Amos 05 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:25/06/1959 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Meroú, 1963 Reffino, 1963 Camarero, 1963 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst/Bibelstunde | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Amos 7, 7 - 9 | | |
Skopus: Gerichtsvision über IIsrael | | AMOS (5) 7, 7 - 9 Amos, der Schafhirte, wird von Gott von seiner Schafherde weggerufen und zum Propheten, zum Verkündiger des Wortes Gottes, gemacht. Bevor er im Auftrage Gottes zum Nationalheiligtum, zum Tempel nach Beth El, geht, wird ihm in 5 Visionen, in 5 Bildern, gesagt, was er zu verkündigen hat. In dem 3. Bilde heute zeigt Gott dem Amos eine neugebaute Mauer, die so stark ist, dass Gott selbst darauf stehen kann.Und was sehen wir mit Amos in der Hand Gottes, der auf dieser Mauer steht? Ein Bleilot. Bis in unsere Zeit hinein wird das Bleilot noch von den Maurern gebraucht. Es ist ein Bleistückchen, das an einem Bindfaden befestigt ist. Und dieses Bleilot wird an der neuerbauten Mauer gehalten, um festzustellen, ob die Mauer auch wirklich gerade senkrecht geworden ist, damit weiter an dem Haus gebaut werden kann. Und nun erklärt Gott dem Amos auch dieses Bild. Der neue Bau ist der vom alten Volk Gottes (vom Staate Juda) abgefallene Staat Israel. Wir sagten es schon einmal, dass nach dem Tode des Königs Salomo der Gottesstaat in 2 Staaten auseinandergebrochen war. Der Südstaat Juda mit der Hauptstadt Jerusalem und dem Tempel war der rechtmässige Staat mit dem rechtmässigen König. Der Nordstaat Israel mit der Hauptstadt Beth El war der abgefallene Staat, mit einem Königsgeschlecht, dass durch eine Revolution, einem Golpe de Estado, an die Macht gekommen war. Damit die Einwohner des abgefallenen Nordstaates Israel nicht in den Tempel nach Jerusalem gehen brauchten, hatte der Revolutionskönig in Beth El einen eigenen Tempel bauen lassen, viel schöner und grösser als der in Jerusalem. Ebenfalls machte dieser König besonders ihm zugetane Menschen zu Priestern an diesem Tempel, der zum Nationalheiligtum erklärt wurde. Diese Priester mussten selbstverständlich tun und sagen, was der König wollte. Dazu wurden noch an 3 weiteren Orten vom König Gotteshäuser gebaut, sogenannte Heiligtümer, in Gilgal, in Dan und in Beerseba. Nachdem es also einen abgefallenen Gottesstaat gab, wurde auch noch eine abgefallene Kirche organisiert und eingerichtet, mit mehr Gotteshäusern und Priestern als die alte Kirche besass, die nur in Jerusalem einen einzigen Tempel hatte. Wir sehen eigentlich daran, dass es da, wo Gott seine Gemeinde und sein Volk sammelt, immer schon Absplitterung und Abfall gegeben hat, schon vor 2.700 Jahren. Wir sagten: Dieser abgefallene Staat Israel hatte eine gute Aussenpolitik, gute Generale. Die Feinde waren besiegt. Die Geschäftsleute machten gute Geschäfte und die Bauern verdienten viel an ihren Früchten. Dazu war das Volk sehr religiös. Die Gottesdienste waren gut besucht, ja überfüllt, besonders die im Tempel zu Beth El. Wenn der König mit seinen Ministern im Tempel erschien, dann stauten sich die Menschen im Vorhof und die meisten fanden keinen Platz mehr. Nicht wahr - wir würden sagen, es ist alles in Ordnung in diesem Staat und in dieser Kirche und wir würden direkt heute Sehnsucht nach solch einem Staat und solch einer Kirche bekommen. Aber nun müssen wir mit Amos etwas anderes sehen. Wir müssen sehen, wie Gott diesen Staat und diese Kirche beurteilt. Das wird eben dargestellt in dem Bilde, wie ein Baumeister mit dem Bleilot die Mauer misst, ob sie auch gleichmässig und gerade nach Plan gebaut wurde. Und das Resultat? So schön und so dick und so haltbar die Mauer auch auf den ersten Blick erscheint, sie ist doch vollständig schief geworden und darum unbrauchbar. Es kann nicht mehr weiter gebaut werden. Das Bleilot in der Hand des Baumeisters zeigt einwandfrei an, dass diese Mauer keinen Wert hat. Nur ein Einziges kann mit dieser Mauer gemacht werden, sie muss eingerissen und abgerissen werden, bis dass nichts mehr übrigbleibt. Daraus ersehen wir also, wie Gott den neuen Staat und die neue Kirche beurteilt, sie sind schief, sie haben vor Gottes Augen keinen Wert. Gott schaut also nicht auf den äusseren Erfolg eines Staates, ihn kann man nicht betrügen, nicht mit schönen und grossen Kirchen und guten Priestern und vollen Gottesdiensten mit Gebeten, Gesängen und Opfern. Gott hat andere Masstäbe als wir. Massgebend für Gott ist nicht der äussere Schein, sondern ausschliesslich und allein, ob alles dem Willen Gottes entspricht. Gott kann man nicht betrügen, wie wir uns als Menschen gegenseitig betrügen. Vor Gott wird alles hell und sichtbar. Und das, was da also als ein neuer Staat entstanden ist, mit einer abgesplitterten Kirche, war von Anfang an nicht nach seinem Willen. Für Gott ist und bleibt der Staat mit dem rechtmässigen König und dem rechtmässigen Tempel und der rechtmässigen Haupstadt Jerusalem, der Staat seines Volkes, das er sich als Eigentum erwählt hat. Alles andere, was sich da im Norden ereignet hat, zeigt nur den Hochmut und den Übermut des Menschen an, der wohl frromm sich gebärdet, aber nichts nach Gottes Wort fragt. Und dieser Übermut des Menschen, der sich einen neuen Staat und eine neue Kirche selbst baut, damit sich selbst zum Götzen macht, erhält von dem einen und wahren Gott eine Antwort: Dieser Staat und diese Kirche wird zusammenbrechen! Gott, der Herr, schlägt mit seiner harten Faust dazwischen, dass nichts mehr übrigbleibt: Die Gotteshäuser und die Heiligtümer werden zerstört werden, sodass kein Stein auf dem anderen bleibt und das ganze Königsgeschlecht Jerobeam, das sich durch eine Revolution gegen den von Gott eingesetzten König selbständig gemacht hat, wird vollständig ausgerottet werden, sodass von der ganzen Familie kein einziger mehr am Leben bleibt. "Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten, denn was der Mensch säet, das wird er auch ernten." Um dieses Gericht über den Nordstaat und über die Kirche zu verkündigen, hat Gott ja den Schafhirten Amos von seiner Schafherde weggeholt und ihm den Auftrag gegeben, nach Beth El in den Tempel zu gehen und dort vor dem König und seinen Ministern, vor allen Priestern und vor dem ganzen Volk das Ende mit Schrecken anzuzeigen. Und hier in unserem Text lesen wir auch, was wir letztens angedeutet haben, dass es einmal selbst für Kinder Gottes heissen kann: Euer Beten ist sinn- und zwecklos. In den 2 vorangegangenen Bildern hatten wir gesehen, dass Amos für sein Volk um Gnade und Vergebung bat und Gott daraufhin bereit war, das angekündigte Gericht wieder zurückzuziehen. Hier aber bekommt Amos von vornherein gesagt, dass Gott seine Ohren zuhält und auch nicht bereit ist, auf das Beten des Amos zu hören. Gott muss nicht unser Beten hören und erhören, sondern es ist sein freier Wille, wenn er es aus Liebe zu uns tut. Er hat auch die Freiheit, sein Gericht trotz der Gebete der Kinder Gottes bis zum grausamen Ende durchzuführen, so wie er hier gegen den Rebellenstaat des Nordreiches und gegen die abgefallene falsche Kirche durchführen will.
A M O S 7, 7 - 9 "Und Gott zeigte mir abermals ein Gesicht und siehe, der Herr stand auf einer Mauer, mit einer Bleischnur gemessen, und er hatte die Bleischnur in seiner Hand. Und der Herr sprach zu mir: Was siehest du, Amos? Ich sprach: Eine Bleischnur. Da sprach der Herr zu mir: Siehe, ich will eine Bleischnur ziehen mitten durch mein Volk Israel und ihm nichts mehr übersehen, sondern die Höhen Israels sollen verwüstet und die Heiligtümer Israels zerstört werden, und ich will mit dem Schwert mich über das Haus Jerobeams machen."
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