3 Monatssprüche bis 1981- 18 | Lugar/Ort:
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| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Monatsspruch Februar 1981 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 11, 1 | | |
Skopus: Mit wem sprechen wir, wenn wir zu Gott beten? | | 3 Momatsspr. bis 1981 18 -Februar 1981-Lukas 11,1 "Herr, lehre uns beten."
Es ist manchmal erstaunlich, wie unverständlich,ja, sogar dumm, wir Menschen uns benehmen. Auf der einen Seite, wenn es um unser Hab und Gut und Geld geht, ist uns alles recht, scheuen wir keine Mühen und Beschwerden, kommen wir uns auch nicht zu groß vor, um alle Möglichkleiten auszunutzen, um alle möglichen Stellen aufzusuchen, die uns helfen könnten oder um Hilfe zu bitten. Auf der anderen Seite haben wir von Gott die eine große Möglichkeit bekommen, mit ihm zu sprechen, ihn um Hilfe zu bitten, ohne irgendeine Bedingung zu erfüllen, aber diese Möglichkeit nehmen wir nicht in Anspruch. Ob wir überhaupt es jemals verstehen können, was das bedeutet, da wir zu jederzeit zu Gott kommen dürfen, um ihm unsere Probleme und Nöte zu sagen, um ihn um Hilfe zu bitten. Wir brauchen keine Fürsprecher, die erst solch ein Gespräch ermöglichen. Wir brauchen keine Vorzimmer zu beschreiten, bis wir durch die richtige Tür eingehen können. Wir erreichen Gott in einer direkten Weise oder auch mit anderen Worten gesagt, wir haben die richtige Telefonnummer, durch die, wenn wir sie wählen, sofort mit Gott sprechen können. Er fragt nichts danach, ob wir gut sprechen können, ob wir uns richtig verhalten, ob wir feierlich angezogen sind, ob wir bei der Arbeit sind oder im Kranakenhaus, Gott steht immer bereit und läßt sich sprechen und hält uns seine Hilfe bereit. Wer ist dieser Gott, der uns auffordert, zu ihm zu kommen und mit ihm zu sprechen? Es ist kein anderer als der, der Himmel und Erde geschaffen hat und alles fest in seiner Hand hält. Sein ist alles, was existiert und was vorhanden ist. Ihm steht alles zur Verfügung, was nur zur Verfügung stehen kann, um eine Not zu Ende zu bringen, um ein Problem zu lösen oder eine Frage zu beantworten oder eine Krankheit oder ein Unglück an uns vorübergehen zu lassen. Dieser Gott hat uns versprochen, uns zu helfen. Wie kommt es eigentlich, daß wir dieses einzigartige Angebot Gott nicht annehmen, es nicht ausprobieren, in einer ernsten Weise ausprobieren? Liegt es nicht daran, daß wir noch zweifeln, daß Gott überhaupt existiert, daß er wirklich der Schöpfer Himmels und der Erde ist und ihm alles gehört?! Fühlen wir uns zu niedrig, um vor Gott zu erscheinen? Oder haben wir uns unsere eigenen Götzen gemacht, von denen wir nur zu genau wissen, daß sie uns nicht nur nicht helfen, sondern überhaupt nicht hören können, die wir als unsere Gebilde von der einen Ecke in die andere schieben, die ganz unserem Willen preisgegeben sind, daß ein Sprechen mit ihnen, ein Beten zu ihnen, sinnlos wäre. Bei den Jüngern, die ihren Herrn bitten: "Herr, lehre uns beten!" kommt von den vielen Gründen, die wir aufgezählt haben, daß Menschen nicht mehr zu Gott beten, nur der eine Grund in Frage, daß sie sich zu niedrig und gering fühlen, um vor Gott zu erscheinen, der ihnen zu hoch und erhaben dünkt, um ihn mit all ihren kleinen und großen Sorgen und Nöten und Problemen zu belästigen. Sie haben Furcht vor Gott, darum wagen sie es nicht, mit ihm zu sprechen. In dieser Furcht zerbrechen sie sich auch den Kopf darüber, ob sie sich denn bei diesem Sprechen auch äußerlich richtig verhalten, ob sie in der Form des Sprechens und in der Wahl der Worte und der Anrede sich nicht vertun und damit Gott erzürnen. In dieser Unsicherheit tun sie das einzig Richtige in ihrer Situation, sie bitten Jesus, daß er ihnen einen Unterricht über das Beten gebe: "Herr, lehre uns beten." Wenn es einen auf Erden gibt, der uns Aufklärung darüber geben kann, daß durch Gott die große Möglichkeit besteht und wie Gott selbst es verstanden hat, das Beten, dann ist es dieser Jesus Chrtistus, der mit seinem Vater in einer ständigen kommunikativen Verbindung steht. Das Gespräch Jesu mit seinem Vater im Himmel bricht nie ab. Darum können die Jünger in der Tat nichts Besseres tun, als bei Jesus in die Schule zu gehen, an seinem Beispiel lernen, wie sich ein rechtes Gebet gestaltet. Und ist es nicht auch das, was wir immer wieder nötig haben, wenn wir nicht wissen, wie wir beten sollen, daß wir bei Jesus in die Schule des Gebetes gehen, daß wir ihn bitten, daß er uns das rechte Beten lehre. Wir wissen, daß Jesus Christus auf diese Bitte seiner Jünger hin: "Herr, lehre uns beten!" ganz konkret ihnen ein Mustergebet vor die Augen stellt. Es ist das uns allen bekannte Vaterunser-Gebet. Es gehört allerdings nicht mehr zu unserem Predigttext und bedarf einer ganz besonderen Auslegung. Trotzdem wollen wir uns ein wenig bei der Anrede des Vaterunsers verweilen, weil sie mit zu den Fragen und Problemen unserer Predigt gehört: "Unser Vater im Himmel", oder wie Martin Luther sie erklärt hat: "Gott will uns damit locken, daß wir glauben sollen, er sei unser rechte Vater und wir seine rechten Kinder, auf daß wir getrost und mit aller Zuversicht ihn bitten sollen wie die lieben Kinder ihren lieben Vater" Und wie Luther es in seinem Liede besingt: "Vater unser im Himmelreich, der du uns alle heißt gleich Brüder sein und dich rufen an und willst das Beten von uns han: Gib, daß nicht bet allein der Mund, hilf, daß es geh von Herzensgrund." Martin Luther drückt das, was Jesus uns dann über das Gebet lehrt, so aus: Gott, der Hoher und Mächtige, der Schöpfer aller Dinge, dem sich niemand entziehen kann, ist durch Jesus Christus unser Vater. Wir sind seine Söhne und Töchter. Und als solche seine Söhne und Töchter dürfen wir zu ihm wie zu unserem Vater kommen. Jesus benutzt, um uns Gott zu beschreiben, um seinen wahren Namen zu erklären, das Bild eines Vaters. Martin Luther weiß allerdings, daß auch dieses Bild eines Vaters nicht immer benutzbar ist. Er weiß, daß es Menschen gibt, die nur mit Angst und Schrecken und Verachtung und Verurteilung an ihren Vater denken, darum ergänzt er, daß Gott mit einem solchen Vater nicht verglichen werden kann, sondern "Wir sollen getrost und mit voller Zuversicht Gott bitten wie die lieben Kinder ihren lieben Vater." Können wir nicht aus dem Gesagten mindestens 2 Schlüsse ziehen? Daß wir einmal wie die Jünger, die wie wir, nicht mehr recht beten können, Jesus selbst bitten: "Herr, lehre uns beten!" Und daß wir schon gleich am Anfang als Einleitung in diese Lehre Jesu wissen dürfen, wir können zu Gott kommen, wie die lieben Kinder zu ihrem lieben Vater.
(Das exakte Datum ist nicht vorhanden.)
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