3 Monatssprüche bis 1981- 20 | Lugar/Ort:Aldea Protestante, Frau Fischer
Fecha/Datum:26/04/1981 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Monatsspruch April 1981 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 24, 26 | | |
Skopus: Jesus ging den vorgezeigten Weg des Leidens. | | 3 Monatsspr. bis 1981 20 -April 1981-Lukas 24,26 "Mußte nicht Christus das alles erleiden und zu seiner Herrlichkeit eingehen."
Wie oft befinden wir uns in einer ähnlichen Lage wie die beiden Freunde Jesu auf dem Wege von Jerusalem nach Emmaus, erschrocken, enttäuscht und bedrückt über das, was geschehen war und ohne Hoffnung für die Zukunft. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft liegen in völliger Dunkelheit. Was war geschehen? Seit einigen Jahren gehören sie zu der Gruppe, die sich zu Jesus hielt. Für sie war dieser Jesus von Nazareth ein besonderer Mann, von dem sie Großes erwarteten, ja, auch Großes erwarten konnten. Hatte er nicht vielen Menschen in ihren Nöten geholfen, Kranke gesund gemacht, böse Geister ausgetrieben, sich derer angenommen, die in Sünde und Schande gefallen waren. Viele von den Seinen hatten das Wort der Propheten über das Kommen des Messias, der das Volk von allen seinen inneren und äußeren Feinden befreien und ein Reich des Friedens und der Freude aufrichten sollte, auf diesen ihren Jesus gedeutet. Sie waren darum voll froher Hoffnung gewesen. Und nun war alles zusammengebrochen. Sie können sich kaum mehr alles richtig vorstellen, wie alles gekommen war. Alles hatte so glänzend angefangen mit dem Einzug in Jerusalem wie ein König, inmitten einer jubelnden Menschenmenge. Und dann war Schlag auf Schlag das Unglück hereingebrochen, Verhaftung, Verurteilung und dann der schändliche Tod am Kreuz auf Golgatha, wegen Gotteslästerung und Auflehnung gegen die Staatsgewalt. Wir können es uns schon ganz gut vorstellen, daß die beiden Freunde Jesu, die von Jerusalem, wo sich das Entsetzliche abgespielt hatte, auf dem Wege nach Emmaus, ihrer Heimatstadt, ratlos und hoffnungslos sind. Es ist ihnen unverständlich, daß der Fremde, der sie auf dem Heimweg eingeholt hat, scheinbar von dem allen gar nichts weiß. Aber im Gespräch zeigt der Fremde, daß er über das Geschehen genau Bescheid weiß. Jedesmal, wenn die Freunde Jesu wieder etwas Neues berichteten, war es, wie wenn er unsichtbar die Heilige Schrift aufschlüge und auf eine bestimmte Stelle hinwies, wo das Geschehen Punkt für Punkt bereits Jahrhunderte vorher angekündigt wurde. "Mußte nicht Christus das alles erleiden und in seiner Herrlichkeit eingehen?" Und dieser fremde Mann legt ihnen die Schrift aus. Er erklärte, das Jesus von Nazareth uns durch sein Leben, durch sein Reden und Handeln und durch sein Leiden und Sterben zeigte, daß er der Mensch ist, der das erste Gebot: "Du sollst Gott, deinen Herrn, über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen", voll ernst nahm. In einem Brief heißt es so: "Er ward gehorsam, ja, gehorsam bis zum Tode am Kreuz." Er ist der Mensch, wie Gott ihn als Mensch haben wollte und ihn es sich bei unserer Erschaffung gedacht hatte: Ein Gott gehorsamer Mensch. Der Fremde wies darauf hin, daß dieser Gehorsam zu Gott, der alle Macht auf dieser Erde in seinen Händen hält, bei denen, die auch gerne Gott sein wollen und sich wenigstens so gebärden und von den Menschen Gehorsam fordern, einen großen Haß und eine abgrundtiefe Feindschaft verursachten, die sich gegen diesen Jesus wandten. nach dem alle Versuche scheiterten, ihn von seinem Gehorsam zu Gott abzubringen, und ihn für sich zu gewinnen. Zu diesen Mächten, die immer in der Gefahr stehen, sich von Gott zu lösen und selbst Herrgötter sein wollen, gehören alle Religionen und Philosophien, die uns Menschen so an ihre frommen Sitten und Gebräuche und Gesetze und Ideen binden wollen, daß für einen Gehorsam heute gegenüber dem einen und wahren Gott, keine Möglichkeit mehr bleibt. Man spricht wohl von Gott, meint aber einen Götzen. Zu diesen Mächten, die sich gerne als Herrgötter aufspielen, gehören die staatlichen und politischen Mächte, die oft von ihren Untertanen einen Gehorsam erzwingen, der nur Gott zusteht. Und alle, die diesen Gehorsam nicht geben können oder wollen, mit brutaler Gewalt niedermachen. Zu diesen Mächten, die göttliche Ehre beanspruchen, gehört die Macht des Goldes, des Geldes und des Reichtums. Gesetze und Ordnungen, die diese Mächte aufstellen, wollen bedingungslos akzeptiert werden und dabei fragen sie nichts, wenn Gottes Gesetz und Gottes Ordnungen und seine Schöpfung dadurch zerstört werden. Wehe dem, der sich ihnen entgegenstellt. Der Tanz um das goldene Kalb von damals ging bis heute weiter und ist noch im vollen Gange. Einer aus der Schöpfung Gottes, der Mensch Jesus von Nazareth, sollte, nachdem alle anderen versagt haben, den Kampf gegen diese Mächte aufnehmen, ihnen den Gehorsam verweigern, mag da kommen, was da wolle. Jesus hat diesen Kampf gewagt und ist auf der Strecke geblieben. Alle diese Mächte haben sich zusammengetan und das Ergebnis haben die beiden Freunde Jesu gerade in den vergangenen Tagen miterlebt: Der Tod am Kreuz. Aber dieser fremde Mann, der sich ihnen zugesellte, erklärte den beiden Freunden Jesu, daß dieses Durchhalten Jesu im Gehorsam allein zu Gott gerade das ist, was Gott von ihm erwartete, worauf schon in alten Schriften hingewiesen wird. Gott war an seiner Seite, als alles nach einer Niederlage aussah und hat ihn zum Herrn aller Herren gemacht. Gott hat ihn, der allein ihm gehorsam war, an seine Seite gestellt, und nun zeigt dieser Jesus Christus auf den Weg zum vollen Gehorsam gegen Gott, der auch in der gleichen Weise wie bei ihm, mitten in den Niederlagen durch die feindlichen Mächte, uns hindurchführt zum wahren menschlichen Leben. "Jesus siegt, mit ihm auch ich." Noch verstehen die beiden nicht alles, was der fremde Mann sagt, noch erkennen sie nicht, daß dieser fremde Mann Jesus Christus selbst ist, aber später werden sie bekennen: "Brannte nicht unser Herz auf dem Wege nach Emmaus, als uns der Herr die Schrift auslegte und wir wußten es nicht."
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