Amos 15 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:18/02/1960 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: - | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Amos 3, 9 - 15 | | |
Skopus: Das Unglück kommt von Gott | | AMOS (15) 3, 9 - 15 Hinter Amos liegen schwere Auseinandersetzungen mit den Gottesdienstbesuchern im Tempel zu Beth El. Dabei ging es darum, dass Amos sagen sollte, wer er sei und in wessen Auftrag er solche furchtbaren Gerichte über sie, über ihren Staat, über ihre Kirche, über ihr Leben, herabpredigte. Nun steht er wieder im Tempel und predigt. Welche Not mag es ihm bereitet haben, dass er immer und immer wieder dahin gehen muss, wohin er nur mit Unwillen und Abscheu geht, in die falsche Kirche. Und wie mag es ihn gepeinigt haben, dass er dort den Zuhörern, nicht Gottes Liebe, sondern Gottes Zorn verkündigen muss. Er kann aber nicht anders, er muss das verkündigen, was Gott ihm in den Mund legt. So steht er wieder im Tempel. Er beginnt seine Predigt damit, dass er das Volk auffordert, Boten in die Hauptstädte der 2 umliegenden Grossstaaten Assyrien und Ägypten zu senden. Was sollen die Boten dort machen? Sie sollen die Einwohner dort einladen, doch nach Palästina zu kommen, in ihren Nordstaat Israel, um das grossartige Treiben zu bewundern, ihren Fortschritt und ihr glänzendes Leben: "Sammelt euch auf die Berge Samariens und sehet das grossartige Leben und Treiben darin! " Wir können uns sicherlich vorstellen, dass sich die Zuhörer über diese Rede des Amos gefreut haben. Endlich ein Wort der Anerkennung über den Nordstaat Israel aus dem Munde des Mannes Gottes. Vielleicht werden sogar einige gesagt oder gedacht haben: Es war doch gut, dass wir den Propheten ausgeschimpft haben wegen seiner Gerichtspredigten, jetzt hat er endlich Vernunft angenommen. Er ist nicht nur vorsichtiger geworden mit seinen Schimpfereien, sondern jetzt findet er auch Worte der Anerkennung für uns: "Ihr Bürger von Assur und Ägypten, kommt und sammelt euch auf die Berge, um dem wunderbaren Treiben bei uns zuzuschauen!" Aber wie kann und darf ein Verkündiger des Wortes Gottes sich nach den Wünschen und Meinungen der Zuhörer richten? Mitten in ihrer Freude, dass Amos nun auch etwas Gutes über sie gesprochen, fährt er in seiner Predigt weiter fort: "Ja, schaut euch dieses wunderbare Treiben nur gründlich an, denn hinter allem steht nichts anderes als Betrug und Korruption und Ausbeutung der Armen." Was nützt schon aller äusserer und innerer Erfolg, was nützt schon Reichtum und Wohlstand, wenn alles auf Betrug und Unehrlichkeit aufgebaut ist. Was nützt ein Gottes Haus mit vielen Menschen in den Gottesdiensten, wenn diese Menschen in den Gottesdiensten nur deswegen kommen, damit ihnen der Prediger trotz ihrer Schlechtigkeit und ihrer verkehrten Wege, trotz ihrer Ungerechtigkeit und ihren Betrügereien sagt: Es ist alles halb so schlimm, ihr seid im letzten Grunde doch gute Menschen, Gott wird bei euch schon ein Auge zudrücken. Amos zeigt ihnen in prophetischer Freiheit den göttlichen Spiegel ihres bösen Tuns. Vor diesem göttlichen Spiegel können sie sich nicht verstecken. In ihm können sie erkennen, wer sie trotz aller äusseren Frömmigkeit in Wirklichkeit sind. "Sie achten keines Rechtes, spricht der Herr, sammeln Schätze von Frevel und Raub in ihren Palästen." Damit sagt doch Amos: Ladet ruhig die Ausländer ein, die von eurem Aufstieg begeister sind. Aber das müsst ihr wissen, sie werden statt des wunderbaren Lebens und Treibens schon den faulenden und stinkenden Kern dieses Treiben erkennen. Nicht nur das, sie werden es sehen müssen, wie bald alles in ein Nichts zusammenbrechen wird, wenn Gott mit harter Faust dreinschlägt. Heiden werden es sein müssen, die über, die Gottes Kinder sein wollen, die Köpfe schütteln werden über soviel Ungerechtigkeit, und sie werden es sehen können, wie Gott sein eigenes Volk bestraft, ja sogar vernichtet. "Darum spricht der Herr, Herr, also: Man wird dies Land ringsum bedrängen und dich mit deiner Macht herunterreissen und deine Häuser plündern." Aus einem anscheinend blühendem Staat wird ein zertrümmertes und zerstörtes Land werden. Trümmer und Ruinen werden zeigen, dass das Sprichwort eine grosse Wahrheit ausspricht: Unrecht Gut gedeihet nicht! Wo die schweren Marschstiefel einer fremden Soldateska erscheinen, da bleibt nicht viel oder auch garnichts mehr übrig. Einige der Zuhörer haben nun dazwischen gerufen: Sicherlich wird Gottes Gericht schlimm sein, aber ein Rest wwird doch übrigbleiben. Einige Häuser werden sicherlioch doch nicht zerstört werden, sicherlich unsere nicht. Sie wissen, dass die anderen Propheten immer darauf hingewiesen haben, dass das Volk Israel nie völlig zerstört werden wird, dass Gott immer einen Rest übrigbehalten will. Und lieber Mann Amos, so haben sie gesagt: Vielleicht haben wir Glück, vielleicht bleibt unser Hab und Gut erhalten, trotz unserer Schlechtigkeit. Man darf alles nicht so tragisch nehmen, es wird ja alles nicht so heiss gegessen, wie es gekocht worden ist. Sicherlich, antwortet Amos, habt ihr recht. Ein Rest wird übrigbleibebn, alles wird nicht zerstört werden. Und dabei mag sich sein Gesicht höhnisch über solch grosse Unvernunft bis zum Letzten verzogen haben: "Gleichwie ein Hirte dem Löwen 2 Kniee oder ein Ohrläppchen aus dem Maul reisst, also sollen die Kinder Israel herausgerissen werden, die ihr euch in Klubsessel und auf schönen Sofas herumflezt." Wir sehen, dass Amos ein Bild aus seiner Tätigkeit als ein Schafhirte benutzt. Wurde eine Schafherde von einem Löwen überfallen und konnte der Hirte das nicht verhindern, so musste er versuchen, wenigstens ein Glied des vom Löwen gefressenen Schafes zu erhaschen, damit er seinem Patron nachweisen konnte, dass das Schaf wirklich vom Löwen aufgefressen wurde. Wenn der Schafhirte das nicht nachweisen konnte, dann müsste er das Schaf seinem Patron bezahlen, denn dann hatte der Hirte entweder auf seine eigene Rechnung das Schaf verkauft oder seine Pflicht als Schafhirte versäumt dadurch, dass das Schaf verlorengehen konnte. Ein vom Löwen abgenagter Knochen oder ein übriggebliebenes Ohrläppchen zeigte an, dass das Schaf wirklich vom Löwen getötet und gefressen worden ist. Damit sagt Amos: Euer Reden vom Rest, das auch noch im Gericht Gottes unversehrt übrigbleibt, ist nichts anderes als dasselbe wie der Knochen eines vom Löwen gefressenen Schafes. Nur solch ein kleiner Rest bleibt von euch und von eurem Wohlstand und Reichtum und von euren Häusern übrig, damit dieser Rest anzeigt, wie total Gottes Gericht über euch gewesen ist: "Mit Mann und Ross und Wagen hat sie der Herr geschlagen", wird man sagen können. Gottes Gericht wird auch nicht vor den falschen Gotteshäusern haltmachen. Sie mit dem falschen Getue und den Predigern, die nach eurem Munde geredet und euch auch süssen Brei um den Mund geschmiert haben, werden genauso im Gericht Gottes untergehen, wie die Hurenhäuser mit den Lustdirnen. "Denn zu der Zeit, wenn ich die Sünden Israels heimsuchen werde, will ich die Altäre zu Beth El heimsuchen und die Hörner des Altars abbrechen, dass sie zu Boden fallen sollen." Es ist geradezu lächerlich, dass im Tempel zu Beth El, trotz dieser Rede des Amos einige Reiche über Amos lächelten und spotteten. Sie kicherten und grinsten: Uns kann doch nichts passieren. Wir haben unsere Reichtümer breits im Ausland auf Nummer SICHER gebracht. Unsere Pesos sind auf einer Schweizer Bank, so würden wir heute sagen, und unsere grossen Villas mit allem Komfort sorgen dafür, dass uns Gottes Gericht nichts antun kann. Sobald wir etwas merken, setzt sich unser Flugzeug in Bewegung und bringt uns in Sicherheit. So haben z.B. auch viele Deutsche am Ende des Krieges gedacht und gehandelt und sind trotzdem umgekommen und haben trotzdem alles verloren. "Wenn das Gottes Gericht kommt, werden die Winter- und Sommerhäuser, mögen sie noch so luxuriös sein und mögen sie irgendwo versteckt auf einer Insel im Ozean sein, zerschlagen und die kostbaren Häuser und Villen und Paläste werden vernichtet." Das ist Gottes Wort! Wie lächerlich ist es oft, in welcher Weise wir Menschen darangehen, uns vor Gottes Gericht zu schützen. Als ob es das überhaupt gibt?! Vielleicht wird das der Mensch noch erfinden, dass es einen Schutz geben wird vor Atom- und Wasserstoffbomben, aber vor Gottes dreinschlagende Faust wird es keinen Schutz geben. Nur eines kann uns helfen: Gottes Gebote ganz ernst zu nehmen und danach zu leben.
Amos 3, 9 - 15 "Verkündigt in den Palästen zu Asdod und in den Palästen im Lande Ägypten und sprecht: Sammelt euch auf die Berge Samarias und sehet, welch ein grosses Zetergeschrei und Unrecht darin ist! Sie achten keines Rechts, spricht der Herr, sammeln Schätze von Frevel und Raub in ihren Palästen. Darum spricht der Herr Herr also: Man wird das Land ringsumher bedrängen und dich von deiner Macht herunterreissen und deine Häuser plündern. So spricht der Herr: Gleichwie ein Hirte dem Löwen zwei Kniee oder ein Ohrläppchen aus dem Maul reisst, also sollen die Kinder Israel herausgerissen werden, die zu Samaria sitzen in der Ecke des Ruhebettes und auf dem Lager von Damast. Höret und zeiget im Hause Jakob, spricht der Herr, Herr, der Gott Zebaoth. Denn zu der Zeit, wenn ich die Sünden Israels heimsuchen werde, will ich die Altäre zu Beth El heimsuchen und die Hörner des Altars abbrechen, dass sie zu Boden fallen sollen., und will beide, Winterhaus und Sommerhaus, schlagen, und die elfenbeinernen Häuser sollen untergehen und viele Häuser sollen untergehen und viele Häuser verderbt werden, spricht der Herr."
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