Brief an die Kolosser 30 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:12/09/1957 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Kolosser 4, 18 | | |
Skopus: Letzter Gruss des Paulus | | Der Brief des Apostels Paulus an die Kolosser 30 4,18 "Mein Gruss mit meiner, des Paulus, Hand. Gedenket, meiner Ketten! Die Gnade sei mit euch!"
Wir haben gerade vom Briefe des Apostels Paulus an die Gemeinde zu Kolossä den letzten Vers gelesen. Im Laufe der vergangenen Monate, da wir uns mit diesem Briefe beschäftigten, erstand vor unseren Augen eine christliche Gemeinde, wie sie damals zur Zeit der Apostel zu finden war. Manch einem von uns wurde sicher seine bisherige Meinung über die damaligen Gemeinden, über die damalige Christenheit vollständig zerstört. Dachten wir alle nicht, dass die ersten christlichen Gemeinden viel besser gewesen sein mussten als die Unsrigen? Und nun haben wir hören müssen, dass sie damals genauso gewesen waren, wie die christlichen Gemeinden heute. Auch die damaligen Gemeinden zur Zeit der Apostel hatten ihre Nöte und Schwierigkeiten gehabt, wie wir sie aus unserer Gemeinde und unseren Nachbargemeinden kennen. Eine christliche Gemeinde wird nicht dadurch eine heilige Gemeinde, dass in ihr die Menschen besonders gute Menschen sind, dabei spielt es keine Rolle, ob es die Gmeinde zu Kolossä ist oder zu Aldea Protestante. Wieso aber kommen wir dazu, im Glaubensbekenntnis zu bekennen: "Ich glaube an eine heilige allgemeine christliche Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen." Diese Würde und Heiligkeit einer christlichen Gemeinde oder Kirche liegt nicht an der Gutheit und allgemein verstandenen Heiligkeit der Menschen, der Christen. Diese Würde und Heiligkeit liegt allein darin, dass der eine Heilige Gottes, Jesus Christus, in ihrer Mitte ist und sein will. Um die Heiligkeit dieses Jesus Christus geht es in Kolossä und in Aldea Protestante. Dass dieser Herr und König Himmels und der Erden dort damals in Kolossä und heute hier zu Worte kommt, darum geht es es in einer christlichen Gemeinde, darum ist sie eine heilige Kirche. Jedesmals geschieht in einer solchen menschlichen Gemeinschaft, wie die christliche Gemeinde ja auch eine ist, ein WUNDER, wenn in ihr das Antlitz des gekreuzigten und auferstandenen Hernn zu sehen ist; wenn in ihr das Wort des Heilandes zu hören ist. Dieses Wunder geschieht immer wieder, trotz aller schlechten Menschen, trotz aller Schwierigkeiten und Streiktigkeiten der Menschen in einer christlichen Gemeinde. Unsere ganze menschliche Erbärmlichkeit wird in der christlichen Kirche überstrahlt von dem Glanze, der von Jesus Christus als dem Haupt der Gemeinde ausgeht. 1. Wer war der Apostel Paulus? Ein Christushasser. 2. Wer war Onesimus? Ein fortgelaufener Sklave. 3. Wer war Archippus? Ein Unruhestifter in Kolossä. 4. Was geschieht dort in der Gemeinde? Altes Heidentum. 5. Zank und Streit sind an der Tagesordnung. 6. Diese Gemeinde will nicht mehr das ganze Wort Gottes hören. Und trotzdem werden alle diese Menschen, wird diese Gemeinde, angestrahlt von Jesus Christus, der in ihre Mitte getreten ist. Jetzt wird alles anders. Aus dem Christushasser Saulus ist der Apostel Paulus geworden. Auss dem weggelaufenen Sklaven Onesimus wird ein treuer Diener des Apostels. Aus dem Unruhestifter Archippus kann noch ein brauchbarer Gemeindeleiter werden. So kann Paulus danken für all das, was in der Gemeinde zu Kolossä geschieht, obwohl noch nicht alles Böse und Schlechte ausgeräumt worden ist. Er freut sich darüber, dass inmitten dieser Gemeinde noch das Antlitz Jesu Christi zu sehen ist, obwohl er menschlich weinen möchte über soviel Zank und Streit. Paulus bekräftigt es den Kolossern, dass dort trotz allem doch noch Gottes Wort gehört werden kann, trotzdem es Menschen in ihr gibt, die es nicht mehr hören wollen. Trotz der Dunkelheit, die auch uns Christen umgibt, leuchten wir, wenn Jesus Christus neben uns tritt. Er lässt sich unser Tun in seiner Gemeinde gefallen, obwohl wir mehr schaden als nützen. Er sorgt selbst dafür, dass seine Kirche wächst und gebaut wird. Er bringt das Wunder unter uns Menschen immer wieder fertig, dass wir trotz allem in aller Schwachheiut seine Mitarbeiter werden. Trotz allem, was in Kolossä geschehen ist, sagt Jesus Christus von ihr, dass sie seine Gemeinde sei. Welch ein Trost ist das doch für uns alle als einer christlichen Gemeinde in Aldea Protestante, die wir auch unsere Fehler, Schwächen und Nöte haben. Dennoch leuchtet ebenfalls bei uns durch alles hindurch das Angesicht unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus; dennoch ertönt immer wieder in ihr die Stimme des Sohnes Gottes. Damit dieses Antlitz Jesu, damit diese Stimme unseres Heilandes zu hören ist, darum hatte zum Beispiel Paulus diesen Brief an die Kolosser geschrieben. Nun wendet sich Paulus im letzten Vers von den besonderen Nöten in Kolossä ab, hin zu dem Geschehen, in das Jesus Christus ihn selbst als einen Apostel hineingestellt hat, in das Leiden und in das Martyrium: "Gedenket meiner Fessel!" Paulus hatte diesen Brief im Gefängnis zu Cäsarea nicht eigenhändig geschrieben, sondern einem Mitarbeiter diktiert, der ihn dann geschrieben hat. Unter diesen Brief setzt Paulus diesen Gruss mit seiner eigenen Hand. Dieser eigenhändige Gruss ist das Zeichen dafür, dass der ganze Brief wirklich von ihm diktiert worden ist. Ähnlich geschieht es ja auch heute, dass viele Briefe mit der Schreibmaschine geschrieben werden und nur die Unterschrift mit der Hand anzeigt, dass der ganze Brief wirklich vom betreffenden Absender diktiert oder geschrieben worden ist. "Mein Gruss mit meiner, des Paulus, Hand." Mit seiner eigenhändigen Unterschrift und der persönlichen Bemerkung GEDENKET MEINER FESSEL!" will er jetzt zum Schluss die Kolosser von allen ihren Fragen und Schwierigkeiten weglenken, hin auf seine Gefangenschaft, auf sein Martyrium im Dienste seines Herrn. Dieses Martyrium bekräftigt und bestätigt ihn als einen Diener Jesu Christi. Paulus sagt: Wenn ihr noch irgendwelche Zweifel haben solltet daran, ob ich überhaupt die Vollmacht Jesu Christi habe, zu euch zu sprechen, meine Gefangenschaft für Jesus Christus beweist es euch. Bedenket, sagt er, mein Martyrium ist das Echtheitszeichen, das Siegel dafür ist, dass ich ein Apostel Jesu Christi bin. -Wir erinnern uns daran, dass Paulus nie in Kolossä gewesen ist, sondern nur von Epaphras die Lage geschildert bekommen hat. Aber auch sein Martyrium ist nicht das Letzte, das er den Kolossern vor die Seele malen will, sondern das Letzte ist gleichzeitig das, was das Erste in diesem Briefe gewesen ist: "Die Gnade sei mit euch!" Das, was der Apostel Paulus den Kolossern als ein Apostel Jesu Christi zu sagen hatte, ist gesagt, nun übergibt er diese Gemeinde ganz der Obhut ihres Herrn und Meisters. Sicher gibt es manches, was in dem Biefe von den Kolossern nicht verstanden worden ist, sicher gibt es auch manches in Kolossä, was vom Apostel Paulus nicht verstanden worden ist. Jetzt aber geht jeder seinen Weg, Paulus den Weg des Leidens und des Todes als ein Märtyrer, die Gemeinde in Kolossä ihren Weg mitten durch alle Anfechtungen und Gefahren hindurch. Wer weiss, ob die Verbindung, sei es eine persönliche oder sei es eine briefliche Verbindung, zwischen Kolossä und dem Apostel überhaupt noch einmal wieder hergestellt werden konnte. Darum übergibt Paulus diese Gemeinde ganz dem Willen seines Herrn Jesus Christus. Wenn alle Verbindungen von Gemeinde zu Gemeinde, von der Gemeinde zu einzelnen Menschen auch unterbrochen werden können, die Verbindung einer christlichen Gemeinde und ihrem Haupte Jesus Christus bleibt immer bestehen. Daran erinnert Paulus die Kolosser. Ja, er erinnert sie auch daran, dass der Wille des Herrn für diese Gemeinde immer ein guter und gnädiger Wille ist. Dieser gnädige Wille hat nur das Beste für diese Gemeinde im Sinn. Der gnädiger Wille macht allen bösen Rat zuschanden und führt diese Gemeinde endlich doch zu dem einen Ziele, sodass es am Ende der Tage von ihr und auch von uns heissen kann, was Johannes von der Gemeinde zu Philadelphia sagen konnte" "Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür; du hast wohl eine kleine Kraft, aber du hast mein Wort behalten und hast meinen Namen nicht verleugnet. Deine Feinde werden kommen und erkennen, dass ich dich geliebt habe und ich will dich bewahren in der Stunde der Versuchung. Ich will auf dich schreiben den Namen Gottes und meinen neuen Namen. Halte, was du hast, dass niemand deine Krone raube, " spricht unser gnädige Herr.
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