Amos 14 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:11/02/1960 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 1963 Camarero, 1963 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst/Bibelstunde | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Amos 3, 1-8 | | |
Skopus: Der Herr spricht durch seine Propheten | | A m o s (14) 3, 1- 8 Denken wir noch daran, dass der Prophet Amos im Tempel zu Beth El steht und Gottes Wort verkündigt. Es ist der Tempel des vom wahren Volk Gottes abgefallenen Teiles, mit einem Königsgeschlecht, das durch eine Palastrevolution an die Macht gekommen war. Amos kommt aus dem rechtmässigen Gottesstaat mit der Hauptstadt Jerusalem und dem rechtmässigen Tempel darin. Er soll Gottes Gericht im Tempel zu Beth El verkündigen. Seine Verkündigung beginnt er allerdings dort mit einer Gerichtspredigt über die anderen Staaten, selbst mit einer gegen den rechtmässigen Gottesstaat Juda. Dadurch erwirbt er sich Sympathien der Tempelbesucher und darf dort frei predigen. Als er aber die Aufmerksamkeit der Tempelbesucher auf sich gelenkt hat, beginnt er mit wuchtigen Worten seine eigentliche Gerichtspredigt gegen sie selbst. Wir haben bereits einige dieser Predigten kennengelernt. Wir können uns sehr gut vorstellen, dass die Zuhörer zutiefst erschrocken waren, sie sind zuerst garnicht zur Besinnung gekommen. Aber dann mögen sie versucht haben, irgendwelche Entschuldigungen und Rechtfertigungen daher zu sagen, vielleicht in der Weise, dass sie sagten: Was willst du eigentlich, siehst du denn nicht, wie fromm wir sind. Wenn wir nicht daran glaubten, dass wir Kinder Gottes wären, dann würden wir ja gar nicht in diesen Tempel gegangen sein. Wir fühlen uns durchaus als die Abkömmlinge der Kinder Israel, die Gott, der Herr, aus Ägypten herausgerettet hat. Und nun antwortet Amos auf ihre Fragen. Er sagt ihnen. Es stimmt, was ihr da gesagt habt. Ihr gehört zu dem Volk, das Gott sich aus allen Völkern herausgesucht hat, um es zu seinem Volk zu machen. Kein anderes Volk hat das Recht, sich Gottes Volk zu nennen als das Volk, zu dem ihr auch gehört. Aber eines habt ihr vergessen: Gott hat euch zu seinem Volk gemacht und zu seinen Kindern, damit ihr als das Volk Gottes auch als Kinder Gottes lebt. Und Gott hat euch seine Gebote gegeben. Ein Volk Gottes ist das Volk, das sich nach diesen Geboten richtet, ein Kind Gottes ist der Mensch, der nach diesen Geboten lebt. Und was habt ihr mit diesen Geboten gemacht?! Ihr habt genau das Gegenteill getan von dem, was Kinder Gottes machen sollen. Doch sollt ihr das klar und deutlich wissen, dass der, der von Gott viel erhalten hat, ihm auch durch sein Leben Gott in besonderer Weise zu danken hat. Er hat diesem seinem Volk seine ganze Liebe gezeigt, er hat sie aus der Sklaverei Ägyptens befreit. Er hat sie durch die Wüste geführt und ihnen das Land Kanaan als Geschenk gegeben. Er hat ihnen versprochen, seine ganze Macht und Gewalt einzusetzen, um ihnen in allen ihren schweren Lagen zu helfen. Er hat sein Versprechen immer gehalten. Die ganze Geschichte des alten Volkes Gottes, des Volkes Israel, ist eine einzige Geschichte der Liebe Gottes zu seinem Volk, eine Geschichte der gehaltenen Versprechen Gottes gegenüber seinem Volk. Ist es darum zuviel verlangt, wenn Gott erwartet, dass dieses Volk ihm DANKE-SCHÖN dafür sagt, indem es nach seinen Geboten lebt. Und Gott wartet auf diese Antwort seiner Kinder. Wenn sie das nicht tun wollen, dann sind sie schlimmer als die Heiden, denen Gott nicht seine grosse Liebe in dieser Weise gezeigt hat, und die Gottes Willen ja gar nicht kennen. Ein Volk, das Gottes Volk sein sollte und nicht als Volk Gottes lebt, hat sich weiter vom wahren Gott entfernt als die heidnischen Völker. Es hat nämlich Gottes Liebe weggeschlagen und bekommt darum Gottes Zorn in schlimmster Weise zu sprüren, furchtbarer als die Heiden. "Höret, was der Herr mit euch redet, ihr Kinder Israel. Aus allen Völkern der Erde habe ich euch allein erwählt, darum will ich euch auch in besonderer Weise strafen für alle eure Missetaten." Die Zuhörer haben darauf gepocht, dass sie zum Volk Gottes gehören und darum mehr sind als die Heiden, mit denen Amos sie auf dieselbe Stufe stellt, die er sogar tiefer sieht als die Heiden, weil sie Gott nicht gehorchen wollen, obwohl sie seinen Willen kennen. Und Amos hat im Tempel zu Beth El bezeugt, dass Gott die Menschen, die Gott sich als seine Kinder erwählt, viel schwerer vom Zorn Gottes getroffen werden als die Heiden. Jetzt haben sie den Propheten weiter gefragt: Wer bist du eigentlich, dass du uns solche harten Worte an den Kopf wirfst? Und nun führt Amos sie in seiner Antwortrede dahin, dass sie erkennen können und müssen, wer er ist und von wem er erhalten hat, was er verkündigt. Er fängt damit an, dass er sagt: Es ist doch wohl selbstverständlich, dass da, wo wir 2 Menschen sehen, wie sie spazieren gehen, sie sich in freundschaftlicher Weise zugetan wissen, Feinde gehen nicht miteinander spazieren. Das sagt Amos im Tempel den Besuchern, die ihn fragen. Und er wird sicherlich hinzugefügt haben: In dem, was ich gesagt habe, müsst ihr mir doch recht geben? Dann fährt er weiter fort: Es ist doch klar, dass da, wo wir einen Löwen im Urwald brüllen hören, wir wissen können, dass er ein Tier geschlagen hat. Und auch das Ist Wahrheit: Ein junger Löwe wird in seiner Höhle vor Freude brÜllen, wenn er ein Tier gefangen hat, das er zerreissen kann. Oder ist es nicht klar, dass ein Vogel durch eine Falle nicht gefangen werden kann, wenn nicht ein Vogelfänger da gewesen wäre, der die Falle aufgestellt hat. Und eindeutig ist es auch, dass man keine Falle aufhebt von der Erde, wenn in ihr noch kein Vogel sich verfangen hat. Was konnten die Zuhörer anderes sagen als: Ja, was du, Amos, bis jetzt gesagt hat, können und müssen wir bejahen, aber was hat das alles mit unserer Frage zu tun? Amos wird dann gesagt haben: Schon gut, hört nur weiter zu: Es ist doch selbstverständlich, dass da, wo vor einer Stadt die Trompete eines feindlichen Heeres das Zeichen zum Angriff auf die Stadt gibt, die ganze Bevölkerung der Stadt vor Angst und Schrecken erzittert? Und ebenso klar ist es auch, dass von Gott, dem Herrn, alles kommt, nicht nur das Glück, sondern auch das Unglück, nicht nur das Heil, sondern auch das Unheil und die Verdammung. Wer hätte das auch ableugnen wollen? Und genauso, wie es Wahrheit ist, dass der Mensch, der allein im Urwald den Löwen brüllen hört, vor Angst und Schrecken und Furcht nicht aus noch ein weiss, genauso ist es Wahrheit, dass der Prophet, der Gottes Stimme vernimmt, hingehen muss, um zu verkündigen, was Gott ihm befohlen hat. Gott hat ja auch gesagt, dass er das, was er tun will, zuerst seinen Dienern, den Propheten, offenbaren will. Mit diesen Worten sagt Amos den Besuchern des Tempels: Das, was ich rede, rede ich nicht von mir selbst. Ich bin kein Politiker, der sich aus politischen Gründen um euer persönliches Leben, um eure Innen- und Aussenpolitik kümmert und sich dahineinmischt. Der, der sich um euch kümmert, der euch die harten Worte des Gerichts und der völligen Vernichtung auf den Kopf wirft, ist Gott selbst, nach dessen Namen ihr euch doch nennt. Ich stehe hier als Verkündiger im Auftrage meines Gottes, der auch euer Gott ist, wie ihr richtig gesagt habt, von dem ihr euch aber entfernt habt. Wer auf Gott hören will, sagt Amos, muss meine Predigt hören, und wer mich hört und meine Predigt, hört Gott selbst.
Amos 3, 1-8 "Höret, was der Herr mit euch redet, ihr Kinder Israel, mit allen Geschlechtern, die ich aus Ägyptenland geführt habe. Aus allen Geschlechtern auf Erden habe ich allein euch erkannt; darum will ich auch euch heimsuchen in all eurer Missetat. Mögen auch zwei miteinander wandeln, sie seien denn eins untereinander? Brüllt auch ein Löwe im Walde, wenn er keinen Raub hat? Schreit auch ein junger Löwe aus seiner Höhle, er habe denn etwas gefangen? Fällt auch ein Vogel in den Strick auf der Erde, da kein Vogler ist? Hebt man auch den Strick auf von der Erde, der noch nichts gefangen hat? Bläst man auch die Posaune in eine Stadt, dass sich davor nicht entsetzt? Ist auch ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht tue? Denn der Herr Herr tut nichts, er offenbare denn sein Geheimnis den Propheten, seinen Knechten. Der Löwe brüllt; wer sollte sich nicht fürchten? Der Herr Herr redet; wer sollte nicht weissagen?"
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