Bibelw. 18a Anstößige Bibeltexte 7 | Lugar/Ort:
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| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Mission wird vordringlich | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 28, 16-20 | | |
Skopus: Was ist es um die MISSION? | | Bibelw. 18a -Anstößige Texte 7-Matthäus 28,16-20 "Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf einen Berg, dahin Jesus sie beschieden hatte. Und da sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; etliche aber zweifelten. Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."
Bei vielen Christen ist der Glaube etwas, was ausschließlich etwas mit der eigenen Person zu tun hat, was aus dem anderen Menschen wird, ist einem egal. Das bekommt bereits in einem Liede zum Ausdruck, das in etwa so heißt: "Daß ich ihn (Jesus) nur habe, wenn er mein nur ist, dann lassen die anderen nur ihre falschen Wege wandern, das interessiert mich nicht." Allerdings und das können wir an verschiedenen anderen Problemen erkennen, ist solch eine persönliche fromme Meinung nicht in Übereinstimmung mit dem Wort Jesu selbst. Solch ein Wort ist auch der eben verlesene Text, der vielen ärgerlich ist und zu einer Entscheidung herausfordert. 'Worum geht es in diesem Wort, das wir als Tauf- und Missionsbefehl kennen? Der Evangelist Matthäus kann sich die Kirche nur als eine missionierende Kirche vorstellen, als eine Kirche, die den Auftrag auszuführen hat, das Evangelium von Jesus Christus an andere weiterzusagen. Eine Christengemeinde, die nur betreut und bedient werden will, ist ein Widerspruch in sich selbst. Das Evangelium muß weiter gesagt werden. Die frohmachende Botschaft muß alle Menschen erreichen. Die Herrschaft Jesu Christi muß allen bezeugt werden. Das Lehren und Heilen des Christus muß weitergehen. Der Jünger muß Jünger gewinnen. Das alles ist kein Muß im Sinne eines strengen und moralischen Muß. Es ist ein geistliches MUß, das von der Dankbarkeit geprägt ist. Wo ist Kirche? Überall dort, wo Menschen das befreiende Evangelium hören; "Mir ist gegeben alle Gewalt: Ich bin bei euch alle Tage." Wo ist Kirche? Überall, wo Menschen dieses befreiende Evangelium weitersagen und weitertragen. Überall, wo Menschen halten lernen, was Jesus befohlen hat. Wo ist Kirche? Auf diese Frage gibt die Botschaft unseres Textes folgende Antwort: Weil allein Jesus alle Macht hat, sollen alle Menschen unter seine Herrschaft gerufen werden. Sie sollen getauft werden und lernen, sich nach allem zu richten, was Jesus geboten hat. Er selbst wird uns alle Tage durch seine Gegenwart segnen. Wenn wir nun die reale Wirklichkeit in unseren Gemeinden und in den Kirchen der Welt sehen, dann ist weithin unter den Christen eine ganz andere Meinung zu hören, die mit der Botschaft des Evangeliums nicht in Übereinstimmung zu bringen ist. Wir wollen einmal diese andere Meinung zu Gehör bringen: Nein, wirklich, auf meine Kirche lasse ich nichts kommen. Ich habe immer dazu gehört, und ich gehe da auch nicht heraus. Die Kirche muß sein, daran gibts für mich nicht zu rütteln. Aber das aufgeregte Getöse, das jetzt in der Kirche modern wird, davon halte ich nichts. Vor kurzer Zeit stand in unserem Gemeindebrief: Jeder Christ muß ein Missionar sein! Das kann doch nicht stimmen. Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder jeden bekehren wollte? Man kann sowieso niemandem ins Herz sehen. Die Kirche soll die Christen nicht zu Missionaren erziehen, sondern zu Menschen, damit einer dem anderen helfe. Ich habe schon früher nicht viel von der sogeannten Heidenmission gehalten. Ich habe immer gesagt: Es ist anmaßend, daß man den anderen Völkern unseren europäischen Glauben aufzwingen will. In Religionsfragen muß man ganz tolerant sein, Das gilt für mich auch im eigenen Land. Es gibt eben fromme Christen, die jeden Sonntag zur Kirche laufen, und es gibt andere, denen ist das nicht so wichtig. Sollen sie doch! Was geht das mich an. Aber wenn jetzt auch noch jeder für seinen Glauben Propaganda macht, wie die Zeugen Jehovas oder die Mormonen oder die Adventisten! Auch der Missionsbefehl in der Bibel hat doch eigentlich nur den Aposteln gegolten, nicht Herrn Meier oder Herrn Kluge. Beten und Gutes tun, das ich wichtig, aber jeder Christ ein Missionar: O, bitte nein! Ich finde überhaupt, die Kirche sollte nicht so nervös sein, nicht so betriebsam und nicht so krampfhaft modern sein wollen. Haben die Obersten in der Kirche Angst, daß es bald keine Christen mehr geben wird. Die Angst verstehe ich nicht. Die Dienste, die die Kirche anzubieten hat, werden immer gebraucht. Jemand muß doch schließlich im Land für die Moral sorgen. Jemand muß doch die Kinder taufen, sie unterrichten und konfirmieren und schließlich müssen die Toten beerdigt werden. Jemand muß doch die religiösen Bedürfnisse der Menschen befriedigen. Und die ganze Sozialarbeit an den Schwachen und Kranken und Notleidenden sollte man nicht nur dem Staat allein überlassen. Und vor allem geht es doch darum, daß Gottvertrauen geweckt wird und die Wahrheiten der Bibel nicht in Vergessenheit geraten. Die Kirche wird immer genug zu tun haben. Da brauchte sie gar nicht in einen falschen missionarischen Eifer zu geraten. Jetzt müssen wir sehen, ob diese Meinung so vieler Kirchenchristen auch mit der Botschaft übereinstimmt, dazu soll uns unser Text helfen, dessen Inhalt wir in drei Abschnitte einteilen. Der 1. Abschnitt lautet: Die Zusammenfassung des Evangelium lautet: Mir, Jesus, ist alle Gewalt gegeben. Auf dem Berg hat Mose die Gebote empfangen. Auf dem Berge hat Jesus die bessere Gerechtigkeit verkündet. Auf dem Berge in Galiläa wird der Auferstandene sich den Seinen als der erhöhte Herr offenbaren und sie beauftragen, das Evangelium in alle Welt hinauszutragen. Im Vertrauen auf das Versprechen Jesu gehen die Jünger nach Galiläa. Die Verheißung des Propheten Jesaja (8, 23) erfüllt sich dort, ausgerechnet im wenig frommen Galiläa. Jesus Christus ist der Herr, das ist die Zusammenfasssung des Evangeliums. Ihm ist gegeben alle Gewealt. Schon beim Propheten Daniel ist zu lesen: "Gott gab ihm Macht, Ehre und Reich, daß ihm alle Völker und Leute aus so vielen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht und sein Reich hat kein Ende." Vom Mensensohn ist das gesagt. In Jesus ist es erfüllt. Ihn sehen die Jünger. Sie sehen ihn als den Erhöhten, von Gott Verherrlichten, und sie fallen vor ihm nieder, eine Verehrung, die nur Gott, dem Herrn zukommt. Was die Jünger sich selbst nicht sagen konnten, Jesus sagt es ihnen: "Mir ist gegeben alle Macht." Alle Autorität. Mir ist gegeben, von Gott gegeben, zur Rechten Jahwes zu sitzen (Psalm 110, der meist zitierte Psalm im Neuen Testament.) Was vor dem Hohenrat noch als eine GottesLästerung erschien, das ist nun durch Gott bestätigt: Jesus ist der Christus, der Herr über Tod und Leben, über Engel und Fürsten und Gewalten, über Zukünftiges und Gegenwärtiges, über alle Kratur. Was er gelehrt hat und gewirkt, gelitten und bezeugt, das ist nun ein für alle Male von Gott ins Recht gesetzt. Der Gott Gehorsame ist der Herr. Der uns Menschen bis ans Ende in Treue Dienende, der ist der Herr. Der unsere Sünden ans Kreuz hinaufgeschleppt hat, der ist der Herr. Der Himmel gehört ihm. Aber auch die Erde gehört ihm. Wir gehören ihm, Juden und Heiden und Christen. Wir sind nicht einem blinden Schicksal ausgeliefert, nicht der Willkür irgendwelcher Mächte oder Menschen. Wir sind auch nicht uns selber ausgeliefert. Wir sind in seiner Hand. Er ist der Herr. Weil er der Herr ist über Himmel und Erde, können wir auf den neuen Himmel und die neue Erde hoffen. So stark ist die Macht seiner Liebe, daß sie auf brutale Gewalt verzichten kann. Haß und Lieblosigkeit werden vergehen, die Macht aber der in Christus offenbar gewordenen Liebe wird sich durchsetzen. Das erfahren die Jünger auf dem Berg in Galiläa und das müssen sie witersagen, denn allen Menschen geht es an: "Mir, Jesus, ist gegeben alle Gewalt." Der 2. Abschnitt der Betrachtung unseres Textes trägt die Überschrift: Das Ziel des Evangeliums: "Machet zu Jüngern alle Menschen und alle Völker." Von Galiläa aus soll das Heil in die Welt getragen werden. Die Osterzeugen, die im Gehorsam gegen den Bescheid Jesu nach Galiläa gingen, sollen nun zu allen Völkern gehen. Jesus Christus soll nun allen Menschen als der Heiland der Welt und der Erretter der Menschen verkündigt werden. Nicht durch Gewalt wird der von Gott beglaubigte Messias seine Herrschaft ausbreiten. Durch den Dienst seiner Jünger wird er es tun. Es wird ein Dienst des Kreuzes sein, aber im Lichte des Osterweges. Jünger werden ihre Jüngerschaft darin bewähren, daß sie andere zu Jüngern machen. Noch ist eine Frist gegeben, in der sich Menschen frei für Christus entscheiden können, in der Anbetung und im Zweifel nahe beieinander sind. Jünger will dieser Herr, nicht Knechte. Brüder will er, nicht Kreaturen. Alle Völker sollen als Jünger des Messias gerufen werden. Auch das ist ein Zuspitzung des Evangeliums. Der Messias der Juden, der in dem heidnischen Hauptmann einen beispielhaften Glauben erkannte und in der Begegnung mit der heidnischen Frau erfährt, wie der Gott Israels auch über die Grenzen seines Volkes hinaus heilsam wirkt. Der Messias, der durch Juden und Heiden ermordet für Juden und Heiden stirbt, ist für sie alle auferweckt und bringt dadurch die Völkerwelt in eine Gleichheit und Gemeinschaft vor Gott. Der Auftrag, den die Jünger erhalten, greift weiter. Durch die Taufe sollen Menschen in den Herrschaftsbereich des Christus hereingeholt werden. Durch die Taufe wird das Herrschaftsrecht Christi anerkannt, und der Getaufte wird zum Glied der Gemeinde des Messias. Daß ein Mensch ein Jünger Jesu ist, zeigt sich im Hören und Tun der Worte Jesu. Bis der Messias am Ende der Weltzeit seine Herrschaft vollenden wird, wird er eine Gemeinde haben, die als Jünger aus allen Völkern auf sein Wort hören und danach leben. Und nun zum 3. Abschnitt, der den Titel trägt: Die Alltäglichkeit des Evangeliums: Ich, Jesus, bin bei euch. Mission, die Bezeugung des Evangeliums an andere, ist eben nicht die Angelegenheit einiger weniger, sondern der Auftrag aller Christen. Der Auftrag wird auch nicht auf eigene Verantwortung und Gefahr erfüllt, sondern er geschieht in der helfenden Gegenwart Christi. Als Immanuel ist Christus angekündigt worden. Das heißt verdolmetscht: "GOTT MIT UNS." Als Immanuel hat sich Jesus den Jüngern versprochen: "Wo 2 oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen." Als Immanuel begleitet er sie bis zur Vollendung der Welt. Gott selbst, der erschafft, versöhnt und befähigt, verspricht seine Gegenwart. Die Berufungsgeschichte des Mose macht, wie andere Berufungsgeschichten, auch die Bedeutung dieses Versprechens klar. Der von Gott bevollmächtigte Christus wird bei seinen Jüngern sein bis an der Welt Ende. Das heißt: Der erhöhte Christus begleitet die Jünger wegweisend und beschützend, wie die Wolke Gottes das Volk Israel auf seiner Wüstenwanderung, denn auch die Kirche Christi ist ein wanderndes Volk, unterwegs zum Ziel der Zeiten, der Neuschöpfung der Welt. So schließt das Matthäus-Evangelium: Die Auferstehung Jesu Christi mit dem Auftrag hat zur Folge die Verheißung, die den Blick auf die Vollendung des Gottesreiches richtet. Die glaubende und dienende Gemeinde wird voller Hoffnung unterwegs sein. Im Evangelium ist jedenfalls für die, die Mission ablehnen, keine Begründung gegeben. Einige Fragen und Anregungen, die wir beachten wollen: 1. Ist die konkrete Hilfe wichtiger als das Weitersagen der Botschaft? 2. Sind wir vorwiegend SITZENDE oder GEHENDE Christen? 3. Was tun wir praktisch, damit niemand dem wahren Herrn verlorengeht?
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