Brief an die Kolosser 08 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:21/06/1956 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Kolosser 1, 15-17 | | |
Skopus: Mit Paulus Jesus Christus huldigen und anbeten | | Der Brief des Apostels Paulus an die Kolosser 8 Kolosser 1,15-17 "Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor allen Kreaturen. Denn in ihm ist ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Reiche oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem und es besteht alles in ihm."
Für uns alle ist es die entscheidende Frage gewesen, ob wir durch das richtige Tor zur Gemeinde Jesu Christi eingegangen sind, ob wir durch die Vergebung unserer Schuld Untertanen unseres Königs Jesus Christus geworden sind. Denn nur wenn das der Fall ist, können wir jetzt mit dem Apostel Paulus, mit der Gemeinde zu Kolossä vor diesem König liegen, ihn anbeten, ihm huldigen, um zuzujubeln: "Du König der Ehren, bist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor der Schöpfung, durch dich ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden lebt und existiert." Wir spüren es aus dieser Anbetung heraus, dass dem Apostel so recht die Worte fehlen, um das auszudrücken, was er meint, womit er seinem Herrn die Ehre geben will, die ihm allein zukommt. Ja, geht es uns allen nicht immer wieder so, wenn wir an das Geheimnis Jesu Christi denken "wahrer Gott und wahrer Mensch", dass uns die Worte fehlen, um das zu erklären. Muss nicht eigentlich jeder Mensch, jede Kreatur anfangen, zu stottern vor der Herrlichkeit und Majestät unseres Königs? Keine menschlichen Worte reichen aus, um das Geheimnis des Herrn aller Herren zu erklären und zu erläutern. Alle Versuche, sind nur ein Stammeln, mehr kann und will Paulus den Kolossern auch nicht klarmachen als dieses Eine: Meint ja nicht als Christen, ihr hättet voll und ganz verstanden und auch erkannt, wer Jesus Christus ist. Bleibt lieber zuerst einmal voll Erstaunen mit einem offenen Mund vor Christus stille stehen und jubelt ihm zu und gebt ihm göttliche Ehre: "1. Siegesfürst und Ehrenkönig, höchst verklärte Majestät, alle Himmel sind zu wenig, du bist drüber hoch erhöht; sollt ich nicht zu Fuss dir fallen und mein Herz vor Freuden wallen, wenn mein Glaubensaug betracht deine Glorie, deine Macht. 2. Weit und breit, du Himmelssonne, deine Klarheit sich ergeusst und mit neuem Glanz und Wonne alle Himmelsgeister speist; prächtig wirst du aufgenommen, freudig heisst man dich willkommen, schau, ich armes Kindlein hier ruf auch Hosianna dir." Oder wie ruft der Chor der Engel im Himmel ihm zu: "Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit." Nachdem es uns also deutlich geworden ist, dass es uns als Menschen nicht zukommt, die ganze göttliche Herrlichkeit zu erkennen und zu verstehen, denn sonst wäre Jesus Christus ja nicht Gottes Sohn und wir als Menschen mehr als Gottes Geschöpfe, mehr als Kreaturen Gottes. Nachdem uns dieser Unterschied zwischen ihm, dem Herrn, und uns, seinen Dienern, klargeworden ist, können wir auch einmal stotternd versuchen, zu erfahren, was Paulus da, ebenfalls stammelnd, gemeint haben könnte, wenn er sagt: "Jesus Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor allen Kreaturen." Paulus weiss, dass sich 2 Welten gegenüber stehen: Einmal Gott in seiner Macht und Herrlichkeit als der Schöpfer und ihm gegenüber seine geschaffene Welt mit uns Menschen; einer Welt, die von dem Schöpfer nichts wissen wollte, ihm nicht gehorsam sein wollte und darum in der Hand dessen ist, der der Urheber aller Zerstörung ist, die eine Welt ist, die am Abgrund der Zerstörung steht. Zwischen diesem unseren Gott und seiner geschaffenen Welt ist durch uns Menschen, versucht durch den Widersacher, eine fast unüberbrückbare Kluft eingerissen. Um diese Kluft zur sich zerstörenden Welt, der sich gegenseitig hassenden und mordenden Menschheit, zu überbrücken, damit es wieder Glück und Frieden, Heil und Gesundheit auf dieser Erde geben kann, hat sich Gott selbst in der Gestalt seines Sohnes auf die Erde begeben. Nun gibt es für uns auf dieser Erde wieder eine Möglichkeit, diese Kluft zu überbrücken, mit Gott wieder in Verbindung zu kommen, indem wir zu dem gehen, der Mensch geworden ist: Jesus Christsus, Gottes Sohn. Wer Gott sehen will, den man nicht sehen kann; wer mit Gott sprechen will, mit dem kein Mensch es wagen kann zu sprechen, der gehe zu dem Ebenbild Gottes auf Erden, der spreche mit dem Sohne Gottes, Jesus Christus. Nun kann es wieder Frieden auf Erden werden. Denken wir doch an den fröhlichen Ruf der Engel bei der Geburt Jesu: "Fürchtet euch nicht. Siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Sohn Gottes, der Herr, in der Königsstadt Davids." Wie jubelt und wie singt es in diesem Lied des Engelchores, weil Gott selbst auf diese Erde gekommen ist, weil der unsichtbnare Gott nun für uns Menschen sichtbare Gestalt angenommen hat. Und es ist Wahrheit geworden, für uns Menschen und für die ganze Kreatur und fúr die ganze Welt: "Wer Jesus im Glauben am Kreuze erblickt, wird heil zu derselbigen Stund," denn der hat Gott selbst gesehen, nicht den Gott, der zuerst uns straft, sondern den Gott in seiner Liebe zu uns: "Jesus Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes." Und dieser Sohn Gottes ist Mensch geworden, ein Mensch wie wir alle, wie du und ich. Er hat alle Mühen und Sorgen und Nöte getragen, wie du und ich. Allerdings hat er eines nicht getan, was wir, du und ich, immer wieder tun, er hat Gott nicht gehasst und beiseite geschoben, sondern er hat als der eine Mensch auf Erden das getan, was wir eigentlich von Anfang an haben tun sollen: "Gott fürchten und lieben, Gottes Gebote halten und nach seinem Willen leben." So bekennt Paulus mit den Worten DER ERSTGEBORENE VOR ALLEN KREATUREN, dass Jesus Christus nicht nur wahrer Gott ist, sondern auch ein wahrer Mensch, wie ihn Gott sich gedacht hatte, als er ihn schuf. Alle Menschen haben ihr Menschsein, dass sie von Gott bekommen haben, mit Füssen getreten. Aus dem menschlichen Antlitz ist eine teuflische Fratze geworden, auch schaut aus diesem Angesicht seine ursprüngliche Raubtiernatur heraus. In Jesus Christus aber zeigt Gott uns, wer DER Mensch ist, den Gott geschaffen hat: "Und er ward gehorsam bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuz." Jetzt sagt Paulus von diesem Jesus Christus, der wahrer Gott und wahrer Mensch ist, dass dieser schon Himmel und Erde geschaffen hat. Gott hat durch seinen Sohn Hiummel und Erde geschaffen. Alles, was es an Macht und Herrschaft, an Naturgewalten und an Engelmächten, selbst an Teufelswerken, existiert, liegt unter der Befehlsgewalt Jesu Christi. Es gibt nichts auf der Erde und unter der Erde und im Himmel, keine Engel und keine Dämonen und kein Teufel, die nicht auf Befehl Jesu Christi das tun müssen, was er befiehlt. Es gibt keine Könige und keine Machthaber, weder in Washington, noch in Moskau, weder in Buenos Aires noch in Kairo, die auch heute schon, wenn vielleicht manchmal mit den Zähnen knirschend, den Willen des Herrschers aller Herrscher, des Königs aller Könige, ausführen müssen und am Ende der Tage wird es einmal sichtbar vor aller Welt zu sehen sein, wie die ganze Schöpfung des Himmels und der Erde vor Jesus Christus niederfällt und ihm die Ehre, freiwillig oder gezwungen, geben muss. Jesus Christus ist der König und Herr der ganzen Welt, Himmels und der Erden: "denn durch Jesus Christus ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Obrigkeiten, es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen und er ist vor allem und es besteht alles in ihm." Es ist eigentümlich, dass Paulus in den anderen Briefen viel mehr den Gemeinden verkündigt, dass Jesus Christus der Heiland ist, der allein durch sein Leiden und Sterben uns von Sünde und Tod erlöst hat, während er hier mit solcher Wucht den Kolossern sagt, dass Jesus Christus der Herr ist über Sonne, Mond und Sterne, über die Engel und über die bösen Mächte, über Könige und über alle Herren der Welt. Wenn er das tut, dann tut er das aus einem bestimmten Grunde. In der Gemeinde zu Kolossä wusste man dieses sehr gut, dass Jesus Christus für das Heil unserer Seelen sorgt, dass er dafür sorgt, dass wir in den Himmel kommen, dieses brauchte nicht besonders betont zu werden. Aber das war in Kolossä vergessen worden, dass Jesus Christus der Herr der Welt ist, dass ihm alles gehört, ihm alles untertan ist. Darum konnten die Irrlehrer dort in aller Öffentlichkeit verkündigen, Jesus sorge wohl für das Heil der Seele, aber hier in diesem Leben auf der Erde werden wir regiert von anderen Máchten und Gewalten. Wie viele Menschen gibt es auch heute noch, die durchaus zur Kirche kommen, aber eifrig nach jeder Zeitung greifen, um in die Horospen der Astrologen zu sehen, ob die Sterne ihnen günstig sind, damit geheiratet werden oder ein Haus gebaut oder gekauft werden kann. Oder wie viele sagen auch unter uns, unser Leben und unser Gedeihen ist vollständig abhängig vom Mond und wer sich nicht daranach richtet, der bekommt immer eine schlechte Ernte. Oder wieviele sind noch unter uns, die darüber trauern, dass der Präsident Peron nicht mehr an der Macht ist, denn dadurch würde es immer schlechter in Argentinien gehen. Andere wiederum setzen heute ihr ganzes und volles Vertrauen auf den neuen Präsidenten Aramburu und hoffen und warten darauf, dass er uns einer besseren Zukunft entgegenführt. So waren durch die Irrlehre in Kolossä Glieder der Gemeinde dahingekommen, dass sie die Seele dem Herrn Christus überliessen, aber das Leben auf dieser Erde der Sonne, dem Mond, den Sternen, den Zauberpriestern, den Brauchern und Braucherinnen, den Königen und Präsidenten überantworteten und auf diese Mächte und Gewalten ihr Vertrauen setzten. Dagegen ruft Paulus mit aller Entschiedenheit die Kolosser von dieser Irrlehre weg. Es ist nicht so, dass nur Jesus Christus etwas für unsere Seele ist, sondrn er ist der Herr unseres ganzen Lebens, auch unseres Alltags. Alle die Gewalten und Máchte, denen sie meinen, ihr Vertrauen zu schenken, sind ein Nichts. Auch sie stehen nur in der Hand des grossen Königs Jesus Christus, dem die Christen angehören. Auch diese Mächte müssen im letzten Grunde Jesus Christus gehorchen. Paulus sagt, setzt euer Vertrauen nicht auf Sonne, Mond und Sterne, sondern auf den, der auch sie geschaffen hat. Setzt euer Vertrauen nicht auf die Máchtigen dieser Erde, auch sie müssen schliesslich tun, was Jesus Christus befiehlt. Ihr Christen habt es besser als die Heiden, dass ihr nämlich den zum Herrn habt, dem allein volle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden: "Jesus Christus, König und Herr, sein ist das Reich, die Kraft, die Ehr, gilt kein anderer Name, heut und ewig. Amen,"
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