Amos 01 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:09/04/1959 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Meroú, 1963 Reffino 1963 Camarero 1963 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst/ Bibelstunde | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Amos 1, 1-2; 7, 14+15 | | |
Skopus: Wahrer Gottesdienst | | Amos (1) 1, 1+2, + 7, 14+15 Wir wollen nun fortlaufend Woche für Woche auf die Botschaft hören, die der Prophet Amos damals vor 2.7oo Jahren dem alten Volk Gottes verkündigt hat. Vielleicht werden wir dabei feststellen, dass das, was Amos im Auftrage Gottes verkündigt hat, heute ebenso noch seine Gültigkeit besitzt wie damals. Amos ist ein einfacher Landmann, ein Bauer. Sein Heimatgebiet liegt in der Nähe des Dorfes Thekoa, das südlich von Jerusalem und Bethlehem liegt, ein sehr fruchtbares Land im Südreich des alten Volkes Gottes, im Staate Juda. Vielleicht ist es uns bekannt, dass beim Tode des Königs Salomo das Reich des alten Volkes Gottes, des Volkes Israels, in 2 Staaten auseinanderbrach, und zwar in einen Nordstaat mit dem Namen ISRAEL und in einen Südstaat mit dem Namen JUDA. Der Südstaat betrachtete sich als der rechtmässige Staat mit dem rechtmässig eingesetzten König aus dem Königsgeschlecht des Davids. In der Hauptstadt des Südstaates, in Jerusalem, stand auch das Haus Gottes, der Tempel, in dem Gott wohnen wollte. Im Südreich wurde vom Nordreich nur noch vom abgefallenen Volk Gottes gesprochen, das umsomehr als schon bei dem Auseinanderbrechen der damalige erste König des Nordreiches, Jerobeam I, es nicht zuliess, dass seine Untertanen zum Tempel nach Jerusalem gingen, um Gott anzubeten. Als Ersatz baute er in BETH EL ein grosses Nationsheiligtum, einen Tempel, und befahl den Bewohnern seines Staates, in diesen Tempel zu gehen, um Gott zu dienen. Mit diesen Worten: "Tut das ruhig, damit ihr noch mehr euch von Gott entfernt, damit ihr noch mehr sündigt!", sagt Amos, dass sie sich mit den ganzen religiösen Zeremonien, Opfern und Gebeten, Gesängen und Wallfahrten, nicht Gott nähern, sondern sich sogar noch weiter von dem wahren Gott entfernen. Es ist wichtig, zu wissen, dass uns die Teilnahme am gottesdienstlichen Leben, an religiösen Zeremonien usw. noch lange nicht zwangsmässig den Zugang zu Gott verschafft. Hier im Nordstaat Israel gehen die Menschen gerade dadurch noch weiter von Gott weg. Wir hören deutlich, was Amos aus dem Munde Gottes gehört hat, wie Gott das ganze religiöse Treiben im Tempel zu Beth El und am Ehrenmal zu Gilgal ansieht. Gott, der Herr, urteilt darüber in folgender Weise: "Ich bin euren Feiertagen gram; ich verachte sie; ich mag eure Versammlungen nicht riechen; ich habe an euren Brand- und Speisopfern kein Gefallen; tut mir weg das Geplärr eurer Lieder, denn ich mag sie nicht mehr hören." Während man also rein äusserlich über das religiöse Leben und Treiben der Menschen im Nordreich Israel erfreut sein könnte, nach unserer Meinung, sagt Gott, der Herr, aber ein klares und deutliches Nein dazu. Warum? Als Erstes müssten wir sagen, dass Gott eben nicht befohlen hat, ihn in Beth EL oder in Gilgal anzubeten, sondern ausschliesslich und allein in Jerusalem. Der Gottesdienst und alles religiöses Treiben in Beth EL und Gilgal ist gegen Gottes Willen und gegen Gottes Gebot und darum Ungehorsam gegen Gott. Daran ist nicht zu rütteln, und wenn noch so laut gebetet und noch so schön gesungen und noch so viele Schafe geopfert und noch so feierliche Feste begangen werden. "Ich will eure Gottesdienste mit allem drun und dran nicht", spricht Gott, der Herr. Neben diesem grundsätzlichen Nein Gottes zum religiösen Treiben im Nordstaat Israel kommt noch ein Zweites dazu, das unter die bewusste Ablehnung Gottes fällt und den ganzen religiösen Betrieb in Beth EL und Gilgal fragwürdig werden lässt. In unserem Text heisst es immer wieder: "Eure Opfer", "eure Zehnten", "eure Feiertage", "eure Versammlungen", "eure Dankopfer", "das Geplärr deiner Lieder", und "dein Psalterspiel". Diese Worte "eure" und "dein" zeigen an, dass die Menschen damals es vor aller Welt wissen wollten, dass sie fromm waren. Sie wollten es vor aller Welt wissen, dass sie Gott viel opferten. Sie wollten es wissen, dass sie oft zum Gottesdienst gingen und viel beteten. Sie wollten, dass alle erkennen, dass sie so schön sangen und es auch konnten. Mit kurzen Worten gesagt: Die Menschen bildeten sich auf ihre Frömmigkeit nicht nur etwas ein, sogar sehr viel. Sie hätten es am liebsten gehabt, wenn alle Welt mit dem Finger auf sie zeigen würden und sagen: Das sind aber fromme und gottesfürchtige Menschen. Sie drehten sich in ihrer Frömmigkeit immer um sich selbst. Im Zentrum ihrer Frömmigkeit stand das Ich, die menschliche Person. Wer Gott war, war nebensächlich, darum konnten sie bei ihren Wallfahrtsfesten in Gilgal heidnische Götzenbilder vorneweg tragen. Wer Gott war, der eine und wahre Gott, war unwichtig und was er in Wirklichkeit wollte, das wollte man nicht hören. Die Hauptsache war der Mensch, der gern betete und sang, der gern Wallfahrten machte und gern in ein Gotteshaus ging. Der Mensch fühlte sich wohl in seiner Frömmigkeit, er hatte das Gefühl, etwas für seine Religion getan zu haben. Aber die Frömmigkeit, die Religiösität hat mit dem wahren Glauben an Gott nichts zu tun Im wahren Glauben geht es garnicht um den frommen Menschen, sondern immer um den einen und wahren Gott, damit er zu seinem Rechte kommt. Jeder Gottesdienst, in dem es nicht um Gott selbst geht, ist sinn- und wertlos und es wäre besser, solch ein Gottesdienst hätte nie stattgefunden. Das Dritte, dass das religiöse Leben im Nordstaat Israel zu einer fragwürdigen Sache machte, ist das Verhältnis zum Mitmenschen. "Es soll aber das Recht offenbart werden wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein starker Strom!" Wir haben es schon oft aus dem Munde des Amos gehört, in welcher Weise der Arme und der Niedrige im Nordstaat Israel betrogen und ihm das Letzte noch weggenommen wird. Die Gerichte sind parteiisch und geben dem das Recht, der das meiste Geld gibt. Wir haben aber auch schon gehört, dass gerade der Arme und der Hilflose unter dem besonderen Schutz Gottes steht. Wer Gott dienen will, hat darum sich ebenfalls besonders der Armen anzunehmen. "Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan," sagt Jesus Christus. Ebenfalls sagt er: "Was ihr nicht getan habt einem Armen, was er nötig hatte, das habt ihr auch mir nicht getan." Dieses Gebot Gottes, dass wir dem, der in Not ist, helfen sollen, ist so wichtig, dass alle Gottesdienste, alle Gebete und alle Lieder vollständig sinn-und zwecklos sind, wenn wir unserem Nächsten, der in Not ist, nicht helfen wollen, und das war im Nordstaat Israel der Fall. Gott wird nun als sein Gericht über diese falschen Gottesdienste, die Bewohner des Nordstaates in die Gefangenschaft weit weg von Beth El und Gilgal führen, sodass sie dort nicht mehr zu solchen falschen Gottesdiensten zusammenkommen können. Gott, der Herr, bewahre uns davor, dass wir hier auch zu falschen Gottesdiensten zusammenkommen.
Amos 1, 1 + 2 "Dies ist's, was Amos, der unter den Hirten zu Thekoa war, gesehen hat über Israel zur Zeit Usias, des Königs in Juda, und Jerobeams, des Sohnes des Joas, des Königs Israels, zwei Jahre vor dem Erdbeben. Und er sprach: Der Herr wird aus Zion brüllen und seine Stimme aus Jerusalem hören lassen, dass die Auen der Hirten jämmerlich stehen werden und der Karmel oben verdorren wird" Amos 7, 14+15 Amos antwortete und sprach zu Amazja: Ich bin kein Prophet, auch keines Proheten Sohn, sondern ich bin ein Hirt, der Maulbeeren abliest; aber der Herr nahm mich von der Herde und sprach zu mir: Gehe hin und weissage meinem Volk Israel!"
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