Bergpredigt (27a) | Lugar/Ort:Grabschental
Fecha/Datum:09/08/1981 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:8. Sonntag nach Trinitatis | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 7, 15-23 | | |
Skopus: Rechte und falsche Propheten | | Die Bergprdigt (27a) - Matthäus 7, 15 - 23 "Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reissende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? Aber ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte: aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in den Himmel kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt, weichet von mir, ihr Übeltäter!"
Die Bergpredigt Jesu ist sein Regierungsprogramm, das im Reiche Gottes gilt. Normalerweise sagt Jesus durchaus in einfacher Weise, welche Masstäbe gelten. Der Hauptmasstab lautet: "Gott lieben und seinen Nächsten wie sich selbst." Wenn auch ein riesengrosser Unterschied besteht zwischen dem Reich Gottes und allen anderen Reichen der Welt, so wissen wir trotzdem, dass das Reich Gottes durch Jesus Christus bereits inmitten dieser Welt, inmitten der Reiche dieser Welt angefangen hat. Solange es noch nicht endgültig sich über diese Erde ausgebreitet hat, was am Ende der Tage geschehen wird, sind wir Christen Bürger zweier Welten oder zweier Reiche. Je näher wir bei Jesus Christus stehen und ihm als Vorbild nachleben, desto mehr gehören wir seinem Reiche an und leben ganz im Sinne des Regierungsprogramms unseres Herrn. Je weiter wir uns von Jesus entfernen, desto schärfer kann man uns als Bürger der Reiche dieser Welt erkennen, was durch unser Verhalten Gott, unserem Náchsten und uns selbst, gegenüber zum Ausdruck kommt. In den Reichen dieser Welt herrschen Egoismus, Hass, Begierden, Todschlag und Mord, die Macht des Stärkeren, die dem anderen nichts gönnen, ja, ihm das Letzte auch noch zu nehmen bereit sind und ihn zum Sklaven machen möchten. Der Mensch in den Reichen dieser Welt fragt nichts nach Gott und nach seiner persónlichen Bestimmung als Geschöpf Gottes. Er macht sich selbst zum Gott, zum Herrscher über alles und über alle; er macht sich zum Mass aller Dinge. So verleugnet er seine Würde als ein Menasch und tritt die Würde des anderen Menschen mit Füssen. Besonders schlimm wird es, wenn man nach aussen als Christ, als ein Bürger des Reiches Gottes erscheinen möchte, aber in Wirklichkeit sein ganzes Tun und Handeln nach den Massstäben dieser Welt ausrichtet. Wie oft werden hier in Lateinamerika Staatsstreiche durchgeführt, mehrere fast jedes Jahr, um angeblich das Christentum, die christliche Form unseres Lebensverständnisses vor dem Kommunismus zu retten, aber in Wirklichkeit geht es um die eigene Machtposition, um die Vermehrung des Eigentums einiger weniger und ihrer Freunde auf Kosten derer, die kaum das tägliche Brot haben. In dieser Hinsicht warnt uns unser Herr Jesus Christus durch unser Wort der Predigt: "Nehmt euch in acht vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch komen, darunter aber reissende Wölfe sind." Was für Grausamkeiten wurden schon im Namen einer sogenannten christlichen Kultur verübt, in der Vergangenheit und auch heute?! Es raubt einem wirklich den Schlaf, wenn man daran denkt, was heute in den Folterkammern sogenannter christlicher Diktatoren an Furchtbarem geschieht. Das alles christlich zu nennen, ist eine Gotteslästerung. Und Jesus weist klar und deutlich darauf hin, dass der Name Christ oder die Bezeichnung "christlich" nicht der Beweis dafür ist, dass ein Mensch wirklich Bürger der neuen Welt, Bürger des Reiches unseres Herrn Jesus Christus ist und nach den Massstäben dieses Reiches sein Leben gestaltet, erkennbar in seinem Tun und Handeln. Jesus sagt darum: "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen." Es wird das alles noch unterstrichen durch unseren Herrn, indem er mit anderen Worten das bisher Gesagte wiedrholt, und zwar, dass einzig und allein gilt, dass ein Mensch den Willen des Vaters im Himmel tut, dass er Gott, seinen Herrn und Schöpfer liebt und seinen Nächsten wie sich selbst. "Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern nur die, die den Willen meines Vaters im Himmel tun." Eine andere Möglichkeit einen anderen Menschen als einen Bürger des Reiches Gottes zu erkennen, gibt es nicht, ausschlaggebend allein ist für jeden Menschen das Verhalten besonders zuerst zu seinem Ehepartner, zu seinen Eltern oder zu seinen Kindern, zu seinen Bekannten und Nachbarn, zu den Geschäftsleutenoder zu seinen Kunden, zu Menschen in Not, oder zu Menschen, die ausgenutzt oder gequält werden. Je näher wir bei Jesus Christus stehen und bei seinem Wort desto deutlicher wird es in unserem Tun sichtbar, dass wir Christen sind, dass für uns das Reich Gottes mit seiner Gerechtigkeit wichtiger ist als alle Reiche dieser Welt mit ihrer Ungerechtigkeit. Und das steht fest, dass der, der bei Jesus Christus nicht steht, nach seinem Worte nichts fragt, auch den Willen Gottes nicht tun kann und wenn er 10 x sich CHRIST nennt oder sich als "christlich" bezeichnet: "Nehmt euch in acht vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, darunter aber reissende Wölfe sind." Und so, wie Fruchtbäume, die keine Früchte bringen oder nur schlechte, abgehauen und verbrannt werden, genauso werden die Menschen, die, obwohl sie sich Christen nennen, nicht in ihren Taten als solche zu erkennen sind, denen man es nicht anmerkt, dass sie nach dem Grundgesetz des Reiches Gottes "Liebe Gott, den Herrn, und deinen Nächsten wir dich selbst.", leben, die ganze Härte des Gerichtes über uns Menschen zu spüren bekommen, genauso wie die, die bewusst den Glauben an Gott ablehnen. Und ich habe grosse Angst darüber, wie das Gericht Gottes über uns aussieht, die wir uns Christen nennen und im alltäglichen Leben uns so verhalten, als ob es das Reich Gottes mit seiner Gerechtigkeit garnicht gäbe, sondern so tun, als ob wir alle selbst kleine Herrgötter wären und dadurch das Zusammenleben mit anderen Menschen zur Hölle machen. Aus eines macht Jesus uns durch unseren Text noch aufmerksam, und zwar als eine grosse Warnung, wie ja überhaupt der ganze Text eigentlich eine einzige Warnung ist. Der, der als wahrer Christ Bürger des Reiches Gottes ist, ist allein daran erkennbar, dass sein Leben in Worten und Taten durch das Regierungsprogramm Jesu für das Reich Gottes bestimmt ist, ausschliesslich und allein: "Liebe Gott, deinen Herrn, deinen Schöpfer, und den, den er bei der Schöpfung uns zur Seite gestellt hat, unseren Nächsten, unseren Mitmenschen." Wer gut Gottes Lieder singen kann, gut beten, was durchaus eine schöne Sache ist, der hat dadurch noch nicht den Erweis erbracht, dass er zum Reiche Gottes gehört. Wer sogar im Namen Jesu grosse Dinge vollbringen kann, die so aussehen, als ob er alles für Gott und seinen Nächsten tut, wenn er es aber nicht aus Liebe tut, sondern vielleicht aus einem gewissen Egoismus heraus und um daraus noch für sich zu profitieren, der ist ein Heuchler und dieses sein Tun hat nicht zu tum mit dem Reich Gottes und er wird die ganze Schwere des Gerichtes Gottes zu tragen haben, das meistens schon hier in diesem Leben beginnt. Welch eine Verantwortung liegt auf uns Christen. Unser Glaube, der sich in der Liebe manifestiert ist nur möglich, wenn wir engen Kontakt mit Jesus Christus und seinem Wort haben und dazu sind wir alle herzlichst eingeladen.
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