Bergpredigt (13) | Lugar/Ort:Diamante
Fecha/Datum:17/09/1960 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 16-10-1960 Meroú, 16-10-1960 Camarero, 6-5-1961 Aldea Protestante, 2-9_1962 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 5,8 | | |
Skopus: Reines Herz | | Bergpredigt (13) - Matthäus 5,8 "Jesus tat seinen Mund auf, lehrte seine Jïnger und sprach: Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen."
Beim Hören dieser Seligpreisung durch unseren Herrn Jesus Christus fragen wir uns selbstverständlich: Was sind das für Menschen, die reines Herzen sind? Diese Reinheit bezieht sich auf unseren ganzen Menschen. Das Herz wurde damals als die Mitte des Menschen, als sein Zentrum angesehen. War das Herz gut oder rein oder gehorsam, dann bedeutete es, dass der ganze Mensch gut oder rein oder gehorsam war. Im alten Volk Gottes kennen wir eine 2-fache Reinheit des Menschen. Einmal, dass sich der Mensch kultisch rein erhielt. Das bedeutete, dass er peinlichst genau alle kultischen Gesetze beachtete. Das fing beim Händewaschen zum Essen an und hörte viellleicht da auf, dass niemand, der an einer Beerdigung teilgenommen hatte, ins Haus Gottes gehen durfte, weil er sich eben durch das Dabeisein bei der Beerdigung eines Toten verunreinigt hatte und erst durch den Priester wieder gereinigt werden musste, bevor er vor das Angesicht Gottes im Tempel treten konnte. Diese Reinheit wird hier wohl schwerlich gemeint sein, obwohl wir uns merken müssen, dass schon das gilt, dass der, der vor Gott treten will, rein sein muss. Dann kennen wir im Alten Testament auch die Reinheit, die vorhanden ist, wenn ein Mensch vor Gott treten kann mit dem Bekenntnis: "Herr, ich habe alle deine Gebote gehalten." Das ist gemeint, wenn im Psalm 51 gebetet wird:: "Schaffe, Gott, in mir ein reines Herz." Ein reines Herz haben, heisst soviel wie Gott gehorsam sein. Nun wissen wir, dass, wenn von dieser Reinheit die Rede ist, kein Mensch vor Gott als der Reine, als der Gehorsame treten kann. Nur ein einziger Mensch würde in dieser Weise als rein, d.h. als gehorsam gelten, nämlich JESUS CHRISTUS. Von ihm sagt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Philipper: "Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuz." Wenn also in unserer Seligpreisung die Reinheit als dasselbe wie Gehorsam gemeint sein sollte, dann wúrde diese Seligpreisung nur einem einzigen Menschen gelten, Jesus Christus selbst. Wir wären dann ausgeschlossen, wir könnten dann nicht Gott schauen, da wir als die Ungehorsamen, als die Bösen, niemals die Menschen sind, die ein reines Herz haben. die reines Herzen sind. Keiner von uns könnte so vor dem lebendigen Gott bestehen. Jesaja, der Prophet, bekennt schon: "Wir sind alle wie die Unreinen." Aber nun hat der, der uns diese Seligpreisung gegeben hat, und der als einziger Gehorsamer auch der einzige Reine im Sinne des Alten Testamentes ist, uns einen neuen Weg gezeigt, wie wir vor Gott als die Reinen erscheinen können, als die, die reines Herzen sind. Wenn wir 1. Johannes 1, 7 lesen: "Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, macht uns rein von allen Sünden," dann wird es uns deutlich, wie der neue Weg aussieht, um zur Reinheit zu gelangen, wie sie vor Gottes Angesicht notwendig ist. Dasselbe klingt auch an, wenn es in der Offenbarunmg heisst: "Diese sind es, die gekommen sind aus grosser Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider weiss gemacht im Blute des Lammes." Damit wird ausgedrückt, in welcher Weise wir heute rein vor Gott dastehen können und wie diese unsere Reinheit, die vor Gott nötig ist, aussieht. Jesus Christus, als der EINE REINE und GEHORSAME ist vor seinen Vater getreten und hat ihn gebeten, dass er die Strafe des Todes, den Zorn und das Gericht für uns als die Unreinen, als die Ungehorsamen, auf sich nehmen dürfte. Und sein Vater im Himmel hat zu dieser Bitte seines Sohnes ein volles Ja gesagt. So ist es gekommen, dass der eine Reine die Strafe des Todes für uns Unreine erlitt, dass der eine Gehorsame für uns Ungehorsame den Fluch und den Zorn Gottes trug. Wir singen ja im Passions- und Abendmahlslied so: "O Lamm Gottes unschuldig, am Stamm des Kreuzes geschlachtet,' allzeit erfunden geduldig, wiewohl du warest verachtet; all Sünd hast du getragen, sonst müssten wir verzagen. Erbarm dich unser, o Jesu, o Jesu." Und nun geschieht es mit Gottes Willen, dass der, der diesen Jesus am Kreuz auf Golgatha sieht und glaubt, dass er für ihn, für seine Unreinheit, für seine Bosheit und seinen Ingehorsam, das alles hat erleiden müssen als die Strafe gegen uns, der ist heute vor Gott ein reiner Mensch, ein Mensch, der ein reines Herz hat. Wir können also sagen, dass der, der "Jesus am Glauben am Kreuze erblickt, gerettet wird zu derselbigen Stunde." Diese jetzige Reinheit unseres Herzens, die ihre letzte Ursache im Leiden und Sterben Jesu Christi hat, schenkt uns dieser Jesus Christus immer wieder neu, eigentlich jede Stunde und jeden Tag neu, und zwar in der VERGEBUNG UNSERER SCHULD. Wenn wir es hören im Gebet mit unserem Herrn, wenn wir es hören im Gottesdienst, in der Beichte oder im Abendmahl: "Ich, Jeus Christus, habe für dich gelitten und bin für dich gestorben, darum spreche ich dich frei und los von aller deiner Schuld und von allen deinen Sünden," dann dürfen wir es wieder ganz neu hören, mag unsere Bosheit noch so gross gewesen sein, dass wir Menschen reines Herzens sind. Jesus Christus selbst ist also der, der uns ein reines Herz erworben hat und es uns auch schenken wird. Und worin besteht das Glück und die Seligkeit für den, der so rein geworden ist, der so ein reines Herz hat, dem so die Vergebung seiner Schuld zuteil geworden ist? In unserer Seligpreisung wird der, der reines Herzens ist, deswegen glücklich gepriesen, weil er Gottes Angesicht, Gott selbst schauen darf: "Selig sind, die reines Herzen sind, denn sie werden Gott schauen." Dieses Gottschauen bezieht sich auf das letzte Gericht. Im Endgericht Gottes werden wir alle vor Gott als unserem Richter treten müssen. Dann werden wir nach unserem Gehorsam während unserer ganzen Lebenszeit gegen Gott gefragt werden. Und im Angesicht Gottes wird es ganz deutlich herauskommen, dass in diesem Gericht Gottes keiner bestehen kann, wenn er von Gott nach seinem Gehorsam gegen ihn und gegen sein Wort gefragt wird. Aber dann tritt mitten im Gericht Jesus Christus auf und hält seine Hand über die, die an ihn als ihrem Heiland geglaubt haben. Er tritt vor seinen Vater und bittet ihn: Sei gnädig zu ihnen,denn sie sind solche Menschen, die es aus meiner Hand angenommen haben, dass ich fúr ihren Ungehorsam, ihre Unreinheit, gestorben bin. Jesus wird sagen, sie unterscheiden sich von den anderen nicht dadurch, dass sie besser oder gehorsamer gewesen sind in ihrem Leben als die anderen, sondern darin, dass in ihrer Traurigkeit um ihre Bosheit, um ihren Ungehorsam, um ihre Unreinheit, meine helfende Hand ergriffen haben. Und aus diesem Grunde habe ich ihnen mein Kleid der Reinheit gegeben. Und der Heiland wird weiter sprechen: Nimm, Vater, auch du diese Menschen an, die mein Blut als das Kleid ihrer Reinheit sich haben anlegen lassen durch mich, als deine Kinder. Zeige ihnen nicht deinen Zorn und spreche über sie nicht die ewige Verdammung aus, sondern führe sie ein in unser Haus der Herrlichkeit und der Freude. Wir singen doch von dieser Herrlichkeit und Freude auf dem Friedhof bei jeder Beerdigung: "Lasst mich gehen". Gottes Angesicht schauen dürfen, heisst also: Von Gottes zornigem Strafgericht nicht getroffen werden. Gottes Angesicht schauen dürfen, heisst also, Gott erzeigt durch die Fürsprache seines Sohnes seine ganze Liebe zu uns. Gottes Angesicht schauen zu dürfen, heisst also, eingehen dürfen in die ewige Freude und Herrlichkeit, die Gott für uns vorbereitet hat. Wie recht hat diese Selgipreisung, wenn sie sagt, dass die, die Gott schauen dúrfen, die das alles erleben dürfen, was mit dem Gott schauen verbunden ist, die glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt sind. Und dabei ist es doch wirklich nicht so schwer, zu denen zu gehören, die Menschen reines Herns sind. Wir, du und ich, dürfen dazu gehören. Gott sei Lob und Dank für seine grosse Liebe zu uns.
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