Bergpredigt (06) | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:02/08/1959 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Paraná, 2-8-1959 Camarero, 9-8-1959 Reffino, 16-8-1959 Diamante, 21-8-1960 Crespo, 23-6-1963 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 5, 4 | | |
Skopus: Trost für Leidtragende | | Bergpredigt (6) - Matthäus 5, 4 "Jesus tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Selig sind, die Leid tragem, denn sie sollen getröstet werden."
Unser Jerr Jesus Christus sieht vor sich die unzählbare Schar von Menschen, die ein tiefes Leid in ihrem Herzen tragen. Menschen sieht er, die dieses Leid durch lautes Wehklagen zum Ausdruck bringen, und zwar ist hier an erster Stellegerade das Leid gemeint, das der Tod über uns Menschen bringt. Wir dürften keine Menschen von Fleisch und Blut sein, wenn wir es nicht selbst immer und immer wieder erleben müssten, wie furchtbar und grausam das Leid ist, das der Tod über uns bringt. Da wird uns der Ehemann oder die Ehefrau von unserer Seite gerissen und wir stehen wieder allein da, wie wir gewesen waren, bevor uns Gott unseren Mann oder unsere Frau zugeführt hatte. Alle unsere Lebenspläne brechen in ein Nichts zusammen und uns wird dann in doppelter Weise der Jammer und das Elend unseres Alleinseins bewusst. Oder unser Kind wird uns genommen, auf das wir unsere Hoffnung gesetzt und unsere Pläne gemacht hatten. Denken wir an die Witwe in Nain, die ihren einzigen Sohn verloren hatte. Der Tod bringt immer furchtbares Leid über uns, zerbricht Ehen und Familien, löst Freundschaften auf und lässt geschäftliche Beziehungen und Unternehmungen zerbrechen. Jeder Gang zum Friedhof hinter einem Sarge her, bedeutet immer für viele Menschen grosses Leid, das erst in seiner grössten Schwere im Alltag empfunden wird. Unzählbar ist das Leid, das der Tod schon über uns Menschen gebracht hat. Wo er auf den Plan tritt; wo er in das Leben eines Menschen einbricht, da beginnt ein grosses Wehklagen. Wir wissen, dass es im alten Volk Gottes, sogar eine feste Form für das Wehklagen über einen Toten, für eine Totenklage, gab. Der, der klagte, ging in "Sack und Asche". Es war die Busskleidung, in der der Leidtragende Busse tat vor Gott, damit Gott ihm doch wieder gut sein möge, damit der Herr ihn trösten möge. Dahinter stand das Wissen, dass der Tod eine Folge unseres Ungehorsams gegen Gott ist. Wo der Tod auf den Plan tritt, da predigt er davon, dass Gott sich nicht spotten lässt; da predigt er, dass dieser Tod mit unserem Ungehorsam in einer direkten Verbindung steht, darum auch das Bussgewand -- Sack und Asche- bei der Totenklage und Totentrauer. Und nun steht Jesus Christus vor diesen Menschen und sagt: "Selig sind die Klagenden, selig sind die Leidtragenden." Er sagt von diesen Menschen, dass sie ein grosses Glück haben. Wie?, die einen Toten beweinen, die haben grosses Glück? Wie?, die trauern und wehklagen, die sollen selig sein? Nach unserer Meinung haben doch diese Menschen Unglück und Pech gehabt, dass ihnen das alles passiert ist. Ist es nicht lächerlich, im Angesichte des Todes von Glück und Segen zu sprechen? Und doch -hier steht es, dass die, die trauern und wehklagen um einen Toten, Glück haben und selig gepriesen werden. Wie ist das möglich? Erinnern wir uns, wer steht vor diesen Menschen und sagt das? Es ist Jesus Christus, der Sohn Gottes, der Messias, der Heiland der Welt. Und wenn das wahr ist =warum sollte es nicht wahr sein=, dann ist aber auch das wahr und dann gilt auch das, was er gesagt hat und was er noch heute sagt. Denn wenn einer einem Trauernden und Wehklagenden helfen kann, dann ist es dieser Jesus Christus, dieser Messias, dieser Heiland der Welt. Von ihm hat schon in alter Zeit der Prophet Jesaja geweissagt: "Wenn der Messias, der Gesalbte, kommen wird, dann wird er die Menschen mit einem zerbrochenen Herzen verbinden, dann wird er denen, die trauern, nahe sein. Dann wird er denen, die in "Sack und Asche" gehen, ihre Busskleider ausziehen und ihnen dafür Freudenkleider anziehen." Und dieser verheissene Messias ist nun gekommen und durch diese Seligpreisung bestätigt er das, was der Prophet Jesaja von ihm gesagt hat. Warum kann er das, uns mitten in unserer Traurigkeit zur Freude rufen? Warum kann er das, uns mitten in unserem Wehklagen um einen lieben Menschen, uns trösten? Warum kann er auch uns, die wir vielleicht um unseren eigenen Tod Angst haben, zur Freude einladen? Wir sagten es ja schon, dass alles Leid und alle Traurigkeit, alles, was mit dem Tod zusammenhängt, daher kommt, dass wir als Menschen Gott gegenüber ungehorsam sind. Wir wollen nicht mehr Gottes Kinder sein und das tun, was er von uns haben will. Und wer aus der Hand Gottes wegläuft -und das tun wir alle-, der fällt in den dunklen Abgrund des Todes. Unser Ungehorsam gegen Gott bringt uns in die Gottes Ferne und liefert uns dem Leid und der Traurigkeit des Todes aus. Und dieser Jesus Christus, dieser Messias, der der Sohn Gottes, der Heiland der Welt, ist; dieser Jesus Christus ist ja auf dem Wege, uns wieder zurückzuholen aus der Gottes Ferne, uns wieder zu Gottes Kindern zu machen. Sein ganzes Leiden und Sterben, vor dem dieser Jesus steht, hat ja nur dieses einzige Ziel, uns aus der selbstverschuldeten Traurigkeit unseres Lebens zu befreien. Und wir wissen es, dass dieses Werk Jesu Christi, dass alle Bemühungen und Anstrengungen des Messias Erfolg gehabt haben. Indem er uns alle wieder zu Gottes Kindern machte, hat er auch die grausame Gewalt des Todes zerschlagen. Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen. Als am Auferstehungstage auf dem Friedhof in Jerusalem der Ruf erscholl: "Jesus lebt; Jesus ist von den Toten auferstanden!" da ist es Wirklichkeit geworden, der Tod liegt zerschlagen am Boden. Mit ihm ist auch alles Leid und alle Traurigkeit und alles Wehklagen, das mit dem Tode verbunden ist, zum Schweigen gebracht. Wenn das wahr ist =und warum sollte es nicht wahr sein=, dann dürfen wir auch das Wort dieses Jesus Christus ganz ernstnehmen für uns, für unsere Traurigkeit, für unser Leid, für alles das, was uns der Tod bringt. Dann dürfen wir das Wort aus seinem Munde als zu uns gesprochen annehmen: Glücklich seid ihr, die ihr Leid traget und wehklaget, denn euch soll rechter Trost zuteil werden. Glücklich seid ihr, weil ich euch sagen darf: Ich, der ich euch zum Vater im Himmel zurückgeführt habe; ich, der ich die Ursache eures Leides und eurer Trauer, den Tod, besiegt habe. Der Tod hat keine Macht mehr. Der Tod liegt in den letzten Zügen; nur noch kurze Zeit, dann ist der Tod endgültig tot. Nur noch kurze Zeit kann uns der Tod wohl ein wenig ärgern, aber zur Verzweiflung bringen kann er uns nicht mehr. Bis zum endgültigen Tod des Todes wird uns Jesus Christus beistehen und uns helfen und uns trösten, wird er uns die Hilfe schenken, um in getroster Zuversicht zu tragen, was uns der Tod noch zu tragen gibt. Aber es kommt die Zeit, es kommt die Stunde, da werden wir glücklich und freudig mit einstimmen in den Siegesschrei, dass der Tod endlich wirklich tot ist und wir Freudentänze aufführen dürfen. Wir dürfen dann aus dem Himmel die Stimme Gottes hören, die uns, dir und mir, zuruft: "Ich will abwischen alle Tränen von euren Augen, denn der Tod ist nicht mehr, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz. Das Erste ist vergangen und siehe, es ist alles neu geworden."
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