Amos 06 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:10/07/1959 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Meroú, 1963 Reffino, 1963 Camarero, 1963 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst/Bibelstunde | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Amos 8, 1 - 3 | | |
Skopus: Gerichtsvision | | A M O S (6) 8, 1 - 3 Heute zeigt uns unser Text das 4. Bild, das Amos zur Vorbereitung für seinen Dienst als ein Bote Gottes zu sehen bekommt. Er sieht im Bilde einen Korb mit reifen Früchten. Und im Angesichte dieses Korbes mit reifen Früchten sagt Gott zu Amos: So wie das Obst im Korb zur Ernte reif war, es durfte nicht länger mehr am Baum hängen, so reif ist das Volk im Nordstaat Israel, das sich auch nach meinem Namen nennt, zum Gericht. Jetzt wird es sogar allerhöchste Zeit, dass mein Gericht darüber hereinbricht, so wie die Früchte am Baum gepflückt werden mussten, wenn sie noch zur Zeit gegessen werden wollten. Gott gibt dem Amos ebenfalls zu erkennen, dass dieses Gericht nicht etwas Leid und etwas Kummer über das Volk bringen werden, sondern das Schlimmste, das es geben kann, die vollständige Vernichtung. Gott sagt: "Das Ende ist gekommen über mein Volk Israel." Und auch in diesem Bilde bekommt Amos gesagt, dass hier jedes Beten aussichtslos ist, das von Gott das Vorübergehen des Gerichtes erfleht. Vielleicht vergessen wir Menschen das immer wieder zu leicht und meinen, Gott müsse zu uns gut sein. Seien wir aber lieber darin etwas vorsichtiger, damit es auch bei uns nicht ein "Zu-spät" gibt, damit es bei uns nicht auch einmal heissen muss, alles Beten für ihn ist sinn- und zwecklos, das Gericht über ihn muss jetzt seinen Lauf nehmen. Amos kann jetzt einen Blick tun in die Paläste des Königs und seiner Minister und in die Häuser der Vornehmen. Vor dem Gericht sehen wir in diesen vornehmen Häusern Tag für Tag grosse Freudenfeste, bei denen gefressen und gesoffen und herumgehurt wird. Das Geld, das sie mit List und Tücke und Betrug den armen Leuten abgeschwindelt haben, das muss doch vertan, muss doch verprasst werden können?! Das wäre doch gelacht, wenn man dieses viele Geld nicht ausgeben könnte. Mozzo, noch ein Glas Wein, Diener, noch ein Stück ASADO?! Und die Mädchen, die sie sich zur Lust gekauft hatten, mussten die neuesten Nackttänze vor den Augen der lüsternen Säufer darbringen und dazu die neuesten Schlager singen. Und nun ist das furchtbare Gericht hereingebrochen. Hier wird es noch nicht deutlich, ob dieses Gericht als ein Krieg oder als eine Pestilenz oder als beides zusammen hereinbricht. Amos sieht auch im voraus schon die Situation im Lande nach dem Gericht. Sicherlich wird er sich mit Grauen und Entsetzen von dem Bilde, dass er da nach dem Gericht sieht, abgewandt haben. Die Schlagergesänge in den Háusern der Vornehmen sind verstummt. Stattdessen sind die Paläste und die vornehmen Häuser erfüllt vom Klagen und Heulen der wenigen Übriggebliebenen und immer noch zieht man aus den Häusern die Leichen der Umgekommenen heraus. Die Luft ist durch und durch verpestet von dem Gestank der Leichen und die Häuser sind noch voll davon. Es sind so viele, dass die wenigen Übriggebliebenen ihnen kein anständiges Begräbnis geben können, sondern sie bei Nacht an den Füssen auf einen freien Platz herbeizerren und sie zum Frass für die Ludervögel lassen. Ein grauenhafter Anblick, vor dem wir nur beim Darandenken uns schon mit Grauen und Entsetzen abwenden. Wir, die wir den letzten Krieg in Europa mitgemacht haben, haben eine Ahnung davon, wie solch eine grauenvolle Wirklichkeit aussieht und manch einer von den Menschen, die das in Europa miterlebten, wird noch manche Nacht im Grauen vor dem Geschauten und Erlebten nicht schlafen können. Es ist schrecklich und grauenvoll in die Hände des zürnenden und richtenden Gottes zu fallen. Auch hier kann nur wiederholt werden: "Irret eeuch nicht, Gott lässt sich nicht spotten, denn was der Mensch säet, das wird er auch ernten." Ein Ausleger macht uns bei diesem 4. Bilde darauf aufmerksam, dass Gott der Herr hier im Gericht nicht davor zurückschreckt, sich selbst ins eigene Fleisch zu schneiden. Wie ist das gemeint, dass Gott sich ins eigene Fleisch schneidet? Gott, der Herr, hat sich aus allen Völkern ein ganz kleines Volk herausgesucht und von diesem Volk hat er gesagt: Du gehörst zu mir, du bist mein Volk. Ich schenke dir alles, was du zum Leben nötig hast. Du brauchst kein Armer, kein Hungerleider zu sein. Ich halte meine schützende Hand über dir. Und durch dich, kleine Schar, will ich meinen Namen in der ganzen Welt bekanntmachen. Durch dich soll einmal der ganzen Welt das Heil, die Rettung geschenkt werden. Und wir wissen, dass Gott dieses alles wirklich gesagt hat. Aber das Volk Gottes selbst, dass dieses alles gehört hatte, kam zu der falschen Meinung, dass Gott seinem Volk immer gut sein müsse, auch wenn es nicht das tat, was er haben wollte. Das Volk Gottes glaubte, dass Gott immer seine gnädige Hand über es halten müsste, es immer lieben müsste, da er ja sonst niemanden hätte, der seinen Namen der ganzen Welt verkündigen könnte, da er sonst kein Volk hätte, durch das er das Heil, die Rettung, der ganzen Welt schenken könnte. Dieses Volk war sogar der Meinung, dass Gott ohne dieses Volk überhaupt kein Gott wäre. Sie glaubten, dass ihr Gott ein Götze wäre wie die anderen auch, die sich Menschen erdacht und gemacht hatten. Soche Götzen existieren ja nur dann, wenn Menschen da sind, die sie machen, aufstellen und anbeten. Das nahmen viele Kinder Gottes des alten Bundes von ihrem Gott auch an und darum glaubten sie sich sicher: Unser Gott tut uns nichts. Er ist auf uns angewiesen und wenn er die Welt regieren will, dann braucht er uns. Aber wir können machen, was wir wollen. Er tut uns schon nichts, denn er, unser Gott, will ja auch leben. Ein Gott von Menschen Gnaden. Aber unser Gott dürfte nicht der eine und wahre Gott sein, wenn die damals herrschendwe Meinung stimmte. Wir sind auf Gott angewiesen, das ist wahr, er ist aber nicht auf uns angewiesen. Er hat die Macht, das Volk, dass er sich auserwählt hat, zu erschlagen, wenn es nichts mehr nach seinem Willen fragt. Er hat die Macht, sein Volk zu nernichten und er bleibt doch der eine und wahre Gott und sein Name wird doch in aller Welt verherrlicht und er bringt sein Errettungswert für alle Menschen doch zur Vollendung. Gott hat also die Freiheit, sich ins eigene Fleisch zu schneiden, das Volk zu zerschmettern, das ihn eigentlich in der weiten Welt bekanntmachen soll. Wenn wir das bedenken, dann kommt wie von selbst der Gedanke darauf, dass Gott sich selbst noch ein anderes Mal viel brutaler ins eigene Fleisch schnitt, als er nämlich im Gerichtszorn über uns seinen eigenen Sohn zerschmetterte. Und er hörte dabei doch nicht auf, wahrer Gott zu sein und er hörte nicht auf, seinen Namen zu verherrlichen und die ganze Menschheit vor dem Verderben zu retten. Ja, dadurch, dass er sich ins eigene Fleisch schnitt, bewahrheitete er sich als der wahre Gott, verherrlichte er seinen Namen vor der ganzen Welt und brachte sein Erlösungswerk für alle Menschen zur Vollendung.
AMOS 8, 1 - 3 "Der Herr Herr zeigte mir ein Gesicht, und siehe, da stand ein Korb mit reifem Obst. Und er sprach: Was siehst du, Amos? Ich aber antwortete: Einen Korb mit reifem Obst. Da sprach der Herr zu mir: Das Ende ist gekommen über mein Volk Israel; ich will ihm nichts mehr übersehen. Und die Lieder in dem Palaste sollen in ein Heulen verkehrt werden zur selben Zeit, spricht der Herr Herr; es werden viel Leichname liegen an allen Orten, die man in der Stille hinwerfen wird.
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