Brief an die Kolosser 28 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:22/08/1957 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Kolosser 4, 7-14 | | |
Skopus: Persönliche Grüsse und Nachrichten | | Der Brief des Apostels Paulus an die Kolosser 28 4, 7-14 "Wie es um mich steht, wird euch alles kundtun Tychikus, der liebe Bruder und getreue Diener und Mitknecht in dem Herrn, den ich darum zu euch sende, dass ihr erfahret, wie es sich mit uns verhält, und dass er eure Herzen aufrichte, und mit ihm Onesimus, den getreuen und lieben Bruder, welcher einer der Euren ist. Alles, wie es hier steht, werden sie euch kundtun. Es grüsst euch Aristarchus, mein Mitgefangener und Markus, der Vetter des Barnabas, über welchen ihr schon Weisung empfangen habt - wenn er zu euch kommt, nehmet ihn auf -, und Jesus, der da heisst Justus. Aus den Juden sind diese allein meine Gehilfen am Reich Gottes und sind mir ein Trost geworden. Es grüsst euch Epaphras, der einer von den Euren ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit ringt für euch in seinen Gebeten, auf dass ihr dastehet vollkommen und erfüllt mit allem, was Gottes Wille ist. Ich selbst gebe ihm Zeugnis, dass er grosse Mühe hat um euch und um die zu Laodicea und zu Hierapolis. Es grüsst euch Lukas, der Arzt, der Geliebte, und Demas."
Der Apostel Paulus hat in seinem Brief an die Kolosser ermahnt und getröstet und gewarnt. Mit den heutigen Versen geht es weiter in den Schlussteil des Briefes hinein. In diesem Schlussteil bringt jetzt Paulus mehr persönliche Nachrichten, Grüsse von bestimmten Christen an die Kolosser und Grüsse, die an die Gemeinde zu Laodicea ausgerichtet werden sollen. Da wird uns zum Beispiel mitgeteilt, wer den Brief zu den Kolossern bringt. Damals gab es ja noch keine Post, sondern die Nachrichten mussten durch Boten weitergetragen werden. Tychikus und Onesimus sind die Briefträger, sind die, die diesen Brief des Apostels Paulus aus dem Gefängnis zu Cäsarea nach Kolossä bringen. Tychikus ist sehr wahrscheinlich aus Ephesus in Kleinasien. Er wurde als ein Abgesandter der kleinasiatischen Gemeinden zum Apostel geschickt, damit er ihn auf seinen Reisen begleite. So ist er mit dem Apostel nach Jerusalem gezogen, um die Kollekte, die die kleinasiatischen Gemeinden für die Muttergemeinde in Jerusalem gesammelt haben, zu übergeben. Sehr wahrscheinlich ist er auch mit Paulus im Gefängnis gewesen, nicht als Gefangener, sondern als der Verbindungsmann zu den Gemeinden. Das war damals nach dem römischen Recht durchaus möglich. Er sollte die Gemeinden immer davon in Kenntnis setzen, wie es mit dem Apostel Paulus und seiner Verkündigung steht. Mit diesem Brief tritt Tychikus seine Heimreise an, sein Dienst als ein Abgesandter der kleinasiantischen Gemeinden ist beendet. Dieser Tychikus kann der Gemeinde zu Kolossä noch ausführlicher über das Ergehen des Apostels mündlich berichten. Er soll aber auch in dieser Gemeinde, die ja in besonderen Nöten und Gefahren steht, wie es Epapphras dem Paulus mitgeteilt hatte, nach dem Rechten sehen. Er soll persónlich darauf achten, dass die Ermahnungen und Warnungen des Apostels in seinem Briefe auch beachtet und durchgeführt werden. Neben Tychikus wird auch Onesimus als überbringer des Briefes genannt. Wir erinnern uns sicher noch dessen, dass Onesimus ein Sklave ist, der von seinem Patron Philemon in Kolossä weggelaufen war. Unter der Verkündigung des Apostels war er ein Christ geworden. Mit diesem Brief geht nun Onesimus zusammen mit Tychikus nach Kolossä zurück. Onesimus steht jetzt im Dienste des Apostels Paulus und als sein Diener begleitet er Tychikus auch auf seiner Reise nach Kolossä. Allerdings hat dieser Onesimus noch den Brief an seinen Patron Philemon in der Tasche. Bei dieser Gelegenheit soll Onesimus sein Verhältnis zu seinem Patron Philemon, von dem er weggelaufen war, wieder in Ordnung bringen. Es ist erstaunlich, wie Paulus sich hinter Onesimus stellt. Er nennt ihn "den getreuen und lieben Bruder ", also den, der seinem Patron untreu geworden war, von ihm weggelaufen. Paulus weiss etwas von dem, was Vergebung durch Jesus Christus heisst. Paulus weiss, dass Jesus Christus durch die grosse Schuld des Sklaven Onesimus einen dicken Strich gezogen hat. Diese Schuld gilt nicht mehr, nicht mehr für seinen Patron Philemon, der ja auch Christ ist, nicht mehr für den Apostel Paulus und nicht mehr für die Kolosser, die ihn als ihren Bruder in Christus aufnehmen sollen. Aus dem nach staatlichen Gesetzen untreuen Onesimus ist durch Vergebung seiner Schuld für die Gemeinde ein treuer und lieber Onesimsus geworden. Was wäre das für uns alle eine grosse Hilfe, wenn wir das auch könnten, was der Apostel kann und wozu uns unser Herr Jesus Christus auch die Hilfe geben will. Wenn wir das könnten, einem Menschen, der etwas Bóses uns oder anderen angetan hat, nun unseren guten und lieben Freund nennen, weil Jesus Christus ihm die Schuld vergeben hat! Ich sage ganz bewusst, für uns wäre das ein Glück, wenn wir nicht einem anderen immer und immer wieder seine Schuld vorwerfen würden, sondern wenn wir das praktizieren würden, was Vergebung heisst, weil von unserer Praxis es ja doch auch abhängt, ob Jesus Christus uns unsere Schuld vergibt. Im Vaterunser-Gebet heisst es: "Vergib uns unsere Sxhuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern." Damit wird doch ausgedrückt, dass Jesus Christus in derselben Weise uns unsere Schuld vergibt, wie wir bereit sind, auch einem anderen seine Schuld gegen uns zu vergeben. Nachdem Paulus so ein wenig die Überbringer des Briefes den Kolossern vorgestellt hat, folgen jetzt die Grüsse, die einige an die Kolosser bestellt haben. Da werden zuerst die Grüsse ausgerichtet von Aristarchus, von Markus-einem Neffen des Barnabas-und von Jesus, mit dem Beinamen Justus. Aristarchus gehörte mit zu der Kommission, die mit Paulus die eingesammelte Kollekte nach Jerusalem brachte. und zwar stammte er aus der mazedonischen Gemeinde in Thessalonich. Aristarchus hat dann längere Zeit den Apostel auf seinen Reisen begleitet. Er ist Paulus als sein Gehilfe auch im Gefängnis zu Cäsarea gewesen. Der 2. Gruss kommt von Markus, einem Vetter, einem HALBBRUDER des Barnabas. Wie wir vielleicht wissen, waren am Anfang immer Paulus und Barnabas zusammen auf der Missionsreise durch das Land. Markus war dabei der Diener beider Missionare. Aber zwischen Paulus und Barnabas entstand ein kleiner Streit und Barnabas liess Paulus allein. Allerdings ist dieser kleine Streit zwischen beiden wieder beigelegt worden. Markus ist in diesem Moment also nur der Diener von Paulus. Sehr wahrscheinlich ist dieser Markus der, der das Markus-Evangelium geschrieben hat. Von Jesus Justus kennen wir nur den Namen. Er ist ein Judenchrist. Diese Drei nennt der Apostel "Meine Gehilfen im Reich Gottes, die mir ein Trost gewesen sind." Sie sind seine Mitarbeiter. Aber er schiebt auch hier wieder die persönlichen Beziehungen beiseite und zeigt, dass sie genauso wie er Diener, Arbeiter im Reiche Gottes, sind. Ferner lassen die Gemeinde grüssen; Epaphras, Lukas, der Arzt und Demas. Epaphras ist uns bereits bekannt. Er ist der bisherige Leiter und Begründer der Gemeinde zu Kolossä. Er war ja zu Paulus ins Gefängnis geeilt, um ihm die Nöte, Gefahren und Schwierigkeiten seiner Gemeinde zu berichten und um Paulus um Hilfe zu bitten. Wegen seines festen Standpunktes, indem er ganz scharf gegen die eingedrungenen Irrlehren ankämpfte, was es zum Bruch mit dieser Gemeinde gekommen und er sucht sich jetzt Rat bei dem Apostel. Ihm, diesem Epaphras, mit dem die Gemeinde zu Kolossä wegen seines harten Durchgreifens bei der Organisation einer echten Gemeinde, nichts mehr zu tun haben wollten, ihm gibt Paulus einen besonderen Ehrentitel: "Epaphras, ein Knecht Jesu Christi." Unter allen seinen Mitarbeitern hat Paulus nur noch bei einem anderen seiner Mitarbeiter den Titel KNECHT JESU CHRISTI angewandt, nämlich bei TIMOTHEUS. Mit diesem Titel sagt Paulus den Kolossern, dass sie gegenüber dem Epaphras im Unrecht sind. Alles, was in Kolossä durch Epaphras geschehen ist, geschah nicht in persönlicher Meinung, sondern im Auftrage Jesu Christi. Es wäre also richtiger gewesen, wenn die Kolosser nicht mit Epaphras gebrochen hätten, sondern getan, was er von seiner Gemeinde erwartet hatte. Paulus zeigt den Kolossern auch an, dass Epaphras noch immer die Verantwortung für ihre Gemeinde in seinen Händen hält, die ihm nur Jesus Christus abnehmen kann, ob sie ihn haben wollen oder nicht, das spielt keine Rolle. Epapahras faltet die Hände und ringt Tag für Tag noch vor dem Herrn der Kirche um den rechten Weg dieser Gemeinde. Während der Zeit nach seinem Fortgang von Kolossä hat Epaphras die beiden anderen Gemeinden in Laodizäa und Hierapolis betreut. Ferner werden noch Grüsse ausgerichtet von Demas. Ob es der ist, vom dem Paulus später sagte: "Demas hat mich verlassen und die Welt lieb gewonnen," wissen wir nicht. Der Letzte, der einen Gruss ausrichtet, ist Lukas, der Arzt. Es ist der Verfasser des Evangeliums. Er hat den Apostel auf der letzten Reise nach Jerusalem und 2 Jahre später nach Rom begleitet. Sehr wahrscheinlich stand er dem Apostel auch im Gefängnis bei. Er ist mit dem Apostel Paulus als sein ärztlicher Betreuer gereist. Wir wissen, dass Paulus immer kränklich gewesen ist. Er wurde, so nimmt man an, von epileptischen Anfällen geplagt. Es ist schon ein Wunder, dass dieser schwache und kranke Paulus ein solch bedeutender Apostel geworden ist. Aber er sagt es einmal: "Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus."
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