin nach Tharsis in Spanien? Plötzlich kommt auf dem Meer ein heftiger Wind auf, der zu einem Sturm, zum Orkan, wird. Das Schiff wird zu einem Spielball der Wellen. Jeden Augenblick kann es untergehen. Alles läuft und rennt vor Angst auf dem Schiff herum. Auch Jona? Nein, Jona schläft ruhig weiter. Für ihn ist alles gleich, mag kommen, was da wolle, die Hauptsache ist, dass er nicht mehr seinem Gott in die Hände fallen kann, der nicht nur in seinem Zorn ihm das irdische Leben nehmen könnte, sondern sogar ihn wegen seines Ungehorsams der ewigen Verdammnis ausliefern würde. Vor diesem Zorn Gottes, der ihn in Ewigkeit verdammen könnte, glaubt er sich jetzt sicher. Gott ist weit weg, mag das Schiff ruhig untergehen. Lieber das irdische Leben verlieren als der ewigen Verdammnis entgegengehen. Merkt aber Jona denn garnicht, dass bereits Gott, der Herr, ihn auf seiner Flucht eingeholt hat? Merkt er nicht, dass Gott schneller gewesen ist als das Schiff? Nein, er glaubt immer noch, dass ihm die Flucht geglückt ist. Er weiss es noch nicht, dass durch diesen Sturm Gott sich bei Jona anmelden will. Wie oft geschieht es auch bei uns, dass wir meinen, jetzt steht es eindeutig fest, ich habe mit diesem unseren Gott nichts mehr zu schaffen. Und gerade haben wir es vielleicht gedacht oder sogar ausgesprochen und schon steht Gott vor uns mit einem Todes- oder Unglücksfall, mit Krankheit oder dergleichen und sagt uns mit dieser Zeichensprache: Du meintest, dass du mit mir nichts mehr zu tun haben brauchst. Ich aber sage dir: Ich jedenfalls habe etwas mit dir zu tun! Wollen wir nicht auf Gottes Reden in seinem Worte achten, dann fängt Gott an, mit uns durch furchtbare Zeichen zu sprechen, die oft sehr sehr schmerzlich sind. Auf dem Schiff fällt alles nieder und betet um Errettung aus der grossen Not. Diese Menschen sind Heiden, die aus den verschiedenen Ländern kommen und alle beten ihre eigenen Götzen an. Sie tun, was im Grunde geneommen alle tun. Es gibt keinen Menschen, der nicht, wenn er er nicht an den einen und wahren Gott glaubt, sich selbst einen Gott zurecht gemacht hat und diesen Götzen anbetet. Wir wissen aber von vornherein, dass hier kein Götze helfen kann, hier hat der allmächtige Gott, Herr über Himmel und Erde, seine Hand im Spiele. Hätte es Jona nicht erbarmen müssen, das zu sehen, wie sie ihre Hoffnung so auf die Götzen setzen, die doch nicht helfen können? Er war ja der Meinung gewesen, sollen doch diese Heiden verrecken und verloren gehen. Das geschieht ihnen zurecht. Das war doch gerade sein Ungehorsam gegen Gott, dass er nicht den Heiden Gottes Wort verkündigen wollte. So erschüttert es ihn nicht gross, wie er da diese Heiden in ihrer Not ihre Holzstücke und Steinblöcke abeten sah. Er legt sich wieder hin und schläft weiter. Aber bald fällt es dem Kapitän des Schiffes auf, dass einer bei der allgemeinen Beterei nicht mitmacht. Er weckt den Jona auf: "Warum schläfst du. Stehe auf, rufe auch zu deinem Gott, dass er uns vielleicht erretten möge!" Dem Kapitän kommt es nicht darauf an, welcher Götze ihnen jetzt hilft, die Hauptsache = ihnen würde aus der Not geholfen. So ist es ihm unverständlich, dass es einen Menschen geben könnte, der nicht zu seiner Gottheit beten würde. Vielleicht könnte eben dieser Gott des Jonas helfen, wenn Jona eben nicht schlafen, sondern beten würde. Wir ahnen, in welch einer Verlegenheit Jona ist. Alle anderen Menschen, die auf dem Schiff sind, beten zu ihren Götzen um Errettung, Götzen, die nicht helfen können. und dieser Jona, der an den Gott glaubt, der allen helfen kann, der will nicht und kann nicht beten. Jona will nicht beten, weil nach seiner Meinung Gott doch nichts mit den Heiden zu tun hat. Jona aber kann auch nicht beten, da sein Gott nach seiner Meinung im Lande Kanaan gheblieben ist. Wenn er Gott hier wirklich anrufen könnte, dann wäre ja seine Flucht missglückt, dann würde Gottes Zorn ihn hier erreichen. Nein = das kann doch nicht wahr sein, dass Gott hier ist. Sein Gott ist in Kanaan geblieben. Dennoch = es ist die reine Wirklichkeit: Gott, sein Gott ist es, der dieses Schiff in diese Not gebracht hat. Gott hat den Jona, der von ihm fliehen wollte, mitten auf dem Meer eingeholt. Auf welche Weise bekommt Jona zu wissen, dass ihm seine Flucht vor Gott nicht geglückt ist? Auf eine durchaus heidnische Weise: Nach heidnischer Auffassung hat beim Eintreten eines Unglücks immer irgendein Mensch seinen Götzen erzürnt, der darum mit einem Unglück zurückschlägt. So ist jetzt die Frage bei allen Mitreisenden: Wer von uns hat seine Gottheit so schwer betrübt, dass diese Gottheit uns alle in eine solche Not hineingebracht hat? Durch ein heidnisches Auslosen von kleinen Holztäfelchen fällt das Los auf JONA. Eine merkwürdige Sache, die sich hier ereignet. Jona bekommt es durch einen Heiden und auf eine heidnische Weise gesagt: Du bist der Bösewicht!. Wie recht hat doch Jesus Christus es einmal ausgedrückt: Wenn Gott zum Schweigen gebracht werden würde, wenn Menschen nicht mehr Gottes Wort sagen dürften, dann würden aber noch die Steine Gottes Wort schreien. Jona glaubte vor Gott weglaufen zu können und muss hier durch den Mund eines Heiden erfahren, dass Gott ihn gefunden hat, dass die ganze Not des Schiffes von Gott herstammt und durch ihn selbst, durch Jona, verschuldet worden war: Du bist der Übeltäter! Er wird von den Heiden gefragt, was er denn Böses seinem Gott getan habe und wie sein Gott heisst? Und nun muss er ihnen seine ganze Geschichte mit seinem Gott erzählen und zwar des Gottes, der Himmel und Erde geschaffen hat. Jona war geflohen, weil er den Heiden nicht Gottes Wort verkündigen wollte und nun muss er hier auf dem Schiff gezwungenermassen von Gott, dem einen und wahren Gott, dem Allmächtigen, erzählen, dem er nicht gehorchen wollte, vor dem er geflohen ist und der nun auf seiner Flucht ihn eingeholt hat und über das ganze Schiff die grosse Seenot brachte und damit vor Jona und den Heiden bezeugen will: "Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten!" Niemand bringt es fertig, vor Gottes Zorn zu fliehen, Jona nicht, die Heiden nicht, und auch wir nicht. Und jetzt muss Jona aus dem Munde dieser Menschen auf dem Schiff die anklagende Frage hören: "Jona, warum hast du das getan?". Jona wollte gerade dieser Frage ausweichen durch die Flucht auf dem Schiff und muss dieser Frage Gottes aus dem Munde der Heiden Rede und Antworten stehen. Warum hast du das getan, dass du in deinem Leben Gott nicht mehr gehorchen willst, sondern auf der Flucht vor ihm lebst? So werden wir heute gefragt. Niemand kann dieser Frage entfliehen. Auf diese Frage gibt Jona dann in den nächsten Versen die einzig mögliche Antwort. Wir werden damit auch hören, wie es weiter mit Jona auf dem Schiffe ging..
Jona 1, 4-10 "Da liess der Herr einen grossen Wind aufs Meer kommemn und es erhob sich ein grosses Ungewitter auf dem Meer, dass man meinte, das Schiff würde zerbrechen. Und die Schiffsleute fürchteten sich und schrieen, ein jeglicher zu seinem Gott, und warfen das Gerät, das im Schiff war, ins Meer, dass es leichter würde. Aber Jona war hinunter in das Schiff gestiegen, lag und schlief. Da trat zu ihm der Schiffsherr und sprach zu ihm: Was schläfst du? Stehe auf, rufe deinen Gott an! ob vielleicht Gott an uns gedenken wollte, dass wir nicht verdürben. Und einer sprach zum andern: Kommt, wir wollen losen, dass wir erfahren, um welches willen es uns so übel gehe. Und da sie losten, traf's Jona. Da sprachen sie zu ihm: Sage uns, warum geht es uns so übel? Was ist dein Gewerbe, und wo kommst du her? Aus welchem Lande bist du, und von welchem Volke bist du? Er sprach zu ihnen: Ich bin ein Hebräer und fürchte den Herrn, den Gott des Himmels, welcher gemacht hat das Meer und das Trockene. Da fürchteten sich die Leute sehr und sprachen zu ihm: Warum hast du denn solches getan? Denn sie wussten, dass er vor dem Herrn floh; denn er hatte es ihnen gesagt."
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