Jona 1 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:03/10/1957 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Meroú, 12. Oktober 1957 Reffino, 6. Januar 1959 Camarero, 5. Februar 1959 Camarero, 6. Januar 1965 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst/Bibelstunde | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Jona 1, 1-3 | | |
Skopus: Situation des Propheten | | Der Prophet Jona (1) 1, 1-3 Das Buch, das wir jetzt miteinander lesen und auslegen wollen, ist nach einem Mann benannt, der JONA heisst. Jona hat im Volk Israel gelebt unter dem König Jerobeam II, wie wir es 2.Könige 14,25 ersehen können. Dieser König regierte über Israel, dem alten Volke Gottes, von 787-746 (ungefähr 76o) vor Christi Geburt. Jona nun war ein Prophet, der im Auftrage Gottes diesem Volk Israel Gottes Wort sagen sollte. Allerdings ist dieses Buch Jona nicht vom Prophet Jona selbst geschrieben worden. Es wurde ungefähr 300 Jahre später, nach seinem Tode, also ungefähr um 400 Jahre vor Christi Geburt niedergeschrieben von einem Mann, dessen Namen wir nicht kennen. So können wir uns vorstellen, dass der Schreiber dieses Buches, der über einen Mann berichtet, der schon 300 Jahre tot ist, nur das aufschreiben kann, was die Leute noch von ihren Ur-ur-ur-grosseltern über diesen Jona wissen. Er kann also keine genaue Lebensbeschreibung von Jona geben. Das Buch Jona ist also keine Lebensbeschreibung des Propheten Jona. Das will dieses Buch auch gar nicht sein, es soll ein Predigtbuch sein. Der Mann, der dieses Buch Jona geschrieben hat, will damit den Menschen seiner Zeit eine Predigt darüber halten, dass Gott, der Herr, der der Herr der ganzen Welt ist, alle Menschen liebt, nicht nur die Kinder Israel, sondern auch die Heiden. Um dieses zu predigen, verwendet er das, was im Volk Israel noch von dem Propheten bekannt war, auch noch 300 Jahre nach seinem Tod. Diese Predigt war notwendig, weil in der Zeit, da der Prediger lebte, viele der Meinung waren, Gott liebt nur die Kinder Gottes, das Volk Israel, mit den anderen Menschen, den Heiden will er nichts zu tun haben. Als Christen wissen wir es ja heute noch viel besser als dieser Prediger des Jonabuches, dass es wirklich wahr ist: GOTT LIEBT JEDEN MENSCHEN. Um den Menschen seiner Zeit dieses zu verkündigen, berichtet der Schreiber von einem Erlebnis des Propheten, das er gehabt haben soll. Dieses Erlebnis benutzt der Prediger, um damit zu beweisen und zu bezeugen, was damals und heute gilt: Gott liebt jeden Menschen, auch den Heiden. So ist das ganze Buch Jona eine Predigt und keine Lebensbeschreibung, auch kein Erlebnisbericht. Es kommt nicht darauf an, ob alle Angaben über Jona so stimmen, wie der Prediger sie 300 Jahre nach seinem Tod erzählt. Wir haben also bei diesem Buch Jona nicht zu fragen, ist das wirklich so und nicht anders geschehen?, sonderen wir haben zu fragen, kann das Buch Jona uns helfen, dass wir wirklich glauben, dass Gott alle Menschen liebt. Was gemeint ist, wollen wir uns an einem kleinen Beispiel klarmachen. Vor einiger Zeit habe ich über ein Erlebnis des Propheten Elia gepredigt. Ich habe gesagt, dass wir an manchen Ereignissen feststellen können, dass Gott heute noch die Menschen durch seine Gerichte bestraft. Ich habe dazu einige Beispiele gegeben. Angenommen, ich hätte gesagt, wir könnten das an den vielen Unglücken feststellen, wwie z.B. vor kurzem noch der Untergang des deutschen Schiffes PASSAT im stillen Ozean, bei dem 90 Menschen ums Leben gekommen sind. Ich habe das aus einer Zeitung herausgelesen. Nun aber würde sich herausstellen, dass es nicht das Schiff Passat gewesen wäre, sondern die Pamir, nicht im stillen, sondern im atlantischen Ozean, und dass es nicht 90, sondern 75 Menschen gewesen sind, die unkamen. Ich hätte also aus Unkenntnis und schlechter Information in der Predigt falsche Angaben gemacht. Solche Angaben wären natürlich als geschichtliche Tatsachen nicht möglich. Würde aber die Predigt, in der ich ja nicht über das Unglücxk, sondern über Gottes Wort predige, wertlos sein, nicht mehr Gottes Wort sein, wenn einige Angaben unwissentlich nicht den Tatsachen entsprechen? Die Predigt würde auch mit solchen Irrtümern und Ungenauigkeiten Gottes Wort bleiben. Das angeführte Beispiel, das ja selbst sehr fragwürdig ist, hat ja nur das eine Ziel, dass es mithilft, Gottes Wort besser zu verstehen. So können wir also sagen, dass alles das, was hier vom Propheten Jona erzählt wird, uns helfen soll, besser zu verstehen, dass Gott alle Menschen liebt. Der Prediger also, der Schreiber des Buches Jona, gibt an, dass Gott damals einem Menschen gesagt hat: Geh nach Ninive und predige dort Gottes Wort, damit diese Menschen nicht meinen Zorn und meine Strafe zu spüren bekommen! Der Mann, zu dem Gott spricht, so hörten wir es schon, heisst Jona, sein Vater Amitthais. Ninive ist die grösste Stadt der damaligen Welt gewesen, die Hauptstadt des heidnischen assyrischen Reiches. Jona soll also als ein Kind Gottes eine weite Reise durch heidnische Länder machen und in die heidnische Hauptstadt Ninive gehen, wo die Götzen angebetet werden, wo sich im Dunkel einer Grosstadt Schande und Laster breitmachen. Er soll dort den Heiden Gottes Wort verkündigen. Wenn Gott das von dem Mann Jona erwartet, dass er diesen Heiden sein Wort sagt, dann geht doch daraus ganz klar hervor, dass Gott, der Herr, dass Gott, der Herr der Kinder Israel, auch der Gott der Heiden ist, selbst wenn sie nichts von ihm wissen oder auch nichts von ihm wissen wollen. Jahwe, der Gott der Kinder Israel, liebt die Heiden, er liebt die Sünder der Hauptstadt Ninive. Aber das eben kann der Prophet Jona einfach nicht verstehen. Oft -nur zu oft- können auch wir das nicht verstehen, dass Gott den grössten Trinker und den Verbrecher, genauso lieb hat, wie dich und mich, die wir uns hier immer wieder zum Gottesdienst versammeln. Gott möchte, dass selbst die schlimmsten Menschen, die wir vielleicht verachten, noch sein Wort hören können, damit sie von ihrem falschen Weg lassen und Gottes Kinder werden. Niemals können irgendwelche Gruppen von Menschen Gott nur für sich pachten, ganz gleich ob es das alte Volk Gottes oder das neue, die Kirche Jesu Christi, ist. Gott, der Herr, ist immer für alle Menschen da. Wenn Jona von Gott den Auftrag bekommen hätte, seinem Volk, dem Volk Gottes Gottes Wort zu verkündigen, dann hätte er es mit Freuden getan, aber zu diesen bösen und sogannten schlechten Menschen? Das bringt er nicht fertig. Das kann doch Gott unmöglich von ihm, dem frommen Mann, verlangen. Es sollen diese anderen ruhig machen, was sie wollen. Mit ihnen will er nichts zu tun haben. Wir wissen es, dass es genauso war zur Zeit, da der Sohn Gottes auf diese Erde kam. Dieser Jesus Christus verkehrte mit den Zöllnern und Sündern und mit den Heiden. Weil Jesus das tat, darum hielten die Frommen ihn nicht für den Messias, den Sohn Gottes und gingen von ihm weg, ja, sie töteten ihn. Die Frommen wollten und wollen es einfach nicht glauben, dass Gott alle Menschen lieb hat. Nun hat Jona aber den Befehl Gottes, nach Ninive zu gehen. Was macht er? Er flieht vor Gott. Nach der Meinung dieser Frommen, hat Gott einmal sich nur um die Kinder Gottes Israels zu kümmern, zum anderen ist Gott an das Land Kanaan, an das Land Palästina, gebunden. Es stimmt wohl, dass Goitt selbst gesagt hat, dass er mit dem Volk Israel im Lande Kanaan wohnen wolle. Der Tempel soll sein Palast und die Bundeslade, in der die 10 Gebote aufbewahrt werden, sein Thron sein. Wenn Gott das gesagt hat, dann stimmt das, aber er lässt sich nicht gefangen nehmen, auch nicht in seinem eigenen Land. Er ist wohl der Gott der Kinder Israel, aber trotzdem ist er auch der Gott aller Menschen; ihm gehört das Land Kanaan, das zuweilen sogar Gottes eigenes Land genannt wird,, aber trotzdem gehört ihm dennoch die ganze Welt. Er wohnt wohl in diesem Land Kanaan, aber trotzdem ist er überall in der ganzen Welt zu Hause. Jona dagegen war der Meinung, Jahwe, sein Gott, wohnt nur im Lande Kanaan. Will er also seinem Zorn entrinnen-so sagt er sich-, dann muss a er aus dem Lande Kanaan fliehen. Aber dass sein Ungehorsam bestraft werden würde, davon ist er auch fest überzeugt. Und so glaubt er, nun vor Gott fliehen zu können, um der Strafe für seinen Ungehorsam entgehen zu können. Ach, wieviele Menschen haben schon versucht, vor Gottes Zorn und Gericht zu fliehen. Damit Jona möglichst weit weit weg von seinem Gott sein möchte, der im Land Kanaan wohnt, flieht er auch weit weit weg. Er flieht zuerst aus dem Land Kanaan zur Hafenstadt Japho, die es heute noch gibt und Jaffa heisst. Dort löst er sich eine Schiffspassage nach Tharsis, das an der Ostküste von Spanien liegt. Wir spüren seinen ganzen Eifer, möglichst schnell und möglichst weit von Gott zu fliehen. Nicht nur Jona, sondern zu allen Zeiten haben Menschen es versucht, vor Gott zu fliehen. Aber das ist die grosse Frage, ob es je einem Menschen gelungen ist, wirklich vor Gott zu fliehen? Ob es wohl dem Jona gelingt?
Jona 1, 1-3: "Es geschah das Wort des Herrn zu Jona, dem Sohn Amitthais, und sprach: Mache dich auf und gehe in die grosse Stadt Ninive und predige wider sie! denn ihre Bosheit ist heraufgekommen vor mich. Aber Jona machte sich auf und floh vor dem Herrn und wollte gen Tharsis und kam hinab gen Japho. Und da er ein Schiff fand, das gen Tharsis wollte fahren, gab er Fährgeld und trat hinein, dass er mit ihnen gen Tharsis führe vor dem Herrn."
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