Bergpredigt (03) | Lugar/Ort:Meroú
Fecha/Datum:20/09/1959 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 7-6-1959 Reffino, 21-2-1960 Wattenscheid-Leithe, Oktober 1961 Buer-Hassel. Oktober 1961 Colonia Nueva, Januar 1962 -spanisch- Diamante, 20-10- 1962 -spanisch- Camarero, 21-10-1962 -spanisch- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 5, 13-16 | | |
Skopus: Salz und Licht | | Bergpredigt (3) - Matthäus 5, 13 - 16 "Jesus tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz seine Wirkung verliert, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es fortschüttet und von den Leuten zertreten lässt. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Eimer, sondern auf einen Leuchter, dann leuchtet es für alle im Hause. So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen."
Jesus ruft hier in diesem Text seinen Jüngern und damit uns zu: "Ihr seid das Salz der Erde und das Licht der Welt." Was will Jesus denn damit sagen? Um das zu verstehen, muss uns zuerst die Bedeutung von Salz und Licht verständlich sein. Zum Wesen des Salzes gehört es einfach, dass es salzt. Wird die Speise nicht gesalzen durch das, was wir hineingetan haben, ist es eben kein Salz gewesen, dann haben wir uns eben vertan und etwas anderes in die Speise getan. Ob das, was wir Salz nennen, wirklich Salz ist, können wir daran erkennen, dass es salzt, dass es die Speise durchdringt. Und zum Wesen des Lichtes gehört es, dass es leuchtet. Das, was wir Licht nennen, leuchtet immer; leuchtet es nicht, dann ist es kein Licht. Salz erkennen wwir also daran, dass es die Speise durchdringt und salzt und Licht erkennen wir daran, dass es leuchtet und die Umgebung hell macht. Wenn Jesus dieses auf die Jünger bezieht, auf uns anwendet, dann sagt er damit, dass von seinen Jüngern, von einem Christen, dass von uns immer eine bestimmte Wirkung ausgeht, ja, ausgehen muss. Tritt das nicht ein, dann nennt sich ein Mensch zu Unrecht Christ oder Jünger Jesu; er ist es gar nicht. Von einem Christen geht also immer eine ganz bestimmte Wirkung aus wie beim Salz oder beim Licht. Jesus sagt nun von seinen Jüngern, sagt nun von uns: "Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt." Das bedeutet, dass da, wo ein Jünger Jesu, ein Christ, lebt und und arbeitet, immer eine Wirkung, ein Einfluss auf die Erde, auf die Welt, ausgeht. Unter Welt und unter Erde ist hier ganz einfach zu verstehen: Unsere nähere und fernere Umgebung. Darunter ist zu verstehen: Unsere Umwelt, unsere Mitmenschen, unsere Freunde und unsere Feinde, unsere Nachbarn, unsere politischen Freunde und Feinde. Darunter ist zu verstehen das Miteinander zwischen Mann und Frau, das Zusammenleben in der Familie und zwischen den Familien, das Miteinanderleben der Menschen im eigenen Lande. Damit ist gemeint auch das Zusammenleben der Staaten. Ach, es ist schon wahr, was die Heilige Schrift von dieser unserer Welt, in der wir heute leben, sagt: Diese unsere Welt liegt im Argen,liegt im Bösen. Wo wir auch hinschauen, Familien brechen auseinander; Mann und Frau leben in der Ehe im Unfrieden miteinander; des Geldes wegen schlagen sich Menschen die Köpfe ein; politischer Fanatismus bringen die Menschen dazu, sich gegenseitig zu hassen. Und Völker untereinanderleben im Kriegszustand. Milliarden von Dollarbeträgen werden dazu verwandt, noch furchtbarere und grauenvollere Bomben herzustellen, die die ganze Menschheit mit einem Schlage vernichten können. Durch die Zeitungen ging bereits die Nachricht, dass Russland und Nordamerika zusammen schon soviele Atom-Bomben besitzen, dass ein Viertel davon genügen würde, bereits alles Leben auf Erden für Jahrzehnte zu vernichten. Und trotzdem werden weiter die Gelder dafür ausgegeben, während jährlich Hunderttausende von Menschen sterben, weil sie nichts zu essen haben. Gerade in den letzten Jahren ist es uns Menschen mit einem Male klar und deutlich geworden, dass der Mensch die Möglichkeit hat, sich selbst zu vernichten, sich selbst auszurotten. Unsere, von Gott schön und gut geschaffene Welt ist in Wahrheit durch uns Menschen böse geworden. Um uns her ist es dunkel. Jesus sagt aber seinen Jüngern und damit auch uns: "Ihr seid das Salz der Erde; ihr seid das Licht der Welt." Damit sagt er doch, dass da, wo ein Christ lebt, das Zusammenleben zwischen Mann und Frau wirklich wieder zur gegenseitigen Freude und Hilfe wird; dass alle Familienstreitigkeiten unter dem Kreuz Christi auf Golgatha mit dem gemeinsamen Bekenntnis der Schuld ein Ende finden. Da, wo Christen leben und arbeiten, da geht eine Wirkung von ihnen aus auf die anderen Menschen, durch ihr Leben und Handeln und Sprechen durchdringen sie diese böse Welt und verändern sie zum Guten, wie das Salz durch die ganze Speise dringt und sie vor dem Verfaulen bewahrt. Wo Christen ihre Arbeit tun und ihre Geschäfte tätigen, da wird nicht gelogen und betrogen, da wird nicht der andere im politischen Hass zerschmettert. Wo Christen als Staatsmänner ihre Pflicht erfüllen, da wird nicht dauernd mit Kriegen gedroht und da wird auch nicht weiter an der Vernichtung des menschlichen Lebens gearbeitet, sondern da wird ernsthaft und mit Fleiss daran gearbeitet, das menschliche Leben zu erhalten, den Kranken zu helfen, den Armen das tägliche Brot zu schaffen, ohne sich dabei nicht selbst die Taschen vollzumachen. Im Umkreis eines Christen wird die Dunkelheit im Zusammenleben der Menschen wieder hell und licht, Hass und Feindschaft weichen, Freude und Freeundlichkeit und Liebe ziehen in die Welt ein. Wodurch? So könnten wir vielleicht fragen: Dadurch dass Christen auf dieser Erde leben? Stimmt das denn? Müssen wir nicht leider bekennen, dass wir als Christen in einer 2.000-jährigen Geschichte versagt haben? Wo ist das Wirklichkeit geworden, was unser Herr Jesus Christus gesagt hat: "Ihr seid das Salz der Erde; ihr seid das Licht der Welt"? Ist es auf dieser Erde nicht trotz der Christen immer dunkler und dunkler geworden? Muss nicht jeder von uns bekennen, ja, ich habe auch versagt?; ja. ich bin für meine Familie und für meine Nachbarn kein Licht gewesen? Wenn wir auf uns schauen, dann sind wir alle miteinander solche Versager und keine Lichtbringer für diese Welt. Aber indem wir vor diesem Worte, das Jesus Christus uns zugerufen hat, unsere Schuld und unser Versagen bekennen, dürfen wir auf Jesus Christus selbst schauen. Von ihm wissen wir, dass er der eine Mensch war, der auf Erden statt Hass und Feindschaft den Frieden brachte. Wo er einem Menschen begegnete, da verschwand die Traurigkeit und Freude zog ins Herz dieses Menschen. Wo er in ein Haus einkehrte, da fielen alle Familienstreitigkeiten in ein Nichts zusammen. Jesus Christus selbst, der eine Mensch, ist wirklich und wahrhaftig das Salz der Erde und das Licht der Welt. Durch seine Gegenwart wird das Leben auf dieser Erde heller und freundlicher und einmal, wenn er zum 2. Male auf diese Erde kommt, um Gottes Reich sichtbar vor allen Augen aufzurichten, und in dem er der Herr, der König und Herrscher sein wird und wir seine Untertanen, und unter der Regierung Jesu Christi in seinem vollendeten Reich werden dann auch wir das Salz der Erde und das Licht der Welt in vollkommenster Weise sein. Dieses Reich hat mit der Geburt Jesu angefangen. Es bleibt aber noch vor der Welt verborgen bis der Herr wiederkommt und in dieser Zwischenzeit werden auch wir als seine Jünger immerwieder versagen und nur Zeichen setzen können, werden wir immerwieder unsere Schuld bekennen müssen darüber, dass wir eben nicht das Salz der Erde und das Licht der Welt waren, aber wir dürfen dann wieder neu anfangen, es sein zu wollen. Kommt Jesus Christus wieder, dann geht dieses Wort Jesus auch über uns ganz in Erfüllung. Kommt Jesus Christus wieder, dann werden wir in Wahrheit, wirklich und wahrhaftig, ganz das Licht der Welt und das Salz der Erde sein, dann werden wir als Jesu Mitarbeiter helfen, dass es wieder hell wird auf dieser Erde Heil und Frieden herrsche. In dieser heutigen Zeit bis zur Wiederkunft Jesu Christi gibt es nur eines für uns Christen und für die dunkle Welt, dass wir uns unter die Wirkung dieses Jesus Christus stellen, der allein heute das Salz der Erde und das Licht der Welt ist. In dieser Zwischenzeit gilt es, uns selbst von diesem Salz der Erde durchdringen und unser in Unordnung geratenes Leben in Ordnung bringen zu lassen. In dieser Zeit gilt es, unser Leben und das Leben unserer Mitmenschen und unsere ganze Welt, die im Argen und im Finstern liegen, in das Licht dieses Jesus Christus zu rücken, damit er allein alles neu mache. Wo das geschieht, da wird es auch bei uns Christen heute Wirklichkeit, dass wir anfangen, dass wir klein anfangen, das Licht, das von Jesus Christus ausgeht und auf uns fällt, auszustrahlen in unsere dunkle Welt. Wie sagt ein Sprichwort: "In der Welt ist's dunkel, leuchten sollen wir, du in deiner Ecke, ich meiner hier." Das wird geschehen in Schwachheit, vielleicht kaum bemerkbar, vielleicht von uns sogar verdeckt, aber er, Jesus Christus, wird diesen kleinen Anfang schon merken und unser Nächster auch. Können wir bei all unserem Versagen nicht doch hier und da kleine Anzeichen dafür feststellen, dass auch wir in aller Schwachheit anfangen, das Salz der Erde und das Licht der Welt zu sein? Jesus Christus schenke es uns! Er wird dann allerdings bei seiner Wiederkunft dieses Wort vollständig in Erfüllung gehen lassen, das Salz der Erde und das Licht der Welt zu sein, weil er es selbst in der Vollkommenheit darstellt und wir in seinem Dienste stehen dürfen.
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