Bergpredigt (17) | Lugar/Ort:Reffino
Fecha/Datum:03/01/1961 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 3-3-1963 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 5, 10 - 12 | | |
Skopus: Um Gerechtigkeit leiden | | Bergpredigt (17) - Matthäus 5, 10 - 12 "Jesus tat seinen Mund auf, lehrte seine Jünger und sprach: Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und alles Schlechte über euch reden und damit lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind."
In einer anderen Seligpreisung hat Jesus den Menschen, die sich in der Welt des Unrechts nicht wohlfühlen, die sich selbst in ihrem eigenen Unrechttun zuwider sind und sich ausstrecken und sehnen nach einer Welt der Gerechtigkeit, die sich sehnen darnach, dass sie selbst nicht mehr das Unrechte, sondern das Rechte tun und das Gute, etwas versprochen. Er hat diesen Menschen die Erfüllung dieser ihrer Sehnsüchte versprochen. Aber dabei hat Jesus seinen Jüngern und damit auch uns den Auftrag gegeben, dafür zu sorgen, dass wenigstens jetzt schon das Recht ein klein wenig unter uns Menschen verwirklicht wird. Wir sollen und dürfen heute als Christen der Menschheit ein Zeugnis von der Gerechtigkeit geben, die vollendet sein wird unter uns Menschen, wenn Jesus Christus sein Reich der Gerechtigkeit mitten unter uns aufrichtet. Wir können dieses Zeugnis dadurch geben, dass wir eben ein wenig anfangen, schon heute das Rechte zu tun, schon heute für die gerechte Sache einzutreten. Allerdings wird uns durch das Wort Jesu in seiner Bergpredigt gesagt, dass das nicht leicht sein wird. Nicht nur, dass es gegen unsere eigene menschliche natürliche Art ist, sondern wir Menschen dieer Welt das Recht und die Gerechtigkeit gar nicht haben wollen. Wir pochen wohl alle auf unser eigenes Recht, widersetzen uns aber, wenn es um das des anderen geht, um die Gerechtigkeit für den anderen. Jesus Christus sagt uns also, wir sollen selbst das Rechte tun und für die Gerechtigkeit des anderen eintreten. Er weiss allerdings, dass uns bei diesem Versuch von allen Seiten Schwierigkeiten bereitet werden.. Diese unsere Welt will im letzten Grunde nicht Recht und nicht Gerechtigkeit. In dieser Frage denke ich oft an den augenblicklichen Sekretär der Vereinigten Nationen, Hammskold, der immer da erscheint, wo in der hohen Politik Unrecht und Ungerechtigkeit herrschen, wo alles auf des Messers Schneide steht und es jeden Augenblick zum Kriege oder Bürgerkrieg kommen kann. Er versuchte alles und setzte seine ganze Persönlichkeit ein, damit Recht und Gerechtigkeit wieder verwirklicht werden konnte. Durch seinen mühevollen Einsatz hatte er schon viel Blutvergiessen verhindert, schon viel Ungerechtigkeit zurückgedrängt, Denken wir bei dieser Gelegenheit an seinen Einsatz in den Feindseligkeiten zwischen dem Staat Israel und Ägypten, an den Suezkanalkonflikt. Oder erinnern wir uns an seine Bemühungen um eine Beruhigung im neuen Negerstaat Kongo. Vielleicht ist es gut, dass wir als Christen wissen, dass dieser Hammerskold ein bewusster evangelischer Christ war und seine Friedensvermittlungen und seine so schwierigen Bemühungen um Recht und Gerechtigkeit wohl äusserlich im Auftrage der Organisation der Vereinigten Nationen tat, seine innere Berufung dazu aber von seinem Herrn Jesus Christus erhielt. Dieser Hammerskold nahm diesen Auftrag Jesu, sich für Recht und Gerechtigkeit einzusetzen ganz ganz ernst und tat es an einer entscheidenenden Stelle allerhöchster Politik, wo es sogar um Recht und Gerechtigkeit für Millonen von Menschen ging. An ihm können wir aber erkennen, was Jesus Christus sagt, dass die, die sich um Recht und Gerechtigkeit bemühen, sogar damit rechnen müssen, dass sie um dieser Bemühungen willen leiden werden. Was hat z.B. Hammerskold schon für Beleidigungen und Verdächtigungen auszuhalten gehabt. Wer die Zeitung liest, weiss darüber selbst Bescheid. Einmal schimpft Moskau über ihn, dann Washington, ein ander Mal Paris oder Kairo, jetzt der kongolesische Ministerpräsident und morgen der Ministerpräsident der separatistischen Kongoprovinz KATANGA. Und zu vergessen ist nicht, dass der Vorgänger dieses Hammerskold bei seinen Bemühungen um Recht und Gerechtigkeit ermordet worden ist. Es ist schon wahr, dass der, der sich für Recht und Gerechtigkeit einsetzt, damit rechnen muss, allerlei Schwierigkeiten, Hohn und Spott, sogar Verfolgung und Schaden an Leib und Seele auf sich zu nehmen. Das gilt im Grossen wie auch im Kleinen, wie in unserem alltäglichen Leben. Neben die Menschen, die um des Rechtes und der Gerechtigkeit willen leiden müssen, stellt Jesus die, die um ihres Glaubens willen leiden müssen: "Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles wider euch, so sie daran lügen." Damit werden wir von vornherein aufmerksam gemacht, dass wir nicht mehr sind als unser Herr. Haben sie unseren Herrn verfolgt, verspottet und ihn leiden lassen, wie sollte es da nicht auch bei uns der Fall sein, dass wir um unseres Glaubens willen auch leiden müssen. Es gehört einfach zum Leben eines Menschen, der ein ernster Christ ist, der es wirklich ernst mit seinem Glauben an Jesus Christus meint, dass er um dieses Glaubens willen verschmäht und verspottet wird. Wir spüren es ja so oft noch in unseren eigenen Gemeinden, innerhalb also der Menschen, die sich Christen nennen, wie Menschen, die bewusst gläubige Menschen sein wollen, die sich regelmässig zum Gottesdienst einfinden, von der Seite angesehen werden, vielleicht auch belächelt oder sogar verspottet werden. Aber das ist ja noch nichts gegenüber dem, was der erleben muss, der in die Stadt zieht, um in der Fabrik oder sonst wo, Seite an Seite mit mit anderen Kamaraden sein tägliches Brot zu verdienen. Wieviel Hohn und Spott und Hänselei kommt dann über ihn, wenn er mutig zu seinem Glauben an Jesus Christus bekennt und nicht feige sich zurückzieht hinter einem tiefen Schweigen. Oder welche Schmähungen hat ein junger Christ über sich ergehen zu lassen, der zu den Soldaten gerufen wird und inmitten seiner Kamaraden sich offen in Wort und Tat zu seinem Herrn Jesus bekennt. Wer das von uns noch nicht erfahren hat, diesen Spott und diesen Hohn und sogar auch Nachteile, der muss sich natürlich fragen lassen, ob er nicht feige gewesen ist, ob er nicht geschwiegen hat, wo er eigentlich hätte reden sollen und ob er nicht geredet hat, wo er eigentlich hätte schweigen sollen. Ja, immer wieder kommen über die christliche Kirche mit ihren Gliedern sogar offene Verfolgungszeiten, wo jedes Sichbekennen zu Jesus Christsu mit schweren Strafen bis hin zum Tode bezahlt werden muss. Wir brauchen nur einen Blick zu werfen in die Kirchengeschichte, um festzustellen, dass solche Verfolgungszeiten bis in unsere heutige Zeit Wirklichkeiten sind. Aber Jesus Christsu sagt denen, die wegen ihres Eintretens für Recht und Gerechtigkeit und wegen ihres Glaubens, verachtet und verhöhnt und verspottet werden und viel leiden müssen: "Seid fröhlich und getrost, es wird euch im Himmel wohl belohnt werden." Wir sollen nicht auf die augenblickliche Not sehen, nicht auf die Schmähungen und Verspottungen, auch nicht auf die Leiden, selbst nicht auf die Schmerzen oder sogar den Tod, der über uns wegen unseres Eintretens für Jesus Christus gebracht wird, sondern wir sollen einzig und allein auf das Ziel sehen, dass wir erreichen werden. So, wie Jesus durch sein Leiden und Sterben hindurch zur Herrlichkeit einging, so erwartet auch uns nach allem Leid und nach allen Qualen eine Herrlichkeit der Freude, die nicht zu beschreiben ist, Paulus schreibt im Brief an die Römer von dieser Not, aber auch von dieser Herrlichkeit: "Denn ich halte es dafür, dass dieser Zeit Leiden nicht wert sei der Herrlichkeit, die an uns soll geoffenbaret werden." Jesus Christus führt einen jeden, der es in seinem Leben mit ihm wagt und sich nach seinem Worte richtet, schon zum Ziele, bis zur ewigen Herrlichkeit, selbst wenn es hier durch Not und Schmähung und Leiden oder sogar durch den Tod gehen sollte. Lasst auch uns bereit sein, in unserem Leben es mit ihm, unserem Herrn Jesus Christus, zu wagen.
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