Bibelw. 03 Geliebte, ärgerliche Gem. | Lugar/Ort:Camarero/Puíggari
Fecha/Datum:11/01/1967 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Meroú, 19-2-1967 Reffino, 20-2-1967 Aldea Protestante, 22-2-1968 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Gott legt den Grund-ihr schaut auf Menschen | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:1. Korinther 3, 1-15 | | |
Skopus: Die verschiedenen Gruppen in der Gemeinde. | | Bibelwoche 3 -Geliebte,ärgerl.Gemeinde-1.Kor.3,1-15 "Und ich, liebe Brüder, konnte nicht mit euch reden als mit Geistlichen, sondern als mit Fleischlichen, wie mit jungen Kindern in Christo. Milch habe ich euch zu trinken gegeben, und nicht Speise; denn ihr konntet noch nicht. Auch könnt ihr jetzt noch nicht, dieweil ihr noch fleischlich seid. Denn sintemal Eifer und Zank und Zwietracht unter euch sind, seid ihr nicbt fleischlich und wandelt nach menschlicher Weise? Denn so einer sagt: Ich bin paulisch, der andere aber: Ich bin apollisch, - seid ihr nicht fleischlich? Wer ist nun Paulus? wer ist Apollo? Diener sind sie, durch welche ihr seid gläubig geworden, und das, wie der Herr einem jeglichen gegeben hat. Ich habe gepflanzt, Apollo hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. So ist nun weder der da pflanzt noch der da begießt, etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. Der aber pflanzt und der da begießt, ist einer wie der andere. Ein jeglicher aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerwerk und Gottes Bau. Ich nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf. Ein jeglicher aber sehe zu, wie er darauf baue. Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. So aber jemand auf diesem Grund baut Gold, Silber, edle Steine, Holz, Heu, Stoppeln, so wird eines jeglichen Werk offenbar werden: der Tag wird's klar machen. Denn es wird durchs Feuer offenbar werden; und welcherlei eines jeglichen Werk sei, wird das Feuer bewähren. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird selig werden, so doch wie durchs Feuer."
Gott legt den Grund - Ihr aber schaut auf Menschen. Wir haben schon den Inhalt des 1. Korintherbriefes des Apostels Pauslus mit folgenden Worten zum Ausdruck gebracht: "Ihr, meine geliebte, aber dem Herrn Jesus Christus viel Ärger bereitende Gemeinde!" Worin zeigt es sich in unseren Versen, daß die Gemeinde zu Korinth, der der Apostel Paulus schreibt, eine von Gott geliebte Gemeidne ist? Gott selbst hat diese Gemeinde gegründet und als Fundament, als Mittelpunkt dieser Gemeinde, hat er Jesus Christus, seinen eigenen Sohn, gesetzt: "Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christsus." Dieser Jesus Christus ist der Herr der Gemeinde, heißt das doch. In allen Fragen, die das Leben einer Gemeinde, einer Kirche, angehen, will er allein befehlen, allein regieren. Für uns gilt das, was die Jünger schon zu Lebzeiten gemacht hatten, wenn sie nicht aus- noch einwußten. Sie haben ihren Herrn gefragt: "Herr, was willst du, daß wir tun sollen?" Wie entscheidend wichtig ist es doch, daß eine Gemeinde, eine christliche Kirche, sich dem Wirken ihres Herrn nicht verschließt. Das gilt nicht nur für die Verkündigung seines Wortes oder für die Verwaltung der Sakramente, sondern für alles, was in der Gemeinde geschieht oder geschehen soll. Er ist es, der über die Finanzen, über die Gelder einer Gemeinde, bestimmen will. Er ist es aber ebenfalls selbst, der der Gemeinde zuruft: "Ich, dein Herr, vergebe dir alle deine Schuld." Wenn Nöte und Schwierigkeiten in einer Gemeinde auftreten und man nicht weiß, wie es weitergehen soll, dann steht er mitten in seiner Gemeinde und ruft ihr zu: Fürchte dich nicht, ich bin es, ich werde aller Not schon ein Ende bereiten. Wenn eine Gemeinde am Abgrund des Verderbens durch falsche Lehren oder schweren Ungehorsam steht. dann ist er es, der seine Gemeinde durch sein persönliches Eingreifen vor dem Verderben retten will. "Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus." Natürlich muß jetzt gefragt werden, wie macht sich denn Jesus Christus als Herr seiner Gemeinde bemerkbar, sodaß wir ihn erkennen können, als der,der er in Wirklichkeit ist? Das geschieht durch sein Wort, daß Glieder der Gemeinde im Auftrage des Herrn verkündigen, durch die Sakramente, die Gemeindeglieder in seinem Auftrage verwalten, durch das Gebet, durch das Christen mit dem Herrn der Gemeinde persónlich verbunden sind und dadurch fähig werden, die Befehle und Aufträge Jesu Christi wahrzunehmen. Wenn wir sagten, daß in seiner Gemeinde Jesus Christus selbst und allein herrschen und regieren und befehlen will, und wir die Art und Weise aufzeigten, wie der Herr sich uns bemerkbar macht, so müssen wir der Vollständigkeit halber jetzt auch hinzufügen: Jesus Christus übt seine Herrschaft durch sein Wort aus und ruft Menschen in den Dienst der Gemeinde, die das, was er zu tun befiehlt, auch ausführen. Eigentlich sollte jeder in einer christlichen Gemeinde, der etwas für die Gemeinde, für den Herrn Jesus Christus tut, wissen, daß er es im Auftrage Jesu Christi tut. Und was ist als Dienst in der Gemeinde für und im Auftrage des Herrn zu verstehen? Hier müssen wir einfach sagen, alle Dienste ohne irgendwelchen Unterschied. Darunter ist zu verstehen das Säubern des kirchlichen Raumes wie das Predigenm des Wortes Gottes, das Anleiten der Kinder zu Hause im Worte Gottes und im Katechismus, wie das Einsammeln der Kollekten im Gottesdienst oder das Beten zu Hause für die Verkündigung des Evangeliums in aller Welt. Es ist hier einfach unmöglich, all die verschiedneen Formen des gemeindlichen Lebens im AufTrage Jesu Christi aufzuführen. Jedenfalls muß auch das gesagt werden: Einen echten Christen, der nicht im Dienst des Herrn stünde, gibt es einfach gar nicht. Jesus Christus hat die Menschen, die das Heil, das er ihnen am Kreuz auf Golgatha erworben hatte, annehmen in ihrem Leben, in seine Kirche, in seine Gemeinde, gestellt. Und er selbst ist der Herr, das Fundament, seiner Gemeinde. Er hat sie in seine Gemeinde hineingestellt. damit sie sich gegenseitig nach seinen Anweisungen helfen und dienen. Paulus sagt in unserem Text: "Ich habe gepflanzt, Apollo hat begossen." Damit deutet er schon an, wie mannichfaltig der Dienst zur gegenseitiegen Auferbauung in der Gemeinde gestaltet ist. Jeder wird von Jesus Christus eingesetzt nach seinen Fähigkeiten und nach der gemeindlichen Notwendigkeiten: "Wer ist Paulus? Wer ist Apollo? Diener sind sie, durch welche ihr seid gläubig geworden seid und das, was der Herr einem jeglichen gegeben hat." Dabei muß von vornherein klargestellt werden: Es gibt wohl große Verschiedenheiten in der Gestaltung des Dienstes. Jeder kann nicht jedes in einer Gemeinde machen, aber es ist unmöglich. in einer christlichen Gemeinde, daß ein Dienst, für höher geachtet wird als der andere. Es kommt wahrhaftig zum Beispiel dem Dienst des Chores, der im Gottesdienst das Wort Gottes zur Ehre Gottes singt oder dem Dienst der Männer und Frauen, die die Kinder für Weihnachten vorbereitet haben, keine geringere Bedeutung zu als dem Pfarrer, der das Wort Gottes verkündigt. Entscheidend wichtig aber ist es, daß durch alle Dienste in der Gemeinde hindurch der Herr der Gemeinde, Jesus Christus selbst, als der Wirkende, als der Auftraggebende, erkennbar wird. Wo das nicht erkennbar wird, da ist alles Arbeiten in einer Gemeinde, in einer Kirche, umsonst getan, ohne Ziel und ohne Sinn und ohne Verstand getan. Aber das ist ja doch das Einmalige, das Große, daß eine christliche Gemeinde sich darin als eine echte Gemeinde erweist, daß erkennbar wird durch alle menschlichen Dienste hindurch, daß Jesus Christus als der Herr der Gemeinde am Werke ist. Das macht eine Gemeinde zu einer von Gott geliebten Gwemeinde: "Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus." Aber wie kam es dazu, daß der Apostel Paulus von dieser Gemeinde zu Korinth sagen mußte: "Ihr bereitet dem Herrn und mir viel Ärger!"? Es gab viele in der Gemeinde, die waren nicht fähig, oder besser gesagt, sie waren in ihrem Glauben noch wie kleine Kinder. Sie waren unfähig, durch alle Dienste hindurch ihren Herrn zu erkennen, der an der Arbeit, der am Werke ist und darum fingen sie an, die Dienste in der Gemeinde ein- und abzuschätzen. Darum teilten sie die durchgeführten Dienste in wichtige und unwichtige, in ehrenswerte und weniger werte ein. Und daraus folgte weiter, daß dann auch die Gemeindeglieder mit den sogenannten ehrenswerten Diensten hoch angesehen und geschätzt wurden, während vielleicht die Glieder mit den niedrigen Diensten von oben herab behandelt wurden. Ist zum Beispiel nicht die Stufenleiter der ganzen Hierarchie in der römisch-katholischen Kirche durch solch einen nicht voll entwickelten Glauben wie in Korinth entstanden": einfache Gemeindeglieder, Mönche, Priester, Bischöfe, Erzbischöfe, Kardinale und schließlich der Papst. Der eine trägt das Kreuz aus Blech oder Holz, andere aus Silber, wieder andere aus Gold, bis hin zu den mit den wertvollsten Edelsteinen besetzten. Die einen werden mit Bruder, die anderen mit Vater, die anderen mit Excellenz oder Emminez und schließlich mit SEINE HEILIGKEIT wird der Papst angeredet. Und gibt es so etwas nicht auch innerhalb der protestantischen Gemeinden und Kirchen? Der Apostel Paulus erinnert daran, daß nur einem EINZIGEN in der Gemeinde, in der christlichen Kirche, Ehre gebührt, dem Herrn Jesus selbst und sonst niemanden: "Ich, Paulus, habe gepflanzt, Apollo hat begossen, aber Gott hat das Gedeihen gegeben. So ist nun weder der da pflanzt noch der da begießt, etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. Der aber pflanzt und der da begießt, ist einer wie der andere." Nun hatten es die Gemeindeglieder in Korinth mit dem kindischen, mit dem nicht voll entwickelten, mit dem unterentwickelten Glauben, fertig gebracht, die ganze Gemeinde durcheinander zu bringen, sodaß sich Gruppen in der Gemeinde bildeten. Die einen schwörten auf Paulus, weil er der Größte unter den Aposteln sein sollte, die anderen auf Petrus und noch andere auf Apollo. Dadurch gab es Zank und Streit in der Gemeinde. Dahin kommt es also, wenn in der Gemeinde es vergessen wird, daß allein Jesus Christus der Herr ist, der Menschen zum Dienst beruft und ihnen befiehlt und Aufträge erteilt. Nicht den Dienern gebührt die Ehre und der Ruhm, sondern allein dem Herrn: "Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus." Wo das nicht beachtet wird, da gibt es Zank und Streit, da wird aus einer geliebten, eine viel Ärger erregende Gemeinde. Allerdings weiß der Apostel Paulus klar und deutlich, daß es ein Kriterium, einen Maßstab gibt, nach dem die Ausführung eines Dienstes in der Gemeinde beurteilt wird, ob er so geschieht, wie es der Herr der Gemeinde, Jesus Christus, haben will. Wichtig ist also nicht, zu welcher Arbeit wir gerufen wurden, sondern wie wir die Arbeit, an die uns unser Herr gestellt hat, ausführen. Im nächsten Kapitel unseres 1. Korintherbriefes wird das zum Ausdruck gebracht: "Dafür halte uns jedermann, für Christi Diener und Haushalter über Gottes Geheimnisse. Nun sucht man nicht mehr an den Haushalterm, denn das sie treu erfunden werden." Jeder in der Gemeinde, der einen Dienst für Jesus Christus übernommen hat, und das sind wir ja alle, sollte das bei der Ausführung des Dienstes nicht vergessen: Nicht die Art und Weise unseres Dienstes, sondern die Ausführung, die treue Ausführung, dieses Dienstes entscheidet darüber, ob unsere Arbeit mit Gold, Silber oder Edelsteinen oder mit Holz, Heu oder Stroh verglichen wird, wie es de Apostel sagt. Vergessen aber sollen wir auch nicht, daß die letzte grundlegende Beurteilung unseres Dienstes nicht uns Menschen zusteht, sondern allein unserem Herrn Jesus Christus. Offen zu Tage treten wird es, ob wir würdige oder unnütze Knechte, faule oder fleißige Diener gewesen sind, im Endgericht Gottes. Das Urteil werden wir entgegennehmen aus dem Munde des wiedergekommenen Christus. Dieses Wissen befreit uns in der Gemeinde, selbst als Richter über andere aufzutreten. Wenn wir uns mit der rechten Ausführung des Dienstes befassen, den der Herr uns befohlen hat, in unserer Gemeinde zu tun, dann haben wir wirklich soviel zu tun, daß uns keine Zeit und keine Möglichkeit bleibt, bei anderen herumzukritteln und herumzunörgeln. Wenn das in Korinth beachtet worden wäre, dann wären alle diese Streitigkeiten und Parteien- und Cliquenwirtschaften nicht vorgekommen, dann brauchte der Apostel Paulus nicht zu klagen über die VIEL ÄRGER BEREITENDE GEMEINDE, die anstatt auf das Fundament Jesus Christus zu blicken und ihm in allen Dingen die letzte Entscheidung zu lassen, auf die Diener schaut und sich ein Urteil über sie und ihre Arbeit anmaßt und darüber in eine tiefe und schwere Krise hineinstolpert. Ohne daß wir viele Vergleiche gezogen haben mit unseren Gemeinden heute, mit unserer Gemeinde hier, wurde es uns sicher klar, daß die Probleme von Korinth nur zu oft auch unsere Probleme sind, daß man auch heute wie der Apostel Paulus seufzen möchte: Meine geliebte, aber viel Ärger erregende Gemeinde, Gott legte den Grund der Gemeinde, ihr aber schaut zuviel auf Menschen. Gut ist es allerdings, nicht so zu stöhnen und zu seufzen und erst recht nicht zu schimpfen, sondern alles daran zu setzen: Jesus Christus als den Herrn in der Gemeinde noch besser bekanntzumachen: "Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus."
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