Amos 09 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:05/11/1959 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Meroú, 1963 Reffino, 1963 Camarero, 1963 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst/Bibelstunde | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Amos 2, 4 - 5 | | |
Skopus: Gerichtsvision gegen Juda | | AMOS (9) 2, 4 - 5 Amos, der Landmann, steht im Tempel der falschen Kirche und des falschen Gottesstaates Israel in Beth El und verkündigt Gottes Wort. Er tritt zuerst auf wie ein Staatspriester, der über die anderen Völker und Staaten Strafe auf Strafe herabpredigte. So predigt Amos zuerst gegen die umliegenden heidnischen Völker, die sich im Kriege gegen ihre Feinde grausam benehmen. Und Amos gibt im Tempel bekannt, dass Gott, der Herr, alle diese Schandtaten und Grausamkeiten gesehen hat und noch sieht und nichts durchgehen lassen wird, sondern alle Übeltäter werden ihre gerechte Strafe erhalten. Durch diese Predigten gegen die anderen hat Amos sich die Sympathie der Staatspriester und des ganzen Volkes erworben. Er darf jetzt frei zu jederzeit im Tempel herumlaufen und hat die Erlaubnis zu predigen, wo und wann er will. Und als er dann noch eine Predigt hält gegen den Südstaat Juda, von dem sich der Nordstaat Israel getrennt hat, also gegen den Tempel in Jerusalem, da läuft alles Volk herbei, jeder will diese "guten" Predigten hören. Wir wollen uns ganz kurz erinnern, dass der rechtmässige König des Volkes Gottes der König des Südstaates Juda war und der rechte Tempel, in dem Gott selbst wohnen wollte, in Jerusalem stand. Das alte Volk Gottes, das Volk Israel, war einmal ein einziges Volk gewesen mit einem König und mit einem Tempel, mit einer Hauptstadt in Jerusalem. Der König von Jerusalem war von Gott eingesetzt. Gott hatte dazu David und seine Nachkommen erwählt. Er hat dem Sohn Davids, dem König Salomo, den Auftrag gegeben, den Tempel in Jerusalem zu bauen. Nun war es geschehn, dass der grösste Teil des Volkes schon beim König Rehabeam, dem Sohn Salomos, sich gegen diesen von Gott eingesetzten König stellten und in einer Revolution sich 4/5 des Volkes von dem rechtmässigen König trennten und damit auch von Gott abfielen. Dieser grösste Teil des Volkes Gottes wählte sich einen eigenen König und gründete einen eigenen Staat Israel und baute einen eigenen Tempel in Beth El. Der abgefallene Staat Israel war grösser und erfolgreicher als der kleine übriggebliebene Staat Jude mit dem rechtmässigen König und Tempel in Jerusalem. In der Bibel heisst dieser nach der Spaltung übriggebliebene Staat Juda. Trotzdem dieser Staat Juda nur sehr klein war, erkannte Gott ihn mit seinem König und mit seinem Tempel als allein rechtmässig an. Der König, von Gott gesalbt, regierte nur in Jerusalem und das rechte Haus Gottes stand nur in Jerusalem. Zwischen dem abgefallenen Staat Israel im Norden des Lades Kanaans und dem rechtmässigen Staat im Süden, Juda, bestand eine dauernde Feindschaft. Der abgefallene Nordstaat Israel machte dem rechtmässigen noch übriggebliebenen Südstaat Juda das Leben bitter bitter schwer. Wo er ihn in seinem Aufbau stören konnte, da tat er es. Über jeden Schaden und über jedes Unglück in Jerusalem rieben sich die Bewohner des Nordstaates vergnügt und schadenfroh die Hände. Von daher können wir es verstehen, wie begeistert die Leute waren, als Amos dort in dem falschen Tempel von Beth El seinen Mund auftat und eine Strafpredigt gerade gegen diesen ihnen so verhassten Südstaat, gegen Jerusalem, hält. Wir wollen einmal diese Strafpredigt hören: "So spricht der Herr Herr: Um drei und vier Frevel willen Judas will ich sein nicht schonen, darum dass sie des Herrn Gesetze verachten und seine Rechte nicht halten und lassen sich durch Lügengötzen verführen, welchen schon ihre Väter nachgefolgt sind; sondern ich will ein Feuer nach Juda schicken, das soll die Paläste zu Jerusalem verzehren." Bei dieser Predigt gilt auch das, was wir bei den Predigten gegen die heidnischen Völker gehört hatten. Wenn diese Predigt auch hier in erster Linie dazu dienen soll, dass die Menschen im Nordreich Israel auf das Wort des Amos zu hören bereit werden, so ist doch auch der Inhalt dieser seiner Predigt Gottes Wort und wir haben es ganz ernst zu nehmen. Hier verkündigt Amos ein Strafgericht auch über den rechtmässigen Gottesstaat Juda. Wir denken daran, einmal haben sich die Bewohner des Südstaates für Gott entschieden, haben auf Gottes Wort gehört und auch danach gehandelt. Sie haben sich einmal für Gott entschieden, als es darum ging, den rechtmässigen von Gott eingesetzten König anzuerkennen und nicht von der rechtmässigen durch Gott gegründeten Kirche abzufallen. Einmal waren also wirklich die Bewohner des Südstaates Jude gehorsame Kinder Gottes gewesen. Aber das ist schon lange her. Jetzt heisst es hier: "Sie verachten des Herrn Gesetz und halten nicht seine Gebote und lassen sich von den Götzen verführen." Damit wird doch klar gesagt, dass sie, die einmal gehorsame Kinder Gottes gewesen sind, jetzt nicht besser sind als die, die zum abgefallenen Volk Gottes, zum Staat Israel gehören, dass sie jetzt nicht besser sind als die Heiden, die die Götzen anbeten. Auf unsere heute Lage angewandt, bedeutet das doch, dass unser Tauf- und Konfirmatiosschein oder unsere Bekehrung noch nicht die Garantie bieten, dass wir gute Christen sind. Es kann möglich sein, dass wir im vergangenen Jahre versuchten, nach Gottes Wort zu leben, heute aber gehen wir unsere eigenen dunklen Wege und fragen nichts nach Gott und seinem Wort, machen das, was die ungehorsamen Kinder Gottes machen, leben und handeln wie die Heiden und Götzenanbeter leben und handeln. Wir aber werden nicht gefragt, ob wir gestern oder im vergangenen Jahre oder in unserer Jugend auf Gottes Wort gehört haben, sondern ob wir heute als Christen leben. Amos muss auch den Bewohnern des rechtmässigen Gottesstaates, von den Gliedern der rechtmässigen Kirche danals sagen: "Auch ihr habt nicht gewollt, Gott gehorsam zu sein, darum wird euch Gottes Zorn und Gericht genauso treffen wie die Abgefallenen und wie die Götzenanbeter!" Gott bewahre uns davor, dass so einmal auch von uns gesprochen werden muss!
A m o s 2, 4 - 5 "So spricht der Herr: Um drei und vier Frevel willen Judas's will ich sein nicht schonen, darum dass sie des Herrn Gesetz verachten und seine Rechte nicht halten und lassen sich durch Lügen verführen, welchen ihre Väter nachgefolgt sind; sondern ich will ein Feuer nach Juda schicken, das soll die Paläste zu Jerusalem verzehren."
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