3 Monatssprüche bis 1981- 16 | Lugar/Ort:
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Monatsspruch Oktober 1980 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:2. Timotheus 2, 13a | | |
Skopus: Gott ist auch uns, dir und mir, treu. | | 3 Monatsspr. bis 1981 16 Oktober 1980-2.Timoth.2,13a "Sind wir untreu, so bleibt ER doch treu."
Timotheus, ein Schüler und auch ein Mitarbeiter des Apostels Paulus, erhält durch ihn in diesem Brief Anweisungen und Anregungen, wie er sich innerhalb einer Gemeinde als Verkündiger des Evangeliums zu verhalten hat, worum es in diesem seinem Dienst geht und worauf es ankommt und was das Zentrum seines Dienstes ist. Durch das, was der Apostel Paulus durch unseren Predigttext dem Timotheus sagt: "Sind wir untreu, so bleibt Jesus Christus uns doch treu", bezeugt er, daß wir uns auf Jesus Christus 100%ig verlassen können, selbst wenn Er sich auf uns und unser Wort und unsere Entscheidung nicht verlassen kann, ja, noch mehr, wenn wir uns selbst nicht mehr trauen können. Der Herr bleibt sich selbst treu und auch gegenüber dem, was er uns gesagt hat. Wir dürfen hier an dieser Stelle allerdings nicht einem leicht möglichen Fehler verfallen, daß nämlich damit gemeint sei, daß wir machen können, was wir wollen, er sei wie ein Automat immer auf Abruf bereit, uns mit seiner Liebe und Hilfe zu überschütten. Nein, Jesus Christus ist kein freundlicher alter Mann, der zu allem, was wir sagen und tun, mit dem Kopf nickt. Er ist kein Automat, an dem wir nur mit dem Knopf drücken müssen und dann kommt das Gewünschte heraus. Nein, wenn der Apostel dem Timotheus schreibt: "Sind wir untreu, so bleibt Jesus Christus uns doch treu", dann weiß er, daß das zunächst einmal heißt, daß ER uns nie losläßt. Wir sind ja heute dabei, unsere Verbindung mit Jesus Christus und mit Gott zu lösen. Wir fragen nicht nur nichts nach seinem Wort, sondern wir handeln auch bewußt dagegen. Wir selbst wollen die alles könnenden und alles machenden Götter sein und erklären Gott für tot. Wir anerkennen niemanden und nichts mehr über uns. Wir wollen allein das Sagen haben. Und wir haben ja in der augenblicklichen Weltsituation, selbst in unserem eigenen Land, Beispiele genug, das Ergebnis einer Welt ohne Gott, ohne Jesus Christus, vor Augen zu haben, und darum selbst darunter leiden zu müssen. Nein, sagt der Apostel Paulus zu Timotheus, das muß ein für alle Male klar sein, wir können Gott für tot erklären, wir können ihm und seinem Sohn Jesus Christus ungehorsam sein, wir können ihn verspotten und verfluchen, aber eines können wir nicht, nie und nimmer, von ihm weglaufen. Das hat noch niemand fertig gebracht. Hat nicht ein Psalmist einmal gestöhnt und geseufzt: "Wohin soll ich nur fliehen vor den alles durchdringenden Augen des zornigen Gottes. Ganz gleich, wohin ich auch fliehe, er ist mir immer nahe." Oder floh nicht der Prophet Jona, der Gott nicht mehr gehorchen wollte, vor ihm in die weite Welt. Aber mitten auf dem Meer auf einem Schiff holte Gott ihn ein und in einem schweren Unwetter präsentierte er sich Jonas: Jona vor mir kannst du nicht fliehen. Es ist furchtbar in die Hände des zornigen Gottes zu fallen. Nachdem wir über diesen sich treu und uns treu bleibenden Gott gesprochen haben, das verbunden ist mit der Seite seines Verhältnisses zu uns, die wir als zornig oder strafend bezeichnen können und in aller Deutlichkeit gehört haben, daß Gott sich in seinem Wort der Strafe zu uns gleich bleibt, dürfen wir, also erst darnach, auch von der Treue Gottes in seiner Liebe und seiner Hilfsbereitsschaft zu uns sprechen. Hier können und fürfen wir davon sprechen, daß der, der vor Gott nicht flieht, der seinem Zorn uns gegenüber standhält und bekennt: Ich habe deinen Zorn und deine Strafe verdient, wer wird mich frei machen von meinem Ungehorsam und von dem, was ich durch diesen Ungehorsam verdient habe?, der wird dann diese andere Seite Gottes kennenlernen: seine Liebe und seine Hilfsbereitschaft. Dann wird es von uns heißen, und darin wird Gott seine Treue, trotz unseres immer neuen Versagen und Ungehorsam bewähren: "Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte." Selbstverständlich sprechen wir als eine Evangelische Kirche mit größerer Freude von dieser Treue in seiner Liebe und Hilfsbereitsschaft als von der Treue in seinem Mahnen und Drohen und Zürnen und Strafen. Aber doch dürfen wir diese erste Seite seines sich Treubleibens Gottes nicht unter den Tisch fallen lassen. Wenn wir beim Lesen nun unseres Predigttextes: "Sind wir auch untreu, so bleibt ER sich doch treu", besonders an die Treue Gottes in seiner Liebe zu uns denken, dann ist diese Treue unzertrennbar mit einem Namen und mit einer Lebensgeschichte verbunden. Es ist die Lebensgeschichte dieses Jesus Christus, den Gott zu uns auf die Erde sandte, um ein für alle Male seine Liebe zu uns und fúr uns zu dokumentieren. Denken wir an seine Geburt als ein armes Kindlein im Stall zu Bethlehem, das nur zu bald den Mächten dieser Welt, die ihm nach seinem Leben trachteten, anheimfällt und nach Ägypten fliehen muß. Er erleidet an seinem eigenen Leibe das Schicksal eines Menschen, der einer heillosen und gottlosen und Gott ungehorsdamen Welt preisgegeben ist. Wir haben in ihm einen an unserer Seite, der unser Stöhnen und Seufzen bis ins Tiefste hinein versteht, weil er selbst auch unsere Nöte und Sorgen und Probleme bis hin zu einem grausamen Tode, wie er nur in einer gottlosen Welt möglich ist, erlitten hat. Er weiß allerdings, daß das, was wir erleiden, nicht ein blindes Schicksal ist, das über uns waltet, sondern Teil des Strafgerichtes über uns, die wir auch nicht besser sind als alle anderen. Er litt mit uns. Unser Leiden ist allerdings die Folge unseres Ungehorsams. Sein Mitleiden aber ist die Folge seines Gehorsams gegenüber seinem Vater im Himmel um unsretwillen: "Er ward gehorsam bis zum Tode, ja, bis zum Tode am Kreuz." In ihm haben wir das Zeichen Gottes, was er als Gehorsam versteht. In ihm haben wir aber auch das Zeichen, was Liebe Gottes zu uns bedeutet. Wer dem Gericht Gottes über uns recht gibt und es akzeptiert, darf den Blick auf Jesus Christus am Kreuz auf Golgatha richten, da Gott bezeugt: Ich habe dich lieb. Und nachdem du mein Gericht über dich anerkannt hast, darfst du wieder meine ganze Liebe erfahren und anfangen, Jesus, dem auferstandenen Herrn nachzufolgen. "Sind wir untreu, bleibt ER doch treu."
(Das exakte Datum ist nicht vorhanden.)
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