Amos 17 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:09/06/1960 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: - | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Amos 6, 1 - 14 | | |
Skopus: Gegen Luxus der Vornehmen in Israel und Juda | | A m o s 17 - Amos 6, 1 - 14 Im letzten Wochengottesdienst haben wir gehört, wie Amos besonders die Frauen anredet. Er nennt sie "FETTE ZUCHTKÜHE". Je magerer die Armen und die Niedrigen sind, desto fetter sind die Frauen der Obersten und Reichen. Damit zeigt der Prophet, daß in vielen Fällen die Frauen schuld daran sind, daß es den Frauen und Niedrigen immer schlechter geht. In iherer Gier und Sucht nach Wohlleben und Vergnügen fordern die Frauen der Reichen immer mehr von ihren Männern, sodaß diese Männer sich nur dadurch vor den unverschämten Forderungen ihrer Frauen meinen retten zu können, daß sie den Armen auch noch das Letzte wegnehmen. Und wir müssen es im ganen Alten Testament hören, daß die Armen und Niedrigen unter dem ganz besonderen Schutz unseres Gottes stehen. Wer sich an den Armen vergreift, bekommt es direkt persönlich mit Gott zu tun. So hat denn Amos den Frauen der reichen und wohlgabenden Männern im Auftrage Gottes ein furchtbares Gericht verkündigen müssen. Sie sollen wie das Schlachtvieh behandelt werden. Auch in unserem Text geht es gegen den pompösen Luxus und gegen die Schlemmereien der Wohlhabenden, der Regierenden, der Grußbauern und der Kaufleute. Sie leben, als gäbe es den ARMEN nicht. Sie leben, als gäbe es den einen und wahren Gott nicht. "Ihr drückt euch auf elfenbeinernen Sofas herum und eßt das Beste vom Besten." Sie verschönern sich ihre Freß- und Saufgelage mit ihren Gesängen, die weithin zu hören sind. Das Beste und Schönste ist in jeder Hinsicht für sie gerade gut genug. Dieses Schlemmer- und Prasserleben mit allem Luxus gefällt ihnen so gut, daß sie wünschen und hoffen, daß es immer so bleiben würde. Und nach menschlichem ermessen sieht es so aus, als ob sich sobald nichts ändern wird. Ja, im letzten Grunde hat man die feste Zuversicht, daß es sogar immer noch besser werden würde. Eine Regierung mit guten Erfolgen sorgt für die Bauern und für die Kaufleute. Gute Geschäfte werden gemacht. Alle äußeren Feinde sind entweder besiegt oder zurückgedämmt. Eine noch schönere Zukunft liegt sogar vor ihnen. Man rechnet nämlich damit, daß auch der Südstaat bald, mit oder ohne Gewalt, wieder zurückkommt und es wird dann wieder ein einiges Gottes Volk geben, aber unter der staatlichen Führung des Nordstaates Israel natürlich, mit dem selben Regierungs- und Wirtschaftssystem. Daß es mit diesem Nordstaat Isarel vorangeht, das muß doch jeder feststellen, der in ihm lebt. Das haben sie dem Amos vorgehalten, der immer nur vom Unglück, vom Untergang des Nordstaates Israels sprach und über das Strafgericht über diesen Nordstaat. Sie haben dem Propheten gesagt, du kannst noch so viel schimpfen über uns, aber selbst ein Blinder muß es merken können: Nicht einer Katstrophe, nicht unserem Untergang, gehen wir entgegen, sondern noch herrlicheren Zeiten, in denen es uns noch besser gehen wird. Das wissen wir allerdings doch sehr gut, daß der äußere Schein -menschlich schon- sehr oft trügt. Und Gott sieht noch tiefer als Menschen je werden sehen können. Gott sieht bereits schon die Zeichen des Untergangs an einem Volk, obwohl der äußere Schein so aussieht, als ob es voranginge. Die Maßstäbe Gottes, mit denen er Menschen und Völker, aber besonders sein eigenes Volk, mißt, sind anders als unsere Maßstäbe. Wo wir vor einem Lande stehen und mit Begeisterung das Leben und Treiben darin betrachten mit dem geheimen Wunsch: Ach könnte es bei uns auch so sein, da sieht Gottes Auge bereits den Trümmerhaufen. Was nützt hier aller Stolz und aller Hochmut über das bereits Erreichte. Prahlt ruhig weiter damit, daß ihr Gottes Volk seid, das auserwählte Volk. Hebt ruhig eure Nasen noch höher in den Himmel hinein und zeigt eure Erfolge. Eines habt ihr nicht einkalkuliert, mich, den einen und wahren Gott und das, was ich bereits über euch beschlossen habe: Der Gerichtstag über euch steht schon fest. Wenn ihr den nicht vergessen hättet, könntet ihr nämlich nicht mehr so stolz und übermütig und eingebildet sein, dann könntet ihr eure Tage nicht mit Fressen und Saufen verbringen, und könntet nicht euer ganzes Augenmerk nur auf ein schöneres und bequemeres und Luxuriöseres Leben richten. Aber weil ihr das nicht hören wollt, so müßt ihr dennoch und immer wieder hören: "Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten, denn was der Mensch säet, das wird er auch ernten." Amos kann nichts anderes tun, als immer wieder aufs neue Gottes Gericht verkündigen, selbst, wenn es den Leuten dabei übel werden sollte. Sie sollen und müssen es einfach zur Kenntnis nehmen, GOTTES GERICHT KOMMT. Gottes Gericht kommt, selbst wenn es noch rein äußerlich nicht danach aussieht. Hier wird uns auch gesagt, auf welche Weise Gottes Gericht über das Land kommen wird. Ein Krieg, furchtbar und grausam, wird über das Land hinweggehen. Das Schlemmerleben wird zu Ende sein. Die, die es am Stärcksten damit getrieben haben, werden als die Ersten den weiten Weg in die Gefangenschaft antreten müssen. Und die, die glauben, sich durch List und Tücke vor dem Zugriff der Feinde retten zu können, werden sich irren. Gott wird sie in seinem Zorn schon finden. Noch in diesen Tagen haben wir es erlebt, daß Gottes Zorn niemand entfliehen kann. Vielleicht haben wir es auch in der Zeitung gelesen, daß der ehemalige SS-Obersturmführer Adolf Eichmann, der während der Hitlerzeit für die Ermordung vieler Millionen Juden in Deutschland und in Europa verantwortlich war, von einem israelischen Geheimtrupp in Buenos Aires gefangen und nach Palästina gebracht wurde, wo er jetzt endlich nach 15 Jahren der Flucht sich für seine grausamen Verbrechen und Schandtaten vor einem jüdischen Gericht verantworten muß. Gott hat ihn eingeholt. Vor seinem Gerichtszorn kann sich niemand verbergen. Hier wird uns im Text eine Geschichte berichtet, die von dem furchtbaren Ernst des totalen Gerichtes Gottes zeugt. Durch die Stadt geht ein Kommando, daß die Toten aus den Häusern herausgeholt werden sollen. Es wird gefragt, ob noch mehr Leichen im Hause vorhanden sind. Und dann hören wir eine Stimme aus dem Hause, die da sagt: Keiner lebt mehr, die Häuser sind alle voll von totgeschlagenen Körpern. Welch ein grauenvolles Bild, das sich da vor unseren Augen auftut. Es sind so viele Leichen, daß man sie nicht in einer ordentlichen Weise beerdigen kann. Sie müssen verbrannt werden. Was in der damaligen Zeit als eine große Schande galt. Daneben sehen wir ein anderes Bild, das Bild einer zerstörten Stadt. Wo früher die schönen Häuser gestanden haben, gibt es nur noch Trümmerhaufen. Und die, die lebend übriggeblieben sind, werden von einem fremden Volk gepeinigt und verfolgt. Es ist alles so furchtbar, daß man es nicht mehr wagt, den Namen Gottes auszusprechen, weil man fürchtet, daß Gott noch einmal mit seiner harten Faust dreinschlägt. Der Name ist nicht mehr das Zeichen für seine Liebe und seine Barmherzigkeit zu seinem Volk, sondern das Zeichen eines grausamen Gerichtes Gottes gegen sein Volk, das ihm nicht gehorchen will. Dieses Gericht Gottes ist noch grausamer als das, was sich letztens in Chile abgespielt hat und noch abspielt. (Meeres- und Erdbeben in Chile) Mit eindrücklicher Deutlichkeit müssen wir es in uns aufnehmen, daß Gott zu uns nicht immer gut sein muß, sondern Gottes Geduld kann auch einmal ein Ende nehmen und dann gilt auch uns das Wort: Wehe! Wehe! Wehe!
A M O S 6, 1 - 14 "Weh den Stolzen zu Zion und denen, die sich auf den Berg Samarias verlassen, den Vornehmsten des Erstlings unter den Völkern, und zu denen das Haus Israel kommt! Gehet hin gen Kaine und schauet, und von da gen Hamath, die große Stadt, und gehet hinab gen Gath der Philister, welche bessere Königreiche gewesen sind denn diese und ihre Grenze weiter denn eure Grenze. Die ihr euch weit vom bösen Tag achtet und trachtet immer nach Frevelregiment, und schlaft auf elfenbeinernen Lagern und pranget auf euren Ruhebetten; ihr esset die Lämmer aus der Herde und die gemästeten Kälber, und spielet auf dem Psalter und erdichtet euch Lieder wie David, und trinket Wein aus den Schalen und salbet euch mit Balsam und bekümmert euch nicht um den Schaden Josephs. Darum sollen sie nun vornan gehen unter denen, die gefangen weggeführt werden, und soll das Schlemmen der Pranger aufhören. Denn der Herr Herr hat geschworen bei seiner Seele, spricht der Herr, der Gott Zebaoth: Mich verdrießt die Hoffart Jakobs, und bin ihren Palästen gram; und ich will auch die Stadt übergeben mit allem, was darin ist. Und wenngleich zehn Männer in einem Hause übrigblieben, sollen sie doch sterben, daß einen jeglichen sein Vetter und der ihn verbrennen will, nehmen und die Gebeine aus dem Hause tragen muß und sagen zu dem, der in den Gemächern des Hauses ist: Sind ihrer auch noch mehr da? und der wird antworten: Sie sind alle dahin! Und er wird sagen: Sei still! denn man darf des Namens des Herrn nicht gedenken. Denn siehe, der Herr hat geboten, daß man die großen Häuser schlagen soll, daß sie Risse gewinnen, und die kleinen Häuser, daß sie Lücken gewinnen. Wer kann mit Rossen rennen oder mit Ochsen pflügen auf Felsen? Denn ihr wandelt das Recht in Galle und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut und tröstet euch des, das so gar nichts ist und sprecht: Sind wir denn nicht stark genug mit unseren Hörnern? Darum siehe, ich will über euch vom Hause Israel ein Volk erwecken, spricht der Herr, der Gott Zebaoth, das soll euch ängsten von dem Ort an, da man gen Hamath geht, bis an den Bach in der Wüste."
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