Amos 03 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:11/06/1959 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst/Bibelstunde | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Amos 7, 1 - 3 | | |
Skopus: Wer ist Amos? | | AMOS (3) 7, 1 - 3 Gott, der Herr, ruft einen Mann vom Kamp, einen Schafhirten und Feigenritzer, den Amos, von seiner Arbeit weg und macht ihn zu seinem Boten. Er soll in das Nationalheilgtum, in den Tempel zu Beth El gehen und dort Gottes Gericht über das Nordreich Israel verkündigen. Durch die Unterdrückung der Armen und das Fressen und Saufen der Reichen und Vornehmen und durch einen Gottesdienst nur mit dem Mund und nicht mit dem Herzen ist das Volk so von Gott abgefallen, dass es nur noch Gottes Zorn in der schlimmsten Weise zu erwarten hat. Dieses zu verkündigen, hat Got den Amos von seiner Herde weggerufen und nach Beth El geschickt. Bevor aber Amos sich auf den Weg macht, zeigt Gott, der Herr, ihm in verschiedenen Bildern das, was Gott sieht: Er zeigt ihm die grosse Schuld des Volkes. Er zeigt ihm den inneren Sinn auch der äusseren Geschichte der Vólker. Er zeigt ihm das, was er diesem Volk Israel als Strafe zu tun gedenkt. Er zeigt ihm, dem Amos, seinen Auftrag und seine Vollmacht. Wir lesen hier, dass es Gott selbst ist, der den Amos diese Bilder sehen lässt. Hier begegnet also in einer persönlichen Weise Gott einem Menschen und zeigt ihm etwas. Auf der einen Seite des Bildes sehen wir Gott bei einer Arbeit. Er macht Heuschrecken. Auf der anderen Seite des Bildes sehen wir weites Land mit Klee. Der erste Schnitt im Jahr war in Palästina der beste Schnitt und nach dem Steuergesetz musste der erste Schnitt des Klees an den König abgeliefert werden, damit die Pferde und das sonstige Vieh des Königs gefüttert werden konnten. Dem Bauer selbst gehörte dann das, was danach wuchs. Der Klee war gemäht und an den König abgeliefert worden und nun schossen schon die neuen Sprösslinge des Klees aus der Erde hervor und der Landmann freute sich bereits auf die weiteren Schnitte, damit er für das kommende Jahr, besonders aber für den Winter, genügend Futter für das Vieh und für die Schafe hat. Gerade Amos als Schafhirt und als Schafherdenbesitzer weiss, was es bedeutet, einen guten Kleeschnitt zu haben oder welch eine feine Sache es ist, die Schafe auf solch ein Kleestück zu treiben. Da sehen wir auf dem Bilde wie in einem Film, wie die Heuschrecken, die Gott gemacht hatte, sich in Marsch setzen in Richtung der Kleefelder. Was das bedeutet, das wissen die Älteren von uns besser als ich selbst. Sind es ja noch nicht viele Jahre her, seit wir hier selbst unter Heuschreckenplagen zu leiden hatten. Wo diese Heuschrecken hinkommen, bleibt kein grünes Blatt mehr übrig. Für die Viehzüchter und Schafherdenbesitzer bedeutet solch ein Plage eine völlige Verarmung, ja, sogar Hungersnot, und nicht nur für die Besitzer allein, sondern auch für alle anderen Menschen dieser Gegend. Hier an diesem Bilde macht Gott dem Amos klar und deutlich, dass er gar nicht der uns so bekannte "liebe" Gott ist, der keinem Menschen etwas zu Leide tun kann. Dieses Bild zerstört vollkommen dem Amos und vielleicht auch uns unsere Meinung von unserem Gott, der keiner Fliege etwas antun kann. Hier hören wir, dass Gott selbst die Heuschrecken schafft, damit sie dann die ganzen Kleefelder verwüsten. Aus der Hand Gottes kommt nicht nur das Gute, das uns nützlich ist,das uns vorwärts bringt, sondern auch das Unglück, die Krankheit, der Tod, Not und Elend und auch die ganz ganz schlechten Ernten. Aus der Hand Gottes kommt die Trockenheit, wenn der Lein und der Weizen Regen braucht. Aus der Hand Gottes kommt auch der Regen, wenn wir für unseren Lein und Weizen und Mais so nötig den Sonnenschein gebrauchten. Aus der Hand Gottes kommen die vielen Plagen, die unsere Ernten schlecht werden oder sogar frakassieren lassen. Aus der Hand Gottes kommen auch die schlechten Regierungen, die alles verplempern, was wir erarbeitet haben, die vieles in ihre eigenen Taschen wandern lassen, aber auch die Regierungen, die diktatorisch und grausam über uns herrschen, dass wir uns nicht mehr des Lebens freuen können. Vieleicht täte es uns allen sehr gut, dieses in unserem Herzen und in unserem Verstand nicht zu vergessen. Wir sollten einmal darüber still nachdenken, was das bedeutet, dass Gott uns soviel Plagen schickt. Wir sollten einmal selbst die Frage zu beantworten suchen, wie es kommt, dass Gott uns unsere Ernten so oft frakassieren lässt. Ob es jeweils auf das schlechte Wetter nur allein ankommt. Jedenfalls muss es Amos erkennen, dass aus der Hand Gottes auch das Unglück kommt. Er muss es lernen, bevor er als ein Prophet Gottes nach Beth El geht. Amos sieht nun auf dem Bilde, das Gott selbst ihm zeigt, wie die Heuschrecken aus der Hand Gottes sich über das Land stürzen und alle guten Ernteaussichten zerstören. Mit seinem inneren Auge sieht Amos dann auch schon die Folge dieser Heuschreckenplage: Not und Elend über Tausende von Menschen. In diesem Moment wird er von einem grossen Mitleid überwältigt. Er fällt vor Gott nieder und bittet: "Ach Herr, Herr, sei gnädig! Ach Herr, Herr, hilf! die Not wird sonst auch zu gross und zu arg!" Er fleht Gott um Gnade für diese Menschen an. Er tut das, was viele Männer und Frauen Gottes vor ihm und nach ihm getan haben. Er tritt stellvertretend für alle anderen vor Gott und bittet, dass die Plagen, dass die Heuschrecken, dass die Not und das ganze Elend weggenommen wird. Ach, wenn es doch mehr von solchen Menschen unter uns gäbe, die stellvertretend für uns vor Gott eintreten und um Hilfe bitten in schweren Zeiten. Wenn wir es doch auch lernen wollten, in allen Lagen unseres Lebens zu Gott zu beten, und wenn es nur ein Seufzer in unserem Herzen ist, ihn, Gott um Hilfe und Rettung aus Angst und Not anzuflehen. Wider allen Erwartungen geschieht hier in unserem BIlde in der Begegnung Gottes mit Amos das Wunder: "Da reute es den Herrn und er sprach: wohlan, es soll geschehen!" Gott, der Herr, lässt sich also durch das Beten und das Bitten in jeglicher Form dazu bewegen, eine Not, eine Plage, eine Krankheit oder ein Unglück wieder zurückzunehmen. Wir haben einen Gott, der sich durch das Gebet eines einzigen Menschen in seinem Tun und Handeln bestimmen lässt. Er hört auf uns, er will auf uns hören. Wie dumm sind wir doch alle miteinander, dass wir als Kinder Gottes diese grosse Möglichkeit nicht voll in Anspruch nehmen! Wie dumm sind wir doch, dass wir so wenig beten! Manch eine Not wäre schon an uns vorbeigegangen, wenn wir das getan hätten, was Amos getan hat. Wollen wir es von diesem Amos nicht auch lernen, unsere Hände in allen Lebenslagen bittend zu Gott emporzustrecken?! Zur Vorbereitung auf seinen Prophetendienst bekommt also Amos von Gott gesagt: 1. "Ich, Gott, der Herr, bin auch der, der Leid und Unglück über euch bringen kann." 2. "Du, Amos, hast in dem Gebet zu mir, eine ganz gewaltige Macht. Ich lasse mich sogar von deinen Gebeten nicht nur ein wenig beeinflussen, sondern sogar vollständig umstimmen." Bei einem anderen Menschen können wir dieses noch besser erkennen, bei Jesus Christus. Gott, der Herr, bringt über diesen Jesus, der dabei sogar sein Sohn ist, das grösste Unglück. Er lässt ihn als ein Verbrecher am Kreuz sterben. Durch das Gebet dieses Jesus Christus lässt er sich sogar in der Weise umstimmen in seinen Entschlüssen, dass er die ewige Verdammnis als göttliches Gericht über uns, das bereits beschlossen ist, wieder zurücknimmt und uns stattdessen die ewige Seligkeit schenkt.
Amos 7, 1-3 "Der Herr Herr zeigte mir ein Gesicht, und siehe, da stand einer, der machte Heuschrecken im Anfang, da das Grummet aufging, und siehe, das Grummet stand, nachdem der König hat mähen lassen. Als sie nun das Kraut im Lande gar abgefressen hatten, sprach ich: Ach Herr, Herr, sei gnädig! Wer will Jakob wieder aufhelfen? denn er ist ja gering. Da reute es den Herrn, und er sprach: Wohlan, es soll nicht geschehen."
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