Amos 11 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:19/11/1959 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Meroú, 1963 Reffino, 1963 Camarero, 1963 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst/Bibelstunde | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Amos 2, 6 -16a -II- | | |
Skopus: Schuld Israels | | Amos (11) 2, 6 - 16, 2. Teil Nun erfüllt Amos seinen eigentlichen Auftrag, den er von Gott erhalten hat. Jetzt ist er dabei, Gottes Zorn und Gericht gegen die Bewohner des Nordstaates Israel zu verkündigen. Wir haben schon gehört, warum Gott zornig ist, warum er die Bewohner des Nordstaates bestrafen will. Amos zählte bereits 4 Übeltaten auf, die immer und immer wieder dort geschehen sind. Die Richter sind mit Geld zu kaufen. Wer ihnen Geld nebenbei zustösst, bekommt Recht. Und die Reichen nutzen diese Bestechlichkeit der Richter aus, um die Armen noch ärmer zu machen. Dazu tun sie noch fromm, nehmen Teile dessen, was sie den Armen abgenommen haben, bringen es in den Tempel zu Beth El und veranstalten dort Tempel- und Opferfeste, bei denen gefressen und gesoffen wird und das alles mit dem Gelde der Armen. Gleichzeitig aber liess man ungestört das Heidentum in den Tempel hinein, und zwar in einer hässlichen Weise. Von diesem Volk, das sich immer noch Gottes Volk nennt, muss Gott sagen, dass es diese Ehrenbezeichnung "Gottes Volk" nicht mehr verdient. Und auch von diesem Tempel, das immer noch als das Haus Gottes bezeichnet wird, muss Gott sagen, dass es nicht sein Haus ist, sondern "ein Haus ihrer Götzen". Es ist schon schlimm, was dort geschieht. Aber das alles wird noch schlimmer, wenn man bedenkt, wer der ist, den sie aus ihrer Mitte, aus ihrem Tempel, fortgejagt haben. Daran erinnert Amos die Leute im Tempel. Der Gott, den sie weggejagt haben, mit dem sie nichts mehr zu tun haben wollen, ist der eine und wahre Gott, der sich in seiner unbegreiflich grossen Liebe gerade dieser Menschen angenomen hat, die ihn lästern, die jetzt nichts mehr nach ihm fragen. Amos zeigt nun in einer konkreten Form, in welcher Weise dieser eine und wahre Gott sie geliebt und ihnen geholfen hat. Als die Kinder Israels in Ägypten als Sklaven ein trauriges Leben führten, hat dieser Gott selbst sie mit starker Hand aus der Sklaverei und Knechtschaft Ägyptens befreit und sie wieder zurückgeführt in das Land Kanaan, dass er ihnen als Geschenk gegeben hatte. Und als die heidnischen Amoriter sie nicht in das Land hineinlassen wollten, da hat Gott, der Herr, sie mit seiner starken Hand zerschlagen und die Kinder Israel konnten das Land in Besitz nehmen. So hat Gott für sie gesorgt und sich ihrer in ihrer Not angenommen und ihnen geholfen. Ja, in seiner grossen Liebe hatte Gott aus den Israeliten einzelne Menschen herausgenommen und sie zu seinen Propheten gemacht, sie zu solchen Menschen gemacht, die nur ihm gehörten. Durch die Propheten und durch die Gottgeweihten, die Nasiräer, wollte Gott seinem Volk immer wieder neu sein Wort sagen und seine grosse Liebe bekunden. Und was taten die Israeliten? Sie wollten Gottes Wort nicht hörten und sie verboten den wirklichen von Gott gesandten Propheten zu predigen. Wir haben es ja selbst bei diesem Amos gesehen, dass er eine List brauchte, damit er im Tempel zu Beth El predigen durfte und die Leute ihm zuhörten. Und die Nasiräer, die Gottgeweihten, die sich verpflichtet hatten durch ein Gelübde, keinen Wein zu trinken, wurden dazu verführt, ihre Gelübde, ihr Versprechen, ihre Verpflichtungen Gott gegenüber nicht so ernst zu nehmen. Sie wurden dazu verführt, beim Fressen und Saufen mitzumachen. Mit diesem Verhalten der Angehörigen des Nordstaates Israel gegenüber den gottgeweihten Menschen, hat Amos ein weiteres Unrecht aufgezeigt, über das Gott so zornig auf sie ist. Alle Übeltaten haben Gott dahin gebracht, dass es seine Strafe erhalten wird. Sein Gericht wird über dieses Volk hereinbrechen. "Siehe, ich will unter euch knarren machen, wie ein Wagen voll Garben knarrt." Amos sieht vor sich die Erntewagen, bis obenhin angefüllt mit den Weizengarben. Und der Wagen ächzt und knarrt unter der schweren Last. Und wo dieses Knarren der Erntewagen zu vernehmen ist, da ist Erntezeit, da wird geschnitten, gesammelt und gedroschen, was in den vergangenen Monaten auf den Feldern gewachsen ist. Da stellt es sich heraus, ob die Ernte frakassiert ist oder ob mit einem Gewinn gerechnet werden kann. Mit diesem Bild des Erntewagens sagt Amos: Jetzt ist die grosse Erntezeit Gottes über euch gekommen. Nun wird es sich zeigen, was mit euch los war in den vielen vergangenen Jahren, da Gott, der Herr, euch seine ganze Liebe schenkte. Erntezeit Gottes ist Gerichtszeit Gottes. Im Gericht Gottes wird es sich erweisen, was echter und was falscher Glaube ist, was Scheinheiligkeit und was ganzer Gehorsam ist. Das Bild des Erntewagen kann uns auch andeuten, welche Gerichte und welche Strafen hereinbrechen werden. Das "Knarren" eines Wagens lässt ein schweres Erdbeben annehmen. Das Rumoren bei einem Erdbeben hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Knarren schwerbeladener Pferdewagen. In gleicher Weise erinnert der knarrende Wagen an einen schweren Krieg. Wer selbst einen Krieg hat mitmachen müssen, dem werden die knarrenden Geräusche der Maschinengewehre und der Bomben und Kanonen nie mehr wieder aus den Ohren gelöscht bekommen. Bei uns in Deutschland heisst im Volk das Gewehr direkt die "KNARRE". Gott, der Herr, wird sein Gericht über diesen Nordstaat Israel als Erdbeben und als Krieg kommen lassen. Naturkatastrophen und Kriege sind oft Strafgerichte Gottes über ein Land. Amos hatte das Volk ja daran erinnert, dass Gott die heidnischen starken Amoriter mit gewaltiger Hand zerschlagen hat, als sie sich dem Willen Gottes entgegenstellen wollten. Keine Macht auf Erden ist stärker als Gott selbst. Er hat am Anfang seine ganze Macht und Stärke und Gewalt eingesetzt, um dem Volk Israel zu helfen. Nun wird er seine ganze Macht und Gewalt und Stärke einsetzen, um dieses Volk zu vernichten. Es war seiner Liebe nicht wert. Wer will auch den Kampf mit ihm aufnehmen? Auf nichts kann sich der Mensch im Kampf gegen seinen Gott verlassen, nicht auf seine Schnelligkeit, oder Kraft oder Mut. Der Kampf eines Menschen gegen Gott ist bereits entschieden, bevor er überhaupt beginnt. Er kann dann vielleicht nur noch versuchen, sofort zu fliehen, um sein nacktes Leben zu retten, aber auch das wird scheitern, wie wir es schon beim Propheten Jona gesehen haben. Es ist furchtbar, in die Hände des zornigen Gottes zu fallen.
Amos 2,6 - 16 "So spricht der Herr: Um drei und vier Frevel willen Israels will ich ihrer nicht schonen, darum dass sie die Gerechten um Geld und die Armen um ein Paar Schuhe verkaufen. Sie treten den Kopf der Armen in den Kot und hindern den Weg der Elenden. Es geht Sohn und Vater zur Dirne, dass sie meinen heiliogen Namen entheiligen. Und bei allen Altären schlemmern sie auf den verpfändeten Kleidern und trinken Wein in ihrer Götter Hause von den Gebüssten. Und ich habe doch den Amoriter vor ihnen her vertilgt, der so hoch war wie die Zedern und seine Macht wie die Eichen; und ich vertilgte oben seine Frucht und unten seine Wurzel. Auch habe ich euch aus Ägyptenland geführt und vierzig Jahre in der Wüste geleitet, dass ihr der Amoriterland besässet. Und ich habe aus euren Kindern Propheten auferweckt und Gottgeweihte aus euren Jünglingen. Ist,s nicht also, ihr Kinder Israel? spricht der Herr. So gebt ihr den Geweihten Wein zu trinken, und gebietet den Propheten und sprecht: Ihr sollt nicht weissagen! Sie, ich will's unter euch knarren machen, wie ein Wagen voll Garben knarrt, dass der, der so schnell ist, soll nicht entfliehen können, noch der Starke etwas vermögen und der Mächtige nicht soll sein Leben erretten; und der unter den Starken der mannhafteste ist, soll nackt entfliehen müssen zu der Zeit, spricht der Herr,"
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