Die 7 Worte Jesu am Kreuz (2) | Lugar/Ort:Hernandarias
Fecha/Datum:23/03/1958 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 13-3-1958 Reffino, 16-3-1958 Vizcacheras, 23-3-1958
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Passion | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 23, 42-43 | | |
Skopus: Mit Jesus im Paradies | | Die 7 Worte Jesu am Kreuz (2) Lukas 42-43 "Einer der Übeltäter sprach zu Jesus: Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Jesus sprach zu ihm: WAHRLICH, ICH SAGE DIR: HEUTE WIRST DU MIT MIR IM PARADIESE SEIN."
Wir sehen dort vor der Stadt Jerusalem auf dem Hügel Golgatha drei Kreuze. 3 Menschen hängen hier, die das Gericht zum Tode verurteilt hat, damit sie ihr Leben mit entsetzlichen Schmerzen und Qualen aushauchen. Das Gericht hat gesprochen, einen Weg zurück ins Leben gibt es nicht mehr. Wer sind diese drei, die dort aufgehängt sind? Von 2 Kreuzen wissen wir nicht viel. Wir kennen nicht einmal die Namen dieser beiden Gekreuzigten. Wir kennen nicht ihre Lebensgeschichte, Nur eines wissen wir ganz genau. Sie sind nach dem damaligen Recht zum Tode verurteilt. Sie haben alles getan, um eine Revolution, einen Aufstand im Lande zu erregen, um die Römer aus dem Lande zu jagen, die das Volk Israel besiegt hatten und besetzt hielten. Bei diesen Vorbereitungen für eine Revolution haben sie sich nicht gescheut, ihnen im Wege stehende Menschen zu überfallen, auszurauben und zu töten. Während solch einer Tat sind sie entdeckt und verhaftet worden. Pontius Pilatus als römischer Gobernador hat sie zum Tode verurteilt. Diese beiden, die dort an ihren Kreuzen hängen, wissen also, warum sie solch einen harten und bitteren Tod erleiden müssen. Vielleicht haben sie vorher geschimpft und geflucht auf das böse Geschick, dass sie getroffen hat, aber daran können sie nichts kritisieren, dass sie jetzt hier hängen. Das Gericht hat nach dem Gesetz ein gerechtes Urteil gesprochen. Das Gericht hat doch die Aufgabe, jede böse Tat durch eine gleiche Strafe zu sühnen. Wenn das Gericht bei diesen beiden das Todesurteil durch Kreuzigung ausgesprochen hat, dann ist dieses Urteil ein gerechtes Urteil, wie wenn Gott selbst dieses Urteil gesprochen hätte, Und viele Ausleger dieses Textes und viele Maler haben das Hängen dieser beiden Verbrecher als ein Bild, als ein Gleichnis verstanden. Sie, die aufgehängten Verbrechen, sollen uns daran erinnern, dass das Ende eines jeden Menschen sein müsste: DIE TODESSTRAFE. Wir wissen es doch noch, dass Gott schon am Anfang der Menschheitsgeschichte gesagt hatte: Jeder Mensch, der ihm nicht gehorchen will, hat kein Recht mehr, auf dieser Erde zu leben. Jeder Mensch, der nichts nach Gottes Willen fragt, steht vor dem göttlichen Richter. Ihn trifft nicht nur der tödliche Fuch auf dieser Erde, sondern auch die ewige Verdammnis. Wir Menschen alle miteinander, sind also in der gleichen Lage wie diese beiden Menschen, die dort an ihren Kreuzen auf dem Hügel Golgatha hängen. Eine grosse Traurigkeit liegt über ihnen, eine Hoffnungslosigkeit ohnegleichen, so wie diese tiefe Finsternis über der ganzen Menschheit, über uns allen liegt. Aber, dafür sei Gott Lob und Preis und Dank, diese beiden sind nicht allein auf dem Hügel Golgatha. Zwischen diesen beiden Kreuzen steht noch ein drittes Kreuz. Die beiden an den Kreuzen haben sicherlich schon etwas von dem dritten Gekreuzigten gehört, was aber sicherlich nicht viel gewesen ist. Jedenfalls glaubt der eine übeltäter, dass Jesus genau solch ein Verbrecher wie er ist. Ja, er verspottet ihn noch dazu, dass er von sich behauptet habe, er sei der Messias, der König der Juden. Ein Messias würde nicht so schändlich enden wie dieser Jesus. Der richtige Messias würde schon seine Macht, trotz aller Feindschaft, durchsetzen. Weil er das nicht konnte, darum konnte er auch nicht der Messias sein, auf den alle gewartet hatten, sondern nur ein ganz gewöhnlicher Betrüger. Bei dem 2. Verbrecher allerdings geschieht das grosse Wunder, dass er in dem Mitgekreuzigten den Messias, den Sohn Gottes, erkennt. Woran er an diesem Mitgekreuzigten Jesus erkennt, dass er der Messias Gottes ist, wissen wir nicht. Jedenfalls fällt es ihm wie eine Binde von den Augen und er weiss: Neben mir hängt der Heiland der Welt, nein, neben mir hängt mein Heiland. So auswegslos seine Lage als ein Verbrecher vor den Menschen und besonders vor Gott ist, so wird es ihm auf einmal deutlich und klar, es gibt jetzt doch eine Hilfe in dem Zorn Gottes, wenn mir dieser Jesus, der Messias Gottes, helfen würde. Und in dieser seiner Not vor der ewigen Verdammnis durch Gott, wegen seines verbrecherischen Handelns, wendet er sich an diesen mitgekreuzigten Jesus: "Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!" Dieser Verbrecher wendet sich an den, den seine Mitmenschen ebenfalls als einen Verbrecher ans Kreuz geschlagen haben, den er aber als den wahren Messias erkeannt hat, noch in den letzten Minuten seines Lebens. Er redet ihn mit HERR an. Pontius Pilatus, die Soldaten, die Hohenpreister und Schriftgelehrten, haben nur Spott und Hohn für ihn übrig, er aber, dieser Verbrecher, gibt ihm, seinem Mitgekreuzigten, göttliche Ehre. Er redet ihn so an, wie zur damaligen Zeit nur Gott selbst angeredet wurde: HERR! Und Jesus? Mitten in seiner Not und in seinen Schmerzen hat er nicht die Augen verschlossen vor der Not dieses Verbrechers. Auf seine Bitte sagt Jesus ihm: "Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein!" Noch mitten in seinem Sterben am Kreuz auf Golgatha erweist er sich als der Erretter, als der Heiland, selbst dieses Verbrechers, dieses Räubers und Mörders. Es gilt das, was wir in einem Weihnachtslied singen: "Heut schliesst er wieder auf die Tür, zum schönen Paradeis, der Cherub steht nicht mehr dafür, Gott sei Lob, Ehr und Preis." Das Wort Jesu: "Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.", streicht seine blutige Vergangenheit vor Gott durch und öffnet ihm die Tür zum Himmelreich. Er ist ein begnadigter Verbrecher. Wir sagten schon, dass dieses Geschehen dort auf dem Hügel Golgatha ein Bild, ein Gleichnis, für uns alle ist. Wir sind die, die infolge unserer Bosheit durch Gottes Gericht ans Kreuz geschlagen wurden, der ewigen Verdammnis ausgeliefert, ein Gericht in tiefster dunkelster Nacht. Um uns noch die Möglichkeit zu geben, aus diesem Gericht, aus dieser Verdammung herauszukommen, hat Gott seinen eigenen Sohn mitten unter uns aufgehängt. Wer nun mitten im göttlichen Gericht, das ihn verurteilt, auf diesen mitverurteilten Jesus schaut, der der Sohn Gottes ist, der darf aus seinem Munde ebenfalls die frohe Nachricht hören, dass Jesus ihm die Tür zum Paradies, zum Heil, geöffnet hat. Wer von uns auf die 3 Kreuze auf dem Hügel Golgatha schaut, wird also gleichzeitig damit gefragt, mit welchem Gekreuzigten er verglichen werden kann. Ist das Handeln des Grekreuzigten, der Jesus auch noch verhöhnt und verspottet hat, unser Tun und Handeln und womit wir den ewigen Zorn Gottes entgegengehen? Oder können wir verglichen werden mit dem Gekreuzigten, dem Jesus noch mitten im Gericht die Tür zum ewigen Heil aufschliesst? Gott, der Herr, möge es uns schenken, dass wir mit dem Liederdichter singen können: "Wenn mich mein Sünde will schrecken vor der Hölle, Jesu, mein Gewissen still, dich ins Mittel stell. Dich und deine Passion, lass mich gläubig fassen, liebet mich sein lieber Sohn, wie kann Gott mich hassen?!"
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