Die 7 Worte Jesu am Kreuz (6) | Lugar/Ort:Camarero
Fecha/Datum:04/04/1958 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 3-4-1958-Gründonnerstag- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Passion - Karfreitag | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Johannes 19,30 | | |
Skopus: Es ist vollbracht! | | Die 7 Worte Jesu am Kreuz (6) Johannes 19,30 "Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: ES IST VOLLBRACHT! Und neigte sein Haupt und verschied."
Die letzten Augenblicke vor dem Tod Jesu am Kreuz auf Golgatha sind gekommen. Es ist gut, wenn wir einen Blick zurückwerfen auf das Leben und Leiden dieses Jesus von Nazareth. Er, der Sohn Gottes, kommt aus der Herrlichkeit seines Vaters im Himmel auf die Erde. Wir rechnen ja allgemein damit, dass die Leidenszeit, die Passionszeit, beginnt mit dem Einzug in Jerusalem und mit der Verhaftung. Aber es gibt verschiedene Stellen der Heiliogen Schrift, die darauf hinweisen, dass die Passionszeit bereits beginnt mit der Geburt im Rancho zu Bethlehem. Gottes Sohn wird aller göttlichen Herrlichkeit entkleidet und kommt in die Niedrigkeit unseres menschlichen Daseins. Er, der Hohe und Erhabene, wird ein kleines und schwaches Kind und ist ganz wie wir auf die Hilfe der anderen Menschen angewiesen. Dieses allein ist schon Leiden genug für den Sohn Gottes. Und wir wissen auch, dass es bei der Geburt dieses Sohnes Gottes auf der Erde heisst, dass es auf der ganzen Welt keinen Raum gab, wo er geboren werden konnte. Die Geburt musste in einem ärmlichen Rancho geschehen. Und schon kurze Zeit später befindet sich der Sohn Gottes als das Jesuskindlein auf der Flucht nach Ägypten, weil Menschen ihm sein Leben nicht gönnen und ihn töten wollen. So geht es in seinem Leben immer weiter, von einer Verachtung zur anderen, von einer Verspottung zur anderen, bis er schliesslich von Soldaten und Polizisten verhaftet wird und seine Leiden immer grösser werden. Die Heiden und die Kinder Gottes rufen gemeinsam: "Kreuziget, kreuziget ihn!" Seine Jünger flohen von ihm. Und mitten in seinen Qualen und Schmerzen als ein ans Kreuz geschlagener Verbrecher muss er das Schwerste erleiden, dass nämlich sein Vater ihn allein lässt, ihn verflucht, ihn verdammt, sodass er ausrufen muss: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Warum das alles, warum war es der Wille des Vaters im Himmel, dass sein Sohn als ein Mensch alle diese Leiden durchstehen musste? Es ist kein Geheimnis mehr, dass wir in einer heillos durcheinandergeratenen Welt leben. Es ist kein Geheimnis mehr, dass über uns Menschen es so etwas wie ein Fluch liegt, der wie ein wütendes Raubtier sich auf einen jeden einzelnen von uns stürzt und uns angreift und uns in eine grauenvolle Angst und Furcht versetzt. Es hat viele Jhrhunderte gegeben, in denen wir Menschen das nicht glauben wollten. Wir meinten, wir könnten die Herrschaft über die Erde ausüben, ohne dass wir die Herrschaft aus der Hand Gottes nehmen müssten.. Wir waren so von unserer eigenen menschlichen Grösse und Herrlichkeit überzeugt, dass wir über die Botschaft der Heiligen Schrift, dass wir verlorene, verdammte und verfluchte Menschen seien, nur Spott und Hohn übrig hatten. Der Mensch ging daran, sich selbst ein Paradies auf dieser Erde zu schaffen, auf ein Paradies Gottes wollte er verzichten. Wenn wir uns einmal den nordamerikanischen Kapitalismus und den russischen Kommunismus betrachten, dann müssen wir sagen, dass sie bei aller Verschiedenartigkeit eines gemeinsam haben. Sie versprechen uns, ein Paradies auf Erden, von Menschen geschaffen. Allerdings leben wir heute im Zeitalter der Atom- und Wasserstoff- und Superwasserstoffbomben und dieses Zeitalter hat uns restlos den Traum von einem Paradies auf Erden zerstört. Es hat uns dagegen ganz offen deutlich gemacht: Eine Welt ohne Gott kann nur eines, sich selbst quälen und martern, sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen, sich gegenseitig töten und morden und mitzuarbeiten an der totalen Vernichtung dieser Welt. Dieses begonnene Atomzeitalter gibt uns in einer neuen Weise den Beweis, dass das Wort Gottes allen menschlichen Meinungen zum Trotz doch recht hat: Wir sind eine verfluchte und verdammte Welt und wir sind eine verfluchte und verdammte Menschheit. Dieses kann heute jeder denkende Mensch auf Erden erkennen, ob er die Bibel aufschlägt oder ein Feind Gottes oder ein Heide ist. Jeder Mensch heute kann und muss es anerkennen, dass wir am Abgrund der Menschheit und am Ende der irdischen Weltgeschichte stehen. Aber eines können wir ohne das Wort Gottes nicht sehen noch erkennen, dass die Ursache dieses Zustandes unser Ungehorsam gegen Gott und sein Wort ist. Weil wir Menschen von unserem Schöpfer nichts wissen wollen und nicht sein Wort beachten, hat Gott uns und unsere Welt in den Fluch hineingestellt, der uns unseres Lebens nicht mehr froh werden lässt. Unsere ganze Welt ist nur deshalb in ein solches heilloses Durcheinander geraten, weil wir in dieser Welt ohne Gott leben wollten und noch leben wollen. Gibt es denn überhaupot noch einen Weg der Rettung aus dieser brennenden und zusammenbrechenden und zusammenstürzenden Welt für uns? Gibt es denn noch eine Befreiung von dem Fluch, der so schwer auf uns liegt? Und nun geht unser Blick wieder hin auf den Hügel Golgatha. Wir sehen da diesen Jesus am Kreuz hängen, mitten zwischen 2 Verbrechern und wir hören aus seinem Munde die Worte "ES IST VOLLBRACHT!" Was ist vollbracht? Dieses Wort, das auf dem Hügel Golgatha von diesem Jesus von Nazareth gesprochen worden ist, zeigt an, dass es doch noch einen Weg gibt, der unsere heillos durcheinandergeratene Welt wieder in Ordnung kommt. Dieses Wort Jesu zeigt an, dass es für einen jeden einzelnen von uns doch noch einen Weg aus seiner Verfluchung und seiner Verdammung gibt. Gott, der Herr, hat für uns Menschen einen Weg geöffnet, der aus dem Leiden und aus der Traurigkeit in die Freude und in das grösste Glück führt. Diesen Weg hat uns Jesus Christus geschaffen durch sein Leiden und Sterben. Er hat den Fluch und die Verdammung für uns auf sich genommen, damit wir wieder freie und fröhliche Gottesl kinder werden können. Wer die ganze Passionsgeschichte kennt, weiss wie schwer es Jesus Christus gefallen ist, diesen Leidensweg zu gehen, um uns die Tür zum Himmelreiche aufzuschliessen, um uns auch einen Weg zu zeigen, um auf dieser Erde in Ruhe und Frieden zu leben, die Erfüllung des Traumes nach dem Paradies zu erleben. Aber Jesus ging diesen Weg, er vollführte sein Werk für uns und liess sich durch nichts davon abbringen. Dieses sein Werk ist vollendet, als er am Kreuz ausrief: "Es ist vollbracht!" Es ist vollbracht sein Werk für uns, für dich und mich. Schauen wir auf diesen gekreuzigten Jesus auf dem Hügel Golgatha und hören wir dieses Wort: "Es ist vollbracht mein Erlösungswerk für dich!", dann ist auch für uns geöffnet der Weg, aus dem Fluch in den Segen Gottes hinein, aus der Verdammung in die Arme unseres Gottes, aus der Hölle in den Himmel, aus der Trostlosigkeit in die Freude, aus dem Unheil ins Heil, aus einer durcheinandergeratenen Welt in eine geordnete und gesegnete paradiesische neue Erde. "O du, an den ich glaube und der mein Geist umfasst, der du im Todesstaube für mich gelegen hast! Auf dein Verdienst und Leiden vertrau ich ganz allein; darauf werd ich einst scheiden und ewig bei dir sein."
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